Insgesamt 4 Studien unter dem Titel "CORONA-MONITORING lokal" hatte das RKI geplant.
»In der Studie CORONA-MONITORING lokal werden vier besonders stark betroffene Orte der COVID19-Epidemie als Studienorte ausgewählt, in denen jeweils ca. 2.000 Personen ab 18 Jahren in die Studie eingeschlossen. Als erster Studienort wurde die Gemeinde Kupferzell im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg ausgewählt. «
heißt es dazu in einem Dokument vom 15.5. Update 24.9.: Dieses Dokument existiert nicht mehr. In einem Text vom 1.9. wird das Verfahren etwas anders beschrieben.
Zwar wird dies in der Studie nicht so formuliert, doch eine Erwartungshaltung im Rahmen der Aufrechterhaltung einer Angstlage beschreibt der SWR so:
»Die Corona-Lage scheint einigermaßen im Griff. Doch die Behörden warnen: Eine zweite Krankheitswelle könnte noch kommen. Um dafür gerüstet zu sein, startete das Robert-Koch-Institut eine Studie…«
Danach habe das RKI auf einer Pressekonferenz vom 19.5. erste Ergebnisse "in rund sechs Wochen" angekündigt. Inzwischen sind fast 8 Wochen vergangen. Ergebnisse wurden noch nicht bekannt.
"Drei Wochen werde getestet, drei Wochen ausgewertet" hatte es auf der Pressekonferenz geheißen. Am 12.6. waren die Untersuchungen von mehr als 2.100 EinwohnerInnen Kupferzells abgeschlossen. Nun hieß es: "Erste Ergebnisse sollen voraussichtlich in vier Wochen vorgestellt werden." Auch die sind inzwischen verstrichen.
Offenbar war die Studie so angelegt, die Erkenntnisse der Heinsberg-Studie von Anfang April in Frage zu stellen (vgl. Was nicht sein darf, kann nicht sein):
»Die Ergebnisse dieser Studie seien wichtig, bezögen sich aber nur auf die Gemeinde Gangelt, sagte Thomas Lampert, Leiter der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am RKI. Claudia Santos-Hövener vom RKI sagte: "Wir können nicht ausschließen, dass in Gangelt etwas vorlag, das nicht übertragbar ist. Und je mehr Gemeinden wir einschließen, desto besser können wir das beurteilen."«
Warum sich die Ergebnisse der RKI-Studie nicht ebenfalls nur auf die Gemeinde Kupferzell beziehen, wird nicht begründet.
Jedenfalls kann man gespannt sein, wie sich die Erkenntnisse womöglich unterscheiden. Vielleicht wird man dann auch erfahren, warum bei der Studie des RKI keine Kinder untersucht wurden. Angesichts der umstrittenen Drosten-Studie dazu wären doch gerade hier neuere Erkenntnisse hilfreich. Nicht so recht überzeugen will diese Begründung:
»"Wir wollten jetzt sehr schnell vor Ort sein und haben uns deswegen im ersten Zugang auf die Erwachsenen konzentriert", begründet Studienleiter Professor Thomas Lampert die Tatsache, warum Kinder in Kupferzell vorerst nicht berücksichtigt werden. Er schließt damit aber nicht aus, dass man künftig Kinder nicht doch in die Studie mit einbeziehen kann«