15-Kilometer-Regel: Brandl fordert Auswertung von Handy-Daten

br​.de berich­tet am 11.1.:

»"Nur begrenz­te Res­sour­cen der Polizei"
Kri­tik an der 15-Kilo­me­ter-Rege­lung kommt von Uwe Brandl, dem Prä­si­den­ten des Baye­ri­schen Gemein­de­ta­ges und Bür­ger­meis­ter der nie­der­baye­ri­schen Stadt Abensberg.

"Ich kann die Inten­ti­on nach­voll­zie­hen. Was ich aller­dings nicht nach­voll­zie­hen kann ist, wie man das Gan­ze auch ver­nünf­tig kon­trol­lie­ren möch­te." Uwe Brandl

Die Poli­zei habe nur begrenz­te Res­sour­cen, also wer­de es nur zu Stich­pro­ben kom­men, sag­te er im radio­Welt-Inter­view auf Bay­ern 2. "Und ich glau­be, dass jede Rege­lung nur so gut ist, wie sie exe­ku­tiert und über­wacht wer­den kann."

"Gesund­heits­schutz oder Datenschutz?"
Der CSU-Poli­ti­ker sag­te, "wir müs­sen ein­fach mehr Mut haben dazu, dass man die digi­ta­len Mög­lich­kei­ten nutzt". Sein kon­kre­ter Vorschlag:

"Wir könn­ten heu­te Bewe­gungs­pro­fi­le aus den Han­dys aus­le­sen und auf die­se Wei­se sehr treff­si­cher fest­stel­len, wo sich die Men­schen auf­hal­ten. Wir müs­sen uns halt jetzt ent­schei­den, was wich­ti­ger ist, der Gesund­heits­schutz oder der Daten­schutz." Uwe Brandl

Nach Kri­tik: Brandl recht­fer­tigt sich
Nach zum Teil hef­ti­ger Kri­tik aus Poli­tik und Gesell­schaft ver­tei­dig­te Uwe Brandl sei­ne Aus­sa­ge am Mon­tag Mit­tag noch ein­mal. Es sei ihm bewusst, dass es für eine Umset­zung der Han­dy­über­wa­chung "im Vor­lauf ein rechts­staat­li­ches Ver­fah­ren" brau­che. Aber da die per­so­nel­len Res­sour­cen im Gesund­heits­be­reich und bei der Poli­zei erschöpft sei­en, müs­se es in einer Demo­kra­tie erlaubt sein, über sol­che Vor­schlä­ge zu dis­ku­tie­ren.«

9 Antworten auf „15-Kilometer-Regel: Brandl fordert Auswertung von Handy-Daten“

    1. @some1
      Schon – allerdings:
      Die Metho­de ist aus dem März 2020 bekannt:
      laut über irgend­et­was "undenk­ba­res" den­ken, bis­serl war­ten, dann über "berech­tig­te Kri­tik" faseln und letzt­end­lich ent­we­der schnell oder schlei­chend umsetzen.
      Mitt­ler­wei­le ist wohl nicht mehr damit zu rech­nen, dass ein Gericht es wagt, dies zu stop­pen (war­um auch? Die meis­ten "Maß­nah­men" sind so offen­sicht­lich grund­ge­setz­wid­rig, dass man das nicht noch­mals wie­der­käu­en müsste).
      Aber selbst wenn: schon Lenin hat beschrie­ben wie's geht: Zwei Schrit­te vor, einer zurück.

  1. Schal­tet wann immer mög­lich die Din­ger aus. Dann haben Behör­den und auch Inter­net­un­ter­neh­men ein Pro­blem (mehr), denn Mobil­funk­da­ten wer­den, wenn auch meist anony­mi­siert, für vie­le Zwe­cke genutzt. Ich kann mir das regel­mä­ßi­ge Aus­schal­ten von Han­dys durch­aus auch als eine Form des Pro­tes­tes vor­stel­len. Ein Gesetz wel­ches Men­schen dazu ver­pflich­tet stän­dig erreich­bar zu sein gibt es schließ­lich (noch) nicht.

  2. Ser­vus,
    ich bin Gemein­de­rat in Bay­ern und war bis­her en Fan von Herrn Brandl.
    Mit die­sen Aus­sa­gen dis­qua­li­fi­ziert er sich.
    Und auf sei­ne Fra­ge zum Schluß: Das Eine schließt das Ande­re nicht aus. (Wobei mir in der heu­ti­gen Zeit der Daten­schutz fast wich­ti­ger ist!
    Typisch CSU halt.

  3. Eine Freun­din von mir hat eine ande­re Freun­din und die hat einen Mann, der Poli­zist ist. Sie sagt, sie steckt ihm das klei­ne mobi­le in die Uni­form­jackn, da steckt eh so viel in denen sei Taschn, dass der das eins mehr a net mehr mit­kriegt. Der is viel im Zick­zack unter­wegs heu­er zu Lan­de, zu Was­ser – und sogar auf Eis! – na in der Luft noch net so – des könn bald die Droh­nen: schon mal harm­los Über­sicht üben, für den Ernst­fall mit Atom­bew… nagut, soweit sim­ma noch net – ne ande­re Freun­din sagt, sie bin­dets ihrm Hundl unter die Wär­me­de­cke, wenn der nach den läu­fi­gen Madln aus­büchst – abschal­ten is auch gut, oder man stellt halt irgen­wo so einen fern­steu­er­ba­ren über ama­zon bestell­ten und schnell links lie­gen­ge­las­se­nen Weih­nachts-Mons­ter­truck mit dem mobi­len drin ab… irgend­wer spült dann eweng ein paar Meter wei­ter – Mor­sen is auch ne Lösung…

  4. 20.1.21, "Ver­wal­tungs­ge­richt Wies­ba­den: All­ge­mein­ver­fü­gung des Land­krei­ses Lim­burg-Weil­burg teil­wei­se rechtswidrig
    Die 7. Kam­mer des VG Wies­ba­den hat mit Beschluss vom 15. Janu­ar 2021 Eil­rechts­schutz gegen
    die „All­ge­mein­ver­fü­gung zur Ver­hin­de­rung der wei­te­ren Aus­brei­tung des Coro­na-Virus im Land­kreis Lim­burg-Weil­burg im sozia­len und betrieb­li­chen Bereich“ gewährt, soweit dort der Bewe­gungs­ra­di­us für tages­tou­ris­ti­sche Aus­flü­ge auf den Umkreis von 15 km des Wohn­or­tes (poli­ti­sche
    Gemein­de) beschränkt wird. Inso­weit hat die von dem Antrag­stel­ler noch zu erhe­ben­de Klage
    auf­schie­ben­de Wirkung.
    Nach Auf­fas­sung der Kam­mer fehlt es inso­weit an der hin­rei­chen­den Bestimmt­heit der All­ge­mein­ver­fü­gung, die erfor­dert, dass der Inhalt der getrof­fe­nen Rege­lung für die Betei­lig­ten so voll­stän­dig, klar und unzwei­deu­tig erkenn­bar sein muss, dass sie ihr Ver­hal­ten danach aus­rich­ten können. …"
    https://verwaltungsgerichtsbarkeit.hessen.de/sites/verwaltungsgerichtsbarkeit.hessen.de/files/PI%2001–21%20Corona%20Allgemeinvfg%20LM-Weilburg_0.pdf

  5. 23.1.21, "Voda­fone-Chef regt stär­ke­re Nut­zung von Han­dy­da­ten zur Pan­de­mie­be­kämp­fung an
    Der Deutsch­land-Chef des Voda­fone-Kon­zerns, Amets­rei­ter, schlägt vor, Mobil­funk­da­ten stär­ker zur Pan­de­mie­be­kämp­fung einzusetzen.
    Man könn­te dar­über Rück­schlüs­se auf die Mobi­li­tät bestimm­ter Per­so­nen­grup­pen oder in bestimm­ten Gegen­den erhe­ben, sag­te Amets­rei­ter dem Nach­rich­ten­ma­ga­zin „Spie­gel“. So lie­ße sich bespiels­wei­se ver­fol­gen, wie sich Ein­rei­sen­de aus Risi­ko­län­dern bewegt hät­ten. Noch sei dies aus Daten­schutz­grün­den nicht gestat­tet. Ange­sichts der aktu­el­len Fall­zah­len müss­te man sich jedoch fra­gen, ob die Ein­schrän­kun­gen nicht auf­ge­ho­ben wer­den müssten."
    https://​www​.deutsch​land​funk​.de/​c​o​v​i​d​-​1​9​-​v​o​d​a​f​o​n​e​-​c​h​e​f​-​r​e​g​t​-​s​t​a​e​r​k​e​r​e​-​n​u​t​z​u​n​g​-​v​o​n​.​1​9​3​9​.​d​e​.​h​t​m​l​?​d​r​n​:​n​e​w​s​_​i​d​=​1​2​1​9​343

    21.1.21, "Vor­trags­rei­he Tacheles
    Was macht die Pan­de­mie mit dem Bür­ger­recht auf Datenschutz?
    Vor­trag von Dr. Ste­fan Brink, Lan­des­be­auf­trag­ter für Daten­schutz und Infor­ma­ti­ons­frei­heit Baden-Württemberg
    http://​straf​recht​-online​.org/​t​a​c​h​e​l​es/

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