Kritische Linke werden lauter

Es sieht so aus, als ob die "Zero­Co­vid"-Kam­pa­gne, mit der eine Rei­he lin­ker Akti­vis­tIn­nen den Dros­ten-Wie­ler-Prie­se­mann-Auf­ruf "Con­tain COVID-19" unter­stüt­zen, zu einer nun auch medi­al ver­nehm­ba­ren Dif­fe­ren­zie­rung auf der Lin­ken führt. Die For­de­run­gen nach einem Lock­down für ganz Euro­pa, beschleu­nig­tem Imp­fen und einer Null-Fall­zahl haben wohl den letz­ten Anstoß gegeben.

Auf akweb​.de ist am 18.1. unter "War­um die For­de­rung nach einem har­ten Shut­down falsch ist" ein Arti­kel von Alex Demi­ro­vić, Sozi­al­wis­sen­schaft­ler, Mit­glied des wis­sen­schaft­li­chen Bei­rats von Attac und Fel­low der Rosa-Luxem­burg-Stif­tung, zu lesen. Er ent­wi­ckelt eine Argu­men­ta­ti­on ent­lang der Über­schrif­ten "1. Ein euro­päi­scher Lock­down ist nicht rea­lis­tisch", "2. Ein Ende der Pan­de­mie ist nicht mög­lich", "3. Ein har­ter Lock­down kann nur poli­zei­lich durch­ge­setzt wer­den", "4. Die gefor­der­te Soli­da­ri­tät ist zwie­späl­tig", "5. Die Kapi­tal­in­ter­es­sen sind viel­schich­ti­ger, als der Auf­ruf behaup­tet", "6. Die Gefah­ren für die Demo­kra­tie fal­len unter den Tisch", "7. Der Ver­weis auf die Wis­sen­schaft ersetzt kei­ne Politik".

Es gibt dort die merk­wür­di­ge For­mu­lie­rung "Die Poli­tik hat sich an die Querdenker*innen ängst­lich ange­bie­dert und auf sie Rück­sicht genom­men", aber es wird auf die land­läu­fi­ge Erzäh­lung von "rechts­ra­di­ka­len Coro­na-Leug­nern" verzichtet.

Auf de​.indy​me​dia​.org gibt es am 17.1. unter "Con­tra #Zero Covid" eine links­ra­di­ka­le (und sehr emo­tio­na­le) Abrech­nung mit Zero­Co­vid und eine Debat­te dazu. Bei aller Kri­tik an Zero­Co­vid darf bei den vier AutorIn­nen aus dem Gesund­heits­sek­tor nicht feh­len: "Als letz­tes wol­len wir aller­dings noch klar­stel­len, dass wir mit den drecks Faschis­ten von Quer­den­ken nichts zu tun haben."

Das gefällt Cle­mens Heni, der in Anleh­nung an ein Kai­ser-Wil­helm-Zitat kei­ne Klas­sen, son­dern nur noch Deut­sche kennt:

»Deutsch­land stand und steht für den Unter­tan, für auto­ri­tä­re Cha­rak­te­re, für Nazi-Block­wart­den­ken, für Denun­zia­ti­on, Poli­zei­staat, Behör­den­will­kür, Mons­ter­be­grif­fe aus dem Wör­ter­buch des Unmen­schen, in der Coro­na­kri­se auch beson­ders ekla­tant für Unwis­sen­schaft­lich­keit, Irra­tio­na­lis­mus, Grup­pen­den­ken und Anti­in­tel­lek­tua­lis­mus quer durch alle poli­ti­schen Lager. Eine Volks­ge­mein­schaft des medi­zi­ni­schen Imperialismus.«

In einem Auf­ruf "Auf ein kämp­fe­ri­sches Jahr 2021 – Lock­down Capi­ta­lism! Auf zur Demo am 23.01.!" ist immer­hin zu lesen:

»Das Jahr 2020 hat alle vor neue Her­aus­for­de­run­gen gestellt. Die staat­li­chen Maß­nah­men zur Auf­recht­erhal­tung des Sta­tus Quo sind auch an uns nicht spur­los vor­bei­ge­gan­gen. Genau­so wie für vie­le ande­re auch ist es für uns – nicht nur seit Beginn der staat­li­chen Beschrän­kun­gen – schwie­rig einen kol­lek­ti­ven Umgang mit der Situa­ti­on zu finden.
Über­all wer­den wir auf die “natio­na­le Ein­heit” im Ange­sicht einer “Jahr­hun­dert­kri­se” ein­ge­schwo­ren, die es nur mit einer Gene­ral­mo­bil­ma­chung zu über­win­den mög­lich sei. Wenn uns jetzt die Bun­des­wehr in Gestalt “mobi­ler Impf­teams” prä­sen­tiert wird, dann ist das nur die logi­sche Kon­se­quenz einer all­ge­mei­ne­nen [so im Ori­gi­nal, AA] Mili­ta­ri­sie­rung der Spra­che im Bezug auf die­se Krise.

Die­se Kri­se exis­tiert für den Staat aber immer nur solan­ge, wie er aus ihr Pro­fit schöp­fen kann. Um sei­ne Macht im Aus­nah­me­zu­stand zu erwei­tern und die Kon­trol­le über die Bevöl­ke­rung aus­zu­bau­en oder auch um den Begriff der Soli­da­ri­tät zu miss­brau­chen, um Men­schen, unter Miss­ach­tung der Risi­ken für ihre eige­ne Gesund­heit zum “Wei­ter-so!” anzu­stif­ten.«

Im Auf­ruf zu besag­ter Demo ist Wider­sprüch­li­ches zu lesen:

»Coro­na ist das Virus – Kapi­ta­lis­mus die Pandemie

Die Regie­run­gen begeg­nen der Coro­na-Pan­de­mie mit Ein­schrän­kun­gen, Lock­downs, Aus­gangs­sper­ren, sozia­ler Iso­la­ti­on und dem Slo­gan „stay home, stay safe“. Der Staat macht deut­lich, dass es wich­ti­ger ist, den Kapi­ta­lis­mus am Lau­fen zu hal­ten, als uns zu schüt­zen und zu unter­stüt­zen. Pro­fit zuerst.

Der Unter­schied zwi­schen ver­schie­de­nen Arten von Arbeit macht dies beson­ders deut­lich. Wäh­rend die einen ins Home­of­fice geschickt wer­den, wird vie­len die­ses Pri­vi­leg ver­wehrt und sie müs­sen sich der Kri­se jeden Tag ohne aus­rei­chen­den Schutz stel­len. Arbeiter*innen in Super­märk­ten, Lie­fer­diens­ten, Fabri­ken, Pfle­ge­hei­men, Schu­len und Kitas kön­nen nicht ein­fach von zu Hau­se aus arbei­ten. Men­schen wer­den genö­tigt, über­füll­te öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel zu benut­zen und ihren Tag an einem Ort zu ver­brin­gen, an dem die Schutz­maß­nah­men vom Arbeit­ge­ber oft nicht umge­setzt wer­den, da der Gesund­heits­schutz dem Geschäfts­pro­fit unter­ge­ord­net wird. Tau­sen­de migran­ti­sche Saisonarbeiter*innen, aus dem (EU-)Ausland dafür ein­ge­flo­gen, sind dazu gezwun­gen, in beschis­se­nen Arbeits­ver­hält­nis­sen auf engs­tem Raum in Ern­te- und Schlacht­be­trie­ben zu arbei­ten und in Mas­sen­un­ter­künf­ten zu wohnen.

Und zugleich sol­len wir uns freu­en, wenn wir über­haupt noch einen Job haben. Vie­le, die frü­her in Restau­rants, Bars und im Kul­tur­be­reich gear­bei­tet haben, sind jetzt arbeits­los. Denn die von der Regie­rung auf­er­leg­ten Ein­schrän­kun­gen betref­fen vor allem die Frei­zeit. Kunst- und Kul­tur­stät­ten muss­ten schlie­ßen, pri­va­te Kon­tak­te sol­len stark redu­ziert wer­den. Die ein­zig erwünsch­te Frei­zeit­ge­stal­tung ist der Konsum…

Die Unge­rech­tig­kei­ten des kapi­ta­lis­ti­schen Sys­tems wer­den durch die aktu­el­le Gesund­heits­kri­se noch ver­stärkt. Men­schen, die bis­her in unse­rer Gesell­schaft unsicht­bar gemacht wur­den, wer­den wei­ter unter­drückt und ihre Lebens­be­din­gun­gen zuneh­mend uner­träg­lich. Die staat­li­chen Ein­schrän­kun­gen füh­ren dazu, dass Men­schen mit psy­chi­schen Pro­ble­men, Woh­nungs­lo­se und Ille­ga­li­sier­te allein gelas­sen und ver­ges­sen wer­den. Gefan­ge­ne wer­den iso­liert, da Besuchs­zei­ten und Hof­gang redu­ziert oder sogar ver­bo­ten wer­den. Migrant*innen wer­den wei­ter­hin abge­scho­ben oder in Abschie­be­ge­fäng­nis­sen unter unmensch­li­chen Lebens­be­din­gun­gen fest­ge­hal­ten. Sicher­heits­maß­nah­men wie Abstand und ein­fa­che Hygie­ne sind in über­füll­ten Lagern an den Gren­zen Euro­pas wie Moria und Samos nicht mög­lich. Die Regie­run­gen las­sen die Men­schen sys­te­ma­tisch zurück und beschwö­ren eine natio­na­le Ein­heit, in der den­je­ni­gen Schutz ver­si­chert wird, die für die Auf­recht­erhal­tung der Wirt­schaft als wich­tig erach­tet werden.

Abstand hal­ten bedeu­tet für Vie­le den Ver­lust sozia­ler Kon­tak­te und Hilfs­an­ge­bo­te. Not­un­ter­künf­te und Bera­tungs­stel­len sind geschlos­sen oder arbei­ten stark ein­ge­schränkt. Dabei ist gera­de jetzt der Bedarf an Unter­stüt­zung groß. Häus­li­che Gewalt hat stark zuge­nom­men. Doch die Über­le­ben­den haben der­zeit kaum die Mög­lich­keit, sich den Gewalt­tä­tern zu ent­zie­hen, „stay home, stay safe“ funk­tio­niert für sie nicht…

Die Aneig­nung des Begriffs der „sozia­len Ver­ant­wor­tung“ durch die Regie­run­gen soll ver­de­cken, dass sie eigent­lich nichts für die Men­schen in die­ser Kri­se tun. Statt­des­sen ermah­nen sie uns, in unse­rem Pri­vat­le­ben ver­ant­wort­lich zu han­deln, um das hohe Infek­ti­ons­ri­si­ko aus­zu­glei­chen, das wir ein­ge­hen müs­sen, um die Wirt­schaft am Lau­fen zu hal­ten. Ein­schrän­kun­gen und Kon­trol­len für die All­ge­mein­heit, Hilfs­pa­ke­te für gro­ße Konzerne…

Nein, wir müs­sen die Pan­de­mie nicht leug­nen. Wir müs­sen auch nicht Hand in Hand mit Neo­na­zis mar­schie­ren, um die staat­li­chen Maß­nah­men abzu­leh­nen. Seit jeher gibt es Kämp­fe und Aus­ein­an­der­set­zun­gen gegen Unge­rech­tig­kei­ten und Unter­drü­ckung durch das kapi­ta­lis­ti­sche und neo­li­be­ra­le Sys­tem. Und Natio­na­lis­mus war noch nie eine Lösung…«

15 Antworten auf „Kritische Linke werden lauter“

  1. Ja ja die "kri­ti­sche Lin­ke": Für jeman­den der als Werk­zeug nur einen Ham­mer hat, sieht jedes Pro­blem irgend­wie aus wie ein Nagel..

  2. „…dass wir mit den drecks Faschis­ten von Quer­den­ken nichts zu tun haben.“ Da feh­len Begrün­dun­gen war­um „Quer­den­ken“ (wer ist das eigentlch alles?) Drecks­fa­schis­ten sein sol­len. Ein wir­res Kon­vo­lut eigent­lich. Das ist jetzt „links“?
    @aa: ist die­se schrä­ge Figur Cle­mens Heni, ein knall­ech­ter anti­deut­scher Semi­nar­mar­xist oder ein frü­he­rer Lin­ker, der über den rech­ten Rand der Klip­pe gefal­len ist, schwer zu fas­sen in sei­ner res­sen­ti­ment­ge­la­de­nen Absur­di­tät, hier als Trig­ger ein­ge­führt worden?
    Der Tief­punkt des Tages war vil­leicht dass jens Spahn ziem­lich ratio­nal dar­leg­te war­um zero-covid nicht geht.
    Zwi­schen­stand: die Rech­te hat es im März zuerst erwischt. Sie hat den Ver­stand ver­lo­ren, den heu­ti­gen Zeu­gen-Coro­nas-Kram vor­weg neh­men wol­len, und die frü­he­re Lin­ke kam gleich danach als sie sich den Zeu­gen anschloss, was bis heu­te andauert.
    Man kann nicht den rech­ten Stie­fel des Kapi­ta­lis­mus ankläf­fen mit rich­ti­ger Kri­tik an der nicht so neu­en Gesund­heits­po­li­tik und gleich­zei­tig den lin­ken Stie­fel, die „Pan­de­mie“ trifft uns alle und wir müs­sen ihr als Glau­bens­ge­mein­schaft ent­ge­gen­tre­ten, devot able­cken, zuerst aber Mit­men­schen weg­bei­ßen die sich da nicht ein­rei­hen wollen.
    Die ver­trau­ten Lager haben sich nicht auf­ge­löst. Sie sind bloß nicht mehr akzep­ta­bel. Also das Lager­den­ken auf den Müll und die Ver­nunft priorisieren.
    https://​welt​ex​pe​ri​ment​.com/​2​0​9​3​1​.​h​tml
    Wenn wir end­lich mal ehr­li­che inte­gre Daten hät­ten wäre der Spuk sicher schnell vor­bei. Denn mit denen ver­trägt sich die­se Fake-Pan­de­mie und die dazu gehö­ri­ge Hys­te­rie nicht.

  3. Die Gleich­set­zung der Quer­den­ker mit Neo­na­zis wur­de aus der bür­ger­li­chen Pro­pa­gan­da ein­fach unkri­tisch über­nom­men und wird wei­ter­hin als eige­nes Feind­bild gepflegt, statt sich selbst unvor­ein­ge­nom­men und reflek­tie­rend mit den Anlie­gen der Demons­tran­tIn­nen zu befas­sen und zu sehen, dass die Mehr­zahl der Leu­te eher rot-grün bis unpo­li­tisch ein­zu­schät­zen waren.
    Dass der "Neo­na­zi-Sturm" auf den Reichs­tag mög­li­cher­wei­se eine Insze­nie­rung bezahl­ter Chao­ten war, um die Bewe­gung zu kri­mi­na­li­sie­ren und wei­te­re Bür­ger abzu­schre­cken, die­ser Gedan­ke hät­te ihnen eigent­lich auch schon durch den Kopf schie­ßen müs­sen. Denn mit sowas hat man doch bereits Erfah­rung in frü­he­ren Zei­ten gesam­melt, als die Lin­ken noch eige­ne Demos ausrichteten.
    Es wäre eher ange­bracht, über die eige­nen Pein­lich­kei­ten und das Ver­sa­gen der Lin­ken wäh­rend der Coro­na- Kri­se zu reflek­tie­ren, auch über ihr Abstim­mungs­ver­hal­ten im Par­la­ment usw., statt die muti­gen Kri­ti­ker, wis­sen­schaft­li­chen Exper­ten, enga­gier­ten Ärz­te und vie­le wei­te­re Ein­zel­kämp­fer in einen Topf mit Anti­se­mi­ten zu wer­fen, zu dif­fa­mie­ren und ihnen etwas Fal­sches zu unterstellen.
    Mischt Euch ein­fach mal unter die Maß­nah­men- Kri­ti­ker, die die­sen neo­li­be­ra­len Gre­at- Reset ver­hin­dern wol­len! Damit wäre doch schon geholfen!

    1. @D.D.
      Sehr gutes Pos­ting! Ich war – und bin immer noch – ein Lin­ker und habe mir die Demons­tra­ti­on im August in Ber­lin genau angeschaut.
      Deren Dar­stel­lung in den Medi­en hat­te NICHTS mit der Wirk­lich­keit zu tun. Und wie du rich­tig schreibst, müss­ten Lin­ke mit ihren Erfah­run­gen in der Ver­gan­gen­heit das eigent­lich wissen.
      Die über­neh­men aber ein­fach das herr­schen­den Nar­ra­tiv über die bestehen­de Oppo­si­ti­on gegen das Corona-Regime.

      Sehr gut getrof­fen, dass vie­le Lin­ke, statt sich mit ihrer eige­nen Igno­ranz aus­ein­an­der­zu­set­zen, das Nar­ra­tiv der Staats- u. Kon­zern­me­di­en noch zu über­bie­ten versuchen. 

      Dar­in zeigt sich ein ziem­lich abschre­cken­der Oppor­tu­nis­mus: die vom Estab­lish­ment als "Schmud­del­kin­der" ver­leum­de­ten Quer­den­ker müs­sen noch aggres­si­ver beschimpft und aus­ge­grenzt wer­den – "Drecks­fa­schis­ten" – und wenn man das brav getan hat, dann darf man auch ein biss­chen den Staat kritisieren.
      Dar­in steckt auch viel lee­re Arro­ganz und Selbst­über­schät­zung, die Lin­ke schon immer unsym­pa­thisch gemacht hat: tre­tet die dum­men ver­schwö­rungs­theo­rie­ver­seuch­ten Quer­den­ker in die Ton­ne! Jetzt kom­men wir und lie­fern die wirk­li­che Kritik!
      Unwahr­schein­lich, dass Mil­lio­nen dar­auf gewar­tet haben…

      1. Eine Frak­ti­on, wel­che auch immer, die bis­lang "kol­la­bo­riert" hat und plötz­lich erkennt, nach 1 Jahr schon!, "oh, hier stimmt was nicht, wir müs­sen unser Rich­tung ändern", und als ers­te Akti­on sich abgrenzt von denen (und dann noch in die­ser unflä­ti­gen Art), die von Anfang an gemerkt haben, dass was nicht stimmt und sich mit zahl­rei­chen Aktio­nen, Pro­tes­ten, Aus­schüs­sen gegen die Will­kür ein­ge­setzt haben …mit denen stimmt auch garan­tiert was nicht!

  4. Wen's trotz­dem inter­es­siert: auf der Sei­te von Wolf Wet­zel (wolf​wet​zel​.de) steht ein Link zu einer Zoom-Dis­kus­si­on mit dem The­ma "Coro­na und die Lin­ke". Mor­gen (also 23.1.) um 16 Uhr.
    Dar­un­ter sein Posi­ti­ons­pa­pier zur Ver­an­stal­tung , das ich ziem­lich ver­nünf­tig finde.

  5. Wolf Wet­zel lese ich hier­zu schon län­ger. Er ist wohl intel­li­gen­ter und sen­si­bler als die meis­ten ande­ren ehe­ma­li­gen Lin­ken und spürt dass die­ses Lager mit der Affir­ma­ti­on zur Fake-Pan­de­mie unter­ge­hen könn­te. Das The­sen­pa­pier ist m.E. gut, aber es endet halt mit einem fast schon pein­lich unver­bind­lich-all­ge­mei­nem Schluß:
    Ant­wort V:
    Was tun? (mit und ohne Maske)
    Ers­tens: Mischen wir uns ein. Las­sen wir uns nicht iso­lie­ren und ausspielen.
    Zwei­tens: In Erin­ne­rung an Max Hork­hei­mer: Wer aber vom Kapi­ta­lis­mus nicht reden will, soll­te auch zu Coro­na schweigen.
    Drit­tens: Gehen wir zusam­men für zwei Jah­ren auf Ent­zug und ver­zich­ten auf drei Schlag­werk­zeu­ge: Ver­schwö­rungs­theo­rie, Quer­front, Antisemitismus.
    Vier­tens: Erset­zen wir die­se durch eine Theo­rie, eine Pra­xis, durch eine Form der Kol­lek­ti­vi­tät, die nicht sepa­riert, son­dern fasziniert.
    Wolf Wet­zel | Janu­ar 2021“
    Man soll­te jetzt wohl einen Schnitt machen:
    – wer die Fake-Pan­de­mie mit­trägt , die dar­in ent­hal­te­ne Abschaf­fung der Mei­nungs­frei­heit und den wahn­haf­ten pseu­do­re­li­giö­sen Szi­en­tis­mus – den packen wir ins Körb­chen „ehe­ma­li­ge Linke/Linksliberale“. Die­se Leu­te sind knall­rechts. Ohne Per­spek­ti­ve, ohne Lösung. Hoff­nungs­los. Wo man es sich leis­ten kann: über­haupt nicht wei­ter beachten.
    – wer das nicht tut und sich ohne vor­ge­faß­te Mei­nung zuerst mal um Fak­ten bemüht – das wäre ein Bündnispartner.
    Wolf Wet­zel zählt vermt­lich nicht dazu:
    „…ver­zich­ten auf drei Schlag­werk­zeu­ge: Ver­schwö­rungs­theo­rie, Quer­front, Antisemitismus.“
    Wer in die­sem Moment damit kommt hat nichts ver­stan­den. Schon gar nicht wie die Gegen­sei­te arbeitet.
    Aktu­ell steht an:
    1. Das Bemüh­ren um vali­de ehr­li­che Daten
    2. Das Bekämp­fen jeder Art von Panikberichterstattung

  6. Wer immer noch meint, die (Fremd- oder Selbst-)Zuweisung "links­sein" wäre irgend­et­was ein­heit­li­ches von gesell­schafts­po­li­tisch ori­en­tie­ren­der Bedeu­tung, lese sich die­se Abrech­nung durch:

    https://​www​.cle​mens​he​ni​.net/​l​i​n​k​s​r​a​d​i​k​a​l​e​-​k​r​i​t​i​s​i​e​r​e​n​-​d​i​e​-​z​e​r​o​c​o​v​i​d​-​b​e​w​e​g​u​ng/

    Wenn die dort gen­n­ann­ten "Lin­ken" (Fritz, Haug, Kaschuba, Fischer, Kra­cher, Wolf, But­ler, Hark, Tor­sun, Berek, …) das auch sei­en, was sie angeb­lich sind, was bedeu­tet dann "links­sein"? Nichts! Es ist nichts wei­ter als eine Mar­ke, die auf fast belie­bi­ge Posi­tio­nen und poli­ti­sche Ziel­rich­tung auf­ge­klebt wer­den kann.

    (Ganz zu schwei­gen von den gan­zen "lin­ken" Mao­is­ten und ande­ren Links-Tota­li­ta­ris­ten, gewalt­tä­ti­ger "SA-Anti­fa", und Links­blöd-Akti­vis­mus ala "Mas­ke auf – Nazis raus" oder Billigst-"gegenrechts". Mein Ärger speist sich aus mei­nem eigent­li­chen Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl das ich heu­te als mas­siv ver­arscht durch sol­che Pseu­do­lin­ken ansehe.)

    Aber natür­lich ist auch die­ser lin­ke Autor Heni (der anschei­nend mit der selt­sa­men Figur Peter Nowak koope­riert) nicht gegen Dumm­heit gefeit: ohne Distan­zie­rung geht es eben nicht. Also Erbärm­lich­keit selbst bei den "Lin­ken" die so tun, wie wenn sie auf­ge­wacht wären. Links­sein scheint bei all­zu­vie­len eine Art geis­ti­ge Umnach­tung auszumachen.

    "Wer links, anti­to­ta­li­tär, anti­im­pe­ria­lis­tisch und anti­fa­schis­tisch ist, wen­det sich gegen Zero­Co­vid und alle sei­ne Unterstützer*innen." Haha­ha. Gut gelacht. "Links" wen­de­te sich gegen "Links".

    Es fin­den sich wirk­lich nur noch sehr, sehr weni­ge glaub­wür­di­ge Lin­ke – und mei­nem Ein­druck nach: kein ein­zi­ger in der haupt­be­ruf­lich schrei­ben­den Zunft. Die­se Leu­te sind von ihrer Rezep­ti­on viel zu abhän­gig, als dass sie sich zusehr aus dem Fens­ter leh­nen könn­ten. Berufs­schrei­ber wer­den sich immer wie Fähn­chen im Wind dre­hen. ALLE!

  7. Allen Ver­tre­tern der Zero-Covid-Posi­ti­on müß­te klar sein, daß Zero-Covid nur mit mas­si­vem Poli­zei­ein­satz durch­ge­setzt wer­den könn­te und der Staat damit sei­nen Bür­gern sämt­li­che Frei­heits­rech­te neh­men wür­de, man­che davon mög­li­cher­wei­se dau­er­haft. Es fällt mir nach wie vor schwer, das mit lin­ken Posi­tio­nen zu ver­ein­ba­ren. Ver­ges­sen wird dabei anschei­nend auch die pre­kä­re wirt­schaft­li­che, sozia­le und psy­chi­sche Situa­ti­on in der sich vie­le Men­schen jetzt schon befin­den und die Tat­sa­che, dass bei jedem Lock­down die Rei­chen immer rei­cher und die Armen immer ärmer gewor­den sind.
    Das The­sen­pa­pier von Wolf Wet­zel "Coro­na und die Lin­ke" (s.o.) fin­de sehr interessant!

  8. Ver­gleich­ba­re Sen­dun­gen gab es in Deutsch­land in die­ser "Pan­de­mie" mei­nes Wis­sens noch nicht!

    1) Fleisch­au­er
    Nach der Wahl ist vor der Wahl: Müs­sen sich Armin Laschet Fans jetzt vor der offi­zi­el­len Brief­wahl fürch­ten? "Zero Covid", die schrä­ge Welt der Lock­down-Extre­mis­ten. Und: Kommt jetzt die Coro­na RAF?
    mehr
    Wöchent­lich, spitz und viel­leicht nicht immer ganz ernst gemeint kom­men­tiert Jan Fleisch­hau­er was in Deutsch­land pas­siert. Jeden Woche geht der Jour­na­list dort­hin wo es, dem einen oder ande­ren, weh tut. Poli­tik, Gesell­schaft oder Kul­tur – Jan Fleisch­hau­er sagt was ist und gibt uns sei­ne ganz per­sön­li­che Sicht auf aktu­el­le The­men. Mit Witz, Tem­po und einer gehö­ri­gen Por­ti­on Bos­haf­tig­keit will er dazu anre­gen Din­ge doch ein­mal von der ande­ren Sei­te zu sehen.
    https://​www​.ser​vustv​.com/​v​i​d​e​o​s​/​a​a​-​2​5​w​c​t​r​q​1​9​2​1​11/

    2) Anmer­kung:
    gegen die bes­se­ren Argu­men­te von Prantl sind auch die sogen. Exper­ten der Hard­li­ner-Sze­ne stel­len­wei­se sekun­den­lang sprach­los, weil sach­lich hilflos!

    Talk im Hangar
    Seit Mona­ten beherr­schen Lock­downs unse­ren All­tag, doch noch immer sind kei­ne Locke­run­gen in Sicht. Aus Angst vor neu­en Virus-Muta­tio­nen und wei­ter­hin hohen Infek­ti­ons­zah­len wer­den die Maß­nah­men ver­schärft und ver­län­gert: Geschäf­te, Schu­len und das gesam­te öffent­li­che Leben blei­ben eingefroren.
    mehr
    Ver­fech­ter der Zero­Co­vid-Initia­ti­ve for­dern jetzt sogar eine euro­pa­weit umfas­sen­de Arbeits­pau­se. Dies leh­nen die meis­ten Regie­rungs­chefs zwar ab, doch der Tenor ist klar: Locke­run­gen kom­men erst ab einer Inzi­denz­zahl von unter 50 Neu­in­fek­tio­nen je 100.000 Ein­woh­ner. Der Unmut vie­ler Bür­ger indes steigt, auch in Wien demons­trier­ten zuletzt 10.000 gegen die Coro­na-Poli­tik. Recht­fer­ti­gen die neu­en Coro­na-Vari­an­ten viel­leicht aber doch die ver­schärf­ten Maß­nah­men? Oder dient man­ches auch zur Ablen­kung etwa vom Impf-Deba­kel der Euro­päi­schen Uni­on? Und wird das The­ma Coro­na zuse­hends auch zum Wahl­kampf-Instru­ment – etwa in Deutsch­land, wo jetzt der har­te Kampf um Mer­kels Erbe beginnt?

    Zu Gast bei Mode­ra­tor Micha­el Fleisch­ha­cker an die­sem Don­ners­tag: Jour­na­list und Jurist Heri­bert Prantl warnt vor den Ein­grif­fen in die Grund­rech­te der Men­schen, die ohne erkenn­ba­res Ablauf­da­tum vor­ge­nom­men wer­den. Der Salz­bur­ger Uni-Pro­fes­sor Chris­ti­an Zel­ler ist Mit-Initia­tor der Zero­Co­vid-Bewe­gung und for­dert einen euro­pa­weit abge­stimm­ten Kom­plett-Shut­down, denn nur so lie­ße sich die Pan­de­mie nach­hal­tig besie­gen. Die Publi­zis­tin Cora Ste­phan blickt besorgt auf die wirt­schaft­li­chen und gesell­schaft­li­chen Kol­la­te­ral­schä­den und sieht dabei in Deutsch­lands Kanz­le­rin Ange­la Mer­kel ein schlech­tes Vor­bild für die ande­ren EU-Staa­ten. Der Medi­en­ma­na­ger und ehe­ma­li­ge RTL-Chef Hel­mut Tho­ma (81) zählt selbst zur Hoch­ri­si­ko-Grup­pe und pocht den­noch auf sein Recht auf Eigen­ver­ant­wor­tung. Die Poli­tik müs­se auf­hö­ren, die Men­schen zu bevormunden.
    Gäste:
    Heri­bert Prantl, Journalist
    Chris­ti­an Zel­ler, Uni-Pro­fes­sor für Wirtschaftsgeographie
    Cora Ste­phan, Publi­zis­tin und Schriftstellerin
    Hel­mut Tho­ma, Medienmanager
    Wolf­gang Mück­stein, Allgemeinmediziner
    https://​www​.ser​vustv​.com/​v​i​d​e​o​s​/​a​a​-​2​5​t​g​f​1​7​9​9​2​1​12/

    TiPP – immer sehenswert
    3) heute
    Dr. Weg­schei­der (Anm.: Inten­dant von Servus-TV)
    Im neu­en Wochen­kom­men­tar geht es heu­te um eine neue Erklä­rung der WHO, die sich jetzt auch den Coro­na-Leug­nern ange­schlos­sen hat. Wir machen einen Lokal­au­gen­schein beim von Kanz­ler Kurz ange­kün­dig­ten neu­er­li­chen Lock­down in Süd­ti­rol und wir bli­cken hin­ter die Kulis­sen der Empö­rung über unmo­ra­li­sche Impfvordrängler.
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    Der wöchent­li­che – nicht ganz ernst gemein­te – Kom­men­tar zum aktu­el­len Zeit­ge­sche­hen: Jeden Sams­tag Abend nimmt Der Weg­schei­der Ereig­nis­se, Ent­wick­lun­gen und Trends aus Poli­tik, Wirt­schaft, Gesell­schaft oder Kul­tur aufs Korn.
    Der Name ist dabei Pro­gramm: Autor der Sen­dung ist Fer­di­nand Weg­schei­der, der dar­in regel­mä­ßig The­men und Zusam­men­hän­ge ana­ly­siert, und aus sei­nem ganz per­sön­li­chen Blick­win­kel Stel­lung dazu nimmt.
    All das stets mit einem Augen­zwin­kern, um den Zuse­her zum Nach­den­ken anzu­re­gen und ihn dazu zu brin­gen, sich sei­ne eige­ne Mei­nung zum jewei­li­gen The­ma zu bil­den. Frei nach dem Mot­to: „Da schei­den sich nicht nur die Wege, son­dern auch die Geister!“
    https://​www​.ser​vustv​.com/​v​i​d​e​o​s​/​a​a​-​2​5​s​h​n​c​u​k​s​1​w​12/

    1. Ich kann Ihre Begrü­ßung der Ser­vusTV-Sen­dung nicht ganz tei­len. Prantl hat nichts, aber auch gar­nichts gegen die Lügen­be­haup­tun­gen der "ZeroCovd"-Seite gebracht – und ich kann nicht davon aus­ge­hen, dass er es nicht bes­er wüsste.

      Wäh­rend der Zero­co­vidi­ot von "es ster­ben Men­schen" fasel­te und damit sei­ne Posi­ti­on ver­meint­lich begrün­det (Muta­ti­on, Tote, Ber­ga­mon – mehr kam da nicht) war sei­ne Argu­men­ta­ti­on offen wie ein Scheu­nen­tor für Gegen­an­grif­fe – von Prantl: Nichts ernsthafte!

      Der Hin­weis auf die Tat­sa­che, dass es kei­ne nen­nens­wer­te, dra­ma­ti­sche, seu­chen­haf­te Über­sterb­lich­keit (weder DE noch AT) gibt, hät­te erwähnt gehört. Ich hör­te nichts.

      Die gan­ze Dis­kus­si­on war dazu ange­legt, den Dis­kurs­kor­ri­dor in Rich­tung noch mehr Coro­wahn zu erwei­tern (mit der For­de­rung nach Zero­co­vid) um damit den Anschein zu erwe­cken, die Regie­run­gen befän­den sich mit ihren Posi­tio­nen doch schließ­lich irgend­wo in der Mit­te zwi­schen den Extre­men. Ich hal­te inzwi­schen alle sol­che Ver­an­stal­tun­gen für abge­kar­tert. Prantl ist ein Sys­tem­ling und davon schwer abhän­gig wie auch ein Fleisch­hau­er und ein Fleisch­ha­cker. Die zwei Zero­co­vidio­ten waren ein­deu­tig gekauf­te, geschul­te Agen­ten-Büt­tel. Die zwei auf der Sei­te von Prantl waren viel­leicht halb­wegs nor­mal und "auf eige­ne Rech­nung" da. Kamen aber auch ent­spre­chend nicht so viel zu Wort – zumin­dest so lan­ge bis ich genug hat­te von dem Theater).

  9. „Auf ein kämp­fe­ri­sches Jahr 2021 – Lock­down Capi­ta­lism! Auf zur Demo am 23.01.!“
    Weiß hier jemand was draus gewor­den ist?
    „Kri­ti­sche Lin­ke wer­den lau­ter“ ist das Thread-The­ma. Ehr­lich gesagt wird aus dem Dis­kus­si­ons­ver­lauf hier nicht klar ob die­se „Lin­ke“ über­haupt noch als Gesprächs­the­ma taugt. Baru­cker hat für sei­ne Peti­ti­on. auch Gegen­mei­nun­gen in den ÖR sehen zu wol­len, expli­zit Bhak­di und Wodarg, 110 000 Unter­schrif­ten bei­sam­men. Bei Wolf Wet­zel's Zoom-Ver­an­stal­tung gab es heu­te um 14 Uhr 100 Anfra­gen. Wun­dert mich nicht. Solan­ge ein­deu­tig rech­te Figu­ren wie die­se Anti­deut­schen (ob nun Heny, Nowak, Wet­zel (?)) sich als „links“ aus­flag­gen dür­fen mögen die­se Leu­te ger­ne wei­ter­hin im Inter­net ihre selbst ver­ur­sach­te Belang­lo­sig­keit bejam­mern. – Der Umgang mit Boris Reit­schus­ter auf der Bun­des­pres­se­kon­fe­renz war poli­tisch ein erheb­lich wirk­sa­me­rer Schuss in den eige­nen Fuss, aus Sicht der Zeu­gen Coro­nas, als die Nicht­be­ach­tung die­ser „Lin­ken“.
    Die Zahl der Leu­te, die sich aus frü­he­rer Ver­bun­den­heit anteil­neh­mend für die Umstän­de des Ver­ster­bens die­ser poli­ti­schen Rich­tung inter­es­siert, dürf­te nicht all­zu groß sein und wei­ter abneh­men. Ich per­sön­lich fin­de es scha­de. Jah­re­lang gab es durch Karin Leu­ke­feld die bes­ten authen­ti­schen Berich­te aus und über Syri­en. Das wird dann wegfallen.
    Ande­rer­seits: haben die Zeu­gen nicht genug Mitläufer?

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