David Nabarro, "Sondergesandter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen Covid-19" gibt im "Spiegel" gute Ratschläge. Zwar bekennt er:
»SPIEGEL: Von Lockdowns zur Pandemie-Bekämpfung hält die WHO nicht viel. Warum?
Zwang ist für ihn nicht überall nötig. Aber das müssen die Menschen begreifen:
»Nabarro: Bei allen damit verbundenen Schwierigkeiten ist es das Richtige. Konkret möchte ich fünf Punkte nennen, die sich bestimmt jeder gut einprägen kann: Abstand halten. Maske tragen, am besten eine Stoffmaske und eine OP-Maske übereinander.
Umfassende Hygiene beachten, also Hände waschen, in die Armbeuge niesen und Oberflächen reinigen. Selbstisolation schon bei geringsten Symptomen ist ein weiterer Punkt. Und fünftens müssen wir die Risikogruppen schützen.«
»SPIEGEL: Sie empfehlen den Blick nach Südostasien, woran denken Sie genau?
Nabarro: Schauen Sie sich an, wie Thailand 2005 auf die Vogelgrippe reagiert hat. Da hat der Staat ungefähr eine Million Freiwillige ausgebildet, die im ganzen Land in die Dörfer gegangen sind, um Infektionen sofort zu erkennen. Das Ziel war, überall Augen zu haben.
SPIEGEL: Klingt nach Überwachungsstaat.
Nabarro: Nicht jedem gefällt diese Art staatlicher Kontrolle. Aber um während einer Pandemie unsere Freiheit zu bewahren und unser Leben weiterzuleben, müssen wir die Krankheit jederzeit und überall im Blick haben. Dazu gehört ein eng geknüpftes Netz auf lokaler Ebene, das weit mehr umfasst als die Gesundheitseinrichtungen und auch Schulen, Universitäten, Firmen, Kirchen, Moscheen und Synagogen einbezieht…
SPIEGEL: Können wir aufatmen, wenn demnächst die ersten Impfstoffe auf den Markt kommen?
Nabarro: Wahrscheinlich haben wir nächstes Jahr ein Vakzin mit einer Wirksamkeit von 50 oder 60 Prozent. Es wird sehr lange dauern, die Menschen zu impfen. Zwei, drei, vielleicht vier Jahre werden wir es noch mit dem Virus zu tun haben, ehe die Impfungen weithin verbreitet sind. Darum müssen wir die Maßnahmen, von denen ich gesprochen habe, jetzt ergreifen.«
(Hervorhebungen nicht im Original.)
Nicht jedem gefällt diese Art staatlicher Kontrolle. Aber um während einer Pandemie unsere Freiheit zu bewahren und unser Leben weiterzuleben, müssen wir die Krankheit jederzeit und überall im Blick haben. Dazu gehört ein eng geknüpftes Netz auf lokaler Ebene, das weit mehr umfasst als die Gesundheitseinrichtungen und auch Schulen, Universitäten, Firmen, Kirchen, Moscheen und Synagogen einbezieht…
Ähm, ja? Wirklich?
Klingt eher paradox.
Wer die Möglichkeit dazu hat sollte wohlwollend den Gedanken prüfen seine Reproduktionsrate dieser erwarteten Zukunft anzupassen. Vorausgesetzt das zu erwartende Impfmittel beläßt ihm diese Möglichkeit. Haben wir denn heute schon Aschermittwoch?
Wie ist denn die richtige Übersetzung für "Lockdown"? "Einschluss"? "Wegschluss"? Linguee schlägt für "lockdown mode" "Sperrmodus" vor.
Also "Lockdown" ist gleiche "Wegsperren"!
Klar, dass man das den Deutschen lieber freundlich-unassoziativ-englisch Wording unterjubelt.