Ein wenig ist es wie bei Christian Drosten selbst: Was ich vor fünf Minuten gesagt habe, kann durchaus im Gegensatz stehen zu dem, was ich jetzt erkläre. War auf plagiatsgutachten.com noch gestern zu lesen "Herrn Drosten ist kein schuldhaftes Verhalten oder Fehlverhalten vorzuwerfen", so ist dort heute zu vernehmen:
»Christian Drosten publizierte drei Papers zum Thema der Dissertation mit Ko-Autoren. In der Dissertation, die auf den Papers basiert, musste er aber angeben, die gesamte Arbeit "ohne sonstige Hilfe selbst durchgeführt" zu haben. Also: Entweder ist diese "ehrenwörtliche Erklärung" falsch, oder die in den Papers angegebenen Autoren haben allesamt den Rang einer Ehrenautorschaft. Das wäre laut DFG-Kodex wissenschaftliches Fehlverhalten, übrigens normiert seit 1998. Eine dritte Möglichkeit wäre, dass die drei Papers gar nichts mit der Dissertation zu tun haben. Nun, dann wäre die Argumentation der Universität Frankfurt ungültig, dass die Ergebnisse der Dissertation in drei Papers veröffentlicht wurden.
Eine Schieflage: Gutachter beurteilen ihre eigenen Arbeiten
Das größte Kuriosum einer medizinischen Promotionsschrift Drostenscher Art ist aber wohl, dass Begutachter ihre eigenen Arbeiten bewerten (ähnlich hier). Der Erstgutachter der Dissertation von Christian Drosten, W. K. Roth, war auch Ko-Autor aller drei Papers, die die Basis der Dissertation bildeten, in einem Fall sogar Erstautor.
W.K. Roth benotete also Arbeiten, die er selbst schon für sehr gut befunden haben muss, sonst hätte er ja kaum mitgearbeitet. Eine etwaige Ehrenautorschaft ist zumindest bei jenem Paper, bei dem er als Erstautor genannt ist, auszuschließen.«
Zuvor hatte der Verfasser gemunkelt:
»Der "Star-Virologe" Christian Drosten hat eine deutschsprachige medizinische Promotionsschrift im Umfang von 122 Seiten vorzuweisen. Unklar ist und wahrscheinlich nie zu klären sein wird, ob er die Pflichtexemplare in der von § 12 Abs. 4 der damaligen Promotionsordnung vorgegebenen Frist von einem Jahr abgeliefert hat. Wir müssen dies wohl derzeit annehmen, sonst hätte er auch seine Promotionsurkunde nicht erhalten (man kann nun verschwörungstheoretisch spekulieren, dass er auch diese nie bekommen hat – aber wie wäre dann zu erklären, dass es nun, 2020, eine Promotionsschrift gibt? Soll diese etwa erst in diesem Jahr nachträglich verfasst worden sein? Verschwörungstheoretiker glauben, Herr Drosten hätte das in seinem Sommerurlaub 2020 "nachgeholt").«
Die Fragen sind gut, die Annahme etwas naiv: Wir "müssen" derzeit annehmen, daß alles korrekt war, "sonst hätte er auch seine Promotionsurkunde nicht erhalten". Das war bei den Diesel-Fahrzeugen mit Fake-Software doch auch so…
Zu den Erkenntnissen, die hier schon lange vorliegen, siehe Drosten-Dissertation: Zusammenfassung des Standes und Drosten-Dissertation: Zu "drei Teilaufsätzen" und einem "Wasserschaden".
Lieber AA!
Ich habe nun verstanden, was Ihre und Herrn Kühbachers Alternativhypothese ist: Herr Drosten habe tatsächlich dereinst vergessen, die Arbeit abzugeben oder (und noch viel schlimmer!) er wollte sich die Mühen und Qualen einer deutschsprachigen Promotionsschrift ganz ersparen. Folglich habe er 2003 auch keine Promotionsurkunde erhalten (oder hat er sie einer Sekretärin abgeluchst?). Er würde also seitdem als "falscher Doktor" herumlaufen. Womöglich wurde ihm auch mitgeteilt, die Publikation in den Zeitschriften sei eh ausreichend. Nur, die Hypothese hat einen Haken: Es müssten alle – Begutachter, Dekanat – mitgespielt haben und sich jetzt allesamt mit bedeckt halten. Denken Sie, dass so etwas möglich sein kann?
Sie spekulieren ja weiter, wenn ich es jetzt richtig verstehe, dass Herr Drosten sich aufgrund des öffentlichen Drucks im Sommer 2020 eine "Auszeit" nahm und das reparieren wollte: Er habe also womöglich die Dissertation neu "geschrieben" (womöglich die drei Papers ins Deutsche übersetzt) und das neu abgegeben, alles so, als wäre das Original aus dem Jahr 2003 gewesen. Nur: Denken Sie, dass ihm die Causa Dissertation so wichtig war, dass er den "Fake" so konsequent produziert hat, obwohl das Thema damals wie heute nicht medialisiert wurde?
Die Crux ist: Wie wollen Sie diese Alternativhypothese jemals beweisen? Selbst eine nun vorgelegte Promotionsurkunde könnte dann eine Fälschung aus dem Sommer 2020 sein… Das gefällt und missfällt mir gleichzeitig an Verschwörungstheoretikerin (zu denen ich Sie zähle und auch Herrn Kühbacher): Sie haben eine generelle Schuldsvermutung. Das teile ich in gewissen Bereichen. Nur: Eine überzogene Schuldsvermutung führt dazu, dass man überhaupt nichts und niemandem mehr trauen kann, außer sich selbst: Willkommen im Solipsismus!
Warum erstatten Sie nicht Strafanzeigen? In Deutschland haben wir doch die erfreuliche Situation, dass Ermittlungsergebnisse im Gegensatz zu Österreich mitgeteilt werden.
LG
sw
Was ist denn so schlimm an den Recherchen von AA und Herrn Kühbacher? Wieso schwingen Sie hier unangebrachter Weise die Keule von der “Verschwörungstheorie“? Ich als Bürgerin, die durch die “Maßnahmen“, die durch die “Beratung“ und die PCR-Tests des Drosten von ihren Grundrechten befreit wurde, möchte sehr gerne wissen, ob die Dissertation von D. rechtmäßig ist, umso mehr, da D. sich nicht habilitiert hat, sondern “ernannt“ wurde. Auch das Zustandekommen des PCR-Drosten-Tests an Silvester, als das Virus noch gar nicht sequenziert war, wäre eine interessante Recherche. Auch die Finanzströme von “philantropischen“, auf jeden Fall steuervermeidendenden Stiftungen (Quandt-Stiftung!!! BAMGF!!!), sind doch durchaus interessant, oder sind Sie ein Korruptionsleugner?
Gerade um “Verschwörungstheorien“ zu entgegnen, betreibt man doch Aufklärung durch Recherche. Ihre Argumentation ist daher in sich verkehrt und unlogisch.
Herr sw, Ihre Suada lässt sich auf wenige Worte zusammenfassen: "Zweifel an offiziellen Angaben sind zu unterlassen!"
Damit stehen Sie konsequent in der Phalanx der obrigkeitsgläubigen Duckmäuser und Allesschlucker. Herzlichen Glückwunsch für Ihre karrierefördernde, rückgratfreie Haltung.
"Nur, die Hypothese hat einen Haken: Es müssten alle – Begutachter, Dekanat – mitgespielt haben und sich jetzt allesamt mit bedeckt halten. Denken Sie, dass so etwas möglich sein kann?"
Ja natürlich. Das ist völlig normal. So läuft das in den Zirkeln. Sollen die Leute etwa ein Schäfchen von den Quandts anpissen? Ihren gutbestallten Positionen die Zinnpest unterschieben?
Ich bin wohl etwas langsam von Begriff: ich habe jetzt erst kapiert, dass der Autor dieses Undings bei Telepolis derselbige Doz.Dr.Stefan Weber ist wie der von "plagiatsgutachtenpunktcom".
Dabei hätte diese hier gegebene Blaupause des TP-Artikels mir das gleich klar machen müssen.
"Ich habe nun verstanden, was Ihre und Herrn Kühbachers Alternativhypothese ist: …" ist ja die Grundaussage des TP-Artikels, nur dass statt den Namen der Kampfbegriff "Verschwörungstheoretiker" eingesetzt wurde.
Traurig, für was sich Leute so hergeben …
Korruptionsleugner – sehr schön!
Ich frage mich, wie kann jemand, der einer der wenigen übrig gebliebenen Investigativjournalisten ist, von jemandem, der ja eigentlich kein dummer Mensch ist, sich zu einer Aussage hinreißen lassen, dass es sich hier nach wochenlanger Recherche um Verschwörung handelt?
Da sollte der werte Herr Weber vielleicht lieber mal auf die andere Seite schauen und dem Menschen, den er als "Star-Virologe" bezeichnet, mehr auf die Finger und den Mund schauen. Sich einfach mal erinnern, wie dieser Star-Visionär dieses Mal genau wie vor 10/11 Jahren und immer wieder vorher und zwischendurch mit seinen Computersimulationen daneben lag und liegt: "Wir werden Zustände sehen, die wir uns nicht vorstellen können.… es werden Millionen von Menschen sterben, wenn wir nicht das tun, was ich ihnen jetzt sage.."… oder so ähnlich..
Dieser Drecks[… zensiert von AA – wir wollen vermutlich beide keine Beleidigungsklage], dieser Münchhausen und alle, die ihm den Rücken stärken und ihm für seine verschwörenden Falsch-Visionen auch noch huldigen, gehört das Amt entzogen … und nicht den Ärzten vor Ort, die seit April leere Praxisräume haben, keine Patienten, schon gar kein Covid – es sei denn, es wird durch einen PCR-Test provoziert, der bei 45 facher Vergrößerung alles erkennt…
Lieber Herr Weber, halten Sie bitte den Ball flach – so haben Sie vielleicht noch eine Chance, den nächsten Pass an den Mann zu bringen… Falls nicht, werden ihre Querschläger immer drastischer und sie ganz schnell ausgewechselt…
Allein die Tatsache, dass Sie hier das Wort "Verschwörung" in den Mund nehmen, sagt allein schon genug darüber aus, von wem Sie sich haben anstiften lassen, hier so einen Unfug zu schreiben.
"Christian Drosten publizierte drei Papers zum Thema der Dissertation mit Ko-Autoren. In der Dissertation, die auf den Papers basiert, musste er aber angeben, die gesamte Arbeit "ohne sonstige Hilfe selbst durchgeführt" zu haben." (von Plagiatsgutachten)
Also das sehe ich nicht so. Er muss die Monographie ohne fremde Hilfe angefertigt haben! Würde jeder Doktorand alle Experimente ganz alleine machen, bekäme er seine Diss nie fertig. Es ist an den mir bekannten Unis in Deutschland so, dass man sehr wohl ein Monographie basierend auf eigenen Publikationen, die die Namen von Ko-Autoren tragen, als Dissertation einreichen und dafuer den Titel bekommen kann.
Dies gesagt habend, fehlt mir aber in der Monographie der Hinweis auf eben diese Veröffentlichungen. So wie ich es kenne, müsste man dann schreiben: "Teilaspekte der Arbeit wurden veröffentlicht in…" oder ähnlich. Aber wieviel Spielraum es hier gibt, ist mir nicht bekannt.
Tja, Herr Aschmoneit, jetzt haben Sie Ihr Fett weg. Der Autor Stefan Weber, der es sicher wissen muss, schreibt auf Telepolis:
"Ist Christian Drosten falscher Doktor? Hat er seine Promotionsschrift "gefaket"?"
und
"Seit Wochen kursieren in diversen Verschwörungstheorie-Blogs Gerüchte, … ."
(Ich sage es Ihnen ganz überzeugt: wer mit so einem Stück rauskommt, WILL auf Teufel komm raus, also in moralisch übelster Haltung, Reaktionen provozieren. Und solche Stücke sind inzwischen die Regel – nicht die Ausnahmen. Wir haben eine totale Verlotterung im Publikationsbereich. Niemand dort ist an einer Befriedung und Beruhigung interessiert.)
… und der Knaller:
sw hält nun die deutsche Promotionsordnung für Mediziner für den Skandal – und nicht den offensichtlichen Bruch dieser Ordnung bei Drosten. Der offensichtliche Bruch der Promotionsordnung wird bei sw zu einer "Schieflage".
Ja, so kann man es auch machen. Bei einem anderen als Hr. Drosten würden natürlich sofort die hysterischen Schreie nach Recht und Ordnung durch die Lande gellen.
Übrigens, die Aussage "Auszüge […] wurden in folgenden Zeitschriften veröffentlicht" ist bezugnehmend falsch wenn danach ZeitschriftenARTIKEL genannt werden. Ich vermute: eine der kleinsten Ungenauigkeiten dieses "Star-Wirrologne".