Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat sich für die Halbgötter Coronas noch nicht klein genug gemacht (s. Gassen-Hauer: Keine Rücksicht auf Impfverweigerer).
Auslöser war ein Interview auf rnd.de, in dem Gassen erklärte:
»Herr Gassen, Anfang November hat Ihre Organisation zusammen mit anderen Ärzteverbänden in einem viel kritisierten Positionspapier vor erneuten Lockdowns mit dem Argument gewarnt, der Schaden sei größer als der Nutzen. Sehen Sie das immer noch so?
Es bleibt dabei. Ein Lockdown ist eine Notbremse und keine geeignete langfristige Strategie, um die Zahl der Todesfälle nachhaltig deutlich zu senken. Das zeigen alle internationalen Erfahrungen. So hat Spanien mit extrem harten Beschränkungen letztlich prozentual mehr Tote zu beklagen als die USA. Wir haben vor diesem Hintergrund damals erwartet, dass der deutsche Lockdown light im November nur eine geringe Wirkung haben wird. Inzwischen wissen wir: Er hat fast nichts gebracht. Insbesondere die Zahl der hochbetagten Todesopfer ist ungebremst weiter gestiegen.
Wird der harte Lockdown nun etwas bringen?
Wir können es nur hoffen, denn wir stehen angesichts der zunehmend hohen Auslastung unserer Intensivstationen bald mit dem Rücken zu Wand. Allerdings bin ich skeptisch. Ich habe große Zweifel, ob es mit den jetzt in Kraft gesetzten Beschränkungen gelingen wird, die Infektionszahlen und insbesondere die Zahl der Todesfälle unter den Älteren deutlich zu senken. Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden.
Und wenn der Lockdown länger dauert?
Es ist schwer vorstellbar, dass der von der Politik als Messlatte genannte Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen durch diesen Lockdown nachhaltig unterschritten werden wird – egal, ob der Lockdown nun drei oder zehn Wochen dauert. Nochmal: Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung.
Wissenschaftler rechnen vor, dass wir eine Chance haben.
Es sind die gleichen Wissenschaftler, die uns Ende Oktober gesagt haben, dass der Teil-Lockdown der Wellenbrecher sein wird. Treten deren Vorhersagen nicht ein, dann gibt man der Bevölkerung die Schuld , die sich angeblich nicht richtig verhalten hat. Es ist eigentlich das Wesen der Wissenschaft, dass man Theorien ständig hinterfragen muss. Das gilt erst recht in der derzeitigen Situation.
Klar ist doch aber, dass durch einen harten Lockdown die Zahl der Kontakte weiter minimiert wird. Das muss doch etwas bringen.
Die Hoffnung bei einem Lockdown ist, dass durch die Kontaktreduktionen die Neuinfektionen massiv sinken und so letztlich auch die Neuinfektionen bei vulnerablen Gruppen. Soweit die Theorie. Das Ziel muss sein, die verletzlichen Bevölkerungsgruppen grundsätzlich deutlich besser als bisher zu schützen. Denn hier gibt es die meisten Todesopfer. Ein über 80-Jähriger hat ein 3000-fach höheres Risiko an Corona zu versterben, als ein unter 20-Jähriger. Wir müssen diese fürchterlichen Todeszahlen in den Alten- und Pflegeheimen senken. Wenn nun neben den Gaststätten für einige Wochen auch Möbelhäuser oder Baumärkte geschlossen werden, hat das auf das Infektionsrisiko von Pflegeheimbewohnern allerdings unmittelbar keinen Einfluss. Wir brauchen unverändert eine Langfriststrategie.
Wie sollte diese aussehen?
Einige unserer Forderungen aus dem November wurden schon aufgegriffen, zum Beispiel mehr Tests in Pflegeeinrichtungen und die Verwendung von FFP2-Masken. Das muss nun konsequent umgesetzt werden. Das Personal muss täglich getestet werden, kein Besucher darf ein Heim ohne negativen Schnelltest betreten. Und dann müssen wir schon jetzt eine Strategie entwickeln, was nach dem Ende des jetzigen Lockdowns passieren soll. Denn selbst dann, wenn er hoffentlich eine Wirkung haben sollte, wird diese ohne zusätzliche Maßnahmen nicht nachhaltig sein.
Haben Sie auch dafür Ideen?
Wir brauchen Konzepte, um die Kontakte zu reduzieren oder sicherer zu machen, ohne das öffentliche Leben lahm zu legen. Ansonsten sind die Kollateralschäden für die Gesellschaft, für unsere Kinder und auch für die Wirtschaft viel zu hoch. Deshalb müssen wir die Menschenströme entzerren, zum Beispiel durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen sowie subventionierten Taxifahrten für Risikogruppen. Der öffentliche Personennahverkehr ist doch derzeit ein einziger Hotspot. Man könnte auch über eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten sprechen, um die Kundenströme zu entzerren. Wichtig ist, dass ein ganzer Strauß von Maßnahmen entwickelt wird, der dann regional angepasst verwendet werden kann.
Mit ihrem Plädoyer gegen einen Lockdown bekommen Sie Beifall in der Querdenker-Szene. Stört Sie das nicht?
Ich möchte kein Kronzeuge für Bekloppte oder Radikale sein. Aber das Problem ist doch: Es gibt gefühlt nur noch Schwarz und Weiß. Wir sind kaum mehr in der Lage, einen rational ausgewogenen Diskurs zu führen. Wer die politischen Entscheidungen kritisiert, auf den wird gleich verbal eingeprügelt – offenbar auch deshalb, weil die Befürworter selbst wissen, dass das alles nicht der Weisheit letzter Schluss ist. So darf es jedenfalls nicht weiter gehen.
Welche Veränderungen können Sie sich bei der Corona-Warn-App vorstellen?
Jede pauschale Aufweichung des Datenschutzes halte ich für problematisch, weil die Menschen die App dann einfach löschen würden. Aber vorstellbar ist zum Beispiel, dass die Weiterleitung eines positiven Testergebnisses automatisch erfolgt, solange der Nutzer nicht aktiv widerspricht. Dann wäre eine große Schwachstelle der App beseitigt.
Eine Entlastung der Lage dürfte durch die bald zur Verfügung stehenden Impfungen erreicht werden. In Deutschland soll es eine Priorisierung geben. Ist die entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission sinnvoll?
Grundsätzlich ja. Bei begrenztem Impfstoff muss priorisiert werden. Sowohl bei der Impfung von Risikogruppen als auch bei der von ärztlichem und pflegerischen Personal gibt es gute Gründe für eine Rangfolge. Wichtig sind allerdings klare und nachvollziehbare Regeln. Solange in zentralen Impfzentren geimpft wird, sollte die Priorisierung nach leicht feststellbaren Kriterien erfolgen, also Alter oder Beruf. Sobald ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen, die nicht so extrem tief gekühlt werden müssen, sollte das Impfen so schnell wie möglich in die Arztpraxen verlagert werden. Dann stellt sich das Problem der Rangfolge hoffentlich auch nicht mehr.«
Es wäre viel möglich, aber ganz viel wurde nicht getan:
Absolute Priorisierung auf Risikogruppen, Schutz von Risikogruppen, z.B. Angebote für kurzfristige andereitige Unterbringung abseits von Infizierten, Hotel/Verwante o.ä.
Schutz der Kranken und Pflegebereiche durch highspeed Tests, d.h. solche Tests haben absoluten Vorrang. Portable Luftfilter, die einfach in die Zimmer gestellt werden, wenn Besuch da ist.
Entwicklung von antiviralen Wirkstoffen, z.B. Bonbons oder Kaugummi, die während eines Besuchs genommen werden könnten. Förderung von Entwicklung von Medikamenten, parallel zur Impfung.
Welche Möglichkeiten haben wir genutzt, um Pflegepersonal zu entlasten? Kinderbetreuung ortsnah(Einrichtung in Krankenhäusern), Servicedienstleistungen, d.h. kein Einkaufen mehr nach Feierabend, Auto wird in die Werkstatt gefahren, die Liste der Belastenden Aufgaben kann unendlich fortgesetzt werden. Ferien und Nachmittagsbetreuung, z.B. durch Vereine, so dass Personal beruhigt arbeiten kann und sich über die Unterbringung keine Sorgen mehr machen muss.
Werbespots, wie kann ich Oma und Opa besuchen, ohne sie anzustecken, z.B. von hinten in den Arm nehmen, Begrüßungen draußen, Spaziergang mit Kaffee und Kuchen draußen.…
statt der einfallslosen täglichen Verweise auf die AHA Regeln.
Viele sehen sich auch gar nicht als Risikogruppe, auch Aufklärung in diese Richtung, dass Eigenverantwortung nötig ist.
Vorsorge, FFP2 Masken verschicken, statt Ausgabe in Apotheken, Vitamin C+D, Tageslichttherapie in Altenheimen.
Ich erwarte eine Auswertung der negativen Auswirkungen eines weiteren kompletten Lockdown auf die Gesellschaft, entstehende Depressionen, Herzinfarkte durch absoluten Stress(Geschäftsschließung, Pleite, zerstörte Lebenswerke sowie Verbrauch der angesparten Altersvorsorge), Einfluss von fehlenden Sportangeboten (Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht, Diabetis, Depressionen), würde mehr Sport nicht sogar zu weniger Erkrankungen führen.
Diese Liste ist lange nicht vollständig, wer mag kann noch Ideen beisteuern.
Die Politiker haben seit April ihr Hausaufgaben NICHT gemacht, dass darf die Gesellschaft nicht nur ausbaden, ihr wird sogar die Schuld an der Krise zugeschoben.
Lauterbach: "Da es viele Länder wie Irland geschafft haben."
Er vergleicht im Ernst Deutschland mit der Insel Irland. Warum nicht gleich mit Neuseeland? Auch in Irland ist erwiesenermassen das Wachstum zurückgegangen schon bevor der neue Lockdown einsetzte.
Und mit Schweden durfte man Deutschland ja nie vergleichen. Apropos Schweden: mittlerweile sind die Infektions/Sterbefall- Kurven von Deutschland und Schweden ziemlich identisch.
Schade dass ein Herr Lauterbach keinen Schadensersatz zahlen muss fûr den Wahnsinn den er anrichtet. (Und Drosten…).
Es würde auch wirklich Zeit werden, dass die Krähen endlich damit anfangen, sich doch gegenseitig die Augen auszuhacken.
"Aber das Problem ist doch: Es gibt gefühlt nur noch Schwarz und Weiß."
Einspruch: und blau, wegen Alkohol, der eine sehr gute Hilfe zum Ertragen derartiger Frage/Antwortspiele bietet.
"Jede pauschale Aufweichung des Datenschutzes halte ich für problematisch, weil die Menschen die App dann einfach löschen würden."
Ach was, die App funktioniert und wird auch genutzt? Auf Grundlage von unzuverlässiger Messtechnik von Bluetooth, die auch noch abhängig von der Antenne des konkreten Gerätes ist. Die für diesen Zweck nie entwickelt worden ist. Gut, dass wenigstens der Datenschutz gescheit gegen Aufweichung z.B. durch eindringende Tröpfchen und Aerosole geschützt worden ist.
"Bei begrenztem Impfstoff muss priorisiert werden. Sowohl bei der Impfung von Risikogruppen als auch bei der von ärztlichem und pflegerischen Personal gibt es gute Gründe für eine Rangfolge."
Aha, das Zeug funktioniert also. Per Dekret. Nur haben wir zu wenig davon. Darum müssen wir es auch sorgsam ethisch abgesegnet einteilen und verteilen. Weil, obwohl es so viel und so gut hilft, sind wir trotzdem in EU zu blöd, so wie die Chinesen, sozusagen über Nacht eine riesige Fabrik aus dem Boden zu stampfen, die das Zeug liter- ach was containerweise produziert, damit auch jeder schnell seinen Schuss bekommt und gut.
Bin ich der einzige, der Lauterbachs Schelte, Gassen würde "damit […] garantiert wieder in viele Sendungen kommen" ein Lachen niederkämpfen musste?
Herr Lauterbach macht gerade einen Selbstversuch, um die Langzeitfolgen dauerhafter CO2-Rückatmung zu erforschen.
Vielleicht möchte er auf dem Weg ja doch noch eine halbwegs vernünftige Doktorarbeit nachliefern, indem er mit seinen öffentlichen Auftritten die Auswirkungen des Sauerstoffentzugs auf den Probanden dokumentiert.