Nachverfolgungssoftware ist nicht der Hit

Vor der Begut­ach­tung des Text­in­halts soll es zunächst um die Bild­be­trach­tung gehen.

faz​.net

Wir sehen neben einem offen­bar zivi­li­sier­ten Mit­ar­bei­ter eines Gesund­heits­am­tes drei schlecht getarn­te sol­da­ti­sche Amts­hel­fer. Wäh­rend einer von ihnen ordent­lich mund­na­sen­ge­schützt zwecks Nach­ver­fol­gung zu tele­fo­nie­ren scheint, zeich­net sich die Per­son im Vor­der­grund durch eine nicht vor­schrifts­ge­mä­ße Stoff­be­de­ckung über wei­ten Tei­le des Gesichts aus.

Mar­kant ist die an ein Orts­ein­gangs­schild erin­nern­de Tafel, die offen­bar die vor­ge­ge­be­ne Anre­de in Erin­ne­rung hal­ten soll: "Guten Tag, hier spricht Stabs­feld­we­bel Mer­ker, LwUstgGrp Außen­stel­le Sieg­burg von Ihrer Coro­na Amts­hil­fe Si/QM. Ich soll Sie und Ihre Kon­tak­te ver­fol­gen." In gelun­ge­nem farb­li­chen Kon­trast sind dane­ben zwei rote – ja was? Test­bal­lons? – zu erken­nen. Eher dezent dage­gen die Uhr, die anzeigt, daß "Fünf vor Zwölf" bereits vor­bei ist.

Sehnsucht

Doch kom­men wir zum Text. Neben der Sehn­sucht nach den Impf­stof­fen, die sich in Mil­lio­nen von unge­nutz­ten Dosen ver­deut­licht, gibt es anschei­nend eine noch größere:

»Die Sehn­sucht nach einer digi­ta­len Lösung für die Bekämp­fung der Pan­de­mie ist groß. Nach­dem der Musi­ker Smu­do am Sonn­tag­abend in der Talk­show „Anne Will“ die Kon­takt­nach­ver­fol­gungs-App „Luca“ vor­ge­stellt hat­te, war die Zahl der Zugrif­fe so groß, dass das Sys­tem des Start-Ups zeit­wei­se zusam­men­brach. Die Idee der App ist ein­fach: Statt sich im Restau­rant oder beim Fri­seur in eine Lis­te ein­zu­tra­gen, um spä­te­re Infek­tio­nen nach­zu­voll­zie­hen, regis­triert die App die Auf­ent­hal­te. Das hat den Vor­teil, dass sich die Daten ver­bin­den und so Infek­ti­ons­ket­ten im Nach­hin­ein erkannt wer­den können.«

Dem­nach gibt es also genug Men­schen, die neben der Über­wa­chung durch Siri, Ale­xa und Goog­le lie­bend ger­ne auch ihre Bewe­gungs­da­ten zur Nut­zung frei­ge­ben möch­ten. Aber, wie wir wei­ter lesen müs­sen, hat die Bun­des­wehr lei­der noch kei­nen Zugriff dar­auf. Immer­hin hat der Kanz­ler­amts­mi­nis­ter in der Talk­show zuge­sagt, daß man "bin­nen vier Wochen… die Schnitt­stel­len zu den Gesund­heits­äm­tern her­ge­stellt haben" wol­le. Es han­delt sich, wohl­ge­merkt, um die App eines pri­va­ten Anbieters.

Ihre User sind ziem­lich intel­li­gent, aber es hat Probleme:

»Bis­lang ist sie nur in weni­gen, eher dünn besie­del­ten Gegen­den und wäh­rend des Lock­downs im Ein­satz. Ob sie also wirk­lich als Hilfs­mit­tel bei Öff­nun­gen die­nen kann, wird eher skep­tisch beob­ach­tet. Erst müs­sen vie­le die App nut­zen, bevor sie einen Effekt haben kann. Und: Die Schnitt­stel­len zu den Gesund­heits­be­hör­den müs­sen bestehen, damit die Daten­über­tra­gung klappt.«

Da ist etwas dran. Dar­über hin­aus ist die RKI-Soft­ware Murks und/oder kaum verfügbar.

»Die gro­ße Mehr­heit der Kom­mu­nen [hat sich] längst eige­ne Lösun­gen besorgt, außer­dem waren die Gesund­heits­äm­ter im Herbst bereits mit mas­siv stei­gen­den Fall­zah­len konfrontiert.«

Da hät­te Soft­ware sowie­so gestört. Dann auch noch das:

Software für den Kral

(Wort­spiel zu Unguns­ten poli­ti­scher Kor­rekt­heit, sorry!)

»Weil die Kon­takt­nach­ver­fol­gung als ent­schei­dend gilt, einig­ten sich die Minis­ter­prä­si­den­ten und die Kanz­le­rin im Janu­ar dar­auf, dass Sor­mas bis Ende Febru­ar in allen Gesund­heits­äm­tern ver­pflich­tend instal­liert sein soll. Doch der Wider­stand war groß.

Das Pro­gramm, einst zur Bekämp­fung von Ebo­la in Afri­ka ent­wi­ckelt, fragt bei der Erfas­sung der Fäl­le unter ande­rem danach, in wel­cher Art von Haus Infi­zier­te leben – gedacht ist dies für Län­der, in denen es kein Stra­ßen­sys­tem gibt. Wenn jedoch den Mit­ar­bei­tern, die aus ganz unter­schied­li­chen Berei­chen stam­men, immer gesagt wer­den müs­se, wel­che Fel­der sie über­sprin­gen könn­ten und wel­che nicht, wach­se der Schu­lungs­be­darf und die Gefahr von Feh­lern, heißt es aus zwei Behörden.«

So tun, also ob

Es gibt "Schwie­rig­kei­ten selbst in Modell­re­gio­nen".

»285 der rund 400 Gesund­heits­äm­ter im Land [haben] Sor­mas instal­liert, also mehr als 70 Pro­zent. Das Minis­te­ri­um unter­schei­det aber nicht, ob die Soft­ware nur „ein­satz­be­reit“ oder „in Betrieb“ ist…

In vie­len Kom­mu­nen, wo es bereits ande­re Kontaktnachverfolgungs­programme gab, lau­tet der Kom­pro­miss, dass Sor­mas zumin­dest „betriebs­be­reit“ ist und künf­tig für den Daten­aus­tausch genutzt wird, aber die Erfas­sung der Kon­tak­te mit ande­ren Pro­gram­men erfolgt.«

Wir kön­nen von Glück reden, daß es sich bei Coro­na nicht um eine Epi­de­mie handelt.

19 Antworten auf „Nachverfolgungssoftware ist nicht der Hit“

  1. Die gewal­tigs­te Chan­ce des Wider­stands in Deutsch­land liegt in der völ­li­gen Dys­funk­tio­na­li­tät der Behörden.

    Die könn­ten zwar auch kei­ne Pan­de­mie­be­kämp­fung, wenn eine nötig wäre. ABER sie ver­mö­gen auch die WHO-Pla­nung zur Ein­füh­rung der Agen­da 2030 der­zeit noch nicht umzusetzen.

    Ein Pro­sit auf das womög­lich ret­ten­de Chaos!

        1. I AM THE HOLY LORD, YOUR HEAVENLY SAVIOUR - DA RETTER - NAIDUU, AND THIS DR.DDR (ääää I mean Dr.Osten) is ONLY A ROTTEN IMPOSTOR ok sagt:

          dan­ke

  2. """""Wir kön­nen von Glück reden, daß es sich bei Coro­na nicht um eine Epi­de­mie handelt."""""

    Wenn SARS-CoV2 eine gefähr­li­che Epe­de­mie wäre – wären wir alle infi­ziert und zum Groß­teil gestor­ben bevor etwas passierte .….…..
    Und auch die Schä­den wur­den nur gering­fü­gig von "Coro­na" ver­ur­sacht – die meis­ten doch, durch die "geeig­ne­ten, ver­hält­nis­mä­ßi­gen, wohl­über­leg­ten und geziel­ten Maß­nah­men" die uns allen in kür­zes­ter Zeit finan­zi­ell voll­stän­dig um die Ohren flie­gen und uns nicht weni­ger als unser Leben kos­ten und das ohne den dann erlö­sen­den Tod zu bringen

    Eine Fra­ge am Ran­de – gibt es für "neu auf­ge­wach­te" irgend­wo eine Ein­stiegs­sei­te die nicht den Gre­at Reset the­ma­ti­siert bevor die "Ein­stei­gen­den" umfas­send infor­miert wurden ?

      1. @ klar

        Dan­ke den Link kann­te ich noch nicht – sind aber auch ( Auf­grund der Zeit und des Umfan­ges ) theo­re­ti­sche 75 Blatt Papier ( ne ich woll­te kein Buch dru­cken – nur den Umfang der Quel­le beschreiben )

    1. @ Ick­eselbst

      Eben. Wenn "Coro­na" eine gefähr­li­che Epi­de­mie aus­ge­löst hät­te, wür­den wir nicht dar­über reden, ob es sich um eine gefähr­li­che Epi­de­mie handelt.

  3. Hal­lo some1 und Herr Aschmoneit,

    Sie irren bei­de, es ist kein ret­ten­des Cha­os, es
    ist poli­ti­scher, läh­men­der Mehl­tau – die Behör­den sollen
    nicht wirk­sam arbeiten.

    Nur so kann man Pri­vat-Public-Part­ner­ship den Bür­gern verkaufen.
    Die digi­ta­le Lösung ID2020 kommt von außen, wie auch
    Cum-Cum, Cum-Ex von außen in die Geset­ze kam.

    "Thank you vor leadership…"

    Im März 2020 gab es eine Nach­richt dass eine Umfra­ge erge­ben hätte,
    dass die Bür­ger gro­ßen Fir­men mehr als den Behör­den, die
    Bewäl­ti­gung der Coro­na-Kri­se zutrau­en, die­se Meldung
    roch sehr nach Spin.

    Ram­me­low hat 2017 die Grund­ge­setz­än­de­run­gen inner­halb von 36h mit
    ermög­licht – nur des­halb gibt es jetzt eine Auto­bahn Gmbh.
    Es gibt ers­te Stim­men, dass der Staat die Last der Corona-Epedemie
    nicht allein nur durch Schul­den stäm­men könn­te oder sollte,
    son­dern auch an den Ver­kauf von öffent­li­chen Gütern den­ken solle.

    Es gibt inter­es­sier­te Käu­fer und was machen die Lobies­ten mit Zweitberuf
    Volks­ver­tre­ter mit dem öffent­li­chen Haushalt?

    Es gibt kein ret­ten­des Chaos.…

    Etwas zu den Kon­takt­da­ten. Wegen des man­geln­den Datenschutzes
    hat­te ich im Mai 2020 in NRW beim MAGs den Antrag gestellt, dass das
    Land einen Tele­fon­ser­ver ein­rich­tet, bei dem man sich einmal
    mit sei­ner Ruf­num­mer regis­trie­ren kann (mei­ne­tew­gen Name,
    Adres­se drauf­spricht) und einen Ali­as von drei ein­fa­chen Wörten:
    z.B. "Stein Son­ne Eis" bekommt.
    Das kön­nen ITler mit Open-Source-Soft­ware schell realisieren

    Beim Besuch von Gas­tro­no­mie, Kul­tur, Schwimm­bä­der würde
    man dann beim Ein­gang nur sein Ali­as in die Lis­te schreiben.
    Kein Wirt, kein ande­rer Gast wür­de dann Ein­sicht in
    die Kon­takt­da­ten erhal­ten, nur das Gesund­heits­amt könnte
    im Fall einer Infek­ti­on dar­uf zugreifen.
    Dies wür­de die Arbeit der Kontaktnachverfolgung
    redu­zie­ren und wäre weni­ger Fehleranfällig
    als Telefonnummern.

    Aber selbst der Stell­ver­tre­ter des Lan­des­da­ten­schutz­be­auf­tra­gen von NRW
    woll­te dies nicht unter­stü­zen und der WDR nicht berichten.

    Jetzt stür­zen sich alle auf eine zen­tra­le Erfas­sung von jeden
    sozia­len Teil­ha­ben von Kul­tur Ein­kauf und CO
    – also alles was gro­ßen Kon­zer­nen dient, dar­über wird berichtet,
    das wird geför­dert, das wird gemacht.….

    Robert Michel

    In Bonn immer Sams­tags 14 Uhr Münsterplatz:
    "Sozia­le Zukunft statt Gre­at Reset"
    http://​www​.coro​na​-demo​.de

  4. Wird Deutsch­land (Euro­pa) seit 03.2020 an die IT-Sys­te­me der Glo­bal­play­er angeschlossen?

    https://webbkoll.dataskydd.net/de/results?url=http%3A%2F%2Fluca-app.de%2F
    Ergeb­nis­se für luca​-app​.de
    2021-03-03 10:02:09 Etc/UTC

    HTTPS als Vor­ein­stel­lung: Ja
    Con­tent Secu­ri­ty Poli­cy: fehlt
    Refer­rer Poli­cy: Refer­rers wer­den übermittelt
    Coo­kies: 0
    Dritt­an­fra­gen (Third-Par­ty): 0
    Ser­ver­stand­ort: Deutschland—35.207.72.235Nachschlagen

    IP address or hostname

    Loca­ti­on
    (Anm.: (am Abschnor­chel­kno­ten von de-cix?)
    https://​netz​po​li​tik​.org/​2​0​1​3​/​b​n​d​-​h​a​t​-​z​u​g​r​i​f​f​-​a​u​f​-​d​e​u​t​s​c​h​e​n​-​i​n​t​e​r​n​e​t​k​n​o​t​e​n​-​d​e​-​c​ix/)
    City Frank­furt am Main
    Regi­on Hes­se (HE)
    Pos­tal code 60313
    Coun­try Ger­ma­ny (DE)
    Con­ti­nent Euro­pe (EU)
    Coor­di­na­tes 50.1188 (lat) / 8.6843 (long)
    Time 2021-03-04 (Europe/Berlin)

    Net­work
    IP address 35.207.72.235
    Host­na­me 235​.72​.207​.35​.bc​.goo​g​leu​ser​con​tent​.com
    Pro­vi­der GOOGLE !!!!!
    ASN 15169

  5. Mit Apps wird an der Bör­se spe­ku­liert. In die­sen Gau­ner­ge­schäf­ten steckt auch der Staat mit drin. Ob die Apps funk­tio­nie­ren oder nicht, inter­es­siert keinen!

  6. Tes­ten bis man umfällt ist bestimmt nicht die Lösung. Man soll­te sich sei­nes gesun­den Men­schen­ver­stan­des bedie­nen und das Virus an sich in Fra­ge stel­len. Da gibt es ja inzwi­schen auch beleg­ba­re Stu­di­en was die­ses " Virus " anrich­ten könnte.
    Men­schen stän­dig zu tes­ten ist ein Kult gewor­den und dient den Her­stel­lern und Ver­trei­bern die­ses Test.
    U.a. eine sehr zu über­den­ken­de Hand­lung das man nur dies und jenes mit einem Test aus­füh­ren darf.
    Das sind alles Gehor­sam­keits­übun­gen …AHA und Tests Kon­trol­le pur. Wir brau­chen kei­ne Test , Imp­fun­gen und AHA Regeln, son­dern einen Sys­tem­wan­del in der Poli­tik und Eigen­ver­ant­wor­tung der Bür­ger. Die Gesell­schaft muss erwach­sen werden.
    Bit­te man drü­ber nachdenken.

  7. Ich bin begeis­tert ! Also in ers­ter Linie nich­ti­ro­nisch von der Lie­be zum Detail.…und dann in iro­ni­scher Wei­se, daß ein Viro­lo­ge der vom Bau­ern­hof kommt, einen PCR Test zusam­men­schus­tert ohne ein Virus gerei­nigt und geschwei­ge denn das Virus iso­liert zu haben soviel Bull­shit Jobs gene­riert hat – unend­li­che Anzahl Pro­gram­mie­rer, Weg­ver­sper­rer, Zurecht­wei­ser, Fuss­bo­den­be­schrift­er, Geld­an­lob­by­is­ten­aus­schüt­ter, Akti­en­an­die­bör­se­brin­ger. Die neu­en Ver­stand­lo­sen Intelligenten?

  8. VERFOLGUNG durch Sol­da­ten ‑was will man mehr. Pro­fes­sio­na­li­tät ist eben gefragt.

    Dass wir die Ver­folg­ten sind – Pech.

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