Prof. Dr. Christian Kreiß erklärt in einem Beitrag auf Telepolis: "Ich bin auf Querdenken hereingefallen". Nach seinen Angaben war er eine der Personen, die zu dem Treffen von Querdenker-FunktionärInnen bei „Peter dem Ersten“ eingeladen waren (s. Ente des Jahres oder finaler Schuß ins Querdenker-Knie?). In seiner Erklärung heißt es:
»Bis 16.11. wusste ich nicht einmal, dass die Figur Peter Fitzek überhaupt existiert, offenbar ein merkwürdiger Mensch, der sich als König fühlt.
Die ganze Art der Email-Einladung, insbesondere nicht auf diese bizarre Figur hinzuweisen, zeigt mir im Nachhinein, dass das alles vollkommen krumm und unehrlich gelaufen ist. Denn bei gesundem Menschenverstand würde wohl kaum jemand, der bei klarem Bewusstsein ist, sich mit dem König von Deutschland treffen wollen, ich jedenfalls nicht. Und sicher auch nicht alle meine Bekannten und Freunde.
Von Seiten Querdenken hieß es mir gegenüber immer, man habe nichts mit Reichsbürgern oder ähnlichen Gruppierungen zu tun. Die Menschen, die ich auf Querdenken-Veranstaltungen getroffen habe, waren alle immer dieser Ansicht. Aber offenbar liefen im Hintergrund andere Bestrebungen, die nicht kommuniziert wurden, jedenfalls nicht mir und auch nicht all den anderen, mit denen ich in Kontakt stehe. Wir sind alle aus den Wolken gefallen.
Ich muss gestehen: Da bin ich sauber hereingefallen. Querdenken ist für mich jetzt tot. Was Michael Ballweg und die als Mitabsender genannten Damen Sonja Guttstein und Theresa Fischer da veranstalteten, ist für mich ganz übler Betrug an der Sache.
Denn die Sache, die (auch) Querdenken lange nach außen vertreten hat, sich gegen die Unverhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen und die Aushebelung vieler Grundrechte einzusetzen, finde ich nach wie vor richtig. Ein König von Deutschland und Reichsbürger dagegen sind für mich Idiotie.
Und das ist für mich persönlich das Tragische: Ich habe Querdenken geglaubt, dass dort ehrlich für eine ausgewogenere, verhältnismäßigere Politik, einen verhältnismäßigeren Umgang mit Corona gestritten würde, für mehr Gerechtigkeit und mehr Augenmaß, für freiheitliche Demokratie statt Einschränkung unserer Grundrechte, für einen schwedischen Weg durch die Corona-Krise statt einen Lockdown-Weg. Deshalb habe ich – auf Einladung und nach einigem Zögern – auf einigen Querdenken-Demos gesprochen und stehe auch zu meinen Aussagen dort.
Ich halte Corona für eine gefährliche Infektion für bestimmte Zielgruppen, insbesondere alte Menschen und multipel Vorerkrankte. Ich glaube, man muss primär diese Zielgruppen schützen, statt alle Altersgruppen dramatisch einzuschränken, vor allem unsere Kinder, die mit Masken am Schulplatz sitzen müssen. Ich halte Great Barrington für einen richtigen Weg. Das Eintreten hierfür hatte ich mir von Querdenken erhofft. Und das wurde auch lange auf den verschiedensten Kundgebungen nach außen vertreten.
Leider habe ich mich über die gute Absicht hinter Querdenken getäuscht. Im Hintergrund liefen oder laufen offenbar ganz andere Bestrebungen. Mit denen wollte ich nie etwas zu tun haben und will es auch künftig nicht.«
Wer verrät hier gerade wen???
Der Kommentar von dem Bodo (nicht Schiffmann) heute in Schweinfurt bei der Corona Tour sagt vieles. Auch wenn bei ihm Groll mitschwingt, nimmt man ihm seine Erfahrungen ab. Es zeigte auf, wie bei den Medien Intrigen und Meinungsmache laufen. Daher scheint der Prof. auf diesen Trick der Intrige seitens der Staatsmacht reingefallen zu sein. Jedenfalls sieht es für mich so aus.
ich habe so das gefühl, querdeken ist in der gleichen situation wie die bundesregierung.
("des kaisers neue kleider" – nach der nummer mit dem
"zauberlehrling")
auch ich wäre gern dabei… aber jetzt glaube ich, sie sind (recht) gespalten.
hier wollte einer große brötchen backen und hat seiner eigenen mischung nicht vertraut… oder ist gar rechts-naiv?
leider haben wir nicht aus der geschichte gelernt , die basis für spaltung ist geschaffen und der hygiene ‑faschismus reibt sich die "medien". das "volk" hat inzwischen angst vor beiden seiten. und auf der regierungs-seite ist es sicherer
holger
Verstehe die Aufregung nicht. Diese Geschichte entbehrt nicht
der Komik und führt vor Augen, dass die Zeit der Patriarchen, Fürsten und Könige zu Ende ist, auch wenn es immer wieder
Hirschplatz-Balgereien geben mag.
Wenn ich an einer Demo teilnehme, dann doch nicht, weil ich mich mit einem Ballweg oder sonstiger vermeintlichen Führungsfigur identifiziere, sondern mit dem inhaltlichen Anliegen, sprich für Grundrechtewahrung, mehr Demokratie und gegen die Unverhältnismäßigkeit von sog. Corona- Schutz-
Maßnahmen.
Anstatt sich bei Telepolis zu beklagen, würde ich Prof. Dr. Christian Kreiß empfehlen, die Sache mit Michael Ballweg im direkten Gespräch zu klären.
Ich denke, er ist nicht auf "Querdenken" reingefallen,
sondern auf eine von ihm selber hochstilisierte Führungsfigur,
die eh kein Mensch braucht.
Auf welchem Schloß hat eigentlich das geheime Treffen mit
dem "König v. Deutschland" stattgefunden, und was genau
wurde für die 'Untertanen' geplant? 🙂
Ja, persönliches Gespräch, da stimmt was nicht, wer kann jetzt schon sagen was?
Ist das nicht die eigene Hygienediktatur im Kopf, dass jeder irgendwie weltanschaulich geprüft sein muss ?
Ich würde jederzeit bei einem Reichsbürger essen, deswegen bin ich noch lange selber keiner.
Die Linken sind es, die das Lagerdenken nicht überwinden können. Der aufrechte Antifaschist braucht halt das Feindbild, sonst wirkt der Phantomschmerz irgendwie albern.
Und überhaupt dieses Vernünfteln von "gefährlichen Krankheit". Bähh, das ist einfach nur stinknormale Feigheit, von jemand, der seine Privilegien nicht verlieren will.
Niemand braucht solche Leute.
Der Mann ist meiner Meinung nach wirklich integer!
Die anrollende Welle der wirtschaftlichen Katastrophe hat
er früh und klar benannt. Die Wirschafts-Astrologen des "Sachverständigenrates" prognostizieren ja, dem Zeitgeist entsprechend, immer noch Wachstum
und Überschüsse für das nächste Jahr.
Leider eine weitere kritische Stimme für den öffentlichen Diskurs verbrannt.
.
Akademiker haben mehr Angst vor Kontaktschuld als andere. Das liegt nicht zuletzt an der sich auch an deutschen Hochschulen breit machenden Political Correctness-Unkultur. Die Antisemitismuskeule etwa kann für eine akademische Laufbahn (und freilich nicht nur für die) tödlich sein. Insofern ist der Schritt von Prof. Kreiß verständlich.
Aber ihm sollte auch klar sein, dass er sich damit politisch isoliert, wenn nicht kastriert. Er wird nie mehr etwas ändern können. Kassandra lässt grüßen.
Es gibt das Bild vom Blinden, der den Lahmen trägt, um zu verdeutlichen, wie Politik und Wissenschaft erfolgreich kooperieren können. Dazu muss man aber miteinander reden. Das nicht getan zu haben, ist Prof. Kreiß eventuell vorzuwerfen.
@Ehrlicher Handwerker: Warum sind wir AktivistInnen, die uns vor Reichsbürgern und Königen von Deutschland gruseln, eigentlich "politisch isoliert"? Ich denke ganz im Gegenteil, daß die übergroße Mehrheit mit denen nichts am Hut hat und sie die Isolierten sind. Prof. Kreiß hat auch nicht mitgeteilt, daß er sich aus der Kritik zurückziehen will.
@aa: Die Frage ist, wie lässt sich politisch etwas ändern?
Die betrübliche Realität ist, dass die einzig vernünftige Bundestagrede am Mittwoch von Herrn Gauland kam.
Die einzige Partei, die bei der Abstimmung tags zuvor geschlossen bestritt, dass wir eine epidemische Lage von nationaler Tragweite haben, war die AfD.
Das heißt nichts anderes, als dass die politische Linke (die Grünen zähle ich nicht mehr dazu) momentan komplett versagt: Entweder sie betrügt uns wissentlich, oder sie ist zu dumm um zu verstehen, was gerade läuft. In beiden Fällen hat sie den Kontakt zur gesellschaftlichen Realität verloren.
Als Linker bleiben einem da zwei Optionen: sich entweder (vorübergehend) der AfD anzuschließen, oder ohne Vertretung im Bundestag (also politisch ohnmächtig) zu bleiben. Die dritte Möglichkeit ist die außerparlamentarische Opposition, und die kommt nun mal von Querdenken: in den Zielen politisch sauber, aber mit einer "Kontaktschuld" nach allen Seiten, die in der augenblicklichen Notlage unvermeidlich sein dürfte.
Dass übrigens das GG geändert werden muss, zeigt die aktuelle Entwicklung: Es ist offenbar möglich, mit einer einfachen Mehrheit im Bundestag zahlreiche Grundrechte auszuhebeln. So etwas sollte in Zukunft nur noch mit der Zweidrittelmehrheit gehen, die auch für Grundgesetzänderungen verlangt wird.
Politisch gibt es aber zumindest Hoffnung, dies auch für die kommende (so sie denn kommt…) Bundestagswahl.
P.S. Auch wenn ich die Aushebelung der Grundrechte für verfassungswidrig halte (sprich: das hätte so nicht passieren können und dürfen), sollte selbst eine, ich sag mal: Änderung, so wie sie erfolgt ist, einer Zweidrittelmehrheit bedürfen. Insofern eine gute Idee.
heij, wir wollen alle in die gleiche richtung.
dummerweise werden unsere wege gut überwacht und wir sollten nicht unbedingt anlass und medienfutter geben, damit dem mediengläubigen volk noch mehr angst vor den querdenkern eingeblasen werden kann.
dass hier rechts und links und alle "pssudo's-" mitlärmen wollen, sollte doch inzwischen jedem "… denker" klar sein.
und auch mir ist die inhaltliche ausrichtung einer demo wichtig.
wenn allerdings die energie der springerstiefel, sturmmasken oder reichsflaggen zu groß wird, geh ich dann doch lieber nachhause.
und, "handwerker", treffen uns gerne auf ein bier beim reichsbürger zuhaus (nicht zwangsläufig in deren "residenz" ! … und wenn ich nun mal gallionsfigur bin… hab ich mir das elend selbst ausgesucht, manchmal auf ein bier in der öffentlichkeit verhichten zu müssen… (die flucht vor der presse hat schon englischen prinzessinnen – mit dem falschen an ihrer seite – das leben gekostet. )
"Worauf schauen wir: Auf das Trennende oder Verbindende? Wer definiert rote Linien? Wo holen wir uns unser Misstrauen ab? Die Querdenken-Bewegung steht, seit diese ihre allerersten Atemzüge getan hatte, unter dem ständigen Generalverdacht, mit “Rechten”, “Reichsbürgern” und “Verschwörungstheoretikern” gemeinsame Sache zu machen. Solcherart Versuche, die Bewegung “Querdenken” für die Gesellschaft als unakzeptabel zu symbolisieren, werden permanent über die Meinungsmacht transportiert."
Zitiert aus:
https://peds-ansichten.de/2020/11/querdenken-pressemitteilung-grundrechte-spaltung/
Ja, die Basis und Wir2020 sind Hoffnungsträger. Sie werden aber keine Mehrheit im Bundestag haben. Die Frage, die sich dann stellt ist: Was wäre, wenn AfD und Basis/Wir2020 zusammen eine Mehrheit im Parlament hätten? Sollten sie sich dann vorübergehend zusammen tun um die Corona-Maßnahmen zurückzudrehen? Artur würde die Frage vermutlich mit Nein beantworten …
Merkel, Spahn, Lauterbach, Altmaier, vdLeyen, AKK, Esken, Habeck, Baerbock etc. tummeln sich mit Milliardären, springen bei den Bilderbergern rum, sind beim WEF in Davos mit dubiosen Figuren in Hinterzimmern, lassen sich mit Pseudo-Philanthropen ablichten, sind mit Aufsichträten internationaler Banken und Konzerne auf Du und Du, sitzen bei Geburstagsfesten und Partys beisammen – wen juckt's?
Aber wehe ein Ballweg und Co stolpert mal in ein Reichsbürger-Pizzeria …
Und ich sage es nochmal: ich gehe auf eine Demo, wenn ich den Text des Aufrufs unterstützen kann. Wenn dann da ein Esoteriker sich abhaspelt, so kann ich das ignorieren, so lange da nicht kriminelles oder verfassungsfeindliches oder menschenverachtendes kommt und noch über 50% der anderen Beiträge von mir unterschrieben werden können. Sonst gehe ich wieder.
Und ob die Organisatoren Heilige sind oder Idioten oder Selbstdarsteller, juckt mich so lange nicht, so lange das den Charakter der Veranstaltung nicht negativ beeinflusst.