EU-Vertrag mit Astrazeneca "ungewöhnlich ungenau formuliert"

So wer­tet Hil­ko J. Mey­er, Pro­fes­sor für Euro­pa­recht, am 30.1. in einem Inter­view mit t‑online.de. Dort ist u.a. zu lesen:

»t‑online: Herr Mey­er, hat die EU einen schlech­ten Ver­trag mit Astra­ze­ne­ca abgeschlossen?

Hil­ko Mey­er: Beson­ders gelun­gen ist er sicher­lich nicht. Jeden­falls sind erst ein­mal bei­de Par­tei­en beschä­digt: Die EU steht mit lee­ren Hän­den da und Astra­ze­ne­ca stößt den gro­ßen euro­päi­schen Markt vor den Kopf. Aber ich glau­be nicht, dass das etwas mit dem Klein­ge­druck­ten des Ver­trags oder den geschwärz­ten Pas­sa­gen zu tun hat. Eher schon mit einer Macht­pro­be zwi­schen Groß­bri­tan­ni­en und der EU… Dass der Astra­ze­ne­ca-Streit unmit­tel­bar nach dem end­gül­ti­gen Aus­tritt Groß­bri­tan­ni­ens erfolgt, dürf­te kein Zufall sein.

Astra­ze­ne­ca hat der EU die Lie­fer­men­gen gekürzt. Die EU spricht von Ver­trags­bruch, Astra­ze­ne­ca-Chef Pas­cal Sori­ot hin­ge­gen begrün­de­te die Kür­zun­gen unter ande­rem damit, dass die EU ihren Lie­fer­ver­trag spä­ter abge­schlos­sen habe als Groß­bri­tan­ni­en. Lässt sich sagen, wer im Recht ist?

Der ges­tern ver­öf­fent­lich­te Ver­trag vom 27. August 2020 ent­hält eine aus­drück­li­che Garan­tie­er­klä­rung von Astra­ze­ne­ca an die Kom­mis­si­on und die teil­neh­men­den Mit­glied­staa­ten, die auf den ers­ten Blick gegen Astra­ze­ne­ca spricht.… Die Fra­ge ist nur: Besteht über­haupt eine Lie­fer­ver­pflich­tung gegen­über der EU? 

Das führt uns zu der umstrit­te­nen "Best reasonable Effort"-Klausel. Der Chef von Astra­ze­ne­ca sagt, er sei nicht zu fes­ten Lie­fe­run­gen ver­pflich­tet, son­dern ledig­lich dazu, sein "Bes­tes" zu tun. Ursu­la von der Ley­en sagt, die Klau­sel gel­te nur für die Zeit der Ent­wick­lung des Impf­stof­fes. Was stimmt?

Bei­des kann ich dem Ver­trag nicht ent­neh­men, weil er unge­wöhn­lich unge­nau for­mu­liert ist… All das wird im Astra­ze­ne­ca-Ver­trag so wild zusam­men­ge­wür­felt, sodass die Impf­stoff­lie­fe­rung zwar vor­kommt, aber nicht mehr aus­drück­lich als eigent­li­cher Ver­trags­zweck defi­niert ist. 

Wie kön­nen wir Nicht-Juris­ten das verstehen?

Anders als im Cur­e­vac-Ver­trag kommt die Ver­pflich­tung Astra­ze­ne­cas zur Impf­stoff­lie­fe­rung nicht mehr aus­drück­lich vor…«

6 Antworten auf „EU-Vertrag mit Astrazeneca "ungewöhnlich ungenau formuliert"“

  1. Die kor­rup­te Ver­blö­dung, beim Coro­na Betrug ist kaum zu begreifen

    18 mal steht im Ver­trag: ""Best reasonable Effort" und sogar mit hohen Gel­dern auch hier im Vor­aus bezahlt. Real hät­ten die Impf­stoff abneh­men müs­sen, wenn Nie­mand den Müll mehr will, die bil­ligs­te Ent­sor­gung, so kor­rup­te Leu­te mit der EU Com­mis­si­on zufin­den. Börn Sei­bert, CSU Kas­par Kopf des Mar­kus Söder, ist auch hier dabei, wie bei der Bun­des­wehr, Rech­te Hand der Ursu­la von der Ley­en. Die Frau gehört doch schon lan­ge in Haft, denn so blö­de kön­nen die hoch dotier­ten Exper­ten der EU Kom­mis­si­on nicht sein

  2. Die jüngst bei einem Astra­Ze­ne­ga- Impf­stoff­stu­di­en- Pro­ban­den auf­ge­tre­te­ne Rücken­mars­ent­zün­dung hat doch die Imp­fun­gen in UK vor­läu­fig gestoppt. Viel­leicht ist das der uns ver­heim­lich­te eigent­li­che Grund, war­um zB sogar die Pro­duk­ti­on sta­gniert. Das könn­te jeg­li­che Impf­be­reit­schaft in der Bevöl­ke­rung abrupt kip­pen lassen.

  3. 1) Ange­sichts des – inhalt­lich teil­wei­se ein­schnei­dend – "redac­ted" Tex­tes kön­nen die "legal eagles" sich natür­lich noch nicht in die abs­trak­ten Höhen einer juris­ti­schen Ana­ly­se erheben:
    Redac­ted con­tract fails to clear up EU-Astra­Ze­ne­ca vac­ci­ne row 

    It’s still not clear how many doses the firm com­mit­ted to pro­vi­de in the first quar­ter. https://​www​.poli​ti​co​.eu/​a​r​t​i​c​l​e​/​e​u​-​a​s​t​r​a​z​e​n​e​c​a​-​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​-​v​a​c​c​i​n​e​-​c​o​n​t​r​a​c​t​-​d​i​s​p​u​te/

    2) Doch so lan­ge kann man sich ja die Zeit mit der Ter­mi­no­lo­gie-Daten­bank der EU ver­trei­ben – wei­ter­füh­ren­de bzw. Detail-Infos sind über die Opti­ons­schal­ter in den Ergeb­nis­fel­dern erreich­bar. Sie­he ins­be­son­de­re die Erwäh­nung des ter­mi­no­lo­gi­schen Gegen­sat­zes von "Sorg­falts­pflicht" "Erfolgs­pflicht":

    "best efforts " https://​iate​.euro​pa​.eu/​s​e​a​r​c​h​/​s​t​a​n​d​a​r​d​/​r​e​s​u​l​t​/​1​6​1​2​0​7​5​1​6​5​0​8​8/1

    3) Der Voll­stän­dig­keit hal­ber noch mal:
    Impf­stof­fe: Ver­trag zwi­schen Euro­päi­scher Kom­mis­si­on und Astra­Ze­ne­ca nun ver­öf­fent­licht https://​ec​.euro​pa​.eu/​c​o​m​m​i​s​s​i​o​n​/​p​r​e​s​s​c​o​r​n​e​r​/​d​e​t​a​i​l​/​d​e​/​I​P​_​2​1​_​302

    APA – AstraZeneca
    https://ec.europa.eu/commission/presscorner/api/files/attachment/867992/APA%20-%20AstraZeneca.pdf

  4. Solan­ge die Main­stream Medi­en regie­rungs­ge­treu funk­tio­nie­ren dre­hen die wei­ter am Rad der Panik und Verlogenheit.
    Die Wahr­heit kommt immer an Tageslicht.
    Wach­sam sein und reagie­ren . Die Zah­len fal­len und es wird in der Zukunft die Panik betreiben.
    Hat Dros­ten eine Glas­ku­gel , wohl nicht aber ein Dol­lar­zei­chen in den Augen.

    1. Zu den Main- & Mud­stream Medien:

      Die Main­stream-Bla­se

      Vor­be­mer­kung der Redak­ti­on: Der Autor des fol­gen­den Tex­tes ist seit vie­len Jah­ren Redak­teur und Nach­rich­ten­spre­cher beim öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk und schreibt hier unter Pseud­onym. Der Redak­ti­on ist sei­ne Iden­ti­tät bekannt. Er berich­tet aus dem Innen­le­ben einer Nach­rich­ten­re­dak­ti­on wäh­rend der Coro­na-Kri­se. Mul­ti­po­lar ist auch an wei­te­ren Stim­men von Insi­dern inter­es­siert, die sich gern bei uns mel­den kön­nen. Ver­trau­lich­keit wird gewähr­leis­tet. https://​mul​ti​po​lar​-maga​zin​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​d​i​e​-​m​a​i​n​s​t​r​e​a​m​-​b​l​ase

  5. 9.2.21, "Nach Druck aus dem Euro­pa­par­la­ment hat die EU-Kom­mis­si­on auch den Lie­fer­ver­trag mit dem Impf­stoff­her­stel­ler Sano­fi-GSK ver­öf­fent­licht. Aller­dings sind auch dar­in Pas­sa­gen geschwärzt, unter ande­rem die Prei­se – ähn­lich wie bei den bereits ver­öf­fent­lich­ten Ver­trä­gen mit Cur­e­vac und Astrazeneca.
    Die EU-Kom­mis­si­on hat­te bei Sano­fi-GSK für die 27 Mit­glieds­staa­ten bis zu 300 Mil­lio­nen Impf­do­sen geor­dert. Das Vak­zin ist aber noch in der Ent­wick­lung und nicht zuge­las­sen. Gesund­heits­kom­mis­sa­rin Stel­la Kyria­ki­des begrüss­te die Ver­öf­fent­li­chung des Ver­trags. «Trans­pa­renz, Rechen­schaft und der Auf­bau von Ver­trau­en bei Insti­tu­tio­nen und Bür­gern sind zen­tra­le Ver­pflich­tung bei der Arbeit auf die­sem wich­ti­gen Feld», schrieb sie auf Twitter. …"
    https://​www​.blue​win​.ch/​d​e​/​n​e​w​s​/​s​c​h​w​e​i​z​/​s​w​i​s​s​-​m​u​t​t​e​r​-​l​u​f​t​h​a​n​s​a​-​b​e​r​e​i​t​e​t​-​p​i​l​o​t​e​n​-​a​u​f​-​n​e​u​s​t​a​r​t​-​n​a​c​h​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​v​o​r​-​5​7​5​5​1​8​.​h​tml
    https://​ec​.euro​pa​.eu/​i​n​f​o​/​s​i​t​e​s​/​i​n​f​o​/​f​i​l​e​s​/​a​p​a​_​w​i​t​h​_​s​a​n​o​f​i​_​g​s​k​.​pdf

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