Das PCR-Desaster in Einzelfällen

»Corona« aus der Makroperspektive besteht aus Zahlenreihen und Dashboards, die sich wie­der­um aus agg­re­gier­ten Rohdaten spei­sen. Die Einzelfälle sind aber weder roh noch Daten, son­dern Menschen. 

Es wur­de hier ein Aufruf gestar­tet mit der Bitte, ein­zel­ne RT-qPCR-Testergebnisse auf SARS-CoV‑2 (im fol­gen­den immer PCR-Tests) aus den Laboren zuzu­sen­den, mit dem Ziel, eine Vorstellung dar­über zu erhal­ten, wer genau sich hin­ter den Laborergebnissen ver­birgt und was im ein­zel­nen vor­ge­fal­len ist.

Die ursprüng­li­che Motivation war es, das PCR-Desaster von Illa einem Stresstest aus­zu­set­zen: Die Thesen sind belegt und intern plau­si­bel, das Handeln der Profiteure und deren Motivation ist nach­voll­zieh­bar, aber gibt das PCR-Desaster Rückschlüsse auf das Handeln im Einzelfall? Gibt es gar Gegenevidenz? Ein vor­läu­fi­ge Analyse von drei Fällen habe ich in einem län­ge­ren Twitter-Thread dar­ge­stellt. Inzwi­schen lie­gen wei­te­re Ergebnisse vor.

Das Bild ist weder kom­plett noch reprä­sen­ta­tiv. Die Stichprobe ist mit 40 Testergebnissen klein, und der größ­te Bias ist, dass Menschen auf die­sen Aufruf geant­wor­tet haben, die im Durchschnitt kri­ti­scher ein­ge­stellt sind, ja, die schlicht die »Schnauze voll« haben. In der Sammlung ist auch nie­mand dabei, der wegen COVID-19 ins Krankenhaus muss­te – was nicht als Beweis gewer­tet wer­den kann, dass es die­se Fälle nicht gibt. In einer Welt, in der Menschen als radi­kal gel­ten, die eine zwei­wö­chi­ge Zwangsisolation der gesam­ten Familie bei völ­li­ger Gesundheit für frag­wür­dig hal­ten, ist aller­dings viel­leicht auch ein Bias auf der Gegenseite zu ver­mu­ten, wel­che die­se Maßnahmen befür­wor­tet und verhängt.

Die Befunde sind aber trotz­dem auf­schluss­reich, weil sie Licht in die Funktionsweise eines Dreiecks der Verantwortungslosigkeit geben: Zwei Ecken des Dreiecks sind die Labore und die Gesundheitsämter, deren Kommunikation bzw. Nicht-Kommunikation eben Auswirkungen auf die drit­te Ecke hat, den ein­zel­nen Menschen mit einem posi­ti­ven Test – oder in der Sprache des Robert Koch-Instituts: den Fall.

Die Daten wer­den zur Wahrung der Anonymität so dar­ge­stellt, dass kei­ne Rückschlüsse auf die Personen gemacht wer­den können.

Negativ

19 der 40 mir vor­lie­gen­den Tests sind nega­tiv. Wir erfah­ren etwa auf die­sem Befund vom 31.5.2021, dass zwei Genstellen gete­stet wur­den, bei denen auch der Referenzbereich ange­ge­ben ist:

Eine ter­mi­no­lo­gi­sche Erinnerung: Die Labore legen vor­ab im Cycler eine Zyklenzahl fest und der cycle-thres­hold (ct-Wert) gibt den Punkt an, an dem das Signal als posi­tiv gewer­tet wird.

Je höher der ct, desto gerin­ger die »Viruslast« und damit auch die Chance, dass das Probenmaterial infek­tiö­ses Virenmaterial ent­hält. Dass 40–45 Zyklen über­haupt »durch­ge­zo­gen« wer­den, stand seit Tag eins in der Kritik. Es gibt außer­halb der Diskussion um ct-Werte eine Reihe von wei­te­ren Problemen, die immer wie­der auf die­sem Blog und auch anders­wo zum Gegenstand der Kritik gewor­den sind:

  • Probleme bei der Abstrichentnahme (sau­be­re vs. unsau­be­re Entnahme; Abstrichort),
  • labor­ei­ge­ne Probleme (Kontaminationen, Transport- und Lagerprobleme, Temperatur),
  • wei­te­re Probleme des Protokolldesigns (etwa wenig aus­sa­ge­kräf­ti­ge Targets).

Bei der Diskussion um die zahl­rei­chen Detailbäume wird aber der Problemwald häu­fig kom­plett über­se­hen. Hintergrund dieses Testes war: Die Person muss­te sich für einen Auslandsbesuch auf eige­ne Kosten »frei­te­sten« und war gänz­lich asym­pto­ma­tisch – frü­her auch bekannt als gesund.

Weiteren Tests erga­ben bis auf den Hinweis »nega­tiv« null Informationen zu den gete­ste­ten Zielgenen und den ct-Werten, wie etwa die­ser hier:

10x nega­tiv

Die Test-Odyssee eines Menschen ist mir eben­falls zuge­gan­gen. Anlass der viel­fa­chen Testungen war ein mehr­tei­li­ger Aufenthalt in einer Klinik zwi­schen Mai 2020 und Juni 2021, deren Eintrittsticket eben auch jeweils nega­ti­ve PCR-Tests waren. Der Anlass des Klinikaufenthaltes hat­te jeweils nichts mit COVID-19 zu tun. Die Tests waren alle nega­tiv, wie jener hier:

Die bemer­kens­wer­te Leerstelle nach der »Gesamtinterpretation« steht sinn­bild­lich für die gesam­te Corona-Politik; die vor­sich­ti­ge Formulierung des Labors, die den Nachweis von diver­sen Genstellen ledig­lich mit COVID-19 »asso­zi­ie­ren«, steht im Gegensatz zu den all­zu voll­mun­di­gen Verlautbarungen unse­rer viro­lo­gi­schen Berater. 

Für den betrof­fe­nen Fall kann man sich leicht aus­ma­len, was eine posi­ti­ve PCR-Testung mit sich gebracht hät­te: Die Unterbrechung der Behandlung mit wei­te­ren uner­wünsch­ten Folgen.

In einer Zeit, in der ein ein­zel­nes Virus die Welt Kopf ste­hen lässt, behal­ten die mei­sten Dinge aller­dings ihren Preis: Das Labor hat natür­lich trotz­dem abkas­siert, und zwar zehn Mal. 

Positiv

Von den 40 Tests waren 20 in irgend­ei­ner Form posi­tiv. Die Zuweisung »posi­tiv« wird vom Labor getrof­fen, ist aber nicht immer so ein­deu­tig ist, wie der Vermerk auf dem Laborbefund andeu­tet. Die Anzahl der gete­ste­ten Zielgene wich stark ab:

Anzahl gete­ste­ter Zielgene Tests
Keine Angabe 2
1 Zielgen 5
2 Zielgene 11
3 Zielgene 2

Die ct-Werte und Namen der Zielgene mit ein­zel­nen Ergebnisse lau­te­ten wie folgt:

Zielgen 1

ct

Zielgen 1

ct

Zielgen 1

ct

N‑Gen

29,52

E‑Gen

28,11

N‑Gen

37,88

E‑Gen

N/A

N‑Gen

36,66

E‑Gen

N/A

N/A

24

E‑Gen

34,88

RdRP/S‑Gen

35,54

N‑Gen

35,86

E‑Gen

29,16

RdRP/S‑Gen

30,53

N‑Gen

30,91

E‑Gen

32

ORF1ab-Gen

32

E‑Gen

14,97

RdRP-Gen

14,97

E‑Gen

29

ORF1a-Gen

28

E‑Gen

34

ORF1a-Gen

32

N‑Gen

17,99

E‑Gen

19,32

N/A

17,9

ORF1ab-Gen

N/A

E‑Gen

35,5

N/A

N/A

N/A

30

N/A

N/A

E‑Gen

26,5

ORF1-Gen

26,1

E‑Gen

19

ORF1-Gen

18

N1-Gen

27,33

N1-Gen

27,92

Aus die­sen Fällen sei­en ein paar beson­ders mar­kan­te Fälle herausgegriffen:

Nimm 2 – oder nur 1

Der fol­gen­de Befund ist aus meh­re­ren Gründen bemerkenswert: 

Wir erhal­ten vie­le Informationen, etwa über einen sog. cobas®6800 von Roche; das ist der Thermocycler, in dem die PCR abläuft. Dieses Gerät kommt auch in der Berliner Charité zum Einsatz, zusam­men mit der grö­ße­ren Ausfertigung cobas®8800. Dass die Charité den Markt für die­se Thermocycler im Jahr 2020 leer­ge­kauft hat, kön­nen wir Arturs Buch ent­neh­men.

Die ver­wen­de­ten Primer sind eben­falls von Roche. Vermutlich sind es die von TIB Molbiol, dem Charité-Partner, der zusam­men mit Drosten und ande­ren das erste PCR-Testprotokoll ent­wickelt hat, und der Ende 2021 von Roche gekauft wur­de.

Die zu detek­tie­ren­den Zielgene von SARS-CoV‑2 wer­den nun mit ORF1ab-Gen und E‑Gen spe­zi­fi­ziert. Das Labor hat auch hier genau ange­ge­ben, wel­cher Zyklus den Schwellenwert von »<10^6« Virus-Kopien pro ml angibt, und han­delt so, dass dem Gesundheitsamt die Möglichkeit gege­ben wird, ent­spre­chend der Entlassungskriterien des RKI zu handeln.

Überrraschend ist hier, dass der ermit­tel­te ct-Wert für das E‑Gen über dem Schwellenwert liegt. Das Gesundheitsamt schick­te die betrof­fe­nen Person samt Kontakten aber erst­mal für zwei Wochen in Quarantäne.

Die näch­ste Auffälligkeit ist, dass von bei­den gete­ste­ten Genstellen nur das E‑Gen nach­weis­bar war, das ORF1ab-Gen nicht. Konzedieren wir, dass das Labor eine Kontrollprobe gemacht hat, wie es üblich ist bei einem posi­ti­ven Test, und dass wirk­lich nur das E‑Gen nach­weis­bar war. 

Was trifft dann hier zu? Etwa das, was die Schwurbler von Anfang an gesagt haben, näm­lich, dass zum Zeitpunkt des Testes SARS-CoV‑2 nur als Fragment vor­han­den war? Überhaupt ist frag­wür­dig, dass die Labore bei sol­chen Testergebnissen mit Begriffen wie »Virusmenge«, »Viruslast« oder »Viren-Kopien« hantieren.

Erinnern wir uns hier an die Definition aus dem IfSG § 2 zur Definition des »Krankheitserregers«. Demnach han­delt es sich um

»ein ver­meh­rungs­fä­hi­ges Agens (Virus, Bakterium, Pilz, Parasit) oder ein son­sti­ges bio­lo­gi­sches trans­mis­si­bles Agens, das bei Menschen eine Infektion oder über­trag­ba­re Krankheit ver­ur­sa­chen kann«

Der PCR-Test, der als »Goldstandard« die­sen gesetz­li­chen Bedingungen genü­gen soll, kann es beim vor­lie­gen­den Testergebnis nicht.

Als drit­tes kommt hin­zu, dass die Person kom­plett asym­pto­ma­tisch war.

Es lie­gen also ins­ge­samt drei Sachverhalte vor, dass die Person nicht ansteckend war. Eine huma­ne und ver­träg­li­che Entscheidung durch das Gesundheitsamt ist aber nicht erfolgt.

Anti-Körper – bringt nix

Die Besonderheit des näch­sten Befunde liegt dar­in, dass sie von der­sel­ben Person stam­men. Die Befunde datie­ren auf den 21.4.2020 und 5.5.2020, wobei die Testungen eini­ge Tage vor­her durch­ge­führt wur­den. Das Datum ist hier rele­vant; neben dem PCR-Test auch Antikörpertests im Rahmen einer Studie durch­ge­führt wurden:

Statt eines genau­en ct-Wertes erhal­ten wir beim ersten Test ledig­lich den Hinweis »schwach posi­tiv«. Wir erfah­ren wie­der nicht, wel­che Zielgene gete­stet wur­den, und wie der ct-Wert war. Wir erfah­ren aber, dass Antikörper gebil­det wur­den. Dies deu­tet dar­auf hin, dass das Immunsystem bereits gepri­med wur­de, die Person also eine gewis­se Immunität erwor­ben hat (die wich­ti­ge­re T‑Zellenimmunität wur­de hier jeden­falls nicht untersucht).

Hören wir aller­dings Christian Drosten im tages­the­men-Interview mit Caren Miosga vom 26.1.2021:

»Hier haben wir ein ganz neu­es Virus vor uns, nie­mand ist hier immun.«

Die Aussage Drostens wider­spricht neben dem vor­lie­gen­den Befund auch dia­me­tral den zahl­rei­chen immu­no­lo­gi­schen Studien zu SARS-CoV‑2, die etwa auf der Seite des Brownstone-Instituts über­sicht­lich zusam­men­ge­stellt wur­den und auch die wich­ti­ge­re T‑Zellenimmunität erfas­sen.

Die Person muss­te sich dann am 1.5.2020 »frei­te­sten«. SARS-CoV‑2 ist bei die­sem Test nicht mehr nach­weis­bar, dafür aber die Antikörperklasse IgG. Auf IgM wur­de gar nicht mehr gete­stet, was wie­der­um ver­wun­der­lich ist, dafür aber IgA.

Frappierend: Die Person hat erst im Juni 2021 die Ergebnisse nach mehr­fa­cher Nachfrage und letzt­lich erst mit Verweis auf ihr Auskunftsrecht nach der Patientenakte erhal­ten. Weiter frap­pie­rend: Der Hauptkontakt wur­de für vier (!) Wochen in Quarantäne geschickt, mit der Begründung, sie könn­te sich am letz­ten Tag der Quarantäne der test­po­si­ti­ven Person noch anstecken. Der Hauptkontakt erhielt kei­ner­lei Möglichkeit, sich freizutesten.

Mehrere Fragen schlie­ßen sich hier an: Warum wur­den die Person dann trotz­dem in Quarantäne geschickt? Und ihre Kontaktperson gleich mit? Warum wer­den nicht mehr sero­lo­gi­schen Tests gemacht, um einen Hinweis auf erwor­be­ne Immunität zu erhal­ten? Und wie­so erfah­ren wir so wenig über Immunität?

Kontaktschuld

Im Zuge der Anfrage sind mir auch ein paar Gesamttestungen aus Haushalten bekannt gewor­den. Die binä­re Zuweisung Fall/kein Fall gibt kei­ne Hinweise dar­auf, was mit den ande­ren Haushaltsmitgliedern geschieht, die regel­mä­ßig trotz Gesundheit auch in Zwangsquarantäne gesteckt wer­den. Überraschend ist, dass manch­mal trotz engem Zusammenleben eini­ge Menschen sich nie infi­zie­ren. Instruktiv ist etwa die­ser Fall eines Elternteils in einer drei­köp­fi­gen Familie:

Die Nachfrage beim Gesundheitsamt ergab, dass der ct-Wert bei 32 lag. Trotzdem wur­de die gesam­te Familie für 14 Tage in den »Corona-Knast« gesteckt, wie die Testperson mit­ge­teilt hat. Trotz engem Zusammenleben sei es ihm auch nicht »gelun­gen«, sei­ne Familie anzustecken. 

Selbst die Forderung nach einem Zweittest, wie er in den bei­den test­po­si­ti­ven Fällen hier durch­aus hät­te ange­ord­net wer­den kön­nen, und der auch von der WHO emp­foh­len wird, wenn die kli­ni­schen Symptome unklar sind, wird etwa im NDR-Podcast mit Verweis auf die Laborkapazitäten vom Tisch gewischt. Wieder Christian Drosten:

»Dann muss man jedes Mal sich noch mal wie­der testen las­sen. Das kostet total viel. Das ist ein logi­sti­scher Wahnsinn.«

Ein logi­sti­scher Wahnsinn, der aber viel­leicht im Vergleich zur Massentestung von Abermillionen Asymptomatischen doch noch gerin­ger wäre und auch humaner.

Drosten wird sich als ver­ant­wort­li­cher Laborleiter in sei­nem Notizbüchlein auch die­se Rechnung notiert haben: Eine zwei­fa­che Testung eines Kranken nach WHO-Vorgabe bringt sei­nem Labor Berlin eben zwei PCR-Vergütungen ein, eine vier­köp­fi­ge Familie aber vier. Und wenn wir jetzt aus einer Familie eine 30-köp­fi­ge Klasse machen? Und aus einer Klasse eine Schule? Expontentielles Wachstum – in der Laborkasse.

Multiplex

Ich habe ledig­lich einen ein­zi­gen Multiplex-Test erhal­ten. Bei die­ser Person wur­de aus Anlass einer Atemwegserkrankung ein sol­cher angeordnet:

Auch hier erfah­ren wir nicht, was »grenz­wer­tig« und »posi­tiv« genau heißt. Interessant ist, dass hier SARS-CoV‑2 gar nicht im Testumfang ent­hal­ten war, was auf­grund des Testzeitpunktes (5. März 2020) ver­wun­dert. Beim Test wur­de Bocavirus in grenz­wer­ti­gem Umfang, und eben­so Haemophilus influ­en­zae in beträcht­li­che­rem Umfang nach­ge­wie­sen; letz­te­res ist ein Bakterium. 

Es stellt sich unmit­tel­bar die Frage, wie SARS-CoV‑2 mit ande­ren Viren- und Bakterienstämmen zusam­men­wirkt: Bei einer allei­ni­gen Testung auf SARS-CoV‑2 kann die­ses dop­pel­te Vorhandensein nie detek­tiert geschwei­ge denn ana­ly­siert wer­den. War SARS-CoV‑2 bei die­sem Test auch nach­weis­bar? Wir wer­den es nicht mehr erfahren.

Der Genetiker Kevin McKernan macht regel­mä­ßig auf die man­geln­de Aussagekraft der PCR ohne mul­ti­plex-Testungen auf­merk­sam (so etwa hier und hier). Weder kön­nen ande­re Pathogene aus­ge­schlos­sen wer­den, noch kann bevöl­ke­rungs­weit etwas über vira­le Intereferenz gesagt wer­den: Ist das Zurückgehen der Influenza etwa schlicht die­sem Umstand geschul­det? Oder ist dies ein rei­nes Testartefakt? Oder beides?

Schlussbemerkung

Die gezeig­ten Befunde lie­fern ein dif­fu­ses Bild. Es gibt kei­ne Standardisierung bei den Pflichtangaben. Die Gesundheitsämter erhal­ten mal mehr, mal weni­ger Informationen, ent­schie­den aber bei klein­sten Zweifeln immer gegen die Menschen. Teilweise waren sowohl müh­sa­me Interventionen von enga­gier­ten Ärzten wie auch insi­stie­ren­de Nachfragen nötig gewe­sen, um an dann letzt­lich zer­fled­der­te Informationen aus den über­la­ste­ten Gesundheitsämtern zu kom­men. Die zu detek­tie­ren­den Zielgene wei­chen auf­grund der zahl­rei­chen Testsysteme von­ein­an­der ab, und die labor­in­ter­ne Auslegung von RKI-Vorgaben etwa zur »Viruslast« reicht eben­falls von peni­bel bis nicht exi­stent. Gleichwohl wer­den die getrof­fe­nen Laborentscheidungen wider­spruchs­los von einem Großteil der Bevölkerung akzep­tiert. Der klei­ne Teil unse­rer Stichprobe stellt sich dem ent­ge­gen; zahl­rei­che Personen kön­nen es hin­ge­gen nicht: Sie sind Zielobjekte der Testung, die Melkkuh von Big Pharma und gleich­zei­tig Spielball will­kür­li­cher viro­lo­gi­scher Arithmetik.

Es ist höchst frag­wür­dig, dass ein so gewal­ti­ger poli­tisch dekla­rier­ter Koloss wie eine Pandemie auf so töner­nen Rohdaten-Füßen stand und auch immer noch steht. Es han­delt sich schlicht und ergrei­fend um ein Daten-Fiasko in einem Ozean von Datastrophen, den wir gera­de erst anfan­gen, zu über­blicken, vor dem aber von Tag 1 an gewarnt wurde.

*****

Dieser Text ist ein Teil einer der näch­sten Buchpublikationen der coro­dok-Reihe, wel­che die Beziehung zwi­schen Gesundheitsamt, Labor und dem ein­zel­nen Menschen erhel­len soll. Weitere Testergebnisse wären hier­für sehr hilf­reich; die­se kön­nen am besten mit geschwärz­ten per­sön­li­chen Angaben an pcr@​thomaskubo.​de geschickt werden!

8 Antworten auf „Das PCR-Desaster in Einzelfällen“

  1. Interessantes zu Viren:

    Retroviren: Der Feind im eige­nen Erbgut

    Ob Schizophrenie oder mul­ti­ple Sklerose: Viren, die sich vor lan­ger Zeit in unse­re DNA geschrie­ben haben, könn­ten die Entstehung von psy­chi­schen Störungen und Hirnerkrankungen begünstigen.

    Rund acht Prozent der mensch­li­chen DNA haben dort eigent­lich nichts ver­lo­ren: Sie stam­men von Viren, genau­er gesagt von huma­nen endo­ge­nen Retroviren (HERV), mit denen sich die Vorfahren des Menschen vor Millionen von Jahren ein­mal infi­ziert haben. Die Erreger haben ihre Chance genutzt und sich unwi­der­ruf­lich in das Genom ihres Wirts ein­ge­schrie­ben: Insgesamt ent­hält unse­re DNA heu­te Gene und Gensequenzen von mehr als 500 000 ver­schie­de­nen Retroviren. Die Mehrzahl die­ser Sequenzen ist harm­los – oder bringt sogar Vorteile mit sich. So schei­nen man­che Virusgene etwa das Muskelwachstum anzu­kur­beln, ande­re erfül­len wich­ti­ge phy­sio­lo­gi­sche Funktionen und hel­fen zum Beispiel beim Aufbau der Plazenta. Doch das Viruserbgut hat auch sei­ne Schattenseiten: Inzwischen deu­ten immer mehr Studien dar­auf hin, dass es eine unrühm­li­che Rolle bei der Entstehung von neu­ro­lo­gi­schen und psych­ia­tri­schen Erkrankungen spie­len könnte.

    Weiter hier:
    https://​www​.spek​trum​.de/​n​e​w​s​/​w​i​e​-​a​l​t​e​-​v​i​r​e​n​-​z​u​-​h​i​r​n​e​r​k​r​a​n​k​u​n​g​e​n​-​b​e​i​t​r​a​g​e​n​/​1​9​8​8​437

    1. Immer mehr deu­tet dar­auf hin, dass die Wissenschaft eine unrühm­li­che Rolle beim Herumpfuschen in unse­ren Genen spielt – und nicht nur da! Erfreulich ist dabei, dass es kei­ne Schattenseiten gibt, denn wo kein Licht ist, da wer­den auch kei­ne Schatten geworfen.
      Wissenschaft, zur Religion mutiert, ent­wickelt seit etwa ein­hun­dert Jahren immer stär­ke­re Destruktivkräfte, die die Menschen süch­tig nach einem Leben als Zombies machen. So wie jede Lebendigkeit eines Verrückten die stump­fe Masse ans ver­pfusch­te Leben gemahnt, erklärt die­se stump­fe Masse jede Äußerung von Lebendigkeit für ver­rückt und treibt die Genschnippler zu neu­en Verbrechen an. Unterm herr­schen­den gesell­schaft­li­chen Verhältnis sind Wissenschaftler Verbrecher. Knäste sind die Brutstätten für klei­ne Verbrecher, die Universitäten sind von ande­rem Kaliber.

  2. Respiratorische Multi-PCR wer­den von Kassenmedizinern gene­rell sel­ten gemacht. Ich selbst hat­te 2018 eine ech­te Influenza, woll­te dann nach über­stan­de­nem Primärinfekt (5 Tage) beim Infektiologen wis­sen, ob sich eine sekun­dä­re Pneumonie anbahn­te (hat­te ich öfter) und bat um einen Multi-PCR. Der sag­te nur: "Gehense nach Haus, kuriern­se­sich aus, wenn­se Husten krie­gen, komm­se­wie­der und ich ver­schreib ihnen irgend­ein Antibiotikum…" Ich war dann zwei Stunden spä­ter bei einem Privatmediziner, blät­ter­te 134 Euro für den Multi-PCR hin und hat­te als Diagnose nicht nur eine dop­pel­te influ­en­za (zwei Stämme) son­dern auch eine begin­nen­de dop­pel­te Pneumonie (zwei Bakterienarten). Nur auf­grund mei­ner Entscheidung konn­te ich bin­nen 24 Stunden die rich­ti­gen Antibiotika ein­neh­men und hat­te dann noch trotz­dem drei Wochen damit zu tun.

    Was ich damit sagen will: Wenn jeder, der einen posi­ti­ven Corona-PCR-Test hat­te, dar­auf bestehen wür­de, ggf. sel­ber einen Multi-PCR zu bezah­len und machen zu las­sen, wür­den sicher gene­rell eine Vielzahl ande­rer respi­ra­to­ri­scher Keime plötz­lich "wie­der da" sein. 

    Die Grippe ist nicht weg oder von Corona ver­drängt; die Grippe wird ein­fach nicht mehr durch Labortests bestä­tigt – zumal die Corona-Symptome ja prak­tisch gleich sind!!!

    Man möch­te nicht die Gewinn brin­gen­den posi­ti­ven Corona-Resultate durch einen teu­ren Multi-PCR absi­chern, der dann mög­li­cher­wei­se doch eine Grippe als Primärinfekt ergibt (Coronaviren tre­ten oft als Sekundärinfekt bei Grippe auf!), bei dem eine Kassenpraxis dann auch noch drauf­zahlt. Es hat also, solan­ge die Gelddruckmaschine Corona läuft, kein Arzt ein wirt­schaft­li­ches Interesse dar­an, eine Grippe bei einem Patienten über­haupt zu dia­gno­sti­zie­ren und testen zu lassen…

    Andererseits: Wenn mir wegen eines Corona-Positiven PCR eine Quarantäne dro­hen wür­de, wür­de ich alles dar­an set­zen, ande­re respi­ra­to­ri­sche Keime aus­zu­schlie­ßen (Multi-PCR) und die Infektiosität durch Antikörper-Serologien im Abstand von 10 Tagen beur­tei­len zu las­sen – und wenn das nicht gemacht wird oder gar die Resultate vom Gesundheitsamt nicht aner­kannt wür­den, hät­te ich zumin­dest theo­re­tisch gute Karten bei einer Klage…

  3. "Trotzdem wur­de die gesam­te Familie für 14 Tage in den »Corona-Knast« gesteckt, wie die Testperson mit­ge­teilt hat. Trotz engem Zusammenleben sei es ihm auch nicht »gelun­gen«, sei­ne Familie anzustecken. "
    Auch ich war nach Infektion mei­nes Mannes durch die Erstimpfung nebst zwei­ter Kinder 17 Tage in Quarantäne. Alle infi­ziert, Kind und Mann im glei­chen Bett, dau­ern­der Kontakt zu den Kindern, um see­li­schen Schaden mög­lichst gering zu hal­ten. Ich hat­te 1 1/2 Wochen Symptome, aber nie einen posi­ti­ven Test.‍♀️

  4. Hut ab! Danke für die­sen wert­vol­len Beitrag,
    wer­de ihn mehr­fach weiterleiten…

    Kann jemand hier nähe­res zur s.g. Notfallzulassung des PCR-Tests sagen bzw. ob und wann die­se aus­läuft in DE / der EU?
    Soweit mir bekannt, war die Notfallzulassung nur 2 Jahre gül­tig und müss­te dem­nach eigent­lich bald auslaufen?

  5. Ich glau­be, hät­te man statt der gan­zen Testerei ein­fach immer eine Münze gewor­fen, hät­ten wir heu­te ein rea­li­sti­sche­res Bild vom Infektionsgeschehen.

  6. Zitat:
    "Hören wir aller­dings Christian Drosten im tages­the­men-Interview mit Caren Miosga vom 26.1.2021:

    »Hier haben wir ein ganz neu­es Virus vor uns, nie­mand ist hier immun.«

    Die Aussage Drostens wider­spricht neben dem vor­lie­gen­den Befund auch dia­me­tral den zahl­rei­chen immu­no­lo­gi­schen Studien zu SARS-CoV‑2, die etwa auf der Seite des Brownstone-Instituts über­sicht­lich zusam­men­ge­stellt wur­den und auch die wich­ti­ge­re T‑Zellenimmunität erfassen."

    Es wird noch bes­ser – Drosten wider­spricht sich hier auch selbst bzw. einer Nature-Publikation vom November 2020 bei der er Co-Autor ist:

    "SARS-CoV-2-reac­ti­ve T cells in healt­hy donors and pati­ents with COVID-19"

    Da heißt es u.a.: "We detec­ted spike-reac­ti­ve CD4+ T cells not only in 83% of pati­ents with COVID-19 but also in 35% of healt­hy donors."

    https://​pub​med​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​3​2​7​2​6​8​01/

    Das bedarf eigent­lich kei­nes wei­te­ren Kommentars, man darf Dr. Osten ein­fach nicht trauen.

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