Neues vom Hetzer aus der "Berliner Zeitung"

ber​li​ner​-zei​tung​.de (28.10.23, Bezahlschranke)

Der Mann, über des­sen Weltbild in »Die Anti-Corona-Demonstranten sind eben­sol­che Antisemiten.« berich­tet wur­de, hat wie­der zuge­schla­gen. Wieder in der "Berliner Zeitung", wie­der mit einem Thema aus der Reihe Mainstream vs. Minderheiten.
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Verstörend wie das Bild, das wohl nicht den "Mann, der Deutschland wie­der ver­las­sen muss­te", dar­stellt, ist sei­ne gewohnt selbst­ver­lieb­te Art der Argumentation: Als er über Abschiebepläne von Scholz las,

»… dach­te ich über Abschiebungen nach. Saß in mei­ner war­men Berliner Wohnung und beob­ach­te­te von mei­nem Telefon aus die Welt. Das war am Sonntag. Jetzt ist Donnerstag und ich bin in Gambia…

Antisemitischer Hass im Internet, befeu­ert durch jene, die behaup­ten, sie sei­en die Guten. Eiseskälte im Internet macht den war­men Herbst ver­ges­sen. Die Schreie nach Abschiebung, durch die CDU, durch die FDP, durch die AfD und nun auch durch die Grünen und SPD sind doch auch Schreie der Verzweiflung. Nichts zeigt mehr Hilflosigkeit, nichts ist gefähr­li­cher als das Wegschieben eines Problems. Das Unter-den-Teppich-keh­ren. Nicht reagie­ren, nicht Bezug neh­men, nicht Stellung bezie­hen. Sich anbie­dern, beson­ders unter Druck, macht schwach, macht ver­letz­lich und vor allem eins: angreifbar

Werte ver­ra­ten. Ob poli­ti­sche, jour­na­li­sti­sche oder mensch­li­che Werte – es ist immer gefähr­lich, das zu tun..«

Der Autor hat für jeden etwas übrig: Nachdenklich klin­gen­de Floskeln für die "Guten" und Verständnis für den über­for­der­ten Mainstream. Die Verrohung des Diskurses über Migration, die recht ähn­lich der zur Hetze gegen "Impfverweigerer" ist, stellt für ihn Hilflosigkeit, ja Schreie der Verzweiflung dar.

Die Welt ist nun mal so, weich vom Blut der Getöteten, aber mit Cola Zero

Angereichert mit Codes für den Mainstream schwur­belt er über sei­ne vor­ge­tra­ge­ne kogni­ti­ve Dissonanz. In Gambia berich­tet er aus sei­nem Luxushotel über einen Abgeschobenen:

»Abgeschoben: Vom Görlitzer Park zurück nach Gambia

Dieser Mann sitzt in einem klei­nen, dunk­len Zimmer, ich im Zimmer dane­ben. Ich saß dane­ben, bin jetzt umge­zo­gen. Ein feuch­ter Raum, gamm­lig von der Hitze und der feh­len­den Lüftung, ich höre ihn tele­fo­nie­ren und ich höre sei­ne Verzweiflung. Darüber, wie­der hier zu sein, nach 13 Jahren, ich höre das Unverständnis über die Welt in sei­ner Stimme, und ich füh­le kei­nen Schmerz, weil die Welt nun mal so ist.

Ungerecht.

13 Jahre war er weg, floh von hier über Libyen, über das Mittelmeer, über Italien, bis in den Görlitzer Park. Und jetzt? Ist er wie­der hier.«

Der Link legt nahe, was in dem Artikel nicht belegt wird: Der Mann muß ein kri­mi­nel­ler Dealer sein. Fluchtgründe aus einem der ärm­sten Länder der Welt mit all­täg­li­cher Homophobie und einer nicht been­de­ten Tradition schwer­ster Menschenrechtsverletzungen müs­sen dahin­ter ver­schwin­den. Der Autor inter­es­siert sich nicht wei­ter für ihn, "den ich eigent­lich beglei­ten will".

Mischke gibt sich zer­knirscht und läßt kei­ne Phrase aus:

»In die­sem luxu­riö­sen Hotel könn­te ich zer­bre­chen an die­ser Welt, deren Fundament gera­de so blu­tig ist, weich vom Blut der Getöteten, der Abgeschobenen, der im Hass Ermordeten, das eben die­se Welt in sich zusam­men­sacken könnte.

In Gambia trin­ke ich Cola Zero und den­ke an Zuhause, an die­se Welt, die kei­ne schwar­zen Menschen zulässt, den­ke an die Menschen, die auf die Straße gehen, gegen Einwanderung, und den­ke dar­an, dass die Probleme Deutschlands oft den Menschen mit Migrationshintergrund ange­haf­tet wer­den. Schuld sind immer die ande­ren, Verantwortung will nie­mand übernehmen.«

Wichtige Regel. Kein Opium!

Mit Drogen hat es der Pro-Sieben-Filmemacher öfter. Zum Glück weiß er immer sehr genau, wo er steht:

»Ich habe eine wich­ti­ge Regel des Lebens in Afghanistan gelernt, auf dem Hof eines Hauses in Kabul. Da habe ich noch geraucht und oft in den Himmel gese­hen und mich gewun­dert, wo ich auf der Welt gera­de bin. Dieses Wundern ist jetzt ver­schwun­den. Ich weiß immer sehr genau, wo ich ste­he, wo ich bin.

Ich saß dort, mit einem afgha­ni­schen Freund, den ich ver­mis­se, und er brach­te mir fri­sches Opium. Ich hat­te ihn danach gefragt, ich war neu­gie­rig. Aber er, er leg­te die Hand auf mei­ne Schulter, sah mich an und riet mir davon ab…«

Er hät­te auf den afgha­ni­schen Freund hören sol­len, der ihm mitgibt:

»Liebäugle nicht mit dem Hass, bie­de­re dich nicht an, mach dich nicht gemein mit dem Hass. Lass ihn nicht zu, er wird dich auf Abwege brin­gen. Er wird dich fäl­len, zum Sturz brin­gen.«

Wieviel wohl hat die "Berliner Zeitung" bezahlt für sei­ne Reise ins Luxushotel nach Gambia?

5 Antworten auf „Neues vom Hetzer aus der "Berliner Zeitung"“

  1. Propaganda lebt von Behauptungen. Behauptungen die so oft als mög­lich wie­der­holt wer­den so daß es irgend­wann schon reicht, bestimm­te Buzzwords zu flü­stern egal in wel­chem Zusammenhang.

    Testen Sie sich selbst: Stellen Sie sich ein­fach mal vor den Spiegel, buch­sta­bie­ren das Wort Migration und beob­ach­ten dabei wie sich Ihr Gesichtsausdruck verändert.

  2. Alter Schwede! War das aus der Rubrik: „Mein schön­ster, bis­her unver­öf­fent­lich­ter, Schulaufsatz- Jahre nach dem Abschluss?“
    Was ler­nen die eigent­lich in der Journalistenschule? Sachliche Berichte zu schrei­ben, scheint es nicht zu sein…

  3. Die gei­sti­gen Ergüsse und das Geschwafel über Werte (sel­ten so gelacht) die­ses Herrn erin­nern ein wenig an den Film "Special Correspondents" von Ricky Gervais.
    Sowas von glaubwürdig… 😀

  4. Prophylaxe! Der mög­li­chen rech­ten Jubelhäme zuvorkommend:

    Zum "Hetzer" Begriff/Vorwurf:
    "The Jagdpanzer 38 tank hun­ter was desi­gned to have a very low pro­fi­le which made it hard to tar­get and easy to conceal" -
    "… that the Jagdpanzer 38 was not offi­ci­al­ly cal­led the Hetzer during the Second World War." -> was not !
    "It was che­a­per and quicker to build" -> !
    Quelle: https://​tanks​-ency​clo​pe​dia​.com/​w​w​2​/​n​a​z​i​_​g​e​r​m​a​n​y​/​j​a​g​d​p​a​n​z​e​r​-​3​8​_​h​e​t​z​e​r​.​php

    Nicht ver­wech­seln bitte:
    https://​taz​.de/​7​0​-​J​a​h​r​e​-​S​p​i​e​g​e​l​/​!​5​3​6​7​4​24/

    Wobei das mit dem "Spiegel", auch nichts wei­ter ist, als eine nicht halt­ba­re Unterstellung. (m.E.)

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