Aufstehen für die Kunst

Gewiß ver­bleibt die­se Akti­on im Rah­men der all­ge­mei­nen Vor­ga­ben. Den­noch ist sie ein Ele­ment, das den Wider­stand gegen die Maß­nah­men ver­stär­ken kann. In einer Erklä­rung baye­ri­scher Künst­le­rIn­nen heißt es:

»Heu­te, Mon­tag 29.03.2021, haben von den Theater‑, Opern- und Kon­zert­haus­schlie­ßun­gen in Bay­ern, ins­be­son­de­re an Baye­ri­scher Staats­oper und Gas­teig, betrof­fe­ne Künstler*Innen, stell­ver­tre­tend für die Unterstützer*Innen der Initia­ti­ve "Auf­ste­hen für die Kunst", einen Eil­an­trag beim Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­hof gegen das pau­scha­le Kon­zert- und Auf­füh­rungs­ver­bot der 12. Baye­ri­schen Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung eingebracht.

Die Antragsteller*Innen sind der fes­ten Über­zeu­gung, dass die aktu­el­le Baye­ri­sche Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung gegen die in Arti­kel 5 Grund­ge­setz vor­be­halt­los garan­tier­te Kunst­frei­heit ver­stößt und auch nicht der durch das Infek­ti­ons­schutz­ge­setz im Novem­ber vor­ge­schrie­be­nen beson­de­ren Begrün­dungs­pflicht in Bezug auf die Kunst­frei­heit genügt. Dies hat auch die Deut­sche Orches­ter­ver­ei­ni­gung in Ihrem Schrei­ben vom 19.03. an alle Staats­kanz­lei­en der 16 Bun­des­län­der sehr kri­tisch bun­des­weit festgestellt…

Die Antragsteller*Innen haben dem Eil­an­trag auch meh­re­re Fach­stu­di­en hin­zu­ge­fügt, die wis­sen­schaft­lich begrün­den kön­nen, war­um es kein Zufall war, dass es in den kur­zen Mona­ten der Öff­nun­gen im September/Oktober kei­nen ein­zi­gen nach­weis­ba­ren Über­tra­gungs­fall im Publi­kum in allen deut­schen Thea­tern, Opern- und Kon­zert­häu­sern gab. Auf Grund der über­ra­gen­den Belüf­tungs­sys­te­me, Hygie­ne­kon­zep­te, Mas­ken­pflicht, Abschaf­fung der Thea­ter­gas­tro­no­mie, Crowd­ma­nage­ment und Abstän­den bei der Saal­be­le­gung ist das Risi­ko mini­mal und wird auch von ein­schlä­gi­gen Stu­di­en als das gerings­te Risi­ko in Innen­räu­men eingeschätzt…

Die­se fort­ge­setz­te, nach Erach­ten der Antragsteller*Innen grund­ge­setz­wid­ri­ge Benach­tei­li­gung der Dar­stel­len­den Küns­te ist weder wis­sen­schaft­lich noch infek­ti­ons­tech­nisch unab­ding­bar oder über­haupt gebo­ten und hat der Kunst einen immensen mate­ri­el­len und imma­te­ri­el­len Scha­den zuge­fügt. Das in einem Land, das die Kunst­frei­heit in einer beson­ders star­ken Posi­ti­on im Grund­ge­setz ver­an­kert hat, im Unter­schied zu allen ande­ren euro­päi­schen Län­dern. Deutsch­land wird sei­ner his­to­ri­schen Ver­ant­wor­tung der Kunst­frei­heit gegen­über schon seit mehr als einem Jahr in kei­ner Wei­se gerecht.«

2 Antworten auf „Aufstehen für die Kunst“

  1. Hat aber ganz schön lan­ge gedau­ert bis der Gro­schen gefal­len ist – gab es zwi­schen­zeit­lich neue Ent­wick­lun­gen die mir ent­gan­gen sind?
    Zwei mei­ner lang­jäh­ri­gen Freun­de haben sich in den letz­ten Mona­ten das Leben genom­men, einer hat ein (ehe­mals) erfolg­rei­ches Ton­stu­dio betrie­ben, der ande­re war Musiker.
    Wenn ich dann die­se ver­hal­te­ne Bemüht­heit sehe wird mir rich­tig übel. Das waren näm­lich garan­tiert kei­ne Einzelfälle !

  2. Tut mir leid, aber ich habe längst kein Mit­leid mehr mit den "Künst­lern". Meh­re­re mei­ner frü­he­ren Freun­de ste­hen die­sem Milieu nahe und die waren bei der Dis­kus­si­on vor der Neu­fas­sung des IfSG der Mei­nung, dass das alles nicht so schlimm ist und sind es immer noch.
    Die Kro­ne hat dem Gan­zen das Gejam­mer von Flo­ri­an Schrö­der auf Alarm­stu­fe Rot auf­ge­setzt, gefolgt davon dass er Ball­weg in sei­ner Show ein paar Tage spä­ter in die Naziecke gestellt hat.
    Ech­te Künst­ler wie Hans Söll­ner und der­zeit Micha­el Hat­zi­us haben sich dif­fe­ren­ziert geäu­ßert und zum Nach­den­ken ange­regt, aber die ande­ren regie­rungs­treu­en Künst­ler kön­nen ger­ne weg.

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