Ich weigere mich, auf Verschwörungstheorien hereinzufallen.
Ich mag noch glauben, daß Bill Gates' Warnungen vor Pandemien etwas zu tun haben mit seinem finanziellen Engagement in der Weltgesundheitsorganisation (s. dazu Wer finanziert die WHO?) und der deutschen Firma, die jetzt einen Impfstoff entwickeln soll (dazu Wer ist Biontech?). Ich akzeptiere, daß es Hegefonds gibt, die in Corona-Panik investieren, um Milliardengewinne zu machen (vgl. Von Heuschrecken). Aber ich will mir nicht vorstellen, daß deren Macht ausreicht, die gesamte Weltwirtschaft lahmzulegen.
Ich gestehe aber auch, daß ich beginne zu zweifeln.
Ich erinnere mich zu gut etwa an die gefakten Bilder, mit denen 2003 US-Stabschef Colin Powell den Irak-Krieg begründete. Dieser Krieg kostete allein die USA über 60 Mrd. Dollar. 320 Tonnen Geschosse aus abgereichertem Uran wurden eingesetzt mit anhaltenden Spätfolgen auch für amerikanische Soldaten, vor allem aber zehntausende IrakerInnen. Hunderttausende Opfer hatte der Irak als Folge der Wirtschaftssanktionen zu verzeichnen. Link
Colin Powell bezeichnete später sein Vorgehen als "Schandfleck" seiner Karriere.
Hier könnte man fragen: Ist wirklich vorstellbar, daß Politiker wissentlich derartiges Leid anrichten? In diesem Fall wird sofort klar, wie naiv diese Frage ist. Eine weitere Frage muß die sein nach Kosten und Gewinnen. 60 Mrd. Dollar für diesen Krieg sind irgendwohin geflossen. Auch die hunderten Milliarden Euro, die in die Folgen des heutigen Lock-downs investiert werden, gehen in irgend jemandes Taschen. Wer sind die Finanzmärkte, auf denen diese Gelder aufgenommen werden?
Noch weiter zurück liegen die Erinnerungen an den gleichfalls theatralischen Auftritt des damaligen Verteidigungsministers Rudolf Scharping. Mit einem ebenfalls gefakten "Hufeisenplan" machte er 1999 den Weg frei für den ersten verfassungswidrigen Auslandseinsatz der Bundeswehr. Im Gegensatz zu Powell hat sich der Sozialdemokrat dafür nie entschuldigt.
Wie beim Irak-Krieg gab es damals heftige politische Diskussionen. Woran mag es liegen, daß heute in Medien und der offiziellen Politik aller Couleur zwar heftig gestritten wird über die Ausgestaltung von Lock-Down, Social Distancing, Einschränkung von Grundrechten, nicht aber über die Verhängung der Maßnahmen selbst? In der "normalen" Bevölkerung außerhalb der Polit- und Medienblasen sieht das ja doch deutlich anders aus.
Ein letztes Beispiel, das mich nachdenklich macht: Hätte sich jemand vorstellen können, daß jahrelang eine Mörderbande namens NSU unter den Augen des "Verfassungsschutzes" agieren kann, daß die Dienste belastendes Material geschreddert wird, daß Akten über Jahrzehnte geschwärzt werden?
Nichts von diesen Überlegungen rechtfertigt, das Auftreten des Virus einer Verschwörung zuzuordnen. Sie legen aber nahe, den Umgang der Regierenden damit kritisch zu betrachten. Wir wissen inzwischen, daß es sehr unterschiedliche Varianten dafür gibt. Die Entscheidung für eine davon ist immer interessegeleitet. Diese Interessen aufzuspüren, ist wichtig. Dabei kann herauskommen, es geht um den Schutz von Menschen. Doch es gibt keine Veranlassung, den Regierenden blind zu unterstellen, es ginge um nichts anderes.
wo stehen Sie heute, nach diesen überlegungen damals?
wo sind wir angekommen?
"Aber ich will mir nicht vorstellen, daß deren Macht ausreicht, die gesamte Weltwirtschaft lahmzulegen."
wer oder was hat oder warum wurde die weltwirtschaft lahmgelegt?
für die gewinne der pharmaindustrie?
"Dabei kann herauskommen, es geht um den Schutz von Menschen."
das scheint mir, ist nicht dabei herausgekommen.
@holger blank: Ja. Und von den dort formulierten Fragen habe ich mich die ganze Zeit leiten lassen.
ich möchte noch etwas weiter gehen:
https://www.corodok.de/wer-ist-biontech/
Veröffentlicht am 23. April 2020 von aa
Wer ist Biontech?
.…
Manche Verschwörungstheoretiker sind davon überzeugt, daß Bill Gates' Warnungen vor Pandemien etwas mit dem finanziellen Engagement seiner Stiftung zu tun haben. Das klingt abwegig."
heute auch noch?
dieser artikel ist eingebettet:
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/die-kombination-deutschland-usa-ist-fuer-biontech-genau-die-richtige?article_onepage=true
biontech ist an der Nasdaq notiert, das hat eine bedeutung, die ich nicht werten kann;
am 21.1.2020 ist von grippe und m‑rna die rede:
"Kollaboration mit dem Pharmakonzern Pfizer. Dabei geht es um ein Grippemedikament": auf mrna-basis: was wurde aus dem grippemedikament von biontech?
"Die Gates-Stiftung hat die Rechte für die Dritte Welt erworben."
"Moderna war ein Stück weit sogar der Schneepflug für Biontech. Die Amerikaner haben das Thema mRNA groß in die Diskussion gebracht"
"Und wenn sich dieses Thema durchsetzt"
"Big Data [elektronische patientenakte?] spielt eine große Rolle und zählt für mich auch zu einer strategischen Komponente, die entsprechend eingesetzt werden muss. Wir planen bei Biontech gegenwärtig eine weitgehend vollautomatische Produktion individualisierter Medikamente – von der Biopsie bis zum fertigen Produkt."
——-
m‑rna ist eine schlüsseltechnologie, die sich durchzusetzen hat, da war ein grippemittel in der entwicklung und dann kam corona, die schnelle impfstoffentwicklung war vielleicht doch kein wunder
———-
„Die Kombination Deutschland-USA ist für Biontech genau die richtige“
von Bernd Ziesemer
21.01.2020,
Biontech-Aufsichtsratschef Helmut Jeggle über den schwierigen Börsengang des Krebstherapie-Pioniers, den Standort Deutschland und die Zusammenarbeit mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung
… Warum musste es eigentlich die Nasdaq sein? Warum sind Sie nicht in Deutschland an die Börse gegangen?
Es war von Anfang an klar: Biontech muss in die USA. Aus drei Gründen: Nur dort gibt es einen so großen Markt, nur dort gibt es solche Finanzierungsmöglichkeiten und nur dort gibt es auch genügend Verständnis von Investoren, die sich auf diese sehr innovativen Technologien spezialisiert haben.
… Wir haben nicht nur den Börsengang geschafft. Wir haben auch drei weitere, sehr wichtige Partnerschaften unter Dach und Fach gebracht. Vieles davon war für viele Beobachter sehr überraschend – zum Beispiel die Kollaboration mit dem Pharmakonzern Pfizer. Dabei geht es um ein Grippemedikament. Und die amerikanischen Partner zahlen dafür vorab 120 Mio. Dollar – üblich waren bei vergleichbaren Deals in der Branche eher 20 oder 30 Mio. Dollar. Auch der Deal mit Sanofi war wichtig, mit dem zweiten Investment von Sanofi wurde die Kollaboration nochmals intensiviert. Und last but not least: die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung.
… Und ich muss sagen: Die Stiftung ist eine der besten Organisationen, die ich weltweit kenne. Sie ähnelt einer Industrieorganisation. Absolut professionell.
Sie waren gleich vom Sinn einer Kooperation überzeugt?
Ja, das riesige Netzwerk der Stiftung bringt Biontech sehr viel, auch wenn es dabei ja nicht um unseren Schwerpunkt Krebs geht, sondern um Infektionskrankheiten. Die Gates-Stiftung hat die Rechte für die Dritte Welt erworben. Und Biontech will den Bereich Infektionskrankheiten als zweite Säule neben der Onkologie aufbauen. Deshalb macht die Kollaboration absolut Sinn. Aber die Onkologie bleibt das wichtigste Standbein.
Es gibt mindestens einen starken Konkurrenten für Sie – das amerikanische Unternehmen Moderna Therapeutics.
… Die meisten Experten sehen das so für den Bereich mRNA, die nur eine von vier Wirkstoffklassen ist, die Biontech einsetzt. Der Börsengang brachte Moderna 600 Mio. Dollar – das war schon phantastisch.
Aber ich bin fest davon überzeugt: Moderna und Biontech tun sich gegenseitig gut. Moderna war ein Stück weit sogar der Schneepflug für Biontech. Die Amerikaner haben das Thema mRNA groß in die Diskussion gebracht ….
… den Botenstoff unserer menschlichen Zellen, der künftig sowohl bei Ihnen als auch bei Moderna die Basis neuer Krebstherapien sein wird.
Ja. Und wenn sich dieses Thema durchsetzt, dann profitieren beide Unternehmen davon.
Was sind neben der reinen Biologie und Medizin die entscheidenden Faktoren für den endgültigen Durchbruch?
Künstliche Intelligenz und die Automatisierung von Prozessen. Wie kann man die Patientendaten nach einer Biopsie noch treffsicherer analysieren? Big Data spielt eine große Rolle und zählt für mich auch zu einer strategischen Komponente, die entsprechend eingesetzt werden muss. Wir planen bei Biontech gegenwärtig eine weitgehend vollautomatische Produktion individualisierter Medikamente – von der Biopsie bis zum fertigen Produkt. Das Thema ist seit über zehn Jahren – neben der eigentlichen wissenschaftlichen Forschung – zentraler Teil des Unternehmens. Immerhin 70 Leute arbeiten bei Biontech bereits an der Entwicklung von Algorithmen und Systemen künstlicher Intelligenz, die Hälfte der rund 1200 Beschäftigten arbeiten in der wissenschaftlichen Forschung. Auf Sicht von vier Jahren dürfte sich die Zahl der Mitarbeiter aus meiner Sicht noch einmal verdoppeln. Wichtig ist, die richtigen Talente für Biontech zu bekommen, dafür müssen wir offen sein für die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Generation.
.…"