Das fragt Prof. Gunnar Jeschke am 11.4. auf freitag.de. Er beschäftigt sich darin mit den Verflechtungen dieser Grafik:
Es ist zu lesen:
»Die Corona-Krise unterscheide ich von der Covid-19-Pandemie. Letztere ist eine mittelschwere weltweite Epidemie, die aller Voraussicht nach in ein bis zwei Jahren vor allem durch Impfung nur noch das Ausmaß der saisonalen Grippen hat. Mit diesen hat die Welt seit Jahrzehnten zu leben gelernt. Die Corona-Krise ist eine sehr schwere weltweite gesellschaftliche, psychosoziale und wirtschaftliche Krise. Diese Krise wird viel länger andauern und zu tiefgreifenden politische Veränderungen führen.
Die kürzeste Verbindung von Wuhan zum Investment-Banking ist die in New York beheimatete EcoHealth Alliance…
Die prominenteste Verbindung zum Investment-Banking ergibt sich durch Sheila Patel, die in der EcoHealth Alliance als ehrenamtliche Direktorin wirkt und seit 2006 Partner bei Goldman Sachs ist, wo sie bis Ende 2020 die Chefin des Goldman Sachs Asset Management war. Das ist eine herausragende Führungsposition. Sie ist weiterhin beratende Direktorin bei Goldman Sachs. Direktor bei der EcoHealth Alliance war sie bereits 2008, als diese noch Wildlife Trust hieß. Weitere Verbindungen zum Investitionskapitalmarkt ergeben sich durch die sehr aktive ehrenamtliche Direktorin Nancye Green, die Investoren und Gründer berät, Ellen Shedlarz, die bei Morgan Stanley und Ziff Brothers Investment hohe Posten im Personalbereich innehatte, Margery Fischbein, Head of Healthcare Investment Banking at Seaport Global und Robert Hoguet, der aus dem Investment-Banking kommt, sich aber im Alter tatsächlich der Erhaltung der Kraniche verschrieben hat.
Die EcoHealth Alliance
Mit der Namensänderung 2010 von Wildlife Trust in EcoHealth Alliance hat die Organisation einer bereits zuvor erfolgten Änderung ihres Charakters Rechnung getragen. Man leistet sich weiterhin ein paar Tierfreunde im Direktorium und nimmt sogar neue auf. Mit Ausnahme der übrig gebliebenen Pamela Thye und Robert Hoguet kümmern sie sich allerdings weniger um Wildtiere als um Haustiere in Städten (Amy Attas, Frederick Baum, Kimberly Spina). Interessanter wird es beim Thema Health, also Gesundheit. Zu den Partnern zählen Johnson & Johnson, eine Pharmafirma, die inzwischen einen Corona-Impfstoff entwickelt hat. Sie hat gleich ihren Vizepräsidenten für Globale öffentliche Gesundheit ins Direktorium entsandt. Ben Plumley, der ebenfalls dem Direktorium angehört, war vorher Vice President for Global Access and Partnerships bei Johnson & Johnson. Weitere Verbindungen des Direktoriums zur Pharmabranche sind Nancy Griffin, die „Alliance Management“ bei Vertex Pharmaceuticals betreibt und vorher Head of Global Alliance Management bei Novartis war und Lisa Wisniewski, die in einem Fonds arbeitet, der innovative Biopharma-Firmen unterstützt.
Noch interessanter sind vielleicht zwei Rechtsanwälte, die man mit dieser Spezialisierung vielleicht nicht in einer edlen Nichtregierungsorganisation erwartet hätte, die sich nach eigener Aussage dem Schutz von Wildtieren und der öffentlichen Gesundheit vor aufkommenden Krankheiten widmet. Das sind Geoffrey Potter, der Partner bei Patterson Belknap ist und dort die Abteilung leitet, die Markenschutz und Anti-Produktpiraterie betreibt und David McIntyre, der sich bei der Rechtsdienstleistungsfirma Axiom um solche Fälle kümmert und früher auch bei Johnson & Johnson war. Im Zusammenhang mit Pharmafirmen und Investment-Banking sind die Beiden aber natürlich sehr passend. [Abschweifung: Der eigentliche Skandal am Astra-Zeneca-Impfstoff ist ja, dass er ohne Profit vermarktet wird. Dementsprechend und durch die dabei verwendete, bereits lange existierende Technologie ist er auch viel billiger als die neuartigen Impfstoffe, was das Geschäft der anderen Pharmafirmen empfindlich stört. So viel Investitionen wie bei den anderen Firmen sind auch nicht nötig. Die Sache wird bei einer schnellen Impfkampagne noch viel unangenehmer, weil die Firmen mit den teuren neuen Technologien weniger Produktionskapazität haben und daher einen um so geringen Marktanteil, je schneller es geht. :Ende Abschweifung]…
Woher kommt das Geld?
Die EcoHealth Alliance hat bei einem Jahresumsatz von etwa 17 Millionen US$ ein Vermögen von etwa 6,6 Millionen US$. Da muss jemand kräftig spenden und sich möglicherweise auch etwas davon erhoffen. Für eine Nichtregierungs-Organisation erhält die EcoHealth Alliance allerdings auch eine stattliche staatliche Unterstützung. Seit 2008 sind 19.3 Millionen US$ Staatsgelder geflossen. Der Löwenanteil davon kommt, wie in Abbildung 1 angedeutet, aus dem Verteidigungsministerium, nämlich 17.19 Millionen US$. Sie entstammen dem Programm zum Kampf gegen Massenvernichtungswaffen und der Projekttitel lautet „Verständnis des Risikos von durch Fledermäusen übertragenen zoonotischen Krankheiten in Westasien“. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass das US-Verteidigungsministerium Millionen an Peter Daszak zahlt, der mit einem chinesischen Institut der Sicherheitsstufe 4 zusammenarbeitet, das dem Vernehmen nach seit dem 31. Januar 2020 von einer Generalmajorin der chinesischen Volksbefreiungsarmee geführt wird. Das Staatsmedium Pengbei hat Chen Wei als die führende Expertin der Nation auf dem Gebiet biologischer und chemischer Verteidigung beschrieben. Sie hat das Team geführt, das den ersten chinesischen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt hat.«
Das Virus aus Wuhan
Nun geht es um das Wuhan Institute of Virology (WIV).
»Der Umstand, dass Covid-19 gerade in der Stadt ausbrach, in der das WIV an ähnlichen Viren forscht, entging der Öffentlichkeit natürlich nicht. Die Frage wurde laut, ob das Virus aus dem WIV entwichen sein könnte. Immerhin war es bei der Erforschung des Vorgängers SARS-Cov an einem Institut in Beijing zu einigen Ansteckungen gekommen, wobei die Mutter eines der ursprünglich infizierten Doktoranden starb. Wie es immer in solchen Fällen ist, wussten einige Leute auch ohne Untersuchung gleich die Antwort, nämlich dass es so war. Diese nennt man Verschwörungstheoretiker.
Für Peter Daszak und die EcoHealth Alliance war bereits die Frage gefährlich. Er schrieb daher einen Brief, in dem er ohne Untersuchung die entgegengesetzte Antwort gab und die Ansicht als Verschwörungstheorie verdammte, überhaupt nur anzudeuten, das Virus könne nicht natürlichen Ursprungs sein. Dieser Brief erschien in der Ausgabe von The Lancet vom 7.–13. März 2020. Seine Entstehungsgeschichte ist von Interesse…
Nun mussten Leute gesucht werden, die Peter Daszaks Brief unterschreiben würden. Selbst Rita Colwell zögerte lange, stimmte aber schließlich zu. Wenn ich mich in dem Wust von E‑Mails nicht verzählt habe, wurden insgesamt 48 Wissenschaftler angefragt, von denen man annahm, dass sie unterschreiben würden. Von diesen unterschrieben, einschließlich von Peter Daszak und anderen Leuten der EcoHealth Alliance dann 27, darunter auch Christian Drosten. Peter Daszak schloss sein zweites E‑Mail vom 6. Februar mit dem Satz: „Beachtet bitte, dass diese Verlautbarung nicht unter dem Logo der EcoHealth Alliance erscheinen und nicht als von einer Organisation kommend identifizierbar sein wird.“ Die Veröffentlichung in The Lancet enthält noch einen Satz am Ende: „Wir deklarieren, dass bei uns keine Interessenkonflikte vorliegen.“ Was immer man vom Rest dieses Textes hält – dieser Satz ist ganz gewiss falsch.
Die Sache wird noch etwas pikanter, wie Abbildung 1 zeigt. Peter Daszak wurde im Januar 2021 von der WHO in das Gremium berufen, das in China, auch am WIV, den Ursprung des Covid-19-Virus untersuchen sollte. Das hätte nie geschehen dürfen, sowohl wegen des offensichtlichen Interessenkonflikts, als auch weil Daszak wegen des Briefs in The Lancet als befangen gelten musste. Was immer der Ursprung des Virus ist, Vertrauen in die Ergebnisse der WHO-Untersuchung ist nicht angebracht.
Mutationen und andere mögliche Unfälle
Für die erste Ansteckung eines Menschen mit SARS-Cov2 gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn wir vernachlässigen, dass sie auch das Resultat von GOF-Experimenten sein [gain-of-function, absichtliche Erhöhung der Übertragbarkeit oder Virulenz, AA] , könnte, ist die Ursache am Wahrscheinlichsten ein ursprünglich an Fledermäuse angepasstes Virus gewesen. Es gibt dann immer noch drei Möglichkeiten. Dieses Virus könnte über einen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen sein – als mögliche Zwischenwirte werden Zibetkatzen und Schuppentiere diskutiert. Es könnte auch direkt von einer Fledermaus übertragen worden sein. Schließlich könnte es im Zug der Virensammlung, wie sie in Publikationen des WIV beschrieben wird, in das Virenarchiv des WIV geraten sein. Dabei wäre eine Ansteckung beim Sammeln oder bei der Charakterisierung möglich gewesen, selbst wenn nie GOF-Experimente damit durchgeführt wurden.
Sicher ausschließen kann man keinen dieser drei Wege. Falls es der dritte war, werden wir es wohl nie erfahren. Geheimnisse solcher Tragweite lassen es als Staatsräson erscheinen, notfalls auch zu töten – und das täte jeder Staat. Falls es so war, wird es also notwendigerweise eine Verschwörungstheorie bleiben…
Die Johns Hopkins University Connection
Zum Schluss müssen wir noch über die rechte Seite von Abbildung 1 reden. Eines der Zentren der Corona-Krise – dieser Ausdruck ist mit Bedacht gewählt – ist die Johns Hopkins University (JHU). Das nicht nur deshalb, weil die JHU weitgehend aussagelose, unnormierte Zahlen positiver Tests sammelt. Die EcoHealth Alliance führt die Bloomberg School for Public Health an der JHU als Partner auf, durchaus zu Recht. Die beiden haben im Zeitraum 9.–11. Dezember 2019 in London den ersten READY Workshop für die Vorbereitung von Nichtregierungs-Organisationen (Global Readiness for Major Disease Outbreak Response) auf Pandemien durchgeführt. Das war noch bevor in der Welt irgendjemand etwas von Covid-19 wusste. Der erste Fall einer atypischen Corona-Virus-Lungenentzündung in Wuhan war zwar am 1. Dezember bestätigt worden. Das war aber außerhalb Chinas noch unbekannt und der Workshop muss ja auch lange vorher organisiert worden sein. Wie alle Pandemie-Übungen und Planungen vor Covid-19 orientierte sich der Workshop an Grippe (Influenza) – eine Krankheit mit der sich die EcoHealth Alliance nicht wissenschaftlich beschäftigt.
Halt, nicht alle Pandemie-Übungen haben Influenza angenommen. Bekannt ist – zumindest in Kreisen von Verschwörungstheoretikern – das ebenfalls von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health am 18. Oktober durchgeführte Planspiel Event 201. Hier war die EcoHealth Alliance kein Partner, sondern das World Economic Forum von Klaus Schwab und die Bill & Melinda Gates Foundation. In diesem Fall wurde als Szenario eine fiktive Corona-Virus-Pandemie angenommen. Das World Economic Forum sieht die Covid-19-Pandemie als Chance für einen Umbau der Welt an, was sie als Great Reset bezeichnet.
In Bezug auf einen möglichen Pfeil zwischen der EcoHealth Alliance und der Bill & Melinda Gates Foundation muss ich die geneigte Leserin und den geneigten Leser enttäuschen…
Investment-Banking und Netzwerken
Zum Schluss müssen wir noch einmal auf das Investment-Banking zurückkommen, bei dem wir angefangen hatten. Unbestrittener Serien-Weltmeister im politischen Netzwerken ist unter den Investment-Banken Goldman Sachs. Das prominenteste Beispiel ist vielleicht José Barroso, EU-Kommissionspräsident 2004–2014 und seit 2016 Präsident ohne Geschäftsbereich bei Goldman Sachs. Es geht auch in die andere Rechnung. Der ehemalige Chef von Goldman Sachs in Deutschland und Österreich, Dr. Jörg Kukies, hat als Staatssekretär von Olaf Scholz im Finanzministerium den Entwurf eines Gesetzes zur Finanztransaktionssteuer geschrieben. Es geht auch bei einer Person hin und zurück. Mario Draghi, ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank und derzeitiger Premierminister von Italien, ist aus dem italienischen Finanzministerium 2001 zu Goldman Sachs gewechselt und 2006 als Präsident der italienischen Zentralbank zurückgekehrt.
Auf Eines würde ich nicht wetten, nicht einmal eine kleine Summe: Dass die Corona-Krise in absehbarer Zeit zu Ende geht.«
Das Geld für die Forschung verwaltet der Staat mit seinen Organen. Und natürlich braucht man dazu Banken. Die Grafik lässt sich vereinfachen in ein Dreieck:
1 Staat
2 Privatunternehmern
2 Banken
Diese Troika hat Lenin schon 1915 als den modernen Kapitalismus, den Imperialismus bezeichnet.
Das ist Grundschulwissen, DDR/POS, Klasse 8
@Erfurt
Der Staat hat keine Banken: sie haben ihn. Der Staat hat keine Organe: er ist selbst das Organ der Privatwirtschaft. Die DDR hat das nicht verstanden, deshalb gibt es sie nicht mehr?
@erfurt na ja. Ein bissel komplexer ist es schon. Wir erleben im Moment das Ende des Kolonialismus und werden daher selbst unterworfen. Oder was glaubst du werden die Bundeswehrsoldaten tun, die gerade aus Afghanistan abziehen :-))
Das Ende des Kapitalismus sehe ich allerdings nicht wirklich – vielleicht den Versuch einer Rück-Transformation in den Feudalismus. Der beruhte auf Abgaben und Frondienst, nicht auf Kapital.
Was in der Grafik fehlt, sind die Werbeagenturen, die einen internationalen Konzentrationsprozess hinter sich haben, nationale Eigentümer geführte Agenturen aufgekauft haben, und deren Shareholder zum größten Teil "institutionell" sind. Es gibt da weltweit nur noch WPP, Omnicon und Publicis. Scholz & Friends, die die Kampagnen für die Bundesregierung machen, gehören zu WPP.
WPP macht z.B. die Werbekampagne zum Klimawechsel für die UN.
https://www.wpp.com/wpp-iq/mobilising-millions
Alle drei haben eine Abteilung Health Marketing. Diese Agenturen sind für die Propaganda, die Pressearbeit, die PsyOps, die Social Media Sock Puppets und das Astroturfing zuständig. Sie beschäftigen typischerweise Psychologen und können ihre Kampagnen interkulturell anpassen – auch aufgrund ihrer Aufkäuf.
Politische Parteien haben gegen diese geballte Propaganda-Macht so gut wie keine Chance. Die traditionellen Medien auch nicht, denn diese Agenturen platzieren das Gros der Anzeigen.
Der nationale "Staat" muss da spuren.
Bitte ggf. den Rest aus u.g. Quelle einfügen und formatieren
2014 – 2018 Co-Vorsitzender des Vorstands, Goldman Sachs AG und Leiter der Zweigniederlassung Frankfurt der Goldman Sachs International
Seit April 2018 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content
/DE/Standardartikel/Ministerium/Leitung/Staatssekretaere/Joerg-Kukies/Joerg-Kukies_lebenslauf.html
@ Regierungsmitglied Goldmann-Sachs?
Das steht da doch schon ganz ähnlich:
Der ehemalige Chef von Goldman Sachs in Deutschland und Österreich, Dr. Jörg Kukies, hat als Staatssekretär von Olaf Scholz im Finanzministerium den Entwurf eines Gesetzes zur Finanztransaktionssteuer geschrieben.
Einfügen oder ändern sollte Aschmoneit besser nicht, weil es ein Text von Gunnar Jeschke ist, den er hier nur zitiert.