Es ist nicht alles hygge im Staate Dänemark

Die skan­di­na­vi­schen Län­der haben die „Coro­na-Kri­se“ weit­aus bes­ser über­stan­den als vie­le ande­re Län­der der Welt, Deutsch­land ein­ge­schlos­sen. Von Anfang an war es Schwe­den, das im Ver­gleich einen deut­lich ver­nünf­ti­ge­ren Weg ein­schlug, nun ist Däne­mark dank einer weit­ge­hen­den Nor­ma­li­sie­rung seit dem 1. Febru­ar ein Vor­bild an Ver­stand und Gelas­sen­heit – und das ange­sichts sol­cher „Fall­zah­len“ [1], die ande­ren­orts für Hyper­ven­ti­la­ti­on und anti­de­mo­kra­ti­sche Exzes­se sorgen.

Im Hyg­ge-Land der glück­lichs­ten Euro­pä­er mit den geloch­ten Mün­zen und den durch­ge­stri­che­nen Buch­sta­ben stand seit März 2020 aber lan­ge nicht alles auf dem Boden von Wis­sen­schaft und Demo­kra­tie, viel­mehr kann der Regie­rung ein selbst­herr­li­cher Füh­rungs­stil attes­tiert wer­den, der gro­ßen Scha­den ange­rich­tet hat. Immer­hin führ­te das im Gegen­satz zu den meis­ten ande­ren Län­dern schon zu ers­ten Aufklärungsversuchen.

Die Lock­down-Pio­nie­re

In Deutsch­land begann der ers­te Lock­down am 23. März 2020, zu die­sem Zeit­punkt war Däne­mark schon fast zwei Wochen geschlos­sen. Die Ankün­di­gung wur­de den Dänen am Mitt­woch, dem 11. März per Pres­se­kon­fe­renz mitgeteilt.

„‚Dies wird enor­me Kon­se­quen­zen haben, aber die Alter­na­ti­ve wäre weit­aus schlim­mer‘, sag­te Minis­ter­prä­si­den­tin Met­te Frederiksen […]
Die dra­ma­ti­sche Ent­schei­dung kam, nach­dem die däni­sche Behör­de für Pati­en­ten­si­cher­heit am Mitt­woch­abend 442 neue Fäl­le von Coro­na­vi­rus gemel­det hat­te, wodurch die Zahl der unter Qua­ran­tä­ne ste­hen­den Per­so­nen auf 1.303 stieg. […]
Søren Brostrøm, Direk­tor der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de, sag­te, er rech­ne damit, dass die Zahl der Fäl­le in den kom­men­den Tagen und Wochen rasch anstei­gen wer­de. […] ‚Wir wer­den sehen, dass sich in der nächs­ten Zeit immer mehr Men­schen infi­zie­ren wer­den‘, sag­te er. ‚Eine Epi­de­mie dau­ert nor­ma­ler­wei­se zwi­schen zwölf und sech­zehn Wochen.‘
[…] Hier ist eine Lis­te der wich­tigs­ten ange­kün­dig­ten Maßnahmen:
Alle nicht lebens­not­wen­di­gen Ange­stell­ten des öffent­li­chen Sek­tors wer­den ab Frei­tag, dem 13. März, nach Hau­se geschickt. Wenn mög­lich, soll­ten sie von zu Hau­se aus arbei­ten. Wenn dies nicht mög­lich ist, erhal­ten sie bezahl­ten Urlaub.
Die Beschäf­tig­ten im Gesund­heits­we­sen, in der Alten­pfle­ge und bei der Poli­zei müs­sen jedoch an ihren Arbeits­plät­zen bleiben.
Alle öffent­li­chen Schu­len und Kin­der­ta­ges­stät­ten blei­ben ab Mon­tag, dem 16. März, für zwei Wochen geschlos­sen. Alle, die dazu in der Lage sind, wer­den gebe­ten, ihre Kin­der ab Don­ners­tag zu Hau­se zu lassen.
Alle Stu­den­ten an höhe­ren Bil­dungs­ein­rich­tun­gen soll­ten bereits am Don­ners­tag und spä­tes­tens am Frei­tag, den 13. März, nach Hau­se gehen und zwei Wochen lang zu Hau­se bleiben.
Die Unter­neh­men sind auf­ge­for­dert, dafür zu sor­gen, dass mög­lichst vie­le Mit­ar­bei­ter von zu Hau­se aus arbei­ten oder Urlaub neh­men. Phy­si­sche Ver­samm­lun­gen soll­ten nur statt­fin­den, wenn dies unbe­dingt erfor­der­lich ist.
Alle über­dach­ten Kul­tur­ein­rich­tun­gen, Biblio­the­ken und Frei­zeit­ein­rich­tun­gen blei­ben ab Frei­tag, dem 13. März, für zwei Wochen geschlos­sen. Gleich­zei­tig for­dert die Regie­rung Kir­chen, Moscheen und ande­re reli­giö­se Ein­rich­tun­gen und Ver­ei­ni­gun­gen auf, geschlos­sen zu bleiben.
Alle Ver­samm­lun­gen mit mehr als 100 Per­so­nen in geschlos­se­nen Räu­men wer­den bald ver­bo­ten sein.
Bars und Dis­ko­the­ken wer­den auf­ge­for­dert, geschlos­sen zu bleiben.
Die däni­sche ‚Behand­lungs­ga­ran­tie‘ für ver­schie­de­ne medi­zi­ni­sche Ver­fah­ren wur­de vor­über­ge­hend aus­ge­setzt, damit sich die Kran­ken­häu­ser auf die Behand­lung des Coro­na­vi­rus kon­zen­trie­ren kön­nen, was dazu füh­ren kann, dass geplan­te Ope­ra­tio­nen ver­scho­ben wer­den.“ [2]

Das Bou­le­vard­blatt Eks­tra Bla­det sekun­dier­te zwei Tage danach per Opi­ni­ons­re­dak­tør:

„Vor eini­gen Wochen war es die etwas ver­geb­li­che und defen­si­ve Auf­ga­be von Gesund­heits­mi­nis­ter Magnus Heu­ni­cke, jun­ge Men­schen dazu zu brin­gen, den Rat­schlag zu befol­gen, mit dem Rau­chen auf­zu­hö­ren. Kurz vor Mit­ter­nacht am Don­ners­tag mach­te ihn das Par­la­ment plötz­lich zu so etwas wie dem mäch­tigs­ten Mann Dänemarks.
Das Däne­mark, das vor dem Coro­na­vi­rus exis­tier­te, ist für das Däne­mark, das wir heu­te haben, ver­lo­ren. Jetzt geht es dar­um, eine gemein­sa­me Bot­schaft akzep­tie­ren zu können. […]
Und das Gesetz über Maß­nah­men zur Bekämp­fung von Infek­ti­ons­krank­hei­ten und ande­ren über­trag­ba­ren Krank­hei­ten erlaubt es den Gesund­heits­be­hör­den nun, Men­schen zwangs­wei­se zu unter­su­chen, zu behan­deln oder unter Qua­ran­tä­ne zu stel­len, wenn der Ver­dacht besteht, dass sie mit dem Coro­na­vi­rus infi­ziert sind. Dar­über hin­aus wird Gesund­heits­mi­nis­ter Magnus Heu­ni­cke die Mög­lich­keit haben, die Streit­kräf­te und pri­va­te Sicher­heits­diens­te im Kampf gegen Coro­na einzusetzen.
Die bis vor weni­gen Wochen noch zahl­rei­chen Kri­ti­ker einer mäch­ti­gen Regie­rung, die sich der öffent­li­chen Kon­trol­le ent­zieht, blei­ben nicht nur stumm und duld­sam. Die Kri­ti­ker sind sich einig. Das müs­sen sie auch. Und wenn wir glück­lich auf der ande­ren Sei­te ankom­men, neh­men wir alle unse­re ursprüng­li­chen Auf­ga­ben wie­der auf. Was für uns in den Medi­en bedeu­tet, dass wir dafür sor­gen müs­sen, dass alle weit­rei­chen­den Befug­nis­se des Kriegs­rechts wie­der abge­schafft wer­den (dan­ke, dass Sie die Idee des frei­en Zugangs der Behör­den zu den Pri­vat­woh­nun­gen der Men­schen doch noch fal­len gelas­sen haben).
Die gemein­sa­me Bot­schaft an Sie, den Dänen, lau­tet, dass Sie den For­de­run­gen der Behör­den nach­kom­men müs­sen. Ansons­ten haben wir ande­re Metho­den.“ [3]

Der Direk­tor der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de Søren Bostrøm dürf­te einer der ers­ten gewe­sen sein, der „ande­re Metho­den“ zu spü­ren bekam:

„Durch­ge­si­cker­te E‑Mails zwi­schen füh­ren­den Ver­tre­tern der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de wer­fen die Fra­ge auf, inwie­weit Minis­ter­prä­si­den­tin Met­te Fre­de­rik­sen ihre eige­nen Gesund­heits­exper­ten über den Tisch gezo­gen hat, als das Land Mit­te März einen Lock­down verhängte.
In einer E‑Mail, die der Zei­tung Poli­ti­ken zuge­spielt wur­de, for­der­te Per Okkel, der obers­te Beam­te des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums, den Lei­ter der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de, Søren Bostrøm, auf, sein Gefühl für pro­fes­sio­nel­le ‚Ver­hält­nis­mä­ßig­keit‘ als Beam­ter außer Kraft zu etzen und statt­des­sen ein ‚extre­mes Vor­sor­ge­prin­zip‘ anzu­wen­den, wenn er poli­ti­schen Rat erteilt. […]
In einem aus­führ­li­chen Arti­kel beschrieb die Zei­tung Poli­ti­ken, wie das Not­stands­ge­setz der Regie­rung vom 12. März der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de ihre Befug­nis­se ent­zo­gen und sie von einer ‚Regu­lie­rungs­be­hör­de‘ in eine ‚Bera­tungs­be­hör­de‘ umge­wan­delt hatte.
Dies ermög­lich­te es der Regie­rung, die Mei­nung der Behör­de zu igno­rie­ren, dass Covid-19 kei­ne aus­rei­chend gefähr­li­che Krank­heit sei, um der Regie­rung die Mög­lich­keit zu geben, der Öffent­lich­keit gemäß dem däni­schen Epi­de­mien­ge­setz Zwangs­maß­nah­men aufzuerlegen.
Noch am 15. März ver­trat die däni­sche Gesund­heits­be­hör­de die Auf­fas­sung, dass es kei­nen aus­rei­chen­den Grund für ein Ver­bot öffent­li­cher Ver­an­stal­tun­gen und Ver­samm­lun­gen von zehn Per­so­nen im Rah­men des Geset­zes gebe.
‚Die däni­sche Gesund­heits­be­hör­de ist nach wie vor der Ansicht, dass Covid-19 nicht als all­ge­mein gefähr­li­che Krank­heit bezeich­net wer­den kann, da sie weder einen gewöhn­lich schwe­ren Ver­lauf noch eine hohe Sterb­lich­keits­ra­te auf­weist‘, schrieb sie.
‚Die Gesund­heits­be­hör­de ist wei­ter­hin der Ansicht, dass es kei­ne Grün­de für eine all­ge­mei­ne Aus­nah­me­re­ge­lung für Covid-19 gemäß den Bestim­mun­gen von Abschnitt 10 gibt […]‘.“ [4]

Auf der Pres­se­kon­fe­renz prä­sen­tier­te der Gesund­heits­mi­nis­ter Heu­ni­cke eine Gra­phik, die dem Publi­kum die Dra­ma­tik der Lage demons­trie­ren sollte.

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Exkurs: Pik­to­gramm der Corona-Grippe

Die­se Gra­phik wur­de schon Ende Febru­ar per Twit­ter ver­brei­tet [5], ein wenig anders koloriert:

„Ende Febru­ar war Drew Har­ris, ein Ana­lyst für Bevöl­ke­rungs­ge­sund­heit an der Tho­mas Jef­fer­son Uni­ver­si­ty in Phil­adel­phia, gera­de durch das Land geflo­gen, um sei­ne Toch­ter in Euge­ne, Ore­gon, zu besu­chen, als er einen Arti­kel in sei­nem Goog­le-News­feed sah. Er stamm­te von The Eco­no­mist und han­del­te von der Scha­dens­be­gren­zung durch das Coronavirus.
Die beglei­ten­de Gra­fik der visu­el­len Daten­jour­na­lis­tin Rosa­mund Pear­ce, die auf einer Gra­fik basier­te, die in einem C.D.C.-Papier mit dem Titel ‚Com­mu­ni­ty Miti­ga­ti­on Gui­de­lines to Pre­vent Pan­de­mic Influ­en­za‘ erschie­nen war, zeig­te das, was Dr. Har­ris zwei Epi-Kur­ven nann­te. Die eine wies eine stei­le Spit­ze auf, die auf einen kurz­fris­ti­gen Aus­bruch des Coro­na­vi­rus hin­wies, wäh­rend die ande­re eine fla­che­re Stei­gung auf­wies, die auf eine all­mäh­li­che Infek­ti­ons­ra­te über einen län­ge­ren Zeit­raum hinwies.
Die sanf­te­re Kur­ve führt dazu, dass sich zu die­sem kri­ti­schen Zeit­punkt weni­ger Men­schen infi­zie­ren – was einen Anstieg ver­hin­dert, der das Gesund­heits­sys­tem über­schwem­men wür­de, und letzt­lich, so hofft man, zu weni­ger Todes­fäl­len führt. ‚Was wir tun müs­sen, ist, die Kur­ve abzu­fla­chen‘, sag­te Dr. Antho­ny Fau­ci, Direk­tor des Natio­nal Insti­tu­te of Aller­gy and Infec­tious Dise­a­ses, wäh­rend des Brie­fings der Coro­na­vi­rus-Taskforce im Wei­ßen Haus an einem Diens­tag­abend Anfang März. […]
Nach sei­nem Besuch bei sei­ner Toch­ter war­te­te Dr. Har­ris in Port­land auf sei­nen Rück­flug, als der ers­te Fall des Coro­na­vi­rus in Ore­gon bekannt gege­ben wur­de. Er aß in einer beleb­ten Flug­ha­fen­bar zu Abend und dach­te dar­über nach, wie ruhig der Ort in ein oder zwei Wochen sein wür­de, wenn die Rea­li­tät des Aus­bruchs ein­setz­te. Zuhau­se erstell­te er sei­ne Gra­fik neu und ver­öf­fent­lich­te sie auf Twit­ter und Lin­ke­dIn, und er freu­te sich über das enthu­si­as­ti­sche Inter­es­se dar­an, die Kur­ve abzu­fla­chen.“ [6]

Der Gra­phik im Eco­no­mist [7] fehl­te noch die hori­zon­ta­le Linie, die die „Kapa­zi­tät des Gesund­heits­sys­tems“ dar­stel­len soll­te als angeb­lich fest­ste­hen­de und durch nichts ver­än­der­ba­re Grö­ße. Auch bei den CDC (Cen­ters for Dise­a­se Con­trol and Pre­ven­ti­on) gab es in der Dar­stel­lung der „Zie­le der gemein­schaft­li­chen Ein­däm­mung der pan­de­mi­schen Influ­en­za“ [8] die­se Linie nicht.


Die­se Linie war Har­ris‘ Krea­ti­on und dadurch wur­de eine frei erfun­de­ne Gra­phik ohne Ska­lie­rung zum frü­hen Pik­to­gramm der „Coro­na-Kri­se“ – mal waren die Kur­ven etwas fla­cher, mal etwas stei­ler, mal etwas bun­ter – aber immer war es das alte Grip­pe-Modell mit der bedroh­li­chen hori­zon­ta­len Linie.

Die Lock­down-Pio­nie­re – Fortsetzung

Obwohl sei­tens der däni­schen Regie­rung behaup­tet wor­den war, den Gesund­heits­be­hör­den mit ihren Anord­nun­gen gefolgt zu sein, kam eine Exper­ten­grup­pe zu dem Schluss,

„dass die Regie­rung und nicht die Gesund­heits­be­hör­den haupt­ver­ant­wort­lich für die Ent­schei­dung waren, Däne­mark zu Beginn der Covid-19-Pan­de­mie abzuriegeln.
Die unab­hän­gi­ge Exper­ten­grup­pe wur­de vom Par­la­ment ein­ge­setzt, um den Ablauf der Ereig­nis­se zu ana­ly­sie­ren, die am 11. März 2020 zu der Ankün­di­gung von Minis­ter­prä­si­den­tin Met­te Fre­de­rik­sen führ­ten, Däne­mark abzuriegeln. […]
‚In die­sem Kapi­tel wird fest­ge­stellt, dass es wahr­schein­lich ist, dass die Grund­zü­ge des umfas­sen­den Modells für die Abrie­ge­lung nicht von (medi­zi­ni­schen Bera­tungs­grup­pen) oder der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de ent­wi­ckelt wur­den‘, heißt es in der Zusam­men­fas­sung des Berichts.
‚Vie­les deu­tet auch dar­auf hin, dass es nicht vom Staat­li­chen Serum­in­sti­tut (natio­na­le Behör­de für Infek­ti­ons­krank­hei­ten) ent­wi­ckelt wur­de‘, heißt es weiter.
‚In Kom­bi­na­ti­on mit der engen Ver­wal­tung und Kon­trol­le der Covid-19-Reak­ti­on durch das Büro der Pre­mier­mi­nis­te­rin ab dem 27. Febru­ar deu­tet das Feh­len einer alter­na­ti­ven Quel­le für den Abrie­ge­lungs­plan dar­auf hin, dass der Abrie­ge­lungs­plan, der bei der Pres­se­kon­fe­renz am 11. März vor­ge­stellt wur­de, im Wesent­li­chen im Büro der Pre­mier­mi­nis­te­rin kon­zi­piert wur­de‘, heißt es in der Zusammenfassung. […]
‚Intern im Büro der Pre­mier­mi­nis­te­rin war man sich bereits im Janu­ar 2020 bewusst, dass eine poten­zi­ell sehr gefähr­li­che Abfol­ge von Ereig­nis­sen im Gan­ge war, und das Minis­te­ri­um, mit sei­nem Abtei­lungs­lei­ter an der Spit­ze, stell­te die opti­mis­ti­sche­re Ein­schät­zung der Situa­ti­on durch die Gesund­heits­be­hör­den in Fra­ge‘, heißt es in dem Bericht. […]
‚Das Par­la­ment war in die­ser (frü­hen) Pha­se nicht in die Covid-19-Reak­ti­on invol­viert, abge­se­hen von der Ori­en­tie­rung der Gesund­heits­spre­cher der poli­ti­schen Par­tei­en‘, heißt es wei­ter.“ [9]

Damals war der R‑Wert noch von zen­tra­ler Bedeu­tung. Der ers­te Ein­trag für Däne­mark, der auf Our World in Data zu fin­den war, ist vom 11. März 2020, also dem Tag der Pres­se­kon­fe­renz. Auch wenn die Daten davor nicht sicht­bar sind, ist doch erkenn­bar, dass der Kur­ven­ver­lauf schon vor­her fal­lend war. Damit wur­de genau das prak­ti­ziert, was in Deutsch­land mit zeit­li­cher Ver­zö­ge­rung statt­fand: der Lock­down wur­de ver­ord­net, als schon klar war, dass der R‑Wert sinkt. Oder anders her­um: er wur­de ver­ord­net, bevor zu offen­sicht­lich wur­de, dass er völ­lig unnö­tig war (obi­ge Gra­phik mit Deutsch­land – Lock­down am 23. März – und Schwe­den – ohne Lock­down – zum Ver­gleich). Das trifft übri­gens auch für ande­re euro­päi­sche Län­der zu, die ihre Bevöl­ke­run­gen in die fal­len­den R‑Werte hin­ein weg­sperr­ten (unte­re Gra­phik). [10]

Mani­pu­la­tio­nen mit dem R‑Wert wur­den in Däne­mark auch zur Ver­län­ge­rung des Lock­downs am 23. März gezielt eingesetzt:

„Gleich­zei­tig wur­de aus E‑Mails, die der Zei­tung Eks­tra Bla­det zuge­spielt wur­den, ersicht­lich, wie am 20. März neue Berech­nun­gen, die zeig­ten, dass die Repro­duk­ti­ons­zahl in Däne­mark bei 2,1 lag, also deut­lich nied­ri­ger als die zuvor geschätz­ten 2,6 zurück­ge­hal­ten wur­den, weil sie ‚poli­tisch nicht erwünscht‘ waren. […]
In der E‑Mail-Ket­te über das unter­drück­te Infor­ma­ti­ons­schrei­ben sag­ten Kåre Mol­bæk, Däne­marks obers­ter Epi­de­mio­lo­ge, und Søren Brostrøm, Lei­ter der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de, dass sie die neue Zahl ver­öf­fent­li­chen wollten.
Brostrøm erklär­te jedoch gegen­über Mol­bæk, dass dies erst in der nächs­ten Woche mög­lich sei, wenn Minis­ter­prä­si­den­tin Met­te Fre­de­rik­sen die Ver­län­ge­rung des Lock­downs bekannt gibt. ‚Ich bin damit völ­lig ein­ver­stan­den‘, sag­te er. ‚Aber das ist poli­tisch nicht gewollt, und ich gehe davon aus, dass es frü­hes­tens am Mon­tag ver­kün­det wer­den kann.‘
Eks­tra Bla­det wies dar­auf hin, dass Fre­de­rik­sen die Zahl 2,6 in einer Rede in der Vor­wo­che ver­wen­det und über­trie­ben hatte.
‚Wenn eine Per­son drei ande­re ansteckt und die­se jeweils drei anste­cken, dann sind neun Per­so­nen infi­ziert. Und wenn die neun wie­der­um drei anste­cken, dann sind wir bei fast 30 Infi­zier­ten‘, sag­te sie.
Legt man die Zahl von 2,1 zugrun­de, wären es in Wirk­lich­keit nur 9,2 Infi­zier­te gewe­sen – ein dra­ma­ti­scher Unter­schied.“ [4]

Das Nerz-Mas­sa­ker

„Bis vor kur­zem war Däne­mark ein füh­ren­der Pro­du­zent von Nerz­fel­len. Im Juni 2020 begann sich das schwe­re aku­te respi­ra­to­ri­sche Coro­na­vi­rus 2 (SARS-CoV‑2) in Nerz­far­men aus­zu­brei­ten, und neben Infek­tio­nen bei Ner­zen wur­den auch Infek­tio­nen bei Men­schen fest­ge­stellt, die mit Nerz­far­men in Ver­bin­dung stan­den.“ So steht es im Preli­mi­na­ry report of an out­break of SARS-CoV‑2 in mink and mink far­mers asso­cia­ted with com­mu­ni­ty spread, Den­mark, June to Novem­ber 2020, in dem es wei­ter heißt: „Von Juni bis Novem­ber 2020 wur­den in 290 von 1.147 däni­schen Nerz­far­men SARS-CoV-2-infi­zier­te Ner­ze nach­ge­wie­sen. In der Regi­on Nord­dä­ne­mark wur­den 30 % (324/1.092) der Per­so­nen, bei denen eine Ver­bin­dung zu Nerz­far­men fest­ge­stellt wur­de, SARS-CoV-2-PCR-posi­tiv getes­tet, und etwa 27 % (95 % Kon­fi­denz­in­ter­vall (KI): 25–30) der SARS-CoV-2-Stäm­me von Men­schen in der Gemein­schaft waren mit Ner­zen asso­zi­iert.“ [11] Durch die Über­wa­chung von Nerz­far­men und der damit ver­bun­de­ne Men­schen wur­den ins­ge­samt knapp 1000 „Fäl­le“ mit der „Nerz­va­ri­an­te“ namens „Clus­ter 5“ gefun­den. Im Bericht wur­de kei­ne Erkran­kung auf­ge­führt, also gab es kein aku­tes medi­zi­ni­sches Pro­blem. Tat­säch­lich ging es um etwas ganz anderes:

„‚Es ist nicht so, dass man durch die Nerz­va­ri­an­te stär­ker erkrankt. Es ist die Per­spek­ti­ve der Sache‘, erläu­tert Lars Erik Lar­sen, Pro­fes­sor für Vete­ri­när­vi­ro­lo­gie an der Kopen­ha­ge­ner Universität.
‚Soll­te die­se Vari­an­te sich ver­brei­ten, dann wird ein kom­men­der Impf­stoff für einen gewis­sen Teil der Bevöl­ke­rung unwirk­sam sein.‘
Der Pro­fes­sor meint, die dra­ma­ti­sche Maß­nah­me wer­de auf der Grund­la­ge eines ‚Vor­sichts­prin­zips‘ ergrif­fen.“ [12]

Auch das Sta­tens Serum Insti­tut (SSI) hat­te schon im Sep­tem­ber von einer „mög­li­chen Bedro­hung der Volks­ge­sund­heit“ und einem Risi­ko für die „Wirk­sam­keit von Impf­stof­fen“ gespro­chen. Am 3. Novem­ber wur­de „DIE ENTSCHEIDUNG, ALLE Ner­ze zu töten […] in einer Sit­zung des Koor­di­nie­rungs­aus­schus­ses der Regie­rung […] unter dem Vor­sitz der Pre­mier­mi­nis­te­rin getrof­fen. Es wur­de angeb­lich so schnell ent­schie­den, dass nicht ein­mal zehn Minu­ten Zeit blie­ben, um die Unter­la­gen der Beam­ten zu lesen.“ [13] Am 4. Novem­ber ver­kün­de­te Fre­de­rik­sen per Pres­se­kon­fe­renz die Keu­lung aller Ner­ze in Däne­mark und am 5. Novem­ber schrieb eine ihrer engs­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen an der obers­ten Beam­ten des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums Okkels die­se SMS [14] über den SSI-Direk­tor, der bei der Press­kon­fe­renz der Regie­rung die Ver­kün­dung Ent­schei­dung über­las­sen hatte:

„6. Novem­ber: Die Nah­rungs­mit­tel­be­hör­de schreibt an die Nerz­züch­ter, dass sie alle Tie­re bis spä­tes­tens 16. Novem­ber töten müssen.
6.–8. Novem­ber: Inter­na­tio­na­le Exper­ten hin­ter­fra­gen die Not­wen­dig­keit der Tötung sämt­li­cher Ner­ze. Clus­ter 5 ist seit Sep­tem­ber nicht mehr fest­ge­stellt wor­den, ver­mut­lich ist die Muta­ti­on ausgestorben.
8. Novem­ber: Es stellt sich her­aus, dass der Regie­rung die Geset­zes­grund­la­ge fehlt, um die Tötung sämt­li­cher Ner­ze anzu­ord­nen. Die Regie­rung will ein Eil­ge­setz vorlegen.
9. Novem­ber: Der Tier­schutz­ver­band ‚Dyre­nes Bes­kyt­tel­se‘ zeigt die Nah­rungs­mit­tel­be­hör­de wegen Tier­quä­le­rei an. Vide­os sind auf­ge­taucht, die zei­gen, wie Ner­ze Tötungs­ver­su­che über­lebt haben.
9. Novem­ber: Die bür­ger­li­chen Par­tei­en ver­wei­gern die Unter­stüt­zung für ein Eil­ge­setz. Damit kommt die not­wen­di­ge Drei­vier­tel­mehr­heit nicht zustande.
10. Novem­ber: Trotz feh­len­der Unter­stüt­zung für ein Eil­ver­fah­ren, will Lebens­mit­tel­mi­nis­ter Mogens Jen­sen (Soz.) trotz­dem ver­su­chen es durch­zu­zie­hen. Er räumt ein, dass die Anord­nung sämt­li­che Ner­ze zu töten ohne gesetz­li­che Grund­la­ge, ein Feh­ler gewe­sen sei.“ [15]

Der obers­ten Beam­te des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums, auf den die­ses SMS-Gewit­ter [14] nie­der­ging, sag­te spä­ter dazu vor der Nerz-Kom­mis­si­on aus:

„- Eini­ge von ihnen kamen dort­hin. Teil­wei­se mehr­mals täg­lich, sagt Okkels am Don­ners­tag über die SMS von Bar­ba­ra Bertelsen.
– Die Hek­tik kam nicht von uns, las­sen Sie es mich so sagen.
Kam es aus dem Büro der Premierministerin?
- Ja, das muss man sagen.“ [16]

Ab Novem­ber folg­te die­sem Druck eine Akti­on Ferguson‘schen Aus­ma­ßes, die Erin­ne­run­gen an die Tötung von Mil­lio­nen Rin­dern, Schwei­nen und Scha­fen vor zwan­zig Jah­ren in Groß­bri­tan­ni­en weck­te. [17] In Däne­mark wur­den 17 Mil­lio­nen Ner­ze getö­tet und so has­tig ver­gra­ben, dass ein Teil durch Ver­we­sungs­ga­se wie­der an die Erd­ober­flä­che geho­ben wur­de. Dar­auf­hin wur­de die Exhu­mie­rung von 13.000 Ton­nen Fleisch und Kno­chen und deren Ver­bren­nung ange­ord­net, was bis zum Juli 2021 dau­er­te. [18] Die Pelz­bran­che, zu der Züch­ter, aber auch Auk­ti­ons­häu­ser und Fut­ter­pro­du­zen­ten gezählt wur­den, erhielt aus öffent­li­chen Gel­dern Ent­schä­di­gun­gen in Höhe von umge­rech­net etwa 2,5 Mil­li­ar­den Euro, der Lebens­mit­tel­mi­nis­ter trat als Bau­ern­op­fer zurück und Fre­de­rik­sen sag­te Ende Novem­ber: „Es wur­den Feh­ler gemacht, und das muss man sowohl bedau­ern als auch ent­schul­di­gen kön­nen“. [19]

Das reich­te aller­dings nicht und so wur­de im April 2021 die Nerz-Kom­mis­si­on ins Leben geru­fen, die aus einem Rich­ter, einer Rechts­wis­sen­schaft­le­rin und einem Anwalt besteht, die die Lega­li­tät der Mas­sen­tö­tung unter­su­chen soll und am 9. Dezem­ber die Aus­sa­ge Fre­de­rik­sens hörte.

„Kein beson­ders herz­li­cher Emp­fang für die däni­sche Minis­ter­prä­si­den­tin: Met­te Fre­de­rik­sen hat vor der soge­nann­ten Nerz-Kom­mis­si­on in der Kopen­ha­ge­ner Nach­bar­ge­mein­de Fre­de­riks­berg aus­ge­sagt. Sie ver­tei­dig­te die Keu­lung aller Zuchtner­ze im Land im Novem­ber 2020 aus Angst, die­se könn­ten eine Coro­na­vi­rus-Mutan­te ver­brei­ten. Lei­der habe sie die­se Ent­schei­dung fäl­len müs­sen, so Fre­de­rik­sen unter Buh­ru­fen. Aber es sei rich­tig gewe­sen, sag­te sie auch bei der anschlie­ßen­den Anhö­rung vor der Kom­mis­si­on. Die Regie­rung habe unter Druck gestan­den, schnell zu handeln.
Am Ran­de der Befra­gung kam es auch zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Poli­zei und Demonstrierenden.
[…] Fre­de­rik­sen ist in den ver­gan­ge­nen Wochen stär­ker in Bedräng­nis gera­ten, weil aus dem Zeit­raum auto­ma­tisch SMS von ihrem Smart­phone gelöscht wur­den. Sie sei aus Sicher­heits­grün­den ange­wie­sen wor­den, Nach­rich­ten auf ihrem Tele­fon auto­ma­tisch nach 30 Tagen zu löschen. Die­ses Ver­fah­ren wen­de sie seit dem Som­mer 2020 an.“ [20]

Ins­ge­samt wur­den 74 Zeu­gen in 32 Tagen gehört. „Die Ver­hö­re sind vor­läu­fig abge­schlos­sen. Nun muss die Kom­mis­si­on ent­schei­den, wem sie ver­traut und wen sie kri­ti­siert. Wenn am Frei­tag­nach­mit­tag die letz­ten Zeu­gen ihre Ver­si­on vor­ge­tra­gen haben, wird dies auch das vor­läu­fi­ge Ende der Anhö­run­gen der Nerz-Kom­mis­si­on bedeu­ten. […] Die Kom­mis­si­on wird nun die nächs­ten Mona­te bis Juni [2022] damit ver­brin­gen, ihren Bericht an das Par­la­ment zu schrei­ben und zu bewer­ten, wem sie glaubt.“ [21]

Die Test-Fra­ge

In Däne­mark wird exzes­siv getes­tet: dort kom­men auf den gesam­ten Zeit­raum der „Coro­na-Kri­se“ ca. 10 PCR-Tests auf einen Ein­woh­ner, in Deutsch­land nur ein Zehn­tel davon; die Dänen waren zudem unge­fähr einer eben­so gro­ßen Anzahl Anti­gen-Tests aus­ge­setzt. [22;10;23]

Die­se Test-Exzes­se ver­schlan­gen über 10 Mil­li­ar­den Däni­sche Kro­nen (um die 1.344.000.000 Euro) öffent­li­cher Gel­der und sind nun The­ma einer Über­prü­fung der Teststrategie.

„Es fehlt an Wis­sen über die Aus­wir­kun­gen der däni­schen Test­stra­te­gie gegen das Coro­na­vi­rus, die Mil­li­ar­den Kro­nen kostet.
Dies ist laut der Zei­tung ‚Infor­ma­ti­on‘ die Kri­tik einer Rei­he von Ärz­ten. […] Laut Jens Lund­gren, Pro­fes­sor in der Abtei­lung für Infek­ti­ons­krank­hei­ten des Reichs­hos­pi­tals, war viel Zeit, um Stu­di­en durch­zu­füh­ren, die das not­wen­di­ge Grund­wis­sen lie­fern könn­ten. […] Chris­ti­ne Sta­bell Benn ist Pro­fes­so­rin für glo­ba­le Gesund­heit an der Süd­dä­ni­schen Uni­ver­si­tät und sitzt in der Exper­ten­grup­pe der Regie­rung für Infek­ti­ons­er­ken­nung. Sie habe in der Grup­pe mehr­fach vor­ge­schla­gen, die Test­stra­te­gie zu dis­ku­tie­ren und Stu­di­en zu deren Wir­kung zu machen, sagt sie. ‚Aber es war, als wür­de man gegen eine Wand spre­chen.‘ Auch Pro­fes­sor Lars Øster­gaard vom Insti­tut für kli­ni­sche Medi­zin der Uni­ver­si­tät Aar­hus ärgert sich dar­über, dass die Wir­kung der Test­stra­te­gie nicht unter­sucht wur­de.“ [24]

„Ob so viel Geld nötig war, soll aus Sicht meh­re­rer Par­tei­en unter­sucht wer­den. Eine poli­ti­sche Mehr­heit will eine Stu­die ein­lei­ten, die her­aus­fin­den soll, ob die der­zei­ti­ge Test­stra­te­gie, bei der Mas­sen­tests der Bevöl­ke­rung durch­ge­führt wer­den, die rich­ti­ge ist. […] Dies geschieht, nach­dem meh­re­re Exper­ten die däni­sche Test­stra­te­gie dafür kri­ti­siert hat­ten, dass die tat­säch­li­che Wir­kung der Stra­te­gie nicht doku­men­tiert wurde. […]
Gesund­heits­mi­nis­ter Magnus Heu­ni­cke (Soz.) äußer­te sich bis­her nicht dazu, ob er eine Unter­su­chung der Test­stra­te­gie befür­wor­te. Der Gesund­heits­spre­cher der Sozi­al­de­mo­kra­ten, Ras­mus Horn Lang­hoff, räum­te jedoch am Don­ners­tag ein, dass der Regie­rung kei­ne kon­kre­ten Unter­su­chun­gen vor­lie­gen, die bele­gen, dass die däni­sche Test­stra­te­gie tat­säch­lich funk­tio­niert.“ [25]

Über­prü­fen soll­te man in die­sem Zusam­men­hang unbe­dingt das Pro­to­koll für die Nach­weis­me­tho­de Poly­me­ra­se-Ket­ten­re­ak­ti­on (PCR), denn da liegt das eigent­li­che Problem.

Exkurs: Ziel­gen und Zyklen

Dies ist das PCR-Pro­to­koll, das im Test­cen­ter Dan­mark, Sta­tens Serum Insti­tut ver­wen­det wird [26]:

Es han­delt sich hier um genau die Sequen­zen von Pri­mern und Son­de, die mit Datum vom 13. Janu­ar 2020 im ers­ten PCR-Pro­to­koll für den „Dros­ten-Test“ von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) ver­öf­fent­licht wur­den [27], und zwar als First line scree­ning assay. Gedacht war der Test auf das E‑Gen – das Ziel­gen – damals also als gro­ber Vor­test, dem mög­lichst kein Infi­zier­ter ent­ge­hen soll­te (hohe Sen­si­ti­vi­tät), wobei in Kauf genom­men wur­de, dass auch ein Anteil nicht Infi­zier­ter aka Falsch-Posi­ti­ver mit erfasst wür­de (gerin­ge Spe­zi­fi­tät). Die Bestä­ti­gung der rich­tig-Posi­ti­ven soll­te durch einen Con­fir­ma­to­ry Assay plus einen Adi­tio­nal Con­fir­ma­to­ry Assay gesche­hen, wodurch auch zumin­dest ein Teil der Falsch-Posi­ti­ven eli­mi­niert wer­den könn­te. Dass die­se Bestä­ti­gungs­tests in Deutsch­land in vie­len Labors gar nicht mehr durch­ge­führt wur­den, ist bekannt [28], in Däne­mark ist dies also auch offi­zi­ell der Fall.

Ein ein­zi­ges Ziel­gen, das nur einen im Pro­mil­le-Bereich lie­gen­den Teil des gesam­ten Genoms abdeckt, hat kei­ne Aus­sa­ge­kraft. Die Wahl des beson­ders unspe­zi­fi­schen – aber beson­ders sen­si­ti­ven – E‑Gens ent­wer­tet die Ergeb­nis­se voll­ends. „Die E‑Gen-Pri­mer wei­sen auch ein brei­tes Spek­trum ande­rer SARS-Viren nach“ [29] und auch ande­re Coro­na­vi­ren: bei dem Erkäl­tungs­vi­rus HCoV227E reagier­ten im INSTAND-Ring­ver­such nur ca. 95% der Tests auf das E‑Gen rich­ti­ger­wei­se nega­tiv und es wur­den ca. 5% falsch-posi­ti­ve Ergeb­nis­se pro­du­ziert. [30] Dabei ist zu beach­ten, dass hier unter kon­trol­lier­ten Labor­be­din­gun­gen mit dem Ziel eines Zer­ti­fi­kats getes­tet wur­de, also ungleich sorg­sa­mer als es bei Mas­sen­tes­tun­gen mög­lich ist. [31]

Ein zwei­tes gro­ßes Pro­blem für die Aus­sa­ge­kraft der PCR spe­zi­ell bei Infek­ti­ons­krank­hei­ten ist die Anzahl der Zyklen, die bei der Mes­sung durch­lau­fen wer­den, um ein posi­ti­ves Ergeb­nis zu bekom­men. Je höher deren Anzahl ist, des­to gerin­ger war die Aus­gangs­kon­zen­tra­ti­on der Pro­be. Ein sehr hoher Wert (40+) kann zu Arte­fak­ten füh­ren, außer­dem kön­nen auch hohe Wer­te (25–35+) irrele­vant sein, da in die­sem Bereich eine Virus­kul­ti­vie­rung teil­wei­se nicht mehr mög­lich ist, also kein infek­tiö­ses Virus vor­liegt. Wäh­rend im PCR-Pro­to­koll des „Dros­ten-Tests“ von 2020 bis zu 45 Zyklen ange­ge­ben sind [28], ver­wen­den die Dänen einen Cycle thres­hold (CT-Wert, Ct value) von 38 Zyklen. In ihrem Gerichts­gut­ach­ten schreibt die Bio­lo­gie­pro­fes­so­rin Ulri­ke Kämmerer:

„Neben der Anzahl der nach­ge­wie­se­nen Ziel­ge­ne, ins­be­son­de­re bei nur einem oder maxi­mal 2 Genen stel­len aber die Anzahl der Zyklen der Ampli­fi­ka­ti­on in der qPCR bis zur Wer­tung ‚posi­tiv‘ und der dar­aus resul­tie­ren­de CT-Wert eine ent­schei­den­de Stell­schrau­be dar. […]
Es ist hier fach­lich zu unter­schei­den von einer ‚Besie­de­lung‘ des Rachen­raums mit ein­zel­nen weni­gen, aber kei­ne Infek­ti­on aus­lö­sen­den, Viren und einer ech­ten ‚Infek­ti­on‘. Letz­te­re geht mit ver­meh­rungs­fä­hi­gen Viren ein­her, die dann a) zu einer sym­pto­ma­ti­schen Erkran­kung und b) einer Infek­tio­si­tät, d.h. der Fähig­keit, ande­re Per­so­nen anzu­ste­cken, einhergeht. […]
Gene­rell kann eine RT-qPCR kei­ne intak­ten, ver­neh­mungs­fä­hi­gen (infek­tiö­sen) Viren nach­wei­sen, nicht ein­mal das kom­plet­te intak­te Virus­ge­nom, son­dern aus­schließ­lich Nukle­in­säu­re des gesuch­ten Abschnitts. Es ist gene­rell mög­lich, bei gut ein­ge­stell­ten und kor­rekt durch­ge­führ­ten PCR-Tests durch Vali­die­rung mit einer par­al­lel durch­ge­führ­ten Virus­an­zucht in Zell­kul­tur einen Grenz­wert (CT) zu defi­nie­ren, ab dem ein posi­ti­ves PCR-Signal nicht mehr mit ver­neh­mungs­fä­hi­gen Viren kor­re­liert. Die­se ist in der Über­wa­chung von Blut­pro­duk­ten seit Jah­ren gut geüb­te Routine.
Die­se strin­gen­te Vali­die­rung erlaubt dann – solan­ge das Test­sys­tem NICHT ver­än­dert wird – als Sur­rog­at­mar­ker eine Abschät­zung der Virus­last und damit der mög­li­chen Infek­tio­si­tät der getes­te­ten Pro­be, nie aller­dings jedoch den defi­ni­ti­ven Nach­weis. Sobald eine Kom­po­nen­te am PCR-Test­sys­tem (sei­en es Che­mi­ka­li­en, Plas­tik­wa­ren, Enzy­me, Pro­to­koll­ab­läu­fe oder Maschi­nen) in einem der ange­wen­de­ten Schrit­te ver­än­dert wird, muss zwin­gend das Sys­tem wie­der neu kali­briert werden.
Aus allen bis­her publi­zier­ten Infor­ma­tio­nen […] kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass jeder CT-Wert über 35 nicht mehr mit einer Anzücht­bar­keit infek­tiö­ser Viren ein­her­geht und damit der abso­lu­te Grenz­wert für die Ent­schei­dung ‚posi­tiv‘ ist, auch unab­hän­gig vom ver­wen­de­ten Test­sys­tem. Der CT-Bereich 25–35 ist test­ab­hän­gig mög­li­cher­wei­se noch vali­de als ‚posi­tiv im Sin­ne einer Infek­tio­si­tät‘ zu bewer­ten, wenn er, wie beschrie­ben, durch adäqua­te Vali­die­rung im durch­füh­ren­den Labor mit einer Virus­an­zucht ver­gli­chen wurde.
CT≤ 25 : positiv
CT 26–35: nur posi­tiv, wenn mit Virus­an­zucht abgeglichen
CT > 35 : negativ
Die stren­ge Bewer­tung des CT-Wer­tes spielt vor allem eine Rol­le, wenn die Tar­ge­tan­zahl [= Anzahl der Ziel­ge­ne] eins ist, gilt aber gene­rell für jedes ein­zel­ne Target.
Für sich genom­men, ohne Anga­ben über den Abgleich mit der bestimm­ten Anzahl der Virus­ge­no­me (Viral load) und der Kor­re­la­ti­on mit einer Anzücht­bar­keit ent­spre­chen­der Virus­men­gen ist der CT-Wert jedoch als Bewer­tungs­kri­ter­um eines posi­ti­ven PCR-Nach­wei­ses wert­los.“ [32]

Das im SSI ver­wen­de­te Pro­to­koll führt zu Ergeb­nis­sen mit einer Band­brei­te mehr­heit­lich hoher – min­des­tens frag­lich posi­ti­ver – CT-Wer­te, wie in die­ser Unter­su­chung [26]:

Ein CT-Wert über 35 für ein posi­ti­ves Ergeb­nis und die feh­len­de Über­prü­fung der Ergeb­nis­se mit einem CT-Wert über 25, wie er im däni­schen SSI ange­wandt wird, dürf­te also eine Unmen­ge falsch-posi­ti­ver Ergeb­nis­se pro­du­zie­ren. Ver­bun­den mit ledig­lich einem Ziel­gen macht das die Test­e­r­ei zu einem Fias­ko, sei es nun in Däne­mark oder anderswo.

Haupt­sa­che „gute Laune“?

Hyg­ge ist Däne­mark, aber auch schnell: mit Tem­po ging es in den Lock­down, mit Tem­po geht es jetzt raus aus den „Maß­nah­men“:

„Wie Regie­rungs­chefin Met­te Fre­de­rik­sen (Soz.) am Mitt­woch­abend auf einer Pres­se­kon­fe­renz bekannt gab, wer­den sämt­li­che Coro­na-Restrik­tio­nen in Däne­mark zum 1. Febru­ar aufgehoben.
‚Wir kön­nen anfan­gen, unse­re Schul­tern zu sen­ken und unser Lächeln wie­der­zu­fin­den. Wir kön­nen jetzt die letz­ten Coro­na-Beschrän­kun­gen in Däne­mark auf­he­ben. Ab dem 1. Febru­ar ist Däne­mark wie­der geöff­net – ganz geöff­net‘, sag­te Frederiksen. […]
Gleich­zei­tig kün­dig­te Fre­de­rik­sen an, dass Coro­na ab dem 1. Febru­ar nicht mehr als gesell­schafts­kri­ti­sche Krank­heit ein­ge­stuft wird. […]
‚Wir erwar­ten in naher Zukunft höhe­re Infek­ti­ons­zah­len. Es wird noch lan­ge weit ver­brei­te­te gesell­schaft­li­che Infek­tio­nen geben. Dies wird in nächs­ter Zeit ein Pro­blem sein. Vie­le wer­den krank wer­den. Es wird Absa­gen geben. Es kann schwie­rig sein, Schicht­plä­ne ein­zu­hal­ten. Wir appel­lie­ren an alle, die gute Lau­ne in die­ser schwie­ri­gen Zeit nicht zu ver­lie­ren‘, so Frederiksen.
Sie kün­dig­te zudem an, dass in Zukunft wei­te­re Imp­fun­gen gegen das Coro­na­vi­rus von­nö­ten sein könn­ten, vor allem für gefähr­de­te Per­so­nen­grup­pen.“ [33]

Ohne Mas­ken ist es für uns alle natür­lich leich­ter, „unser Lächeln wie­der­zu­fin­den“ und auch „die gute Lau­ne in die­ser schwie­ri­gen Zeit nicht zu ver­lie­ren“. Der Blick aus der ungleich schlech­te­ren Situa­ti­on in Deutsch­land ist sehn­süch­tig bis nei­disch, eher ver­klä­rend als erklä­rend: „Die Dänen sind läs­si­ger, sty­li­scher und libe­ra­ler als die Deut­schen. Nun schaf­fen sie als ers­tes EU-Land fast alle Pan­de­mie­re­geln ab. Und sie wer­den zu Vor­bil­dern für alle, die ange­mes­sen mit Coro­na umge­hen wol­len, aber mit Unter­ta­ne­rei nichts anfan­gen kön­nen. Bewun­derns­wert. […] Es ist kein Zufall, dass dies in Däne­mark pas­sier­te, jenem stol­zen Land, das stets Avant­gar­de in Euro­pa, aber auch in Skan­di­na­vi­en war und ist.“ [34] Zwar wur­de in Däne­mark wäh­rend der „Coro­na-Kri­se“ weni­ger Scha­den als in Deutsch­land ange­rich­tet – die „Maß­nah­men“ waren weni­ger extrem, die Bevöl­ke­rung ist nicht dema­ßen aggres­siv-ver­ängs­tigt und die Auf­ar­bei­tung hat sogar schon begon­nen – doch selbst dort ist lei­der nicht alles hyg­ge.

Die Nerz-Kom­mis­si­on wird in die­sem Früh­ling ihr Urteil fäl­len, über die Mas­sen­tö­tung und viel­leicht auch über den selbst­herr­li­chen Regie­rungs­stil vor allem der Pre­mier­mi­nis­te­rin und ihres Umfel­des. Mit einem gan­zen Arse­nal an schmut­zi­gen Tricks wur­de die Akti­on im Novem­ber 2020 ille­gal, gegen star­ke Pro­tes­te und mit immensen Kos­ten durch­ge­zo­gen – und das offen­bar ohne medi­zi­ni­sche Not­wen­dig­keit („Clus­ter 5 ist seit Sep­tem­ber nicht mehr fest­ge­stellt wor­den, ver­mut­lich ist die Muta­ti­on aus­ge­stor­ben“), was die Fra­ge auf­wirft, in wes­sen Inter­es­se die Tötung der Tie­re lag.

Die Unter­su­chung zur Trick­se­rei bei der Durch­set­zung des Lock­downs und des­sen Ver­län­ge­rung scheint die däni­sche Regie­rung über­stan­den zu haben. Sicht­bar wur­de dadurch immer­hin die geziel­te Mani­pu­la­ti­on der Daten zur Durch­set­zung die­ser dra­ko­ni­schen Maß­nah­me, was ähn­lich auch in ande­ren Län­dern statt­ge­fun­den haben dürf­te. Das däni­sche Vor­ge­hen paßt nicht zur Sicht­wei­se, die Regie­run­gen sei­en im März 2020 von den Ereig­nis­sen über­rascht wor­den: wer zu sol­chen Mit­teln greift und zudem direkt nach der Pres­se­kon­fe­renz vom 11. März dem Gesund­heits­mi­nis­ter legal ermög­licht, „die Streit­kräf­te und pri­va­te Sicher­heits­diens­te im Kampf gegen Coro­na ein­zu­set­zen“ und „der däni­schen Gesund­heits­be­hör­de ihre Befug­nis­se ent­zo­gen und sie von einer ‚Regu­lie­rungs­be­hör­de‘ in eine ‚Bera­tungs­be­hör­de‘“ her­ab­stuft, ist sogar per­fekt vor­be­rei­tet. Was in Däne­mark und ande­ren Län­dern im Spät­win­ter 2020 geschah, muss über­all auf­ge­ar­bei­tet werden.

Eine mög­li­cher­wei­se anste­hen­de Über­prü­fung der Test­stra­te­gie soll­te min­des­tens klä­ren, wer für die gigan­ti­schen Kos­ten die­ser exzes­si­ven Test­e­r­ei ver­ant­wort­lich ist, ohne auch nur den Ansatz einer Begrün­dung dafür zu lie­fern. Die­ses Phä­no­men ist eben­falls nicht auf Däne­mark beschränkt und die Auf­klä­rung muss nicht nur inter­na­tio­nal, son­dern vor allem radi­kal sein und an die Wur­zel gehen: den gezielt und ver­hee­rend fal­schen Ein­satz der PCR. Denn sonst ist im Null­kom­ma­nix die nächs­te Test-Pan­de­mie da.

- Her­vor­he­bun­gen in blau von mir -

[1] aus: https://​twit​ter​.com/​m​_​b​_​p​e​t​e​r​s​e​n​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​8​8​3​9​2​0​0​5​2​8​1​6​2​8​1​6​0​?​s​=21

[2] Den­mark shuts down schools and uni­ver­si­ties to fight coro­na­vi­rus pan­de­mic (The Local 12.3.2020)
https://​www​.the​lo​cal​.dk/​2​0​2​0​0​3​1​1​/​d​e​n​m​a​r​k​-​t​o​-​s​h​u​t​-​a​l​l​-​s​c​h​o​o​l​s​-​a​n​d​-​u​n​i​v​e​r​s​i​t​i​e​s​-​t​o​-​f​i​g​h​t​-​v​i​r​us/

[3] Mads Kastrup: Om at mod­ta­ge en fæl­les bes­ked (Eks­tra Bla­det 13.3.2020)
https://​ekstrab​la​det​.dk/​o​p​i​n​i​o​n​e​n​/​m​a​d​s​k​a​s​t​r​u​p​/​o​m​-​a​t​-​m​o​d​t​a​g​e​-​e​n​-​f​a​e​l​l​e​s​-​b​e​s​k​e​d​/​8​0​4​7​440

[4] Lea­k­ed mails reve­al batt­le over Denmark‘s lock­down (The Local 29.5.2020)
https://​www​.the​lo​cal​.dk/​2​0​2​0​0​5​2​9​/​l​e​a​k​e​d​-​e​m​a​i​l​s​-​s​h​o​w​-​h​o​w​-​d​e​n​m​a​r​k​s​-​p​m​-​s​t​e​a​m​-​r​o​l​l​e​r​e​d​-​h​e​r​-​o​w​n​-​h​e​a​l​t​h​-​a​g​e​n​cy/

[5] https://​twit​ter​.com/​d​r​e​w​a​h​a​r​r​i​s​/​s​t​a​t​u​s​/​1​2​3​3​2​6​7​4​7​5​0​3​6​3​7​2​992
https://​archi​ve​.ph/​V​5​1z2

[6] Siob­han Roberts: Flat­tening the Coro­na­vi­rus Cur­ve: One chart explains why slo­wing the spread of the infec­tion is near­ly as important as stop­ping it. (New York Times 27.3.2020)
https://​archi​ve​.ph/​a​k​Tcx

[7] The world gets rea­dy: Covid-19 is now in 50 count­ries, and things will get worse (The Eco­no­imist 29.2.20220)
https://​archi​ve​.ph/​X​u​oXo

[8] Noreen Qualls et al.: Com­mu­ni­ty Miti­ga­ti­on Gui­de­lines to Pre­vent Pan­de­mic Influenza—United Sta­tes, 2017 (Recom­men­da­ti­ons and Reports / April 21, 2017 / 66(1);1–34)
https://​www​.cdc​.gov/​m​m​w​r​/​v​o​l​u​m​e​s​/​6​6​/​r​r​/​r​r​6​6​0​1​a​1​.​h​t​m​#​_​b​l​ank

[9] First Danish Covid-19 lock­down decis­i­on ‘was taken by govern­ment’ (The Local 29.1.2021)
https://​www​.the​lo​cal​.dk/​2​0​2​1​0​1​2​9​/​f​i​r​s​t​-​d​a​n​i​s​h​-​c​o​v​i​d​-​1​9​-​l​o​c​k​d​o​w​n​-​d​e​c​i​s​i​o​n​-​w​a​s​-​t​a​k​e​n​-​b​y​-​g​o​v​e​r​n​m​e​nt/

[10] Our World in Data
https://​our​world​in​da​ta​.org/

[11] Hel­le Dau­gaard Lar­sen et al.: Preli­mi­na­ry report of an out­break of SARS-CoV‑2 in mink and mink far­mers asso­cia­ted with com­mu­ni­ty spread, Den­mark, June to Novem­ber 2020 (Euro­sur­veil­lan­ce 4.2.2021)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/labs/pmc/articles/PMC7863232/pdf/eurosurv-26–5‑1.pdf

[12] Ritzau/Walter Tur­now­sky: Pro­fes­sor: Nerz­keu­lung soll Impf­stoff sichern (Der Nord­schles­wi­ger 5.11.2020)
https://​www​.nord​schles​wi​ger​.dk/​d​e​/​d​a​e​n​e​m​a​r​k​-​p​o​l​i​t​i​k​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​-​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​p​r​o​f​e​s​s​o​r​-​n​e​r​z​k​e​u​l​u​n​g​-​s​o​l​l​-​i​m​p​f​s​t​o​f​f​-​s​i​c​h​ern

[13] HVAD SÅ MED METTE? (Eks­tra Bla­det 22.12.2021)
https://​ekstrab​la​det​.dk/​n​y​h​e​d​e​r​/​l​e​d​e​r​e​n​/​h​v​a​d​-​s​a​a​-​m​e​d​-​m​e​t​t​e​/​9​0​5​5​048

[14] https://nyheder-tv2-dk.translate.goog/politik/2021–12-02-statsministerens-hoejre-haand-ville-styre-moelbak-under-pressemoede-og-kaldte-ham?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de

[15] Wal­ter Tur­now­sky: Chro­nik über Coro­na bei Ner­zen (Der Nord­schles­wi­ger 18.11.2020)
https://​nord​schles​wi​ger​.dk/​d​e​/​d​a​e​n​e​m​a​r​k​-​p​o​l​i​t​i​k​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​c​h​r​o​n​i​k​-​u​e​b​e​r​-​c​o​r​o​n​a​-​b​e​i​-​n​e​r​zen

[16] Mai­ken Brusgaard Chris­ten­sen: Stats­mi­nis­ter­ens høj­re hånd ville sty­re Møl­bak under pres­se­mø­de og kald­te ham "total fej kujon" (tv2 2.12.2021)
https://nyheder.tv2.dk/politik/2021–12-02-statsministerens-hoejre-haand-ville-styre-moelbak-under-pressemoede-og-kaldte-ham

[17] Muck­sprea­der: The Foot and Mouth Report / Ever­y­thing Tony Blair didn‘t want you to know about the big­gest blun­der of his premiership
https://​www​.pri​va​te​-eye​.co​.uk/​p​i​c​t​u​r​e​s​/​s​p​e​c​i​a​l​_​r​e​p​o​r​t​s​/​n​o​t​-​t​h​e​-​f​o​o​t​-​a​n​d​-​m​o​u​t​h​.​pdf

[18] Peter Cars­tens: Däne­mark beginnt mit Exhu­mie­rung von vier Mil­lio­nen Nerz-Kada­vern (geo 18.5.2021)
https://​www​.geo​.de/​n​a​t​u​r​/​t​i​e​r​w​e​l​t​/​d​a​e​n​e​m​a​r​k​-​e​x​h​u​m​i​e​r​t​-​m​i​l​l​i​o​n​e​n​-​n​e​r​z​-​k​a​d​a​v​e​r​-​3​0​5​3​2​2​4​6​.​h​tml

[19] Mil­li­ar­den-Ent­schä­di­gung für Nerz­züch­ter aus Däne­mark (Nord­ku­rier 27.1.2021)
https://​www​.nord​ku​rier​.de/​a​u​s​-​a​l​l​e​r​-​w​e​l​t​/​m​i​l​l​i​a​r​d​e​n​-​e​n​t​s​c​h​a​e​d​i​g​u​n​g​-​f​u​e​r​-​n​e​r​z​z​u​e​c​h​t​e​r​-​a​u​s​-​d​a​e​n​e​m​a​r​k​-​2​7​4​2​2​1​7​7​0​1​.​h​tml

[20] Nerz­keu­lung in Däne­mark: Fre­de­rik­sen ver­tei­digt Ent­schei­dung vor Kom­mis­si­on (euro­news 9.12.2021)
https://​de​.euro​news​.com/​2​0​2​1​/​1​2​/​0​9​/​n​e​r​z​k​e​u​l​u​n​g​-​i​n​-​d​a​n​e​m​a​r​k​-​f​r​e​d​e​r​i​k​s​e​n​-​v​e​r​t​e​i​d​i​g​t​-​e​n​t​s​c​h​e​i​d​u​n​g​-​v​o​r​-​k​o​m​m​i​s​s​ion

[21] Camil­la Stam­pe: Hvem sto­ler Mink­kom­mis­sio­nen på? Det skal den afgø­re nu (tv2 28.1.2022)
https://nyheder.tv2.dk/politik/2022–01-26-hvem-stoler-minkkommissionen-paa-det-skal-den-afgoere-nu

[22] Covid-19 sur­veil­lan­ce – Cur­rent data on the deve­lo­p­ment of coro­na­vi­rus in Den­mark (3.2.2022)
https://​www​.sst​.dk/​e​n​/​e​n​g​l​i​s​h​/​c​o​r​o​n​a​-​e​n​g​/​s​t​a​t​u​s​-​o​f​-​t​h​e​-​e​p​i​d​e​m​i​c​/​c​o​v​i​d​-​1​9​-​u​p​d​a​t​e​s​-​s​t​a​t​i​s​t​i​c​s​-​a​n​d​-​c​h​a​rts

[23] Wöchent­li­cher Lage­be­richt des RKI zur Coro­na­vi­rus-Krank­heit-2019 (COVID-19) 27.01.2022 – AKTUALISIERTER STAND FÜR DEUTSCHLAND
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-01–27.pdf?__blob=publicationFile

[24] Coro­na: Test­stra­te­gie steht in der Kri­tik (Der Nord­schles­wi­ger 6.1.2022)
https://​www​.nord​schles​wi​ger​.dk/​d​e​/​d​a​e​n​e​m​a​r​k​-​p​o​l​i​t​i​k​-​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​c​o​r​o​n​a​-​t​e​s​t​s​t​r​a​t​e​g​i​e​-​s​t​e​h​t​-​k​r​i​tik

[25] Nach Kri­tik: Mehr­heit will Unter­su­chung von Test­stra­te­gie (Der Nord­schles­wi­ger 8.1.2022)
https://​www​.nord​schles​wi​ger​.dk/​d​e​/​d​a​e​n​e​m​a​r​k​-​p​o​l​i​t​i​k​/​n​a​c​h​-​k​r​i​t​i​k​-​m​e​h​r​h​e​i​t​-​w​i​l​l​-​u​n​t​e​r​s​u​c​h​u​n​g​-​v​o​n​-​t​e​s​t​s​t​r​a​t​e​gie

[26] Kath­ri­ne Kron­berg Jakobsen et al.: Accu­ra­cy and cost descrip­ti­on of rapi­dAc­cu­ra­cy and cost descrip­ti­on of rapid anti­gen test com­pared with rever­se­an­ti­gen test com­pared with rever­se tran­scrip­ta­se-poly­me­ra­se chain reac­tion for­t­ran­scrip­ta­se-poly­me­ra­se chain reac­tion for SARS-CoV‑2 detec­tion­S­ARS-CoV‑2 detec­tion (Dan Med J 2021;68(7):A03210217)
https://ugeskriftet.dk/files/scientific_article_files/2021–06/a03210217_web.pdf

[27] Vic­tor Cor­man et al.: Dia­gno­stic detec­tion of Wuhan coro­na­vi­rus 2019 by real-time RT-PCR ‑Pro­to­col and preli­mi­na­ry eva­lua­ti­on as of Jan 13, 2020-
https://​www​.who​.int/​d​o​c​s​/​d​e​f​a​u​l​t​-​s​o​u​r​c​e​/​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​e​/​w​u​h​a​n​-​v​i​r​u​s​-​a​s​s​a​y​-​v​1​9​9​1​5​2​7​e​5​1​2​2​3​4​1​d​9​9​2​8​7​a​1​b​1​7​c​1​1​1​9​0​2​.​pdf

[28] Das PCR-Desas­ter – Gene­se und Evo­lu­ti­on des „Dros­ten-Tests“
https://​www​.coro​dok​.de/​d​a​s​-​b​u​c​h​-​i​l​la/
Das Buch bie­tet aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen u.a. zu Ziel­ge­nen und Zyklen sowie einen Bei­trag von Prof. Kämmerer.

[29] Pie­ter Bor­ger et al.: Exter­nal peer review of the RTPCR test to detect SARS-CoV‑2 reve­als 10 major sci­en­ti­fic flaws at the mole­cu­lar and metho­do­lo­gi­cal level: con­se­quen­ces for fal­se posi­ti­ve results. (27.11.2020)
https://​cor​man​d​ros​ten​re​view​.com/​r​e​p​o​rt/

[30] Kom­men­tar zum INSTAND e.V. Extra-Ring­ver­such 340 – Virus­ge­nom-Nach­weis – SARS-CoV‑2 (2.5.2020)
https://corona-ausschuss.de/wp-content/uploads/2020/07/Instand-Ringversuch-Virusgenom-Nachweis-SARS-CoV‑2.pdf

[31] Impact of fal­se-posi­ti­ves and fal­se-nega­ti­ves in the UK’s COVID-19 RT-PCR test­ing pro­gram­me by Carl May­ers & Kate Bak­er, 3.6.2020
https://​assets​.publi​shing​.ser​vice​.gov​.uk/​g​o​v​e​r​n​m​e​n​t​/​u​p​l​o​a​d​s​/​s​y​s​t​e​m​/​u​p​l​o​a​d​s​/​a​t​t​a​c​h​m​e​n​t​_​d​a​t​a​/​f​i​l​e​/​8​9​5​8​4​3​/​S​0​5​1​9​_​I​m​p​a​c​t​_​o​f​_​f​a​l​s​e​_​p​o​s​i​t​i​v​e​s​_​a​n​d​_​n​e​g​a​t​i​v​e​s​.​pdf

[32] Amts­ge­richt Wei­mar, Beschluss vom 08.04.2021, Az.: 9 F 148/21
https://2020news.de/wp-content/uploads/2021/04/Amtsgericht-Weimar-9-F-148–21-EAO-Beschluss-anonym-2021–04-08_online.pdf

[33] Nur noch weni­ge Tage Coro­na-Pan­de­mie in Däne­mark (Der Nord­schles­wi­ger 27.1.2022)
https://​www​.nord​schles​wi​ger​.dk/​d​e​/​d​a​e​n​e​m​a​r​k​-​p​o​l​i​t​i​k​/​n​u​r​-​n​o​c​h​-​w​e​n​i​g​e​-​t​a​g​e​-​c​o​r​o​n​a​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​d​a​e​n​e​m​ark

[34] Ulf Pos­ch­ardt: Däne­mark lockert – und die Deut­schen schau­en neid­voll zu (Welt 3.2.2022)
https://​www​.welt​.de/​d​e​b​a​t​t​e​/​k​o​m​m​e​n​t​a​r​e​/​p​l​u​s​2​3​6​6​6​9​5​7​7​/​U​l​f​-​P​o​s​c​h​a​r​d​t​-​u​e​b​e​r​-​C​o​r​o​n​a​-​L​o​c​k​e​r​u​n​g​e​n​-​D​a​e​n​e​m​a​r​k​-​w​i​e​d​e​r​-​m​a​l​-​A​v​a​n​t​g​a​r​d​e​.​h​tml

5 Antworten auf „Es ist nicht alles hygge im Staate Dänemark“

  1. "Gene­rell kann eine RT-qPCR kei­ne intak­ten, ver­neh­mungs­fä­hi­gen (infek­tiö­sen) Viren nach­wei­sen,…" ..das wär schön, wenn man den "Übel­tä­ter" ver­neh­men könnte..ist sicher ein Freud­scher Verschreiber.

    Dan­ke für die­sen infor­ma­ti­ven Bei­trag. Dass in Däne­mark die Din­ge auch nicht so demo­kra­tisch gelau­fen sind, war mir schon klar, aber es ist doch mal gut, so einen chro­no­lo­gi­schen Bericht zu lesen.
    Auch dass Däne­mark Gefäng­nis­zel­len im Koso­vo ange­mie­tet hat um Abschie­be­häft­lin­ge unter­zu­brin­gen, um Platz für Coro­na­re­geln Ver­stö­ße zu ahn­den fand ich nicht beson­ders beru­hi­gend. Ich den­ke nicht, dass sie die Zel­len für sich selbst frei­räu­men wollten.
    https://​www​.coro​dok​.de/​z​e​l​l​e​n​-​k​o​s​o​v​o​-​d​a​e​n​e​m​a​rk/

    1. @ Illa
      Gro­ßen Dank für die­se chro­no­lo­gi­sche Auf­ar­bei­tung der
      Plan­de­mie in Däne­mark. Sehr ver­dienst­voll und eine Blau­pau­se für die hof­fent­lich bald kom­men­de Auf­ar­bei­tung in Deutschland.
      Sehr ele­gan­te Sprachführung.
      Nur Ihre deut­lich all­um­fas­sen­de tie­fe Kennt­niss der Mate­rie gestat­tet Ihnen, wie nicht zum ers­ten Mal, die Redu­zie­rung auf das Wesent­li­che und eine dem inter­es­sier­ten Lai­en ver­ständ­li­che und gleich­zei­tig voll­stän­di­ge Beleuch­tung der Hintergründe.
      Für Deutsch­land wünsch ich mir Ihre Teil­nah­me an einer
      Unter­su­chungs­kom­mi­si­on an obers­ter Position.
      Das vor­liegn­de Doku­ment hat den Anspruch auf
      Wis­sen­schafts­jour­na­lis­mus at it´s best. Ein Genuss
      am Sonn­tag Morgen.

  2. Ich fin­de die sehr gut recher­chier­ten, äußerst inter­es­san­ten und hoch infor­ma­ti­ven Arti­kel von Illa auf die­sem Blog ganz ausgezeichnet!

  3. Lei­der hat sich Schwe­den auch zur Panik hin­rei­ßen las­sen und damit unnö­tig früh­zei­ti­gen Tod in den Pfle­ge­hei­men verursacht.
    Aber – und das ist der gro­ße Unter­schied – die Feh­ler wur­den erkannt, ein­ge­stan­den und Bes­se­rung gelobt. Und zwar schon da, wo das Kind noch nicht voll­stän­dig in den Brun­nen gefal­len war. Und vor allem auch: bevor jemand sie dazu gezwun­gen hatte.

    Bei uns kann das aber alles gar nicht pas­sie­ren: es gibt kei­ne Instanz mehr die (zumin­dest zeit­nah) die Poli­tik zu Ehr­lich­keit zwin­gen könn­te. Bei Groß-Medi­en Total­aus­fall – und die Müh­len der Jus­tiz sind bekannt­lich nicht gera­de als Renn­wa­gen unterwegs.

  4. "Der CT-Bereich 25–35 ist test­ab­hän­gig mög­li­cher­wei­se noch vali­de als ‚posi­tiv im Sin­ne einer Infek­tio­si­tät‘ zu bewerten,"

    dazu wür­de ich spe­zi­fi­zie­ren: "Infek­tio­si­tät" für den Trä­ger, also den Getes­te­ten, oder für des­sen Umge­bung? Ich tip­pe auf Ers­te­res. Also dass es dabei NICHT um eine Anste­ckungs­ge­fahr für ande­re geht, son­dern um das Risi­ko eines Krank­heits­aus­bruchs beim Getes­te­ten selbst.

    Und man soll­te bei all dem immer im Sinn behal­ten: nicht ein Keim ist das Pro­blem – son­dern ein schwa­ches Immunsystem.
    Seu­chen tre­ten IMMER NUR dann auf, wenn in wei­ten Tei­len einer Bevöl­ke­rung der Immun­sta­tus schlecht ist (Hun­ger, Not, Krie­ge, hohes Stress­le­vel, schlech­tes Trink­was­ser, exis­ten­ti­el­le Bedrohungsgefühl, …).

    Mil­li­ar­den ihre kran­ken Kin­der pfle­gen­de Eltern, zig Mil­lio­nen Ärz­te und Pfle­ger welt­weit bewei­sen das über­ra­gend: krank wird nur der, der vor­ge­schwächt ist.

    (Und umso dra­ma­ti­scher zu bewer­ten die vie­len und andau­ern­den, unsäg­li­chen, Immun­sys­tem schwä­chen­den, poli­tisch ver­ord­ne­ten, auf­ge­zwun­ge­nen "Maß­nah­men".)

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