Viel fällt der Kanzlerin dazu auch nicht ein.

So urteilt der Bericht auf tages​schau​.de unter dem bezeich­nen­den Titel "Dampf ablas­sen bei der Kanz­le­rin".

»Home­schoo­ling, Home­of­fice, Haus­halt: Vie­le Müt­ter und Väter bringt die Coro­na-Kri­se an die Belas­tungs­gren­ze. Im vir­tu­el­len Bür­ger­dia­log mit Kanz­le­rin Mer­kel konn­ten sie Dampf ablas­sen. Und das mach­ten sie auch…

Falls es die Kanz­le­rin doch noch nicht mit­be­kom­men haben soll­te, been­det die Mut­ter ihre Schil­de­run­gen aus dem Leben einer Allein­er­zie­hen­den mit den Wor­ten: "Die Stim­mung ist ins­ge­samt sehr, sehr schlecht."

Viel fällt der Kanz­le­rin dazu auch nicht ein. Und so sagt Ange­la Mer­kel zumin­dest ehr­lich: "Ich kann Ihnen jetzt auch kei­ne rich­tig guten Ant­wor­ten geben." 

Und fügt hin­zu: "Es tut mir natür­lich auch weh, wenn ich ihr Unglück sehe." Sie ver­trös­tet die Mut­ter mit dem Ver­spre­chen, dass Schu­len und Kitas bei Locke­run­gen Prio­ri­tät haben. Sie wird die­ses Ver­spre­chen bei die­sem Bür­ger­dia­log noch häu­fi­ger wiederholen.

Vier­zehn Müt­ter und Väter neh­men an dem vir­tu­el­len Gespräch mit der Kanz­le­rin teil. Die Eltern wur­den von ver­schie­de­nen Ver­bän­den aus­ge­sucht, etwa dem deut­schen Fami­li­en­ver­band und dem Ver­band der allein­er­zie­hen­den Müt­ter und Väter…

Seit Wochen sind Schu­len und Kitas geschlos­sen. Fami­li­en müs­sen irgend­wie Home­of­fice und Home­schoo­ling unter einen Hut brin­gen. Es ist für vie­le eine belas­ten­de Situa­ti­on und manch einer macht die Kanz­le­rin dafür ver­ant­wort­lich. Schließ­lich hat­te sich Mer­kel bei der jüngs­ten Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz dafür ein­ge­setzt, die Schu­len und Kitas wei­ter geschlos­sen zu halten…

Heu­te in jedem Fall ver­schaf­fen sich die Eltern beim Bür­ger­dia­log Gehör bei der Kanz­le­rin. Fra­gen haben die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer an die Kanz­le­rin kaum, es geht eher dar­um, Dampf abzu­las­sen: The­ra­pie­sit­zung mit Merkel.

Häu­fi­ger mahnt die Mode­ra­to­rin, sich kurz zu hal­ten, aber die Müt­ter und Väter den­ken gar nicht dran. Frei nach dem Mot­to: Jetzt sind wir dran.

Auch eine Sozi­al­ar­bei­te­rin aus Wat­ten­scheid mel­det sich zu Wort. Jihan Kho­dr enga­giert sich in der Flücht­lings­hil­fe, und kommt selbst ursprüng­lich aus dem Liba­non. Sie ringt mit den Trä­nen, als sie der Kanz­le­rin erzählt, wie schwer das Home­schoo­ling für vie­le Flücht­lings­frau­en und Müt­ter ist: "Es waren immer Pro­ble­me da, aber es war nie so sicht­bar wie in Coro­na-Zei­ten. Wir wol­len unse­ren Kin­dern mehr hel­fen", aber vie­le Eltern sei­en macht­los. "Vie­le Migra­ti­ons­fa­mi­li­en in Bochum und Wat­ten­scheid sind ein­fach Analpha­be­ten. Die Kin­der bekom­men die Unter­stüt­zung nicht."

Vie­le Eltern erzäh­len auch von den finan­zi­el­len Zusatz­be­las­tun­gen, die die Pan­de­mie mit sich brin­ge: Neu­er Dru­cker fürs Home­schoo­ling, Mas­ken für die Kin­der und schließ­lich auch mehr Kos­ten für zusätz­li­chen Mahlzeiten.

Die Kanz­le­rin ver­weist dar­auf, dass sich die Koali­ti­ons­frak­tio­nen Mitt­woch­abend auf einen Kin­der­bo­nus ver­stän­digt haben. Der Zuschlag soll ein­ma­lig 150 Euro betra­gen. Das sei "ein Trop­fen auf einen hei­ßen Stein" heißt es uni­so­no von den anwe­sen­den Müt­tern und Vätern.«

Viel­leicht soll­ten sich die Zero­Co­vid-Anhän­ge­rIn­nen anhö­ren, was die Kli­en­tel, die zu ver­tre­ten sie vor­gibt, so denkt.

33 Antworten auf „Viel fällt der Kanzlerin dazu auch nicht ein.“

  1. Es ist auch eine schwe­re Zeit, beson­ders für allein­er­zie­hen­de Müt­ter. Den Vater hat man schon zum Teu­fel gejagt und jetzt soll man sich auch noch um die Kin­der kümmern.

  2. Ich kann mich des Ein­dru­ckes nicht erweh­ren das die Num­mer inzi­niert ist. Wenn da Men­schen gewe­sen wären die vor den Trüm­mern Ihres Lebens ste­hen, dann wären die Gesprä­che anders gelaufen.

    1. @S.Andersson:
      Mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit wur­den exis­ten­zi­ell Betrof­fe­ne nicht zuge­las­sen und die Teil­neh­mer hand­ver­le­sen. Der Kanz­le­rin ein wüten­des Volk zuzu­mu­ten wür­de kei­ner aus ihrer Entou­ra­ge wagen. Es ist wohl ähn­lich abge­lau­fen wie zb das frü­her mal sehr inter­es­san­te Mit­tags­ge­spräch in BR2; da kann man sich seit Mona­ten wun­dern, wie froh die Bür­ger um Söder und Mer­kel sind.

  3. Ein Dia­log für die Katz.
    Die Situa­ti­on ohne Kita und Schu­le mit 3 Kids fin­de ich per­sön­lich zwar hart wenn der Job neben­her lau­fen muss. Aber ich bin iegend­wo froh das mei­ne Kin­der aus die­sem Coro­na­sys­tem raus sind und bei mir etwas unbe­schwert ohne Mas­ke und Dau­er­pa­nik in Ruhe Spie­len und ler­nen kön­nen. Dafür mache ich mich ger­ne Kaputt. 

    Die Kin­der­bo­ni die es gibt wer­de ich im Som­mer­ur­laub im Aus­land ver­hei­zen, kei­nen Cent sieht die­ser Staat davon.

  4. Das ist bezeich­nend für Frau Mer­kel. Die Mut­ter der Nati­on spie­len, das stär­kr ihre Posi­ti­on die " sie meint es ja sehr gut­mü­tig allen. Das ist schon Wahlkampf.…hat der Kohl auch immer vor den Wah­len so ange­fan­gen. Vie­le glau­ben ihr die­ses Schau­spiel. Weni­ge ver­ste­hen, dass die­se Frau geschickt tak­tiert um ihren Plan durch­zu­zie­hen. Wenn sie das wirk­lich inter­es­sie­ren wür­de, dann müss­te sie dem Plan abdrücken,Fehler ein­ge­ste­hen und einen demo­kra­ti­schen Weg ein­schla­gen wie es Schwe­den, Finn­land und Nor­we­gen tun.

  5. Wenn man sich das ansieht, dann könn­te man den­ken sie sei nur ent­setz­lich naiv und dumm. Aber sie ist auch geris­sen. Min­des­tens eine der Müt­ter war instru­iert als Stich­wort­ge­be­rin. Sie sei auch so wahn­sin­nig für den Kampf gegen Kli­ma­wan­del. Das gab Mer­kel das Stich­wort für den neu­es­ten spin. Kli­ma­wan­del redu­zie­re die Arten­viel­falt, was wie­der­um die Ent­wick­lung von Viren begüns­ti­ge die auf den Men­schen überspringen.
    Ganz schön geris­sen. Wie­vie­le wer­den dar­auf wohl rein­fal­len? Mit Spie­gel u. Co. Im Rücken: sehr sehr viele.

  6. Die Kanz­le­rin ist hin­ter­häl­tig. Sie weiß, dass es kei­ne epi­de­mi­sche Lage von natio­na­ler Trag­wei­te gibt. Es geht ihr nicht um Coro­na, son­dern um "die Kli­ma­zie­le". Ihre Rede vom Janu­ar 2020 vor dem Welt­wirt­schafts­fo­rum macht das ein­deu­tig klar. 

    "Die Kli­ma­zie­le": Das ist streng­ge­nom­men nur ein ein­zi­ges Ziel, näm­lich die Redu­zie­rung des CO2-Aus­sto­ßes um jeden Preis. Vor­der­grün­dig sieht es so aus, als füge sich die­ses Ziel naht­los in das Pro­gramm einer lobens­wer­ten, nach­hal­ti­gen Umwelt­po­li­tik, die wir – das sei hier betont, um Miss­ver­ständ­nis­se vor­zu­beu­gen – unbe­dingt brauchen. 

    Bei nähe­rer Betrach­tung zeigt sich aber, dass das CO2-Ziel einer wis­sen­schaft­li­chen Theo­rie folgt, die sich durch kon­kre­te Mes­sun­gen nicht erwei­sen lässt. Die Theo­rie bezieht sich auf einen extrem kom­ple­xen Gegen­stand, das Kli­ma der Erde. Des­sen Ent­wick­lung über län­ge­re Zeit vor­her­zu­sa­gen, ist beim jet­zi­gen Stand der Wis­sen­schaft voll­kom­men unmög­lich. Heu­ti­ge Kli­ma­to­lo­gie bewegt sich auf dem­sel­ben Erkennt­nis­stand wie die heu­ti­ge Viro­lo­gie: Ist die­se weit­ge­hend Kaf­fee­satz­le­se­rei, so ist die Kli­ma­to­lo­gie zu einem gro­ßen Teil Vogelschau. 

    Kli­ma­to­lo­gen täu­schen wie die Viro­lo­gen ein Wis­sen vor, das sie nicht haben. Als Beloh­nung dafür fin­den sie Gehör und Geld bei neo-mal­thu­sia­ni­schen Multimilliardär/innen und Politiker/innen. Die­se mei­nen es gut mit den Men­schen und mit der Erde, aber befan­gen in ihrem neo-mal­thu­sia­ni­schen Wahn tun sie das Falsche. 

    Frau Mer­kel gehört zu die­sen Politiker/innen. Sie nann­te in ihrer oben erwähn­ten Janu­ar-Rede die Ver­än­de­rung des Kli­mas durch CO2 ein "Fakt". Wer wider­spricht, wäre von "Emo­tio­nen" gelei­tet. Als Phy­si­ke­rin wis­se sie das. 

    Jenes "Fakt" besteht aber nur in ihrem Kopf. Das ist etwas, was die Kanz­le­rin anschei­nend nicht mehr ver­ste­hen kann. Könn­te sie es, wür­de sie ihre desas­trö­se Coro­na-Poli­tik von heu­te auf mor­gen beenden.

    1. @Ehrlicher Hand­wer­ker: Dann schau­en wir den Ver­step­pun­gen in wei­ten Tei­len der Welt mal zu, betrifft ja nur die dort Leben­den, die eh an Hun­ger ster­ben. Mit schmel­zen­den Glet­schern haben auch nur unver­bes­ser­li­che Wind­er­sport­le­rIn­nen zu tun. Wenn der sibi­ri­sche Per­ma­frost taut, kom­men wir bes­ser an die Boden­schät­ze ran. Alles pri­ma. Und AIDA kann dann durch die Nord­mee­re schippern.

      1. @aa: Du schriebst Dei­ne Ant­wort ver­mut­lich nur mit einer Hand, denn die ande­re wur­de für den erho­be­nen Zei­ge­fin­ger gebraucht. 😉 

        Moral ist gut und wich­tig, kann aber auch von der Sache ablen­ken. Das glo­ba­le Kli­ma ist ein extrem viel­fäl­ti­ges Phä­no­men, das sich kaum auf einen ein­zi­gen Nen­ner brin­gen lässt. Wer es doch tut, läuft gro­ße Gefahr zu ver­ein­fa­chen oder ein­sei­tig dar­zu­stel­len. Noch schwie­ri­ger sind die Ursa­chen­for­schung und der Ver­such, Aus­sa­gen über den zeit­li­chen Ver­lauf zu machen. 

        Alar­mis­mus bringt media­le Auf­merk­sam­keit und Geld. Und Wis­sen­schaft muss heu­te ver­mark­tet wer­den, um bestehen zu kön­nen ("Dritt­mit­tel"). Pri­va­te Geld­ge­ber ver­lan­gen Ergeb­nis­se, die in eine ganz bestimm­te Rich­tung weisen. 

        Wer in die­sem Debat­ten­kli­ma noch von "Fak­ten" spricht (wie die Kanz­le­rin), hat nicht ver­stan­den, dass Skep­sis ein ele­men­ta­rer Schritt auf dem Weg zur Erkennt­nis ist. 

        Zu ver­mu­ten, dass CO2 ein Fak­tor ist, der zur Erd­er­wär­mung bei­trägt, und sei­ne Poli­tik danach aus­zu­rich­ten, ist das Eine. Dage­gen ist nichts zu sagen. 

        Etwas ganz ande­res ist es, eine sol­che Poli­tik auf Bie­gen und Bre­chen, das heißt mit den Mit­teln eines unde­mo­kra­ti­schen, tota­li­tä­ren Regimes wie des chi­ne­si­schen durch­set­zen zu wollen. 

        Letz­te­res kommt in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land einem Ver­fas­sungs­bruch gleich. Begrif­fe wie Staats­streich und Hoch­ver­rat fal­len einem da ein. Inwie­fern sie auf das Mer­kel-Regime zutref­fen, mögen Ver­fas­sungs­recht­ler beurteilen.

        1. @Ehrlicher Hand­wer­ker: Die genann­ten Fak­ten sind nicht aus der Welt, indem man ihre Benen­nung für Mora­li­sie­ren und Alar­mis­mus hält. Frau Mer­kel kommt ihrem von der Auto­mo­bil- und Ener­gie­in­dus­trie erteil­ten Auf­trag ganz gut ohne Ver­fas­sungs­bruch nach. Um alles zu tor­pe­die­ren, was deren Gewin­ne schmä­lert, aber unse­re Lebens­be­din­gun­gen ver­bes­sern könn­te, genügt ihr die Ein­bin­dung gro­ßer Tei­le der Bevöl­ke­rung, die aus Angst vor Arbeits­platz­ver­lust oder Bequem­lich­keit sich nicht damit beschäf­ti­gen will, wie die Zukunft ihrer Kin­der aus­se­hen wird, wenn wir an dem "Immer mehr"-Fetisch unse­res Wirt­schaf­tens fest­hal­ten. Begrif­fe wie Staats­streich, Hoch­ver­rat und Mer­kel-Regime müß­ten schon mit Inhalt gefüllt wer­den, wenn sie das Pegi­da-Niveau über­schrei­ten sollen.

          1. @aa: Die Fra­ge ist, was sind denn in die­ser Debat­te die "Fak­ten"? Du schreibst zum Bei­spiel: "Mit schmel­zen­den Glet­schern haben auch nur unver­bes­ser­li­che Wind­er­sport­le­rIn­nen zu tun." Das klingt dann so, wie wenn über­all auf der Welt die Glet­scher schmel­zen. Aber ist das denn so? Ist das ein "Fakt"? Nein! Es ist eben kein "Fakt". Es gibt auch Glet­scher, die nicht schmel­zen, und sogar wel­che, die wach­sen. Es gibt eben kein ein­heit­li­ches, son­dern ein sehr, sehr kom­ple­xes Bild. 

            Und zum "Mer­kel-Regime": Wenn es kei­ne epi­de­mi­sche Lage von natio­na­ler Trag­wei­te gibt und die Aus­he­be­lung der Grund­rech­te einem ande­ren Zweck dient – näm­lich einer "Trans­for­ma­ti­on" der Gesell­schaft um der "Kli­ma­zie­le" wil­len -, wenn also das Grund­ge­setz auf­grund eines der Bevöl­ke­rung ver­schwie­ge­nen Pla­nes außer Kraft gesetzt wur­de: Han­delt es sich dann nicht um einen Staatsstreich?

      2. Jetzt tun sie das, was man coro­no­i­kern vor­wer­fen muss. Emo­tio­na­li­sie­rung, kau­sal­zu­sam­men­hän­ge impli­zie­ren, die unbe­leg­bar sind. Mer­ken sie das nicht?

      3. @aa
        Wie der "Coro­na-Kom­plex" zeich­net sich auch der "Kli­ma-Kom­plex" in wei­ten Tei­len durch unschar­fe Begriffs­bil­dung, weit­rei­chen­de Unter­stel­lun­gen und eine poli­tisch-wis­sen­schaft­lich-media­le Kar­tell­bil­dung aus, in der abwei­chen­de Ansich­ten als "rechts" dif­fa­miert wer­den. Dass Sie ins sel­be Horn sto­ßen – Stich­wort "Pegi­da" – erstaunt mich einigermaßen.

        Ich kann und will an die­ser Stel­le nicht ins Detail gehen. aber um nur drei Punk­te auf­zu­grei­fen, die Sie ansprechen:

        1. Die Ver­step­pung oder Deser­ti­fi­ka­ti­on ist, etwa in Zen­tral­asi­en, häu­fig das Pro­dukt inten­si­ver Land­wirt­schaft, in die­sem Fall der Bewäs­se­rung der Baum­woll­fel­der der SU und ihrer Nach­fol­ge­staa­ten. Mit "dem Kli­ma­wan­del" hat das über­haupt nichts zu tun. Abhol­zung und Flä­chen­nut­zung sind in ande­ren Tei­len der Welt eben­so maß­geb­lich für die genann­ten Pro­ble­me ver­ant­wort­lich, nicht "der Kli­ma­wan­del" über­haupt – was auch immer das sein mag. 

        2. Dass die "dort Leben­den" an Hun­ger ster­ben, hat wohl eher mit der Agrar­po­li­tik der Indus­trie­staa­ten und den "Reform-" und Struk­tur­an­pas­sungs­pro­gram­men" des IWF und der Welt­bank zu tun.

        3. Ob es eben­falls Per­ma­f­rost­bö­den auf dem Mars gibt, ent­zieht sich mei­ner Kennt­nis, aber dort schmel­zen die Pol­kap­pen eben­falls. Sicher, weil die Men­schen da zu viel Auto fahren?

        Dass sich das Kli­ma ändert, ist klar; ob bezie­hungs­wei­se in wel­chem Maße das durch den Men­schen beein­flusst wird, ist dage­gen weit weni­ger klar. Klar ist auch, dass die Kon­trol­le des Koh­len­di­oxid­aus­sto­ßes die Kon­trol­le des Lebens­pro­zes­ses selbst bedeu­tet und mir scheint, danach soll­te gefragt wer­den, mög­lichst ohne ideo­lo­gi­sche Scheu­klap­pen, selbst wenn Ideo­lo­gie unver­meid­lich ist. Apro­pos: Wer pro­fi­tiert denn von der Wachs­tums­ideo­lo­gie, in einer Gesell­schaft, die der Base­ler His­to­ri­ker Oli­ver Nachtwey als "Abstiegs­ge­sell­schaft" cha­rak­te­ri­siert hat?

        P.S.: Dass Mer­kels Poli­tik, spä­tes­tens seit die­sem Jahr, ein ein­zi­ger und per­ma­nen­ter Ver­fas­sungs­bruch ist, liegt doch auf der Hand, sofern das Sub­si­dia­ri­täts­prin­zip für bare Mün­ze genom­men wird und wenn man die Grund­rech­te nicht als dis­po­nible Ver­fü­gungs­mas­se betrach­tet, die die Dik­ta­to­rin und ihre Satra­pen nach Gut­dün­ken ein­schrän­ken und gewäh­ren kön­nen. Kann der Angriff auf die "frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung" offen­sicht­li­cher sein?

        1. @FS: Wenn Sie rich­tig lesen, habe ich die Begrif­fe Staats­streich, Hoch­ver­rat und Mer­kel-Regime als Pegi­da-affin bezeich­net, ins­be­son­de­re, wenn sie nicht mit Inhalt gefüllt wer­den. Der Regie­rungs­um­gang mit Grund­rech­ten ist von mir an vie­len Stel­len als ver­fas­sungs­wid­rig dar­ge­stellt wor­den. Er ist einer von vie­len; es ver­geht kein hal­bes Jahr in die­sem Land, ohne daß ein sol­cher fest­ge­stellt wird. Kurz im Sin­ne von Pegi­da-Sprech ist, das als Mer­kel-Regime zu benen­nen. Eine sol­che Ver­ein­fa­chung von Pro­ble­men ist klas­sisch rechts und ver­kennt, mit wel­chen Struk­tu­ren wir es zu tun haben. Ver­fas­sungs­brü­che wie Aus­lands­ein­sät­ze der Bun­des­wehr, die nahe­zu fak­ti­sche Abschaf­fung des grund­ge­setz­li­chen Asyl­rechts, Berufs­ver­bo­te, Not­stands­ge­set­ze usw. haben eine viel län­ge­re Geschich­te als die Regie­rung Mer­kel. Wer die­se ana­ly­siert, wird dar­auf sto­ßen, daß sie viel mit Macht- und Klas­sen­fra­gen in die­sem Land zu tun haben. Da geht es – jetzt bin ich ein­mal platt – mehr um die Deut­sche Bank, Sie­mens und BMW als um Gates und Sor­os, denen die Regie­run­gen ver­pflich­tet sind. Das paßt nicht in ein natio­na­lis­ti­sches Den­ken, daß fins­te­re "Eli­ten" anders­wo in der Ver­ant­wor­tung sieht.

          Wenn Sie mir ernst­zu­neh­men­de Stim­men jen­seits von Donald Trump und der AfD benen­nen, die den men­schen­ge­mach­ten Anteil an den dra­ma­ti­schen Kli­ma­ver­än­de­run­gen bestrei­ten, wäre ich dank­bar. Sie benen­nen selbst Bei­spie­le für die­se Ver­än­de­run­gen unter 1. und 2. Abhol­zung und exten­si­ve Flä­chen­nut­zung eben im fast aus­schließ­li­chen Inter­es­se der "Agrar­po­li­tik der Indus­trie­staa­ten" sind eini­ge der Ursa­chen für den Klimawandel. 

          Was spricht gegen die "Kon­trol­le der Lebens­pro­zes­se", wenn dem die Bedürf­nis­se der Men­schen in einer ver­nünf­ti­gen Aus­hand­lung mit der Natur zugrun­de lie­gen? Das tun wir, wenn wir pro­du­zie­ren, uns ernäh­ren, Kin­der auf­zie­hen. Es macht unter ande­rem das Mensch­sein aus.

          1. @aa
            Sie haben Recht: Sie haben die Begrif­fe "Staats­streich", "Hoch­ver­rat" und "Mer­kel-Regime" als "rechts" bezeich­net, mea cul­pa; sie haben es aber im Kon­text der Kli­ma­de­bat­te getan. Ich benut­ze die­se Begrif­fe auch und mei­ne Grund­aus­rich­tung ist eben­falls "links" – in Anleh­nung an Franz Josef Strauß wür­de ich sogar sagen, "links" von mir ist nur noch die Wand.

            Dass deut­sche Regie­run­gen vor Mer­kel ver­fas­sungs- und völ­ker­rechts­wid­ri­ge Angriffs­krie­ge geführt haben, ist mir eben­so bewusst, wie mir die Berufs­ver­bo­te und Not­stands­ge­set­ze bekannt sind. Regie­rungs­amt­li­cher Ver­fas­sungs­bruch ist älter als das Mer­kel-Regime, kei­ne Fra­ge, aber die Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Bevöl­ke­rung waren nie so anhal­tend und all­ge­gen­wär­tig und nie so dra­ma­tisch wie jetzt. Und wo Sie "Macht- und Klas­sen­fra­gen" anspre­chen: Die Groß­ak­tio­nä­re der Deut­schen Bank, von Sie­mens und BMW haben das­sel­be Klas­sen­in­ter­es­se wie Gates und Sor­os. Was ist dar­an natio­na­lis­tisch, wenn man die trans­at­lan­ti­sche oder glo­ba­le "Inter­na­tio­na­le der Bour­geoi­sie" (Baku­nin) in den Fokus rückt? Ich jeden­falls sehe die "Eli­ten" über­all in der Ver­ant­wor­tung, und dass Gates und Sor­os so im Mit­tel­punkt ste­hen, haben sie sich durch ihre media­le Prä­senz und – oder – ihre viel­fäl­ti­gen Stif­tungs­ak­ti­vi­tä­ten wohl selbst zuzu­schrei­ben. Susan­ne Klat­ten oder Ste­fan Quandt fal­len jeden­falls eher durch die stil­le Finan­zie­rung von Mer­kels Kader­par­tei als durch Fern­seh­auf­trit­te zur bes­ten Sen­de­zeit und – oder – die medi­en­wirk­sa­me Finan­zie­rung von Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen auf.

            Ich weiß nicht, wie Sie "ernst­zu­neh­mend" defi­nie­ren, aber ad hoc und "just from the top of my head" fal­len mir zwei Phy­si­ker ein, die "den men­schen­ge­mach­ten Anteil an den dra­ma­ti­schen Kli­ma­ver­än­de­run­gen bestrei­ten" – Denis Ran­court und Vla­di­mir Kli­men­ko, den ich auch per­sön­lich ken­ne. Was ich unter 1. genannt habe, sind Bei­spie­le für lokal begrenz­te Umwelt­schä­den, nicht für ein angeb­lich glo­ba­les Phä­no­men, genannt "men­schen­ge­mach­ter und durch Koh­len­di­oxid­pro­duk­ti­on ver­ur­sach­ter glo­ba­ler Kli­ma­wan­del". Hier sind wir wie­der bei den "intri­ca­ci­es" der For­schung: Dass mensch­li­ches Han­deln das boden­na­he Mikro­kli­ma ver­än­dert, ist doch völ­lig klar und steht auch gar nicht zur Debat­te. Um das zu sehen, muss man nicht nach Zen­tral­asi­en oder in den tro­pi­schen Regen­wald rei­sen – ein Gang in die Stadt im Hoch­som­mer, mit anschlie­ßen­dem Aus­flug ins Umland, bevor­zugt in den Wald, genügt für Demons­tra­ti­ons­zwe­cke. Und dass das deut­li­che Aus­wir­kun­gen haben kann, ist auch schwer zu bezwei­feln – sie­he Flot­ten­bau in Spa­ni­en und Eng­land. Aber was hat das mit Koh­len­di­oxid­aus­stoß zu tun? Genau­so wenig wie die von mir unter 2. ange­führ­ten Bei­spie­le für die Zer­stö­rung ein­hei­mi­scher Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on durch sub­ven­tio­nier­te Export­über­schüs­se der Indus­trie­staa­ten und die durch IWF und Welt­bank erzwun­ge­ne export­ori­en­tier­te Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on in den Entwicklungsländern.

            Wie bei Kon­trol­le über­haupt stellt sich auch hier die Fra­ge: Wer kon­trol­liert was zu wel­chem Zweck? Wem nützt, wem scha­det die Kon­trol­le? Was: Koh­len­di­oxid­aus­stoß. Wer: Die Regie­rung – der "geschäfts­füh­ren­de Aus­schuss der herr­schen­den Klas­se", wie Marx sie mal genannt hat – über Steu­ern und "der Markt" – also die markt­be­herr­schen­den Kräf­te – über an den Bör­sen gehan­del­te Emis­si­ons­zer­ti­fi­ka­te, also wie­der die herr­schen­de Klas­se. Über den Zweck, aktu­el­len und mög­li­chen Nut­zen und Scha­den kön­nen wir ja mal scharf nach­den­ken, aber das damit ein wei­te­res Instru­ment und Spe­ku­la­ti­ons­ob­jekt geschaf­fen wur­de, um wei­ter Ver­mö­gen im Namen ewi­gen Wachs­tums beim 1% (Howard Zinn/ David Graeber/ Micha­el Hud­son), den 0,1% (Hans-Jür­gen Krsy­man­ski) oder den 0,0001% (Peter König) auf Kos­ten des jewei­li­gen Rests zu kon­zen­trie­ren, ist naheliegend.

    2. Wenn es Ihr wirk­lich um Kli­ma­schutz gin­ge, dann hät­te sie schon viel frü­her was dage­gen unter­nom­men (immer­hin ist das bereits seit über 50 Jah­ren wis­sen­schaft­lich erwie­sen, sie­he Club of Rome).
      Oder zumin­dest in den 16 Jah­ren Amtszeit.
      Wenn sie jetzt plötz­lich das Kli­ma für sich ent­deckt, heißt das ganz ein­fach nur, dass sie uns mal wie­der um den Fin­ger wickeln möchte.
      Übrigens…alle angeb­li­chen Maß­nah­men zum Kli­ma­schutz die­nen eigent­lich der Spal­tung. Sonst hät­te man sie, wie von Wis­sen­schaft­lern und FFF gefor­dert, sozi­al­ver­träg­lich gestaltet.

      In die­sem Sin­ne noch viel Spaß beim leug­nen der Klimakatastrophe.…

  7. Das macht ehr­lich sprach­los! Viel­leicht hat die Kanz­le­rin ande­res im Kopf? Ange­sichts der gest­ri­gen Mel­dung bei ntv kann einem übel wer­den (da fällt mir die lan­ge Lis­te der "Aus­brü­che nach Imp­fun­gen in Alten­hei­men" ein …):
    "+++ 20:19 Mer­kel warnt vor viel­fa­chem Ster­ben "auf den letz­ten Metern" +++ Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel zeigt sich betrof­fen über Schick­sa­le von alten Men­schen, die bei aus­blei­ben­den Imp­fun­gen in Angst vor einer töd­lich ver­lau­fen­den Coro­na-Infek­ti­on leben müs­sen. "Da gibt es dra­ma­ti­sche Schick­sa­le", sagt Mer­kel im Inter­view mit RTL/ntv. Umso mehr müs­se man die ande­ren Schutz­re­geln ein­hal­ten, gera­de in den Pfle­ge­hei­men. Mer­kel wört­lich: "Wir müs­sen jetzt ganz, ganz vor­sich­tig sein, damit auf den letz­ten Metern nicht so vie­le Men­schen noch sterben."

    1. Ich kann dazu nicht mehr viel sagen. Mir wird ein­fach nur noch übel.
      Die­se Frau und ihren gesam­ten Clan müss­te man auf einen ande­ren Pla­ne­ten ohne Rück­fahr­kar­te schicken.

      Ich glau­be auch nicht, dass sich nur bei ihrem "Aus­schei­den" etwas ändert.
      Die aller­meis­ten wol­len ja, dass es so und nicht anders läuft-

  8. Off Topic aber die­se Infa­mie soll­te doku­men­tiert werden.
    https://​www​.abend​zei​tung​-muen​chen​.de/​m​u​e​n​c​h​e​n​/​s​t​a​d​t​-​l​e​h​n​t​-​c​s​u​-​a​n​t​r​a​g​-​a​b​-​k​e​i​n​-​t​a​x​i​-​f​u​e​r​-​s​e​n​i​o​r​e​n​-​a​r​t​-​7​0​1​121

    "Mün­chen – Damit sich älte­re Men­schen und ande­re Risi­ko­grup­pen nicht in Bus und Bahn mit Coro­na anste­cken, woll­te die CSU ihnen ver­güns­tig­te Taxi­fahr­ten ermög­li­chen. Doch das lehnt die Stadt ab – ohne die­sen Vor­schlag am Mitt­woch noch ein­mal im Stadt­rat zu diskutieren.

    Das sei ein "Schlag ins Gesicht aller Senio­ren und Risi­ko­pa­ti­en­ten", sagt CSU-Stadt­rä­tin Eve­lyn Men­ges. Sie ärgert vor allem die Begrün­dung der Stadt.
    Taxi-Gut­schei­ne wür­den trü­ge­ri­sches Sicher­heits­ge­fühl vermitteln

    Denn die­se lehnt den Vor­schlag vor allem des­halb ab, damit sich Senio­ren an die Kon­takt­be­schrän­kun­gen hal­ten. Deren Sinn und Zweck sei es, die Kon­tak­te erheb­lich zu redu­zie­ren, schreibt das Sozi­al­re­fe­rat. "Die Aus­ga­be von Taxi-Gut­schei­nen wür­de die­sen Bestre­bun­gen zuwi­der lau­fen und den Nut­zer ein trü­ge­ri­sches Sicher­heits­ge­fühl vermitteln."

    Eve­lyn Men­ges kann das nicht nach­voll­zie­hen. "Die­se Men­schen wol­len nicht zum Ver­gnü­gen durch die Gegend fah­ren und fröh­lich Kon­tak­te pfle­gen", sagt sie. Es gehe dar­um, ihre Grund­be­dürf­nis­se ohne eine gesund­heit­li­che Gefähr­dung zu erledigen.

    Wenn es nach der CSU gegan­gen wäre, hät­ten Senio­ren, Risi­ko­pa­ti­en­ten, aber auch Ärz­te und Pfle­ger pro­fi­tiert. Mit Gut­schei­nen hät­ten sie zum ÖPNV-Tarif fah­ren sollen."

    Was die CSU angeht: Der Söder Mar­kus könn­te das natür­lich ein­fach bay­ern­weit auf Kos­ten des baye­ri­schen Staats einführen.

  9. Was soll Ange­la bei die­ser Ent­wick­lung auch einfallen?

    Mor­ta­li­täts­ra­te (2015–2020) – Uni Mainz
    Anm.:
    – Part­ner von Boeh­rin­ger Ingelheim
    – Die Mor­ta­li­täts­ent­wick­lung ist i.d.R. eher unterdurchschnittlich
    http://​shi​ny​.imbei​.uni​-mainz​.de:3838/​r​l​p​_​mm/

    Aus­gangs­punkt:
    Links (in der rech­ten Spalte)
    Methoden

    Hin­wei­se zu den Daten­quel­len und den Methoden
    Links

    Coro­na-Info­sei­te der Lan­des­re­gie­rung Rheinland-Pfalz

    Robert Koch-Insti­tut: COVID-19-Dashboard

    Lan­des­un­ter­su­chungs­amt Rheinland-Pfalz

    !!!!!
    Mor­ta­li­täts­mo­ni­to­ring Uni­ver­si­täts­me­di­zin Mainz 

    Quel­le:
    https://​www​.sta​tis​tik​.rlp​.de/​d​e​/​c​o​r​o​n​a​/​a​k​t​u​e​l​l​e​-​e​n​t​w​i​c​k​l​u​ng/

  10. Die sol­len halt mal in Nord Korea, den Impf­stoff bestel­len und Nord Korea, ist Vor­bild. kein Coro­na, Nie­mand braucht den von GAVI gelie­fer­ten Impfstoff

  11. Der wun­der­ba­re Kaba­ret­tist Hagen Rether sag­te einmal"Demokratie ist, wenn man bestim­men darf, wer einen verarscht",und ich glau­be fast, er hat recht.….

  12. Was bit­te soll­te den der Kanz­ler­et­te auch ein­fal­len? "Wir sind auf dem Holz­weg, aber das kön­nen wir nicht zuge­ben. Also da müsst ihr jetzt durch. Und mei­ne Pri­vat­in­sel in der Kari­bik habe ich mir red­lich verdient."

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