Langsam beginnen auch die herkömmlichen Medien zu fragen, was mit der Doktorarbeit von Christian Drosten wohl los ist. Unter dem Titel "WIRBEL UM DOKTORARBEIT – Wo steckt eigentlich Virologe Christian Drosten?" stellt die shz.de die Frage:
Wo ist Drostens Doktorarbeit?
»In den sozialen Netzwerken tauchte zuletzt die Frage nach der Doktorarbeit des Virologen auf. Ein oft geteiltes Bild hat im Internet für Furore gesorgt. Darauf ist zu lesen: „Woran erkennst Du, dass in Deutschland wirklich alles schief läuft? Wenn die Doktorarbeit des Chef-Virologen und Regierungsberater in Pandemiefragen nicht auffindbar ist.“ Tatsächlich ist Drostens Dissertation online nicht einsehbar; lediglich das Inhaltsverzeichnis lässt sich abrufen. Doch eine kurze Recherche genügt: Zwei Exemplare seiner Arbeit stehen in der Bibliothek der Goethe-Universität Frankfurt, wo Drosten 2003 promovierte. Wie eine Mitarbeiterin auf Anfrage erklärte, können diese auch ausgeliehen werden.
Auch die Deutsche Nationalbibliothek (DNB), wo alle Doktorarbeiten Deutschlands archiviert werden, verfügt inzwischen über zwei Ausgaben von Drostens Dissertation. "Das hängt immer von der jeweiligen Uni ab. Die Goethe Universität hat uns die Arbeit 2003 aus unbekannten Gründen nicht zugesandt", erklärte eine Mitarbeiterin der DNB. Es sei jedoch nicht ungewöhnlich, dass mal eine Doktorarbeit fehle. "Jetzt, wo es so viele Nachfragen gibt, ging der Versand dann ganz schnell." Dass es Drostens Doktorarbeit nicht online gibt liegt daran, dass er sie damals nur in gedruckter Form veröffentlichte.«
Wie es um die Möglichkeit der Ausleihe in Frankfurt steht, wurde hier mehrfach problematisiert.
Die Mitarbeiterin der DNB ist offenbar nicht der Meinung des Pressesprechers der Goethe-Universität, der erklärt hatte, eine Meldung an die DNB sei gar nicht nötig. Natürlich kann sie nicht wissen, woher die zugesandten Ausgaben wohl plötzlich herkommen, die ja nach Aussage der Uni sämtlich einem Wasserschaden zum Opfer gefallen waren. Und selbstverständlich läßt sich auch ein gedrucktes (Buch??) digitalisieren.
Zur Vorgeschichte siehe Drosten-Dissertation: An welcher Stelle lügt die Goethe-Universität?
Das ist doch glasklar, wo der CH.D steckt – der und sein Team haben die Doktorarbeit endlich geschrieben. Und sobald die fertig ist, wird er kurz danach wieder auftauchen. Das ist so frech, wie es frecher nicht mehr sein kann.
So eine Doktorarbeit schreiben dauert mindestens 3 Jahre, also völlig unrealistisch. Außerdem hat er sie schon in 2003 verteidigt. Was sollte er da verteidigt haben und was sollten die Pruefer vor der Verteidigung gelesen haben?
Sorry, Drosten ist Arzt, da reicht ein Aufsatz über ein medizinisches Thema für eine Doktorarbeit, und die muss bei Ärzten NICHT einzigartig sein. Ganz anders sieht das in anderen Disziplinen aus, wie bei Biologen zum Beispiel, wo jede Doktorarbeit ein noch nicht dagewesenes Thema behandeln muss.
Gerade weil es bei Ärzten so einfach ist, verdienen sich andere Disziplinen gerne etwas dazu, indem sie für Ärzte ihren Aufsatz schreiben.
@Ric Scheidtmann: Auch wenn der letzte Satz einen bestechenden Gedanken formuliert – die Promotionsordnung hat da schon ihre Anforderungen. Daß sich neben C. Drosten auch Andere nicht darum scheren und damit durchkommen, geschenkt. Die stellen sich aber auch nicht als Überflieger in der Öffentlichkeit dar. Beim Schreiben fällt mir der Name Lauterbach ein und ich gerate ins Zweifeln…