Am 29.1. war gemeldet worden, daß in einem Pflegeheim im oberbayerischen Markt Schwaben nach einem "Ausbruch" 19 BewohnerInnen an oder mit dem Virus gestorben seien. Insgesamt waren seit Anfang Januar 63 BewohnerInnen und 24 Beschäftigte des Heims im Landkreis Ebersberg positiv auf das Coronavirus getestet worden (s. Zufälle (IV)). Hieß es damals noch, "dass dort sehr viele Demenzkranke lebten, die nicht in der Lage seien, Hygienemaßnahmen zu beachten", bietet das Landratsamt jetzt eine plausiblere Erklärung an.
Auf sueddeutsche.de ist am 5.2. zu lesen:
»Im Gesundheitsamt Ebersberg werde nach Einzelfallprüfung jeder Verstorbene in die Liste der Corona-Toten aufgenommen, auf dessen Todesbescheinigung vermerkt ist, dass er in der Vergangenheit eine Covid-19-Erkrankung hatte, so das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Dies könne auch der Fall sein, wenn die tatsächliche Infektionszeit schon länger zurückliege, der Tod also möglicherweise auch in keinem Zusammenhang mit der Covid-19-Erkrankung stehe.
In den Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis würden zudem die Bewohner intensiv auf eine Infizierung hin getestet – nach der derzeit hier gültigen Allgemeinverfügung zwei Mal pro Woche. Würde man nicht in dieser Breite testen, könnte es durchaus vorkommen, dass hochbetagte Menschen an ihren Vorerkrankungen sterben, ohne dass bekannt würde, dass sie auch mit dem Corona-Virus infiziert waren, so das Landratsamt in seiner Pressemitteilung.«
Einerseits ist das eine klare Bestätigung der Vermutungen, daß Ämter und RKI bei den Totenzahlen manipulieren. Andererseits fällt auf, daß man hier von einer möglichen Auswirkung der Impfung ablenken will. Offenbar waren diese Ende Dezember angelaufen (s. sueddeutsche.de vom 27.12. und am 29.12.).
Wie kompetent es im Ebersberger Impfzentrum zugeht, schildert ein Bericht vom 6.2. auf jetzt.de:
»[Liam klingt] so sachlich-professionell wie ein Mann, der diesen Job schon in jedem seiner zwanzig Lebensjahre gemacht hat, und nicht erst seit vier Wochen. Wie einer, der schon alles gesehen, gehört, erlebt hat. Liam ist es auch, der sich vor seine Mitarbeiter*innen stellt, wenn sich mal wieder jemand die Impfung ermogeln möchte. Er ist es, der Nein sagt, wenn einer mit Vorerkrankung zum Impfzentrum kommt, obwohl er noch nicht geimpft werden darf. Das kommt zum Glück nur selten vor. Aber wenn es passiert, ist er zur Stelle. Liam Klages, geboren im Jahr 2000, ist der Chef vom Impfzentrum in Ebersberg…
Liam hat braune Haare, erst seit gut zwei Jahren Abitur – und keinerlei Zweifel daran, dass er für diesen Posten der Richtige ist. „Ich könnte mir gerade keinen geileren Job vorstellen“, sagt er. „Ich versuche jeden davon zu überzeugen, dass das Alter egal ist.“ Und wenn man seinen ein wenig aus der Zeit gefallenen Handy-Klingelton hört, den Jingle der längst eingestellten Fernsehsendung TV Total (daaa-d-d-d-d-daaaa), dann ist genau das vielleicht schon Teil der Überzeugungsarbeit.
Ein 20-Jähriger, der ein Impfzentrum leitet. Ohne abgeschlossenes Studium, ohne abgeschlossene Ausbildung. Kann das funktionieren?
Ein 20-Jähriger, der ein Impfzentrum leitet. Ohne abgeschlossenes Studium, ohne abgeschlossene Ausbildung. Kann das funktionieren? Fragt man beim Landratsamt, heißt es: „Herr Klages ist ein engagierter junger Mann mit innovativen Ideen, sie überzeugen uns immer wieder.“ Fragt man eine junge Frau, die am Empfang arbeitet, sagt diese: „Wenn jemand zehn Minuten nach Dienstbeginn da ist, macht er auch schon mal eine Ansage. Er hat den Laden im Griff.“ Und Liam selbst? Als die Länge des Gesprächs in seinem Büro gerade eine Stunde überschritten hat, schaut Liam auf sein Handy. Er hat noch einige Termine heute, also steht er auf, setzt seine FFP2-Maske auf, verabschiedet sich freundlich, und läuft zurück, hinunter ins Erdgeschoss. Die aktuellen Umstände haben auch einen Vorteil für ihn: Unter der Maske, die einen Teil seines Gesicht verbirgt, sieht er gleich viel älter aus.
Drei Monate ist es nun her, dass aus Liams normalem Studentenleben ein Leben mit Personalverantwortung für etwa 90 Menschen wurde. Bis dahin war er vor allem ein BWL-Student im fünften Semester an der TU München. Wobei sein Blick schon vor seiner neuen Aufgabe eher fern der Uni lag. „Ich bin nicht der mega motivierte Student“, sagt er. „Ich gehe selten in die Uni und bin froh, dass die meisten Seminare online angeboten werden.“ Stattdessen lebe er lieber für das, was mit der Praxis zu tun hat. Und sagt Sätze, die Praktiker eben so sagen: „Für Termine nehme ich mir so wenig Zeit wie möglich und so viel Zeit wie nötig.“«
Schon zehn Minuten nach Dienstbeginn auf der Matte stehen, nur eine Stunde PR-Arbeit, Maske auf – das reicht offenbar. Nein, nicht ganz: Der BWL-Student ist auch Rettungssanitäter, "um bei Feuerwehr und Rettungsdienst Fuß fassen zu können".
»Anfang Dezember stellten sie eine Kalkulation auf, wie ihr Impfzentrum aussehen könnte, das Liam leiten würde, wie viel Geld und viele Leute sie benötigen würden, und schickten all das ans Landratsamt. Einen Tag später kam der Rückruf aus dem Landratsamt: „Herr Klages, wir werden uns jetzt öfter hören.“…
Er suchte Mitarbeiter*innen, die so flexibel und verlässlich sind, dass sie schon in wenigen Tagen loslegen könnten, stellte Leute von der Lufthansa ein, die gerade nichts zu tun hatten, und ehemalige Mitschüler*innen , Freund*innen vom Rettungsdienst, Leute aus den Nachbarstädten. Ein 18-Jähriger, mit dem Liam auf der Schule war, sitzt zum Beispiel an diesem Freitag am Empfang.«
Es ist aus den bekannten Gründen nicht so richtig was los im Impfzentrum.
»Wenn Liam von dieser Langsamkeit erzählt, ärgert er sich darüber. Aber das Tempo hat, wie er findet, auch einen Vorteil. „Wir konnten uns eingrooven“, sagt er. So habe man die Abläufe testen können…
Liam findet, dass er seine Arbeit bisher ganz gut gemacht hat. Jetzt braucht er Unterstützung von denen, die schon ein bisschen länger im Geschäft sind als er. Von Biontech, AstraZeneca und Moderna. „Es könnte langsam mal richtig losgehen”, sagt er. «
Der Landkreis Ebersberg hat auf seiner Seite zum Impfzentrum auch einen vermutlich hochmodern wirken sollenden Chatbot (was einem als "nicht mega-motiviertem" BWL-er halt so einfällt):
Gibt man dort die Frage ein "Welche Nebenwirkung hat die Impfung?", antwortet Ebi:
Unter beiden Links findet sich zur Frage natürlich nichts.
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
ähem … gibt es in diesem Impfzentrum auch Ärzte?
Darf das Pflegepersonal impfen?
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_RechtlFragen/FAQ01.html
"Indikation und Kontraindikationen sind vom Arzt zu prüfen. Auch die Haftung sowohl für die Impfung selbst als auch für eine korrekte Aufklärung, Anamneseerhebung trägt der Arzt, unabhängig davon, ob er selbst oder das Personal die Impfung vornimmt."
Dagegen Liam
"Er ist es, der Nein sagt, wenn einer mit Vorerkrankung zum Impfzentrum kommt, obwohl er noch nicht geimpft werden darf. "
Das ist Entscheidung eines Arztes?
Die obskuren Auswüchse dieses »Notstandgeschehens« und der angeschlossenen Berichterstattung bekommen Tag für Tag eine neue Dimension. Aber ich habe das Gefühl, da kommt noch mehr. Ich vermute, man wird es auf die Impfpflicht anlegen – und alle, die den Zaubersaft nicht schlucken wollen, als Solidaritätsverweigerer framen. Ohne es heraufbeschwören zu wollen …
@aa
Ich gehe mal davon aus, dass der hochqualifizierte Jüngling entweder immer überpünktlich ist – und wenn nicht, ungefragt (déformation professionelle bei den meisten BWLern) darüber rumschwadroniert, welche Pressetermine er gerade wahrgenommen, oder welche wichtigen Leute er "zufällig" getroffen hat. Dazu passt auch, dass er es schafft "eine Ansage" zu machen "wenn jemand zehn Minuten nach Dienstbeginn da ist".
(früher stand als eine der miesesten Arbeitszeugnisbewertungen die Formulierung "… durch seine Pünktlichkeit war er uns stets ein großes Vorbild").
Ich hätte gedacht dass so etwas ein Arzt oder zumindest Sanitäter machen muss.…
Ich lese gerade dass das RKI die Infiziertenzahlen perfekt manipuliert, und sie können so sogar vortäuschen dass lockdowns wirksam seien: https://tkp.at/2021/02/06/die-neue-teststrategie-fuer-den-dauerlockdown-eine-mathematische-analyse-und-bewertung/
So können sie die Inzidenzen steuern wie sie wollen, ein unfassbarer Skandal.
Es werden in grossem Umfang nur noch Antigentest-Positive mittels PCR-Test nachgetestet. Die PCR-Testungen werden sozusagen vorsortiert. So erhält man eine absurd hohe Positivenquote. Die Antigentestvortestung wird vom RKI verschwiegen, es werden ausschliesslich die PCR-Tests berichtet. (Das RKI hat aber sogar die "Umstellung" letzten Herbst offiziell berichtet, mit dem Hinweis die Zahlen seien ab jetzt nicht mehr vergleichbar mit den vergangenen Testungen.) Überall, beim RKI und in den Medien, wird aber täglich so getan als würden diese Testergebnisse immer auf dieselbe Art und Weise und "zufällig" erhoben.
Und jeweils vor Beginn von lockdowns wurde die Anzahl Testungen hochgefahren, so konnte man künstlich höhere Infiziertenzahlen vorgaukeln.
Dies alles nachgewiesen für Schweiz und Deutschland.
Alles haarklein analysiert von einem Prof. und Mathematiker.
Das Ende scheint nah zu sein, man muss schon auf den Volkssturm zurück greifen.
Beim Anblick des Bildes in Verbindung mit den heroischen Zeilen hatte ich die Assoziation: junger Volkssturmmann mit Panzerfaust und Notabitur in der Tasche. Wahrscheinlich lag es an der Gedankenverbindung Volkssturm – Impfsturm.
Liam kann auch Kanzler.
Er kann einfach alles.
So einfach ist das.
Dieser Artikel ist ein Schlag in die Magengrube.
Wir leben in einem Irrenhaus.
@iwan Bogomolny
„…die Assoziation: junger Volkssturmmann mit Panzerfaust und Notabitur in der Tasche.“
Die Alltagserfahrung auch in normalen Zeiten sortiert viele BWLer durchaus unter einer Art „Notabitur“ ein.
@Chrissie
„Es werden in grossem Umfang nur noch Antigentest-Positive mittels PCR-Test nachgetestet. Die PCR-Testungen werden sozusagen vorsortiert. So erhält man eine absurd hohe Positivenquote.“
Die Positivenquote muss nicht, auch wenn man ehrlich und transparent testen würde, absurd hoch sein. In einem Land mit hoher Grundimmunität gibt es dafür eine rationale Erklärung. Viele haben das Virus, aber werden nicht krank. Und auch nicht infektiös. Aber zu viele Menschen gehen durch die Impfung in die Knie.
Ich würde die Folgerungen einfach mal umdrehen: wenn ein 20jähriger ein Impfzentrum leiten kann, gehört vermutlich nicht viel dazu, vor allem so lange es ohnehin kaum Impfstoff gibt.
Die andere Meldung ist doch viel interessanter: da geben sich die Schreiberlinge offenbar nicht mal die Mühe, die Aussagen dem Narrativ anzupassen, etwa so: Wenn wir alte Menschen mit Vorerkrankungen haben und diese nicht auf Corona testen, ist die Gefahr groß, daß wir aufgrund der Vorerkrankungen übersehen, daß dieser Mensch tatsächlich an Covid19 gestorben ist.
So würde ein Schuh draus!
Huch, der Bub sollte rasch auch die Leitung der Pressestelle des Landratsamtes übernehmen und gleich mal eine Ansage machen. Die Person, welche den Bock mit der "Wir testen um viele Tote melden zu können" – Nachricht geschossen hat, kann sich dann schon mal warm anziehen.
Dass was hier über den Landkreis Ebersberg steht, nämlich dass alle Pflegeheim- Bewohner mind. 1x oder gar 2x pro Woche durchgetestet wurden, hat zu tun mit Spahnies geänderter "nationaler Impfstrategie" seit Herbst 2020 – damals wurde die sog. Coronavirus-Testverordnung dementsprechend geändert und in der Folge insgesamt die Testzahlen ca. verdreifacht ggü Frühjahr 2020 mit der Folge sprunghaft gestiegener Fallzahlen (Inzidenzen); im Herbst wurde dann auch das maßgebliche Kriterium für die Maßnahmen-Verhängungen geändert weg vom R- Wert hin zu den Fallzahlen/ Inzidenzen pro 100.000 Einwohner. Des Weiteren ist es auch andernorts regelmäßig üblich und nicht nur in Ebersberg, dass Verstorbene, deren positiver Coronatest schon längere Zeit vor dem Todeszeitpunkt lag, dennoch als Coronatote in der Statistik gezählt werden.
Das Zitat der bitte zu ändernden/kortigierenden Stelle lautet:
"Das(s) was hier über den Landkreis Ebersberg steht,.…."
DANKÄÄÄÄ
Huch hier liegt eine verwexlung vor des Namens etc. Aber egal ich schreibe nun ja wohl nicht ois neu ! ts ts ts
Äh im Lande Söder meine ich.…