Darf man Prof. Brockmann einen Dummschwätzer nennen?

Die­se Fra­ge bezieht sich selbst­ver­ständ­lich auf den gleich­na­mi­gen Film (Ori­gi­nal­ti­tel: Liar Liar) aus dem Jahr 1997. Es geht dar­in um einen Jun­gen, der sich wünscht, "dass sein Vater 24 Stun­den lang nicht lügen kann" (Wiki­pe­dia).

Pro­fes­sor Dirk Brock­mann spricht sich vehe­ment für die Ein­stel­lung jeg­li­cher Kon­tak­te aus ("Eigent­lich müss­ten wir uns so ver­hal­ten, als sei­en wir alle infi­ziert") – sie­he dazu Ernst­haf­ter Kon­kur­rent für Dros­ten. Sei­ne Kom­pe­tenz hat er bereits am 30.3. unter Beweis gestellt:

»Busi­ness Insi­der sprach dazu mit Bio­phy­si­ker Dirk Brock­mann, Pro­fes­sor an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin. Er erstellt in sei­nem „Rese­arch on Com­plex Systems“-Labor die Pro­gno­sen unter ande­rem für das RKI. Nach sei­ner Ein­schät­zung müs­sen wir zu Ostern, wenn die gegen­wär­ti­gen Anti.-Corona-Maßnahmen [sic] eigent­lich enden sol­len, bun­des­weit mit rund 280.000 Infi­zier­ten rech­nen. Das wären mehr als fünf Mal so vie­le Erkrank­te wie jetzt.

„Dass wir zu Ostern deutsch­land­weit rund 280.000 bestä­tig­te Fäl­le haben, ist nicht unrea­lis­tisch“, bestä­tigt er auf Anfra­ge. Für sei­ne Pro­gno­se nutzt er sowohl die Daten des Cen­ter for Sys­tems Sci­ence and Engi­nee­ring der John Hop­kins Uni­ver­si­ty als auch das amt­li­che End­ergeb­nis der Mel­de­da­ten aus Deutsch­land vom RKI.« (busi​ness​in​si​der​.de)

Am Oster­mon­tag (13.4.) mel­de­te das RKI 123.016 "Fäl­le" und zeig­te die­se Kurve

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020–04-13-de.pdf?__blob=publicationFile

Auch der RKI-Chef stieß in das Panik-Horn:

»Schon in zwei Wochen könn­ten Kran­ken­häu­ser ihre Belas­tungs­gren­ze erreicht haben. „Wir müs­sen damit rech­nen, dass die Kapa­zi­tä­ten nicht aus­rei­chen, ganz klar“, sag­te RKI-Chef Wie­ler der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung“. Er kön­ne nicht aus­schlie­ßen, dass wir hier­zu­lan­de, so wie in Ita­li­en, eben­falls mehr Pati­en­ten als Beatmungs­ge­rä­te haben wer­den. Nie­mand kön­ne es der­zeit wissen.«

"Man kann die Gleichungen in den Computer stecken"

In die­sem Video erklärt Brock­mann, wie er arbeitet:
https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​i​g​X​r​y​b​E​w​mnQ

Ein hier mit­le­sen­der Pro­fes­sor für Mathe­ma­tik urteilt:

»Sel­ten eine so schlech­te Mathe­ma­tik-Vor­le­sung gehört. So vie­le äh's habe ich in 30 Jah­ren Leh­re nicht fabriziert :-):
Kei­ne For­mel, kein Modell etc. (weils offen­bar nichts gibt), nur bun­te Bild­chen

Brock­mann war Unter­zeich­ner des Leo­pol­di­na-Papiers vom 8.12., das der Bun­des­re­gie­rung den har­ten Lock­down vorschlug.

Immer noch offen ist damit die Fra­ge. Darf man?

(Her­vor­he­bun­gen nicht in den Originalen.)

19 Antworten auf „Darf man Prof. Brockmann einen Dummschwätzer nennen?“

  1. Nun ja … wenn ich mich an den Anfang der gan­zen Geschich­te erin­ne­re … da hat einer Alu­hut­trä­ger, Schwurb­ler und Coro­na­leug­ner erfun­den. Das ist wohl seit Anfang 2020 das Niveau mit dem die Ver­fech­ter des Super­vi­rus ange­fan­gen haben. Hysterisch/ Pani­sches unter­bre­chen jed­we­der Argu­men­ta­ti­on um die kri­ti­schen Wor­te nicht zu hören. Dann soll­te man jetzt nicht belei­digt sein wenn Dumm­schwät­zer um die Ecke kommt.
    Man könn­te das Niveau ja auch wie­der auf eine anstän­di­ge Ebe­ne brin­gen .… falls dafür noch genug Hirn vor­han­den ist.

  2. Es gibt noch einen Grund, neben dem Sozi­al­mord der Medi­en, war­um Kol­le­gen aus ande­ren wis­sen­schaft­li­chen Berei­chen schwei­gen. Die Fach­be­rei­che haben sich mitt­ler­wei­le sehr stark spe­zia­li­siert, sodass ein fach­über­grei­fen­der Aus­tausch auf Augen­hö­he nicht mehr mög­lich ist. Jeder Prof hat sein „Spe­zi­al­ge­biet“ und es gibt dann nur noch weni­ge ande­re, die sich mit der The­ma­tik aus­ken­nen. So ent­steht dann die Glau­bens­ge­mein­schaft, die als „wis­sen­schaft­li­cher Kon­sens“ beschö­nigt wird und jeg­li­che Kri­tik abwehrt. Dann kom­men noch die teil­wei­se gewal­ti­gen finan­zi­el­len Mit­tel hin­zu, die auch durch exter­ne Spen­der in den For­schungs­be­rei­chen rein­ge­kippt wer­den. Mit den Jah­ren hat sich ein rie­si­ger Hau­fen an wis­sen­schaft­lich nutz­lo­sem Müll auf­ge­türmt, den es unmög­lich ist abzutragen.

  3. Vor­sicht! Sonst zeiht man Sie wie­der der Wis­sen­schafts­feind­lich­keit, denn wir wis­sen ja, das ist DIE Wis­sen­schaft, Dumm­schwät­zer sind nur Wis­sen­schaft­ler, die eine ande­re Über­zeu­gung ver­tre­ten, weil nicht sein kann, was nicht sein darf! Des­we­gen wird es auch kein Ende des Lock­downs vor Ende der KW 12 geben, davon gehe ich aus.

  4. bun­des­weit mit rund 280.000 Infi­zier­ten rech­nen. Das wären mehr als fünf Mal so vie­le Erkrank­te wie jetzt.

    Weil Infi­zier­te ja auch Erkrank­te sind, wie jeder weiß, nicht wahr?
    Vor allem Men­schen mit Titeln wie Dr., Prof. und ähn­li­chem. In Natur‑, nicht in Geisteswissenschaften.
    Da gibt es ja Geis­tes­wis­sen­schaft­ler ohne Titel, die bes­ser infor­miert sind.

  5. Falls es jemand interessiert.

    Im Orga­ni­gramm des RKI ist Prof. Brock­mann hier zu finden:
    P 4
    Epi­de­mio­lo­gi­sche Modellierung
    von Infektionskrankheiten
    Prof. Dr. Dirk Brockmann

    "Sei­ne Sei­te" im RKI (For­schungs­schwer­punk­te, Pro­jek­te) befin­det sich hier:
    https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​F​o​r​s​c​h​/​P​r​o​j​e​k​t​g​r​u​p​p​e​n​/​P​r​o​j​e​k​t​g​r​u​p​p​e​_​4​/​P​4​_​n​o​d​e​.​h​tml

  6. Herr Brock­mann ist kein Bio­phy­si­ker, son­dern Phy­si­ker, der auf medi­zi­ni­schem Gebiet arbei­tet, und ein Dumm­schwät­zer ist er sicher auch nicht. Die Ein­schät­zung des mit­le­sen­den Mathe­ma­ti­kers kann ich nicht tei­len, denn es han­delt sich nicht um eine Mathe­ma­tik­vor­le­sung, son­dern um einen Vor­trag über die Model­lie­rung von Epi­de­mien im Rah­men einer öffent­li­chen Ring­vor­le­sung. Daher die vie­len Visua­li­sie­run­gen, die fach­frem­den Hörern viel­leicht ein­gän­gi­ger sind als Sta­pel gekop­pel­ter par­ti­el­ler Dif­fe­ren­ti­al­glei­chun­gen oder Quell­code zu deren Lösung.

    Mir ist ein Gedan­ke durch den Kopf gegan­gen, der mei­ne alte Alma Mater viel­leicht aus dem Ver­dacht erret­tet, Dumm­schwät­zer her­vor­zu­brin­gen oder zu beschäf­ti­gen. Wir wis­sen nicht, was hin­ter den Kulis­sen pas­siert. Ich kann mir zwei Sze­na­ri­en vor­stel­len: (1) Der König fragt den Wei­sen ergeb­nis­of­fen, was er tun sol­le. (2) Der König gibt dem Wei­sen eine Ziel­vor­ga­be und fragt, wie die­ses Ziel zu errei­chen sei. Das sind zwei völ­lig ver­schie­de­ne Din­ge. Für die zwei­te Ver­si­on spricht, daß die Ziel­in­zi­denz, die durch die Maß­nah­men erreicht wer­den soll, wis­sen­schaft­lich nicht zu recht­fer­ti­gen ist, son­dern eher mit der Kapa­zi­tät der Gesund­heits­äm­ter zusam­men­hängt, und daß im Bera­ter­gre­mi­um der Bun­des­re­gie­rung kein ein­zi­ger Epi­de­mio­lo­ge oder Immu­no­lo­ge sitzt, wie wir nach der Anfra­ge des Herrn Reit­schus­ter erfah­ren haben. Was Berufs­be­zeich­nun­gen anbe­langt, ori­en­tie­re ich mich an dem, was eine Per­son gelernt oder stu­diert hat, nicht was die­se Per­son gegen­wär­tig tut. Die Situa­ti­on stellt sich für mich so dar, daß die wis­sen­schaft­li­chen Rat­ge­ber, die nicht zum inners­ten Zir­kel gehö­ren, vor eine Pro­blem gestellt wer­den, das poli­tisch fest­ge­legt wird. Wenn das schon nicht sinn­voll ist, dann kann kein Wis­sen­schaft­ler der Welt es sinn­voll zurecht­bie­gen. Die Marsch­rich­tung der Auf­klä­rung soll­te also in Rich­tung Poli­tik gehen. Viel­leicht ist das auch nur Wunsch­den­ken meinerseits.

    Ceter­um cen­seo Lau­ter­bachi­um esse dimittendum.

    1. Ein Wis­sen­schaft­ler im eigent­li­chen Sin­ne bear­bei­tet sol­che Auf­ga­ben­stel­lun­gen nicht. Tut er es, ist er kein Wissenschaftler.

  7. @Telemachos 10. Janu­ar 2021 um 12:00 Uhr
    Dafür ein kon­struk­ti­ver Vor­schlag. Durch poli­ti­sche Maß­nah­men ist im Moment jedes Ver­trau­en in die Kom­mu­ni­ka­ti­on zer­stört. Das sieht Fran­zis­ka Aug­stein m.E. richtig.
    Aug­stein, 9.2.2021
    Ver­trau­en ent­steht aber nur durch Trans­pa­renz. Also brau­chen wir ein knap­pes Gesetz mit fol­gen­dem Inhalt:
    Alle Labors, die Ergeb­nis­se von PCR-Tests an Gesund­heits­äm­ter mel­den, müs­sen fol­gen­de Daten liefern:
    – wel­cher Test wur­de verwendet?
    – auf wel­che Gene wur­de geprüft? (Für CoV‑2 muss auf dass ORF-1-Gen getes­tet wor­den sein. Sonst darf der Test nicht als Ergeb­nis für CoV‑2 bezeich­net werden)
    – wel­che Zyklen wur­den benutzt? (Alle Ergeb­nis­se mit über 25 Zyklen müs­sen als unver­bind­li­che vor­läu­fi­ge Mit­te­lung ver­öf­fent­lich wer­den, die ggf. auf einen in 2–3 Tagen nöti­gen wei­te­ren Test verweist)
    Alle Ergeb­nis­se sind auf einer öffent­li­chen zugäng­li­chen Daten­bank abzu­bil­den, unverzüglich.
    Das wäre der ers­te Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung: zu wis­sen wo wir über­haupt stehen.
    Wenn so ein Gesetz nicht schnell kommt sehe ich mei­nen Anfangs­ver­dacht bestä­tigt. Wer nicht betrü­gen will kann damit kein Pro­blem haben. – Eine 2. Tes­tung kos­tet mehr Geld, klar. Das ist aber im Ver­hält­nis zu den bis­her sonst auf­ge­lau­fe­nen Kos­ten wirk­lich minimal.
    @Telemachos: wir sind einig dass alle bis­her auf den Tisch geleg­ten Model­lie­rung so unend­lich weit weg von den beob­acht­ba­ren Tat­sa­chen waren dass man gene­rell die­se „Zunft“ im Moment als halb­sei­den bezeich­nen muss?

    1. Das PCR Test Pro­blem war allen Betei­lig­ten schon von Anfang an klar. Sogar Spahn hat auf­grund der Spe­zi­fi­tät vor Mas­sen­tes­tun­gen gewarnt, als es ihm poli­tisch in den Kram pass­te. Eine ein­fa­che Anwei­sung vom RKI an die Gesund­heits­äm­ter hät­te gereicht. Ein Gesetz wäre nicht ein­mal nötig gewe­sen. Auch die stän­dig wech­seln­den Fall­de­fi­ni­ti­on wur­den vor­sätz­lich ein­ge­führt, sodass einer­seits die Zah­len streng genom­men nicht ver­gleich­bar sind u. ande­rer­seits eine mög­lichst gro­ße Zahl an posi­ti­ven PCR Tests zu gene­rie­ren. Noch immer wer­den kei­ne Unter­su­chun­gen an reprä­sen­ta­ti­ven Kohor­ten durch­ge­führt, um mehr über die Art der Ver­brei­tung des „Virus“ zu erfah­ren. Es ist ein Skandal.

    2. Ein Modell reflek­tiert den momen­ta­nen Kennt­nis­stand. Der ist nie voll­kom­men, sonst bräuch­ten wir ja kei­ne Wis­sen­schaft. Es braucht immer ver­ein­fa­chen­de Annah­men, weil die Wirk­lich­keit viel zu kom­pli­ziert ist. Die Erfah­rung zeigt aber, daß man appro­xi­ma­tiv gute Lösun­gen bekom­men kann, auch wenn das Wis­sen um Zusam­men­hän­ge noch limi­tiert ist. Wie gut eine Modell­rech­nung ist, hängt von den Vor­an­nah­men ab und von den Daten, die hin­ein­ge­steckt wer­den. Sind die Daten Mist – was jetzt der Fall zu sein scheint –, wird die Pro­gno­se nicht viel bes­ser sein. Wenn wir auf Modell­rech­nun­gen ver­zich­ten, kön­nen wir wie­der zur Kaf­fee­satz­le­se­rei zurück­keh­ren, oder zu intui­ti­vem Bauch­ge­fühl, das mit nicht­li­nea­ren dyna­mi­schen Pro­zes­sen nicht gut zurecht­kommt. Es sind empi­risch sub­stan­ti­ier­te und kri­ti­sier­ba­re Model­le, die uns von mit­tel­al­ter­li­chem Aber­glau­ben abhe­ben. Natur­wis­sen­schaft bedeu­tet nicht, immer rich­tig zu lie­gen, son­dern sich ratio­nal der Wahr­heit anzu­nä­hern. Erkennt­nis­theo­re­ti­ker wer­den auch dage­gen Ein­wän­de erhe­ben. Was epi­de­mio­lo­gi­sche Modell­rech­nun­gen von z. B. teil­chen­phy­si­ka­li­schen oder astro­phy­si­ka­li­schen unter­schei­det (abge­se­hen von rein fach­li­chen Din­gen) ist unse­re unmit­tel­ba­re Betrof­fen­heit. Wenn die Mas­se eines Eich­bo­sons falsch berech­net wird, ist uns das ziem­lich egal. Wenn die Dyna­mik einer Epi­de­mie falsch berech­net wird, tut uns das weh. 

      Es geht hier nach mei­ner Auf­fas­sung aber nicht um die Fra­ge, ob die Model­le rich­tig gerech­net sind, son­dern dar­um, wel­che poli­ti­schen Kon­se­quen­zen dar­aus gezo­gen wer­den. Wenn das Modell sagt „Unter der Bedin­gung X tritt in Y Tagen das Ereig­nis Z“ ein, dann mag das völ­lig kor­rekt sein. Ist aber X unrea­lis­tisch oder Z unwich­tig, dann ist ein kor­rek­tes Modell unbrauch­bar. Ob Z ein zu errei­chen­des Ereig­nis ist, muß die Poli­tik ent­schei­den. Hat man also eine bestimm­te Inzi­denz als Ziel fest­ge­legt, dann kann ein Model­lie­rer nur sagen „Dann müßt Ihr die­ses und jenes tun“.

      Medi­zin und öffent­li­ches Gesund­heits­we­sen sind nur in begrenz­tem Maße wirk­lich natur­wis­sen­schaft­lich. Mora­li­sche oder gesell­schaft­li­che Aspek­te spie­len da hin­ein, die man in kei­nem Modell unter­brin­gen kann. Wie wir unser Leben füh­ren wol­len, wie das Ende des Lebens aus­se­hen soll, ob und wie man das codi­fi­zie­ren muß, das sind kei­ne Fra­gen, die man mit Dif­fe­ren­ti­al­glei­chungs­sys­te­men beant­wor­ten kann.

      Halb­sei­den ist nicht die Zunft der Theo­re­ti­ker, son­dern die Poli­tik, die Erkennt­nis­se igno­riert, per­sön­li­che Pro­fi­lie­rung vor Pro­blem­lö­sung stellt und am Ende den Ein­druck ver­mit­telt, die Wis­sen­schaft wäre kaputt.

      1. @Telemachos
        Ich stim­me Ihnen zu. Aller­dings müs­sen Modell­rech­nun­gen empi­risch abge­si­chert sein, sonst arten sie selbst in Kaf­fee­satz­le­se­rei aus, das kann ich Ihnen von berufs­we­gen ver­si­chern. Frei nach Pop­per ist jede Wis­sen­schaft Ver­mu­tung und man muss ver­su­chen die­se Ver­mu­tun­gen zu fal­si­fi­zie­ren. Lei­der sind wir von die­ser beschei­de­nen Denk­wei­se abge­kom­men. Mir sträu­ben sich jedes mal die Nacken­haa­re, wenn irgend­wel­che "Exper­ten" mit irgend­wel­chen Berech­nun­gen antan­zen u. behaup­ten wir ste­hen kurz vor dem Zusammenbruch.
        Ich möch­te Ihnen noch ein Zitat mit­ge­ben aus mei­nem Bereich, mit wel­cher Demut wir trotz einer seit Jah­hun­der­ten abge­si­cher­ten Theo­rie voranschreiten:

        „Struc­tu­ral Engi­nee­ring is the art and sci­ence of mol­ding Mate­ri­als we do not ful­ly under­stand; into Shapes we can­not pre­cis­e­ly ana­ly­ze; to resist Forces we can­not accu­ra­te­ly pre­dict; all in such a way that the socie­ty at lar­ge is given no reason to suspect the ext­ent of our ignorance.”

        Und ja, wenn wir Feh­ler machen, ist das kata­stro­phal und ja wir arbei­ten mit Theorien.

    3. @gelegentlich
      sehr kon­struk­ti­ve Vorschläge!
      @Telemachos
      wann set­zen denn die Selbst­hei­lungs­kräf­te der Natur­wis­sen­schaf­ten ein? Die Natur­wis­sen­schaf­ler wer­den doch wohl erken­nen wiel­che Fra­ge der König gestellt hat …
      Wel­che Ant­wort gibt ein Wei­ser – wel­che Ant­wort gibt ein Mietmaul ?

      Es fehlt den Gesund­heits­äm­tern noch eine wei­te­rer ele­men­ta­rer Zah­len­wert. Kaum zu Glau­ben, aber die Gesund­heits­äm­ter wis­sen nicht ein­mal wie­vie­le Tests in ihrem Zustän­dig­keits­be­reich über­haupt gemacht wur­den ! Lus­ti­ges Inzi­denz­wert wür­feln ?Mehr­fach­po­si­tiv getets­te Fäl­le wer­den selbst­ver­ständ­lich aufaddiert.
      Natur­lüch kön­nen Feh­ler gesche­hen, aber nicht andau­ernd nur Feh­ler die einen Bias "Gefahr duch hohe abso­lu­te Zah­len­wer­te" erzeu­gen – dann hat der Wahn­sin wohl Methode.…

  8. @KN
    10. Janu­ar 2021 um 13:01 Uhr
    Ja, bekannt. Nur ist es so dass man in die­ser Situa­ti­on sich ent­we­der damit abfin­det oder aber einen poli­tisch klu­gen Vor­schlag macht, den die ande­re Sei­tet mög­lichst nicht ohne Gesichts­ver­lust ableh­nen kann. Ich hof­fe das ist so einer. Da sind auch Zeu­gen Coro­nas guten Wil­lens anschluß­fä­hig. Wer kann sich leis­ten öffent­lich trans­pa­ren­te vali­de Daten­er­he­bung zu bekämpfen?
    Denn dass wir end­lich wis­sen müs­sen wo wir ste­hen kann nie­mand bestreiten.
    /https://www.sueddeutsche.de/wissen/coronavirus-infektion-quelle-rki‑1.5169016
    Wir wis­sen so gut wie nichts und sto­chern nur im Nebel. Das aber mit vol­ler Wucht.

  9. Nun gut, nun gut, der­zei­ti­ger Ziel­wert der Poli­tik (nach Flat­ten-the-cur­ve, R‑Wert, Scho­nung der Beatmungs­plät­ze, name it…) ist in der Tat der Inzi­denz­wert von 50, des­sen Errei­chung dem­nach wohl auch die Maß­nah­men des Hr. Brock­mann die­nen sol­len, der wie­der­um beruht auf der Begrün­dung, daß erst ab die­sem Wert die Gesund­heits­äm­ter die Nach­ver­fol­gung schaf­fen kön­nen. Um die­sen Wert zu errei­chen, schlägt Hr. Brock­mann Maß­nah­men vor, die öko­no­mi­sche und sozia­le Schä­den in uner­meß­li­chen Höhen ver­ur­sa­chen. Jetzt stel­le ich mir doch die Fra­ge, ob es nicht, im Rah­men einer Güter­ab­wä­gung, deut­lich güns­ti­ger käme, die Gesund­heits­äm­ter per­so­nell ent­spre­chend auf­zu­rüs­ten anstatt Hr. Brock­manns Maß­nah­men durch­zu­füh­ren? Und ich wür­de sagen, man könn­te dies tun, allen Neu­ein­stel­lun­gen Ent­gelt­grup­pe 15 TVÖD oder TV‑L ver­pas­sen und man wäre immer noch allen­falls bei mini­ma­len Bruch­tei­len der durch die Brock­mann­schen Maß­nah­men­vor­schlä­ge aus­ge­lös­ten Schä­den! Selbst, wenn man alle ein­ge­stell­ten Leu­te unbe­fris­tet bis zur Ver­ren­tung anstel­len wür­de, was man wohl kaum tun müß­te (ich wür­de sogar sagen, die Kon­takt­ver­fol­gung könn­te man wohl sogar ohne wei­te­res an alle mög­li­chen Call­cen­ter aus­la­gern). Genug um ihre Exis­tenz gebrach­te, die das machen könn­ten dürf­te es jeden­falls geben und da die Kon­takt­ver­fol­gung nun auch eher wenig Qua­li­fi­ka­ti­on ver­langt, wäre das wohl auch schnell mög­lich und selbst eine son­der­lich lan­ge Ein­ar­bei­tungs­zeit wäre kaum not­wen­dig, auch ein Tele­fon und ein Lap­top soll­ten schnell beschaff­bar sein. War­um macht man es dann nicht? Weil es halt wie­der nur eine wei­te­re Karot­te vor der Nase des Esels ist?

  10. Mein per­sön­li­cher Ein­druck ist der, dass die Poli­tik über­haupt kein Inter­es­se an wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen hat, damit end­lich mal dif­fe­ren­zier­te, ziel­füh­ren­de und auf Ursa­chen­be­kämp­fung aus­ge­leg­te Maß­nah­men gesetzt wer­den kön­ne statt nur ein end­lo­ser pau­scha­ler Lock­down, der mehr Scha­den als Nut­zen bringt. Dass man angeb­lich Anfang Sep­tem­ber 2020 noch genug über das Virus und die Ver­brei­tung gewußt hat und Geschäfte/Friseure somit nicht mehr schlie­ßen müßte/würde, wis­sen wir ja.

    Statt­des­sen wird nur auf die medi­en­wirk­sa­men Miet­mäu­ler (Dros­ten, Lau­ter­bach und Co.) gesetzt und die MPs wis­sen, dass sie sich der­zeit leicht damit pro­fi­lie­ren kön­nen, in dem sie län­ge­re, här­te­re und "tota­le" Lock­downs für alle Berei­che des Lebens und der Wirt­schaft fordern.
    Aller­dings scheint einem Herrn Söder nun auch die Muf­fe zu gehen, weil er offen­bar den auf­be­geh­ren­den Mit­tel­stand nicht län­ge­re igno­rie­ren kann und eine "Coro­na-RAF" fürch­tet, wobei der Zusam­men­hang zwi­schen den "Quer­den­kern" und den Vor­fäl­len in den USA mir nicht ersicht­lich wird.

    1. "Mein per­sön­li­cher Ein­druck ist der, dass die Poli­tik über­haupt kein Inter­es­se an wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen hat," *** Na logisch nicht! Weil die Berück­sich­ti­gung die­ser wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se offen­le­gen wür­de, dass "die Poli­tik" spä­tes­tens seit Mai nicht mehr im Rah­men der ver­tret­ba­ren Vor­sicht han­delt – also auf der "siche­ren Sei­te" des Kor­ri­dors an "Unsi­cher­heit", den die Erkennt­nis­se noch lassen.

  11. Ich spre­che nicht von Model­lie­run­gen im All­ge­mei­nen son­dern von die­sen kon­kre­ten Model­lie­run­gen (Fer­gu­son, Brock­mann). Die sind kor­rupt und, gemes­sen an der Real­tität, nur ein absur­des Fias­ko. Das ist noch nicht ein­mal Kaf­fee­satz lesen. Das ist nur die Her­stel­lung von alar­mie­ren­dem Dumm­fug zwecks Erzeu­gung und Auf­recht­erhal­tung einer künst­li­chen Panik­hys­te­rie. – Und das Nahe­lie­gends­te bleibt aus: obwohl die vor­ge­leg­ten Model­le die Rea­li­tät um Licht­jah­re ver­feh­len tre­ten die Akteu­re nicht mit scham­ro­tem Gesicht zuück in den Schat­ten – sie bleiben!
    Ans Steu­er des Damp­fers darf nur der eben durch die Prü­fung gefal­le­ne Lehr­ling. Den erfah­re­nen Kapi­tän sper­ren wir im Koh­le­de­pot ein. Erfah­re­ne Epi­de­mio­lo­gen wie Bhak­di oder Wodarg (auch nicht vor Irr­tü­mern gefeit) dür­fen nicht ins öffent­li­che Fern­se­hen obwohl Zehn­tau­sen­de das mehr­fach for­dern. Da ist ein­fach grund­le­gend was faul im Staa­te Dänemark.
    Der Haupt­punkt: wir kön­nen nicht wis­sen wo wir wirk­lich ste­hen. Die Zah­len sind durch­weg morsch. Der epi­de­mio­lo­gi­schen Ana­ly­se feh­len Schlüsselelemente.
    Zwischenresümee:
    – dass ein PCR-Test kei­ne Infek­tio­nen nach­weist ist jetzt unum­strit­ten. Im Novem­ber war das noch Covidioten-Schwindel.
    – dass das E‑Gen nicht CoV‑2 sicher nach­weist wird nur noch mit immer lei­ser wer­den­dem Kläf­fen der Trol­le beant­wor­tet. Im Novem­ber noch heul­ten dann Wolfsrudel.
    @TT
    „sehr kon­struk­ti­ve Vor­schlä­ge!“ – Dan­ke für die Blu­men! Jetzt muss man halt schau­en dafür in der Öffent­lich­keit zu wer­ben. Und natür­lich für den Gedan­ken dass deren Ablhen­ung Betrug beweist. Nicht nur sug­ge­riert. Denn dagen kann man nichts einwenden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.