Was nicht sein darf, kann nicht sein

In ihrer bekann­ten auf­klä­re­ri­schen Art haben sich Google und Facebook dem Kampf gegen schäd­li­che Informationen zu Corona verschrieben.

Konkret führt das etwa zu Folgendem: Am 9.4. wur­de die erste umfas­sen­de wis­sen­schaft­li­che Studie zur Ausbreitung der Infektion am Beispiel Heinsberg ver­öf­fent­licht. Weil hier ein vor­sich­ti­ges Absetzen vom regie­rungs­amt­li­chen Kurs for­mu­liert wur­de, fällt die Studie offen­bar ins fake-news-Raster der Algorithmen. Da ret­tet auch nicht nicht, daß sie gemein­sam mit NRW-Ministerpräsident Laschet der Öffentlichkeit vor­ge­stellt wurde.

Die ersten 10 Ergebnisse bei einer Google-Recherche füh­ren nicht etwa zur Studie, son­dern zu Titeln mit "Kritik" und "Zweifel" und "unplau­si­bel".

Wie jour­na­li­stisch inak­zep­ta­bel dabei mit­un­ter vor­ge­gan­gen wird, läßt sich bei der Süddeutschen Zeitung beobachten.

'Unabhängige Experten äußer­ten noch am Donnerstag Kritik, ins­be­son­de­re an der Präsentation der Ergebnisse auf einer Pressekonferenz. "Da wird ein­fach so wenig erklärt, dass man nicht alles ver­steht", kom­men­tier­te bei­spiels­wei­se der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité, der inter­na­tio­nal zu den erfah­ren­sten Coronavirusexperten zählt.' 

Na, wenn ein Unparteiischer wie Drosten das sagt, kann da ja wohl nichts mit rech­ten Dingen zuge­gan­gen sein. Schwamm drü­ber, daß es ein Bruch mit jeg­li­cher wis­sen­schaft­li­chen Tradition ist, über Studienergebnisse gemein­sam zu debat­tie­ren. Statt des­sen wer­den die Ergebnisse unmit­tel­bar nach der Vorstellung in Frage gestellt.

Die Studie 'ist ver­mut­lich sogar metho­disch feh­ler­haft. So ist vor allem unklar, ob der ver­wen­de­te Antikörpertest über­haupt zei­gen kann, was er angeb­lich gezeigt haben soll, näm­lich Immunität gegen das neue Virus. Der Braunschweiger Infektionsepidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz-Institut für Infektionsforschung hat­te der Süddeutschen Zeitung bereits vor eini­gen Tagen erklärt, es gebe der­zeit noch kei­ne breit ver­füg­ba­ren Tests, die zuver­läs­sig eine Immunität gegen Sars-CoV‑2 nach­wei­sen könnten.'

"Vermutlich" kann das alles so nicht sein, weil schon vor eini­gen Tagen sol­ches ver­kün­det wur­de. Worauf "auch der Virologe Drosten" ver­wies. Zwei Stimmen aus dem Kreis der Stichwortgeber der Bundesregierung rei­chen der Süddeutschen aus, um zu resüm­mie­ren, hier gebe es ein "Papier, das nicht ein­mal als vor­läu­fi­ge Veröffentlichung den Anforderungen einer wis­sen­schaft­li­chen Dokumentation nahe kommt."

Link zur SZ

Noch ein­fa­cher macht es sich der Tagesspiegel, der nicht ein­mal selbst recher­chiert, son­dern aus der Zeit abschreibt. Völlig über­ra­schend wer­den hier als Kronzeugen Drosten und der bereits genann­te Krause benannt.

Link zum Tagesspiegel

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