Wenn Impfdosen übrig bleiben

Merk­wür­di­ger­wei­se ist anschei­nend noch nie­mand auf die Idee gekom­men, abge­lau­fe­ne Impf­stof­fe an die Tafeln aus­zu­ge­ben, ver­mut­lich, weil es die "wegen der Pan­de­mie" kaum noch gibt. Auf swr​.de ist am 10.2. hin­ge­gen zu erfahren:

»Ersatz­kan­di­da­ten für Coro­na-Imp­fung gehö­ren auch zur Risikogruppe

Wenn trotz genau­er Pla­nung Coro­na-Impf­stoff in einem Impf­zen­trum oder einem Alten­heim übrig bleibt, sind ande­re Men­schen aus der Grup­pe mit der höchs­ten Prio­ri­tät an der Rei­he. Das kön­nen laut Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um auch Feu­er­wehr­leu­te sein.

Minis­te­ri­ums­spre­cher Mar­kus Kuh­len sag­te am Mitt­woch, in der Regel sei­en dies aber Mit­ar­bei­ter der mobi­len Impf­teams, der Impf­zen­tren sowie Beschäf­tig­te aus Kran­ken­häu­sern und von Ret­tungs­diens­ten, die ein erhöh­tes Risi­ko hät­ten, an Covid-19 zu erkranken.

Aller­dings las­se es sich bei inzwi­schen mehr als 216.000 Imp­fun­gen nicht voll­kom­men aus­schlie­ßen, "dass in Ein­zel­fäl­len auch Per­so­nen geimpft wur­den, die nicht zur Grup­pe der höchs­ten Prio­ri­tät gehö­ren", so Kuh­len. Denn der auf­be­rei­te­te Impf­stoff sei maxi­mal sechs Stun­den halt­bar, und dür­fe auch nicht wei­ter trans­por­tiert wer­den. Übrig geblie­be­ne Dosen soll­ten aber auf kei­nen Fall ent­sorgt wer­den müssen.

Rest-Impfdosen an Mitarbeiter der Feuerwehr

Das von der städ­ti­schen Berufs­feu­er­wehr gelei­te­te Coro­na-Impf­zen­trum in Koblenz hat­te nach Infor­ma­tio­nen des SWR mit übrig geblie­be­nen Impf­do­sen 127 von 145 Mit­ar­bei­tern der Feu­er­wehr imp­fen las­sen. Aber nur etwas mehr als die Hälf­te der Geimpf­ten gehör­ten nach Anga­ben der Stadt zur Impf­grup­pe mit der höchs­ten Prio­ri­tät. Ein Spre­cher der Stadt hat­te gesagt, die Feu­er­wehr­leu­te sei­en mit Rest­do­sen geimpft wor­den. Die Feu­er­wehr samt ihres Lei­ters arbei­te im Impf­zen­trum mit. Des­sen Sekre­tä­rin und vier ande­re Ange­stell­te der Ver­wal­tung sei­en als "Aus­fall­re­ser­ve" ein­ge­plant gewesen…«

Im genann­ten Link heißt es, die Ehe­frau des Amts­lei­ters sei bevor­zugt wor­den, weil sie "sich als medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stell­te auf einer Frei­wil­li­gen­lis­te [habe] ein­tra­gen las­sen".

Wenn die Imp­fung irgend einen Sinn ergä­be, könn­te man die gan­ze Geschich­te für ein Skan­däl­chen hal­ten. So bleibt sie eine Burleske.

3 Antworten auf „Wenn Impfdosen übrig bleiben“

  1. Man soll­te ohne­hin die sys­tem­re­le­van­ten Poli­ti­ker, Behör­den­lei­ter, Poli­zis­ten und Sol­da­ten bevor­zugt vor allen ande­ren impfen.

  2. Pssst! Nicht wei­ter­sa­gen. Mit Impf­res­ten geimpft zu wer­den, hat einen unschlag­ba­ren Vor­teil. Es bleibt nur das Restrisiko.

  3. Rest­be­stän­de von Coro­na-Impf­stof­fen in Impfzentren
    Lew­entz gegen "Prin­zip Zufall" bei Imp­fung von Polizisten

    Der rhein­land-pfäl­zi­sche Innen­mi­nis­ter Roger Lew­entz hat sich dage­gen aus­ge­spro­chen, die in Impf­zen­tren übrig geblie­be­nen Coro­na-Impf­stof­fe der Poli­zei anzubieten.
    Bei den Poli­zei­ge­werk­schaf­ten stößt er teils auf Kri­tik, teils auf Zustimmung.
    https://​www​.swr​.de/​s​w​r​a​k​t​u​e​l​l​/​r​h​e​i​n​l​a​n​d​-​p​f​a​l​z​/​l​e​w​e​n​t​z​-​c​o​r​o​n​a​-​i​m​p​f​e​n​-​p​o​l​i​z​e​i​-​r​h​e​i​n​l​a​n​d​-​p​f​a​l​z​-​1​0​0​.​h​tml

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