Angeblich überlaufende Stationen und Krankenhausschließungen – wie paßt das zusammen? "Wo ist das Problem?", werden Lauterbach und die Bertelsmann-Stiftung sagen, die schon lange nicht profitable Krankenhäuser im Visier haben. In der Formulierung steckt der ganze Widersinn einer Gesundheitspolitik, für die auch Impfstoffe ins Portfolio passen müssen (s. Alles muß raus!).
Auf radioessen.de ist zu erfahren:

Auch im niederrheinischen St. Tönis war am 1.1. Schluß. Womöglich war Corona ein Vorwand für eine lange geplante Schließung, wie wz.de berichtet. Wie in Essen hatte auch dort eine Bürgerinitiative über Jahre für den Erhalt der Klinik gekämpft. Die Gesundheit zog auch hier den Kürzeren gegen Geschäftsinteressen:
»Nun also doch, kurz vor Ende des Jahres 2020, der öffentlich gezogene Schlussstrich, den nicht nur die gut informierten Kreise in der Stadt seit Monaten kommen sahen.
Leistungsträger haben das Haus längst verlassen. Der Rundum-Betrieb „24 Stunden an sieben Tagen“ war nicht mehr aufrechtzuerhalten. Chefarzt, drei Oberärzte und sieben Assistenzärzte waren einst tätig. Niemandem von ihnen muss mehr gekündigt werden…
Das Krankenhaus, für dessen Fortbestand vor zweieinhalb Jahrzehnten so hart durch die Tönisvorster gekämpft worden war, blieb ein Langzeit-Patient, der auch nach der Übernahme der Alexianer 2014 nicht mehr richtig auf die Beine kam…
Dass 2018 die Notaufnahme „als Herzstück eines jeden Krankenhauses aufgegeben werden“ musste, war ein Schlag ins Kontor. [Geschäftsführer] Wilke: „Das war ein durch eine bundeseinheitliche Vorgabe erzwungener Verzicht“, betont Wilke. Eine Einrichtung wie Tönisvorst konnte Voraussetzungen nicht erfüllen. Konsequenz war: „Von heute auf morgen hatten wir einen Rückgang an Patienten von rund 25 Prozent.“ Dem Krankenhaus Maria-Hilf Tönisvorst als kleinem Krankenhaus der Grundversorgung sei jede Chance auf Stabilisierung genommen worden…
Bei der Übernahme vor sechs Jahren verpflichteten sich die Alexianer, den Krankenhausbetrieb und die Notfallversorgung bis 2020 aufrechtzuerhalten. Ist das jetzt Zufall? Oder auch noch eine durch die Corona-Pandemie verschärfte Punktlandung? Wilke wehrt sich gegen jeden Vorwurf, die Schließung des Krankenhauses jetzt sei bereits 2014 angestrebt worden…
120 und damit ein Drittel aller 400 Mitarbeiter, arbeiteten im Krankenhaus, in Teil- und in Vollzeit. Wilke nennt keine Zahlen, aber einigen droht nun die Kündigung. So sei zum Beispiel die Trennung von der Abteilung Radiologie „unausweichlich“.«
Der Manager behält seinen Job.
»Zwei bekannte Hausärzte der Stadt werden 2021 in Rente gehen, kündigt Wilke an. Für die Allgemeinmediziner Klaus Verstraeten und Friederike Üçer werden bereits Nachfolger gesucht. Ein schwieriges Unterfangen. Ausgang ungewiss.«
Wie gut, daß die Menschen mit Corona abgelenkt werden und sich nicht mehr den Kopf darüber machen, ob das Thema Gesundheit dem Markt überlassen werden darf.
Und wenn die Krankenhäuser nicht geschlossen werden, wird darin getanzt.
Im Prinzip sind wir Winston Smith, festgeschnallt auf der Liege in Zimmer 101 des Ministeriums für Liebe. Und die Regierung ist O'Brien. Seit Monaten hält er vier Finger hoch – und verlangt von uns, fünf zu sehen. Und jedes Mal, wenn wir "Vier" sagen, dreht er den Strom noch höher.