Nur ein bisschen Pogrom-Stimmung beim "Tagesspiegel"

»Der oder das Pogrom steht für die gewalt­sa­me Ausschreitung gegen Menschen, die ent­we­der einer abgrenz­ba­ren gesell­schaft­li­chen Gruppe ange­hö­ren oder aber von den Tätern einer rea­len bzw. ver­meint­li­chen gesell­schaft­li­chen Gruppe zuge­ord­net werden.«
de​.wiki​pe​dia​.org

Unter dem Titel "Zahl der Toten in Brandenburger Seniorenheim erhöht sich auf elf" ist am 1.11. auf tages​spie​gel​.de zu lesen:

»Nach dem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Schorfheide am Werbellinsee hat sich die Zahl der Toten nun auf elf erhöht. Das teil­te der Landkreis Barnim am Montag mit.

Zudem sei­en 44 Bewohner und 15 Mitarbeitende der Einrichtung im Ortsteil Altenhof an Covid-19 erkrankt, berich­te­te Landkreissprecher Robert Bachmann der dpa.

Die betrof­fe­nen Heimbewohner sei­en alle über 80 Jahre alt gewe­sen und hät­ten Vorerkrankungen gehabt. Seinen Angaben zufol­ge lie­ge laut Amtsärztin Heike Zander die Impfquote der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung bei ledig­lich etwa 50 Prozent«

Ohne jeden Zweifel wird hier nicht zu Gewalt gegen nicht "Geimpfte" auf­ge­ru­fen. Und wer wäre dann auch ver­ant­wort­lich? Der "Tagesspiegel" zitiert ja nur den Landkreissprecher, und der wie­der­um die Amtsärztin. Wenn in der Folge Wutbürger den Aufruf des Hetzers von t‑online.de "Es reicht jetzt wirk­lich!" (s. Managing Editor von t‑online.de in Panik. Wir brau­chen Führung für den Druck auf chro­nisch Unwillige) falsch ver­ste­hen soll­ten, dann hät­te kei­ner der Genannten irgend­ei­ne Schuld daran.

(Hervorhebungen nicht im Original.)

Siehe auch Acht Menschen in Altenheim am Werbellinsee an Corona gestor­ben.

Update Die Kritik an einer fal­schen Frakturschrift war berech­tigt. Ich habe sie ausgewechselt.

23 Antworten auf „Nur ein bisschen Pogrom-Stimmung beim "Tagesspiegel"“

  1. Ich tei­le Ihre Kritik, denn es wird sug­ge­riert, dass die 50 % der Mitarbeiter, die unge­impf­ten, schuld sei­en. Logisch ist das nicht, aber die spielt ja kei­ne Rolle. Nüchtern betrach­tet heißt das doch, die Impfung taugt nichts. Das ist die ein­zi­ge Erkenntnis. Die Mitabeiter sind ja nicht gestor­ben, weder die Geimpften noch die Ungeimpften. Die vom Tagesspiegel hät­ten auch schrei­ben kön­nen, das 50 % der Mitarbeiter afri­ka­ni­scher Abstammung gewe­sen wäre. Kein logi­scher Zusammenhang zum Tod der Senioren, aber die Suggestion, die Schwarzen könn­ten etwas damit zu tun haben, ist da.

  2. Wie kann man nur Medizin stu­diert haben und den­noch vom logi­schen Denken befreit leben und wir­ken. Die Impfung wirkt nicht. Und wenn sie das Personal tot schla­gen. So ein­fach ist das. Ausserdem han­delt es sich doch bestimmt wie­der um eine PCR-Geschichte "an oder mit" – Mist-Diagnose.

    1. @ Alf: Doch, das geht sehr gut. Handwerkliches Wissen und Kunstfertigkeit hat erst­mal wenig mit der Bereitschaft zu tun, über den eige­nen Tellerrand hin­aus zu den­ken. Die mei­sten Mediziner ver­las­sen sich ein­fach auf die STIKO und was ihnen die Pharmaindustrie an Märchen erzählt. Und es gibt ja auch Geld für die Impfung. Das bedeu­tet aber nicht, dass die­se Mediziner sich nicht der vor­sätz­li­chen Gesundheitsgefährdung, eher sogar bereits der vor­sätz­li­chen Gesundheitsschädigung schul­dig machen. Sie hät­ten es eben lesen und in ihre Überlegungen ein­be­zie­hen müs­sen, was an Evidenz vor­han­den ist. Einzig: Der Rechtsstaat ist dys­funk­tio­nal. Und zwar erheb­lich seit/ durch Corona.

      1. Leider ist das mit den Ärzten in mei­nem Bekanntenkreis auch so. Die "Ungeimpften" sind schuld, die "Geimpften haben ja viel weni­ger Virenlast, und über­haupt, im Krankenhaus gibt es beim Personal auch noch vie­le "Ungeimpfte" (mein klei­ner Lichtblick!). Und die "Geimpften" sind total sau­er, weil sie die Arbeit der "Ungeimpften" mit­ma­chen müs­sen, wenn letz­te­re aus dem Urlaub wie­der­kom­men und erst­mal zwei Wochen in Quarantäne müs­sen. Die sol­len sich doch end­lich "imp­fen" las­sen. Dass die Maßnahmen die Ursache sind, und nicht die feh­len­de "Impfung", sehen die­se Leute nicht. Und dass die "Ungeimpften" die Mehrarbeit bei dem Ausfall durch Nebenwirkungen gestemmt haben, ist längst verdrängt.

        Außerdem sol­len doch end­lich die Kinder geimpft wer­den, die sind ja die größ­ten Virenmutterschiffe, und die umar­men Oma. 

        Voll in der Mainstream-Schleife gefan­gen. Kommste nicht gegen an mit Logik. Man hat den Eindruck, man dis­ku­tiert mit Kalle.

  3. … man mun­kelt, daß die Sportredaktion des Tagesspiegels eine "E‑Tour de France" für gut­gläu­big gen­a­del­te, ehe­ma­li­ge Radsport-Athleten for­dert. Verschiedene "grü­ne" E‑Bike Hersteller mel­de­ten bereits Interesse zwecks "Erhalt" die­ser Berufsgruppe an …

    https://​nomo​re​si​lence​.world/​p​f​i​z​e​r​-​b​i​o​n​t​e​c​h​/​g​r​e​g​-​l​u​y​s​s​e​n​-​p​f​i​z​e​r​-​s​e​v​e​r​e​-​a​d​v​e​r​s​e​-​r​e​a​c​t​i​on/

  4. Interessant wäre doch die Frage, ob die Verblichenen die Brühe inji­ziert bekom­men hatten. 

    Daran schlös­se sich, seriö­sen Journalismus und einen IQ jeneits der Idiotie vor­aus­ge­setzt, die Frage an, ob sie denn über­haupt schützt und war­um man sie sich, wenn das doch evi­dent nicht der Fall ist, über­haupt inji­zie­ren las­sen sollte.

    Weitere Fragen: Müssen sich die Un"geimpften" nicht testen las­sen? Taugen dann die Tests nichts oder sind die "Geimpften" die Überträger – oder bei­des? Uswusf.

    Vom TageSSpiegel wohl nicht zu erwarten.

  5. "laut Amtsärztin "recht gut geimpft"

    D.h. Doppelimpfung und geboostert. 

    Wann wachen die Leute auf ?

    Diesen gan­zen Impfshit soll­te man vernichten.

  6. Stiliſtiſcher Hinweis zur Verwendung zeit­ge­nöſſiſcher „Judenlettern“ (*): „s“ am Silbenende ſoll­te ein run­des „s“ ſein, ſonſt ein lan­ges „ſ“. Ich entſchul­di­ge mich für die Beckmeſſerey, aber es ſieht ſonſt ſchei­ße aus. (**)

    Daher:

    Tagesſpiegel: Deutſches Trottelblatt zum Kampfe um die „epi­de­mio­lo­giſche Notlüge natio­na­ler Trugweite“ (***) 

    (*) https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​c​h​w​a​b​a​c​her
    (**) https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​L​a​n​g​e​s_s
    (***) B. Müller-Ulrich, Indubio 172 (Geſpräch mit B. Bahner).

  7. Wenn schon Frakturschrift, dann rich­tig: Das Schluß- s, auch in zusam­men­ge­setz­ten Substantiven, hat die s- Form und nicht die lang­ge­streck­te, so daß auch die Assoziation mit SS weit­ge­hend entfällt.
    Die Nazis hat­ten übri­gens vor­ge­habt, die Frakturschrift zu ver­bie­ten, mit der Sütterlin- Handschrift (und ihrem Vorläufer, der Kuttner- Handschrift) ist es ihnen in den Schulen weit­ge­hend gelungen.
    Die immer wie­der her­vor­ge­hol­te gewoll­te Assoziation von Nationalsozialismus und alt­deut­scher Frakturschrift ent­behrt bei nähe­rem Hinsehen jeg­li­cher Grundlage.

    1. @Steffen Duck: Die Kritik an der Schrift ist berech­tigt, ich habe sie aus­ge­tauscht. Der "Stürmer" hat aber durch­aus eine Frakturschrift genutzt.

  8. "Impfquote der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung bei ledig­lich etwa 50 Prozent"

    Die Twitterin Margot Käsemann, eige­ner Angabe nach tätig auf einer Intensivstation, sieht da einen Zusammenhang.

    Natürlich sind die Ungeimpften Schuld, was man schon dar­aus ablei­ten kann, dass sie sich jeden Tag vor Dienstantritt testen (las­sen).
    Wer ande­res als Infektionsverdächtige täte so etwas?!

    M. Käsemann mel­det für ihre ITS übri­gens eine Geimpftenquote von 80% … unter den Covid-Patienten.

    1. @Boris Büche: Ja, es gibt einen neu­en Account. Mit "Nonsens-Account" woll­te ich davor war­nen, ihre Ironie miß­zu­ver­ste­hen. Das schien mir der Fall zu sein bei dem Zitat zu "ihrer" Intensivstation. War wohl miß­ver­ständ­lich ausgedrückt.

      1. Ach so!
        Ironie ent­geht mir sel­ten – aber genau in dem Text kann ich kei­ne finden:

        "So, Freunde.
        Meine ITS ist voll mit COVID, über­wie­gen­der Anteil "voll­stän­dig geschützt".
        Heute vor einem Jahr – ohne jeg­li­chen Impfstoff -
        waren es nicht mal ein Drittel der Patienten.

        Das Projekt "#Impfung" ist voll­stän­dig gescheitert.
        Jegliche Diskriminierung gegenstandslos."
        (M. Käsemann)

        1. @Boris Büche: Ich bezweif­le, daß sie hier anders als bei den ande­ren iro­ni­schen Tweets hier aus­nahms­wei­se Reales über "ihre" Station berich­tet. Wissen kön­nen wir das wohl bei­de nicht. Außerdem soll­ten wir es nicht zu hoch hängen.

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