Same same but different. Antisemitismus-Vorwurf als Allzweckwaffe

Von Beginn an wur­den die "Corona-Proteste" als anti­se­mi­tisch ver­leum­det. Für die­ses Totschlagargument war nichts ande­res von­nö­ten als die schlich­te Behauptung, abge­se­hen von Verweisen auf weni­ge Fälle, die in kei­ner Weise das Spektrum der Kritik abbil­de­ten. Es war die Infragestellung der über­zo­ge­nen staat­li­chen Maßnahmen als sol­che, die nicht sein durf­te. Hier sei erin­nert an die Bundespressekonferenz vom 24.11.2020 mit unglaub­li­chen Aussagen von KKK (Kahane Kühnert, Klein):

Anetta Kahane spricht von der "Bedrohung durch die Coronaproteste, die sich über­all in der Bundesrepublik breit­ma­chen", bei denen sich "der Antisemitismus in einer neu­en Weise ver­dich­tet hat". Wir müß­ten dem­nächst damit rech­nen, "daß der offe­ne, gera­de, direk­te Antisemitismus… wie­der aus­bricht". "Verschwörungsideologien haben immer, immer ein anti­se­mi­ti­sches Betriebssystem, weil der Antisemitismus selbst sozu­sa­gen die älte­ste Verschwörungstheorie über­haupt ist."

Der letz­te Satz ist, unab­hän­gig von der Bewertung der dama­li­gen Ereignisse, gefähr­li­cher und nicht nur logi­scher Unsinn. Danach wäre der nor­we­gi­sche Massenmörder Breivik, der sich in die Tradition der christ­li­chen Kreuzritter im Kampf gegen die "isla­mi­sche Gefahr" und den "kul­tu­rel­len Marxismus" stell­te, anti­se­mi­tisch inspi­riert gewesen.

Auflehnen gegen das, was nötig ist in den Coronazeiten

Ganz abscheu­lich anti­se­mi­tisch ist ihr,

"daß ver­schie­den­ste Milieus aus der bür­ger­li­chen Mitte plötz­lich sich zusam­men­fin­den in einer gera­de­zu irra­tio­na­len äh-ähm Form sich auf­zu­leh­nen gegen die Errungenschaften der Moderne, gegen ähm die Vernunft und ähm gegen ähm das, was nötig ist in den Coronazeiten." 

Wenn Antisemitismus grün­det auf "Überzeugungen gegen­über Juden als einem Kollektiv" (Bundeszentrale für poli­ti­sche Bildung), wie ist dann die fol­gen­de Aussage Kahanes ein­zu­ord­nen, die sich gegen "Naturheiler" wendet?

»Wenn sie aber die jüdi­sche Gemeinschaft fra­gen, dann haben die schon immer sozu­sa­gen gewis­se Vorbehalte gehabt gegen bestimm­te Milieus, die sich sozu­sa­gen mehr mit der Natur und dem Urständigen und dem Bodenständigen beschäf­tigt haben als mit der Wissenschaft und der moder­nen Gesellschaft.«

Noch absur­der wird es, wenn sie meint:

»Antisemitismus zu bekämp­fen ist auch Teil des Gesundheitsschutzes, heut­zu­ta­ge. Wir müs­sen auch aus­bil­den die ver­schie­de­nen Mitarbeiter des Gesundheitswesens im Umgang mit Corona- äh-äh – Verweigerern, Leugnern und so weiter.«

Judenhaß verbindet

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdi­sches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, und Kevin Kühnert, damals stellv. Parteivorsitzender der SPD und Bundesvorsitzender der Jusos, set­zen noch meh­re­re drauf. Klein:

»Judenhass… ver­bin­det bei den Protesten gegen die Infektionsschutzmaßnahmen… das Spektrum von Esoterik-Begeisterten über Heilpraktiker und Friedensbewegte bis zu Reichsbürgern und offen Rechtsextremen.«

Gab es zu Anfang der Proteste noch die immer­hin zuläs­si­ge Frage an Friedensbewegte und Heilpraktiker "Warum mar­schiert ihr mit Rechtsextremen?", so wer­den sie inzwi­schen kur­zer­hand in den Kreis der Judenhasser aufgenommen.

Heilpraktiker und Friedensbewegte bereiten Attentate vor. Nötig ist der Schutz vor falschen Überzeugungen und Verwandten

»Worten wer­den schnell zu Taten [sic]. Das haben die Attentate in Halle, Hanau und Dresden und die jüng­sten Ausschreitungen im Zuge der soge­nann­ten Corona-Proteste deut­lich gezeigt.«

Deshalb git:

»Jeder und jede von uns ist gefragt, in der Pandemie Verantwortung zu über­neh­men, um sich und ande­re zu schüt­zen vor dem Coronavirus genau so wie vor anstecken­den fal­schen Überzeugungen.«

Karrierist Kühnert hat

»Sorge, auf Verwandte zu tref­fen an die­sem Weihnachtsfest und an die­sen Feiertagen, die in den letz­ten Monaten ein paar merk­wür­di­ge Abbiegungen genom­men haben. Die sich selbst radi­ka­li­siert haben durch obsku­re Quellen im Netz, die seriö­se Nachrichtenquellen nicht mehr aus­ein­an­der­hal­ten kön­nen von unse­riö­sen Blogs, die von poli­tisch inter­es­sier­ten Seiten geschrie­ben wer­den.«

Seiten schrei­ben Blogs, die Kühnerts Familie gefähr­den, weil deren Mitglieder nicht aus­ein­an­der­hal­ten kön­nen… Armer Kerl! Dagegen will er die Beschäftigten im Gesundheitssystem und den Verwaltungen stär­ken, die "mit einer brei­ten Masse von Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt kom­men".

Genau das sehen wir im Moment vor uns: Massenvernichtung von jüdischen Menschen in Deutschland vorbereitet

Joschka Fischer hat­te das "Nie wie­der Auschwitz!" für die Bombardierung Belgrads instru­men­ta­li­siert, Kühnert nutzt es gegen Teile der eige­nen Bevölkerung:

»Das Versprechen des 'Nie wie­der' kann nicht nur bedeu­ten, die indu­stri­el­le Massenvernichtung von jüdi­schen Menschen in Deutschland zu ver­hin­dern, son­dern eben auch die Wurzeln des­sen aus­zu­rei­ßen, was, das wis­sen wir aus der Geschichte, zu sol­chen Entwicklungen am Ende führt. Und genau das sehen wir im Moment vor uns


Das alles kann nicht nur aus gren­zen­lo­ser Dummheit her­rüh­ren. Alle, die hier zu Wort kom­men, wis­sen sehr wohl, was Antisemitismus ist, sie wis­sen, daß die genann­ten Morde in Halle und Hanau aus anti­is­la­mi­schen und aus­län­der­feind­li­chen Motiven erfolg­ten (mit Dresden spielt Klein ver­mut­lich auf ein schwu­len­feind­li­ches Attentat eines Islamisten an), sie wis­sen, daß die von ihnen gezo­ge­ne Verbindung zu den Corona-Demos ein Konstrukt ist. Ihre Worte sind bewußt gewählt, weil sie eben­so wis­sen, wie ver­nich­tend die erho­be­nen Vorwürfe wir­ken kön­nen. Bis zu den Demonstrationen von Hunderttausenden gegen die dro­hen­de "Impf"-Pflicht waren sie damit auch erfolgreich.

Wären es nicht die glei­chen Figuren, die auch heu­te wie­der den "Kampf gegen Antisemitismus" laut­stark ver­kün­den, wäre man viel­leicht geneig­ter, jeden Protest gegen die israe­li­sche Regierung für Judenhaß zu hal­ten. So wird man klu­ger­wei­se weder die paar Leute mit "Ungeimpft"-Sternen und Schildern gegen "Soros und Rothschild" für mit der Coronaprotestbewegung iden­tisch hal­ten wie sämt­li­che Demos für Waffenruhe im Nahen Osten, zu denen auch jüdi­sche Organisationen auf­ru­fen, für antisemitisch.

Antisemitismus ist wider­lich wie ande­re grup­pen­be­zo­ge­ne Ressentiments. Er hat das größ­te Menschheitsverbrechen, im Namen Deutschlands, her­vor­ge­ru­fen, und er ist in vie­len Weltgegenden nicht nur viru­lent. Würde man in die­sem Land eine beson­de­re Verpflichtung auf­grund der Verbrechen in der Nazizeit ernst­neh­men – was man soll­te –, dann wäre ange­sagt, die mit der Ausgrenzung und Vernichtung jüdi­scher Menschen eng ver­bun­de­nen Einrichtungen des Gesundheitssystems end­lich umfas­send mit ihrer Geschichte ver­traut zu machen. Daß dies nicht geschieht, ist nach­zu­le­sen in vie­len Beiträgen via coro​dok​.de/​t​a​g​/​g​e​s​c​h​i​c​h​te/.

Zuerst wur­de über die­se BPK hier am 26.11.20 berichtet.


Übrigens, das ist etwas ganz anderes:

ber​li​ner​-zei​tung​.de (31.10.23)

Update: Der Beitrag wur­de an zwei Stellen über­ar­bei­tet. So wur­de der Fehler, Breivik sei Schwede, korrigiert.

59 Antworten auf „Same same but different. Antisemitismus-Vorwurf als Allzweckwaffe“

  1. Man müss­te wohl mal eine Begriffsgeschichte der Entgrenzung des Antisemitismus-Begriffs als Allzweckwaffe zur Diffamierung Andersdenkender schreiben.

    Mutmasslich fing es mit dem Begriff des «struk­tu­rel­len Antisemitismus» an. Der wie­der­um dürf­te auf eine Beobachtung zurück­ge­hen, dass es seit den 1960ern einen lin­ken AS im Sinne von (ech­tem) Judeshass in die­sem Milieu gibt, wel­ches die­ses nicht wahr­ha­ben will. Das wur­de dann wohl erwei­tert, indem man alles, was «struk­tu­rell» ähn­lich war, unter AS sub­sum­miert hat. Indem sich der trans­na­tio­na­le BlackRock-Kapitalismus Ideologeme, die noch vor 20 Jahren als «links» gal­ten, für sei­ne Zwecke ange­eig­net und umge­mo­delt hat, und damit auch den des struk­tu­rel­len AS, wur­de der Begriff (end­gül­tig) zum Herrschaftsinstrument.

    Zur Geschichte ins­bes. des lin­ken AS im Kontext des mus­li­mi­schen und klas­si­schen AS und der Geschichte Israels, emp­feh­le ich im übrigen:

    Robert Holzer, 2011, Neue Linke zwi­schen Antisemitismus, Antizionismus und Kritik an Israel, in: Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit, Fernwald (Annerod), No. 19, S. 266–334.
    [HTM] https://​welt​ex​pe​ri​ment​.com/​b​o​x​/​h​o​l​z​e​r​_​2​0​1​1​_​n​e​u​e​-​l​i​n​k​e​.​h​tml
    [PDF|58 Seiten] https://​welt​ex​pe​ri​ment​.com/​b​o​x​/​h​o​l​z​e​r​_​2​0​1​1​_​n​e​u​e​-​l​i​n​k​e​.​pdf

    1. @Ulf Martin: Eine intel­li­gen­te und mate­ri­al­rei­che Arbeit, zu der mir doch eine gan­ze Reihe Kritikpunkte ein­fal­len. Wozu hier nicht der Ort ist.

      1. Kritikpunkte: Mir fal­len da auch eini­ge ein. Deswegen neh­me ich dazu die Monographie der bei­den Israelis Shimshon Bichler und Jonathan Nitzan, «The glo­bal Political Economy of Israel» (Pluto 2002). – Wenn man das und Holzer zusam­men nimmt, wür­de das aller­dings the­ma­tisch erst recht den Rahmen hier sprengen.
        https://​bnar​chi​ves​.yor​ku​.ca/8/

  2. Andererseits stel­le ich durch­aus fest, dass aktu­ell die Bilder aus Nahost sehr wohl bei eini­gen im Querdenker-Milieu den schlech­ten alten Vernichtungsantisemitismus trig­gern. Da kann man schon immer mal wie­der eine Überraschung erle­ben. Wo Holzer recht hat ist, dass oft schwer aus­ein­an­der zu hal­ten ist, ob sich jemand ehr­lich um die Lage in Palästina erregt oder doch nur sein anti­se­mi­ti­sches Mütchen kühlt. – Aber klar, so wie vom neu­nor­ma­len Regime ver­wen­det, hat der Begriff «Antisemitismus» mit dem, was er eigent­lich bezeich­net, nichts zu tun.

  3. anti­se­mit ist, wer an ostern in die kir­che geht: "kreu­zigt ihn!"

    "brei­vik": wenn: "migra­ti­on als waf­fe": dann: wer setzt die­se waf­fe ein? = mög­lich­keit für eine anti­se­mi­ti­sche verschwörungstheorie.
    —————–
    die "coro­na-pro­te­ste" hat­ten eine eige­ne qua­li­tät, die durch den anti­se­mi­tis­mus-ver­dacht ver­neint, aberkannt wird.

    ich woll­te mich nicht des­halb nicht imp­fen las­sen, weil bour­la jude ist.
    ich woll­te mich nicht imp­fen las­sen, um mich zu schützen.
    mein selbst­schutz wird mir als grup­pen­be­zo­ge­ne feind­lich­keit aus­ge­legt, viel­leicht weil ich durch mei­nen selbst­schutz das deut­sche volk erhal­ten will.

    mein anlie­gen, mich selbst zu schüt­zen, wird mir als feind­se­li­ger akt ausgelegt.
    für men­schen, die in der imp­fung kei­ne gefahr sehen, son­dern dar­in, nicht­gem­impft zu sein, a‑sozial zu sein, muß eine erklä­rung gefun­den wer­den, war­um men­schen sich zu gefähr­dern machen, war­um sie sich ein­bil­den, die gefahr der imp­fung sei für sie grö­ßer als die gefahr, die sie selbst darstellen.
    wer an die pan­de­mie nicht glaubt, glaubt nicht dar­an, weil juden auch an die pan­de­mie glau­ben und weil juden an dem impf­stoff for­schen und ihn ver­mark­ten und dar­an geld verdienen.
    die anti­se­mi­ten wol­len lie­ber ster­ben und ande­re ver­seu­chen, wie anti­se­mi­tis­mus auch als seu­che defi­niert wird, bevor sie von ihrem wahn (anti­se­mi­tis­mus) ablassen.
    die "coro­na­leug­ner" waren also einem mas­sen­wahn erle­gen, der in pogrom-stim­mung hät­te umschla­gen kön­nen, bis hin zur aus­füh­rung des auf­ruhrs gegen juden.
    anti­se­mi­tis­mus ent­facht volkszorn.
    inso­fern fühlt sich jede regie­rung von anti­se­mi­tis­mus bedroht, da anti­se­mi­tis­mus den frie­den stört.
    anti­se­mi­tis­mus ist in sich staats­feind­lich, sofern der anti­se­mi­tis­mus nicht staat­lich betrie­ben wird.

    mei­ne gesund­heit war mir also gar nicht wirk­lich wich­tig, ich war auf­ge­hetzt, im wahn, ver­schwö­rungs­gläu­big, denn die gesund­heit ist immer die der anderen.

  4. Je höher der Grad an Bildung, je bes­ser die Ausbildung, desto mehr Worte und Fremdworte ste­hen zur Verfügung um sol­che ersprie­e­slich in Fülle anei­nen­der und über­ein­an­der zu rei­hen, zu ver­schach­teln, quer­zu­ver­wer­fen, rotie­ren, man­geln, aus­schüt­teln, pres­sen, lockern und ver­zückt, miss­mu­tig zu ver­wir­beln, Sinnesemigriert, frisch­zu­er­fül­lend, durch­zu­füf­ten und abzu­sickern, ganz um am Ende NICHTS – aber auch rein GAR-NICHTS aus­ge­sagt zu haben, aber Alle mal eben bezich­tigt zu haben, womit auch immer. Keiner weiss Bescheid, fangt an!

    Leute, wählt unse­re Parteien wei­ter, und (fast) nie­mand muss sich direkt vor­wer­fen las­sen die­se Leute an die Macht gebracht zu haben. Vaku – um ver-sie­gelt und gut bezahlt. Be-neid-enswert.

    1. [nach­ge­reicht]

      Wenn Ihr jetzt mit­liest, und glaubt beschimpft wor­den zu sein – dann wisst Ihr nicht was schimp­fen eis­sst – Ihr bekack­ten lego­län­di­chen poli­bi­er­trin­ker! – pfrfffff .……

  5. Ich fra­ge mich, ob nach der Kahan'schen,äh,Logik nicht (oder vor allem) auch jene "ein anti­se­mi­ti­sches Betriebssystem" haben, die die "Verschwörungsideologie" ver­brei­ten, dass es jenen (auch und vor allem Fachleuten), die bei den "Coronaprotesten" auf­tra­ten ent­we­der um
    – Geld und/oder
    – Geltungsbedürfnis und/oder
    – eine grund­sätz­li­che Ablehnung des "frei­heit­li­chen Staates"
    gehe.

    Ein Rätsel ist mir immer noch, war­um der (imho: damals wie heu­te geschmack­lo­se) "Ungeimpft"-Stern bereits zu einem Zeitpunkt auf­ge­tre­ten ist (und von den "ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Medien" breit­ge­tre­ten wur­de), als es (offi­zi­ell) noch gar kei­nen "Impfstoff" gab.
    Eine mög­li­che Erklärung fin­det sich (datiert bereits ein hal­bes Jahr vor der Pressekonferenz) auf der Webseite der von Kahane gelei­te­ten Stiftung:
    https://​www​.bell​tower​.news/​e​r​k​l​a​e​r​t​-​w​a​r​u​m​-​i​s​t​-​e​s​-​a​n​t​i​s​e​m​i​t​i​s​c​h​-​w​e​n​n​-​s​i​c​h​-​i​m​p​f​g​e​g​n​e​r​i​n​n​e​n​-​e​i​n​e​n​-​d​a​v​i​d​s​t​e​r​n​-​m​i​t​-​u​n​g​e​i​m​p​f​t​-​a​n​-​d​i​e​-​b​r​u​s​t​-​s​t​e​c​k​e​n​-​9​9​5​75/
    Die Verbindung zum "Masernschutzgesetz" in dem die Au-Toren (m/w/d) – allen dro­hen­den Bußgeldern und son­sti­gen Nachteilen zum Trotz – nicht als "Impfzwang", son­dern als (freie?) "Entscheidung" sehen wollten!
    (Ich geste­he, dass ich bei des­sen Verabschiedung 09/2019 selbst kei­ne Bedenken hat­te – zumal es mich ohne­hin nicht betraf und ich Masernimpfungen für sinn­voll hielt; und mit Einschränkungen immer noch halte).

    Im Nachhinein lässt sich fol­gen­de Behauptung (Zitat!) als Beleg für die "ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen und/oder wahn­haf­ten Kreise" der Au-Toren (m/w/d) werten:
    "in ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen Kreisen und 'Alternativmedien' (…) wird ein vor­geb­li­cher 'Impfzwang' als Realität ver­han­delt. Menschen, die sich nicht imp­fen las­sen wol­len, befürch­ten in die­sen wahn­haf­ten Kreisen Einschränkungen für ihre Freiheitsrechte und für ihr Leben, die es gar nicht gibt und auf abseh­ba­re Zeit auch nicht geben wird. Sie befürch­ten etwa, ohne dass es bis­her dafür eine Grundlage gäbe, nicht mehr frei rei­sen zu dür­fen, Geschäfte und Restaurants betre­ten zu dür­fen u.ä. ".
    Immerhin lässt die­ser (nai­ve?) Beitrag die Antwort auf eine nicht gestell­te Frage offen: Ob es, wenn "es dafür eine Grundlage gäbe" (was spä­te­stens seit der unsäg­li­chen "öffent­li­chen Diskussion" ab Herbst 2021 ja zutraf), immer noch abwe­gig wäre, "hier eine Parallelität zu Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus." zu sehen?
    (zumin­dest beschränkt auf die Zeit vor 1938, als man sich sei­tens des Nazi-Regimes noch weit­ge­hend auf "ein­fa­che" Diskriminierung[sgesetze] beschränk­te – flan­kiert vom "Stand der Wissenschaft"
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​R​a​s​s​e​n​t​h​e​o​r​i​e​#​2​0​.​_​J​a​h​r​h​u​n​d​ert )

    Eine zwei­te, mög­li­che Erklärung wäre eher "ver­schwö­rungs­ideo­lo­gisch": dass Aktivisten des Regimes die inkri­mi­nier­ten Sterne selbst in Umlauf brach­ten, um so die "Corona-Proteste" gezielt verungl-"impfen" zu können.

    Ockhams (+ Hanlons) Rasiermesser las­sen mich zu Ersterem tendieren.

  6. Ja, sie *wis­sen* oder müss­ten es wenig­stens wis­sen, dass die Antisemitismus-Verschwörungs-Theoretiker-Keule in einer sol­chen Allgemeinheit und bezo­gen auf die Corona-Proteste unhalt­bar bzw absurd ist. Sie keu­len den­noch eif­rig wei­ter, um das Fenster des Sagbaren zu ver­en­gen und öffent­li­che Diskussionen über ihre eige­nen, zwei­fel­haf­ten Positionen zu unter­bin­den, ob bewusst oder unbe­wusst ist bezüg­lich der Schädlichkeit eigent­lich egal. Als pas­sio­nier­tem Küchenpsychologen fällt mir auch immer das Motiv des "mit den Wölfen heu­len" ein, wenn ich beob­ach­te, wie sehr sich die­se Leute gegen­sei­tig über­bie­ten, wenn es dar­um geht, die von "Verschwörungsnetzwerken mit anti­se­mi­ti­schem Betriebssystem" aus­ge­hen­den Gefahren auszumalen.

    So ein­fach und so dumm, lei­der. Solche "Gruselschocker" füh­ren nur zu nix Gutem und nut­zen sich beim Publikum auch irgend­wann ab …

  7. Jetzt wo es käl­ter wird, hat er offen­sicht­lich nur noch weni­ge Befürworter aus dem Dummvolk die sei­ne Hitzeschutzpläne noch mit­tra­gen. Nun hat sich Karl der Unfähige ein neu­es Arbeitsgebiet gesucht und stellt fest:
    "Es gibt zuviel Herzinfarkte und Schlaganfälle":
    https://www.zeit.de/video/2023–10/6340151188112/karl-lauterbach-wir-haben-zu-viele-herzinfarkte-und-schlaganfaelle

    Hat er bestimmt wie­der in ner Harvard-Studie gelesen…

    1. @Wann tritt…: Geht es um Gesundheit? Blöde Frage. "In dem bri­san­ten Brief (liegt BILD vor) wer­den zu vie­le Vorgaben, eine zu gerin­ge Vergütung und zu kom­pli­zier­te Digitalisierungspflichten für Deutschlands Arztpraxen beklagt."
      Warum soll­te Lauterbach wegen die­ses all­jähr­li­chen Zanks um Pfründe zurücktreten?

        1. @Wann tritt…: Ich wuß­te es doch, der Chinese ist schuld… Immerhin for­dert die Pharmazeutin, mehr Generika ein­zu­set­zen, was Scholz und Lauterbach nicht freu­en wird, die doch die deut­sche Pharmaindustrie zu einem noch mäch­ti­ge­ren "glo­bal play­er" machen wollen.

          1. @Wann tritt…: In Wirklichkeit gab es den von den ver­lo­ge­nen Medien aller Art her­bei­ge­schrie­be­nen Expertenrat näm­lich über­haupt nicht!

  8. Semiten sind ja auch die Araber – ara­bisch ist eine semi­ti­sche Sprache. Demnach ist ein Antisemit auto­ma­tisch auch gegen die ara­bi­schen Völker. – Also wenn man es mal pin­ge­lig und wort­klau­be­risch nimmt. 🙂 – Das scheint der Frau Kahane und Company noch nicht so auf­ge­fal­len zu sein. Ein Antisemit ist dann gegen alle Semiten, egal wel­cher Glaubensrichtung. Aber ja – Ottonormalverbraucher mit umfas­sen­der Allgemeinbildung durch die Öffentlich-Rechtlichen fällt so was eh nicht auf.

    1. @arnulf: Es gibt schon noch neben den drei Delirierenden ernst­zu­neh­men­de Forschung zum Thema. Bloß weil drei Leute ihnen auf­ge­tra­ge­nen Unsinn erzäh­len, heißt das mit­nich­ten, daß es kei­nen ekel­haf­ten Antisemitismus gibt. In ein­schlä­gi­gen Medien liest man immer noch über Höcke: »Sachlich kor­rekt bezeich­ne­te er das Holocaust-Denkmal in Berlin als „Denkmal der Schande“.« In den letz­ten Tagen gab es den Fall der Gedenkstätte in Ahlem, wo die "Wand der Namen", mit der depor­tier­ter und getö­te­ter NS-Opfer gedacht wird, mit anti­is­rae­li­schen Plakaten beklebt wur­de. Auch aus Buchenwald wer­den häu­fi­ge Angriffe berich­tet. Und selbst in einem hier nicht ver­öf­fent­lich­ten Kommentar war die Rede von "Kahane, Jüdischen Banden".

      1. @aa – Es geht mir nicht um Holocaustleugnung. Nach 45 oder in den 50 und 60iger Jahren war der Begriff anti­se­mi­tisch von Europa aus gese­hen ein­deu­tig antijüdisch.
        Wenn man jetzt den Palästinensern vor­wirft Antisemiten zu sein, dann sind sie im exak­ten Sinne des Wortes auch gegen sich selbst.
        Der Begriff Antisemitismus ist in den letz­ten Jahren voll­kom­men ver­kom­men, da als ver­ba­le Totschlagkeule gegen alle mög­li­che kri­ti­sche Stimmen miss­braucht. Was du da beschreibst in Deiner Erwiderung ist schlicht und ergrei­fend Neonazismus vom Feinsten. Der Begriff Antisemitismus ist schlicht und ergrei­fend in den letz­ten Jahren oder Jahrzehnten durch zu viel miss­bräuch­li­che Nutzung als Totschlargument nur noch zu einer Phrase geworden.
        Allerdings lässt sich in den Medien sehr gut mit dem Begriff Antisemitismus han­tie­ren, da mitt­ler­wei­le als Synonym für isra­el­feind­lich besetzt. Genau genom­men ist ja auch ein Teil der israe­li­schen Elite juden­feind­lich, da sie ja in den letz­ten drei Jahren den über­wie­gen­den Teil ihrer Bevölkerung an die neo­kon­ser­va­ti­ve Impfelite ver­kauft haben (nach dem Motto Hauptsache der Rubel oder bes­ser Dollar/Schekel rollt). Das ist vie­len in Israel leben­den Holocaustüberlebenden bit­ter auf­ge­sto­ßen weil sie da auf ein­mal ein böses Dejavue hatten.
        Wenn man momen­tan ver­sucht aus­ge­wo­gen zu argu­men­tie­ren, sitzt man immer zwi­schen allen Stühlen, beim Nahostkonflikt mit 100iger Sicherheit.
        Bin gespannt, was uns noch für ver­rück­te Propagandaparolen um die Ohren gehau­en wer­den, wenn die sich anbah­nen­de Wirtschaftskrise in einen hal­ben Jahr voll durch­schlägt. 2019 war die wirt­schaft­li­che Situation schon mal so wie jetzt – alle Frühindikatoren aus der Wirtschaft waren auf tief­rot. Da hat man sich mit Corona aus der Schlinge gezo­gen. Momentan ist die Welt noch deut­lich gefähr­li­cher gewor­den. Wenn nicht ein biss­chen Vernunft bei den Großkopferten (oder auch Angst um den eige­nen Hintern) ein­zieht, sieht es nicht gut aus.

        1. @arnulf: Ich fürch­te, das Thema ist nicht "schlicht und ergrei­fend" abzu­han­deln. Und die Annahme, daß "vie­le in Israel leben­de Holocaustüberlebende" wegen der "Impfung" "ein böses Dejavue hat­ten", hal­te ich für sehr kühn. Mehr als 84 % der über 90-Jährigen haben sich wenig­stens ein­mal "imp­fen" las­sen. Mal abge­se­hen davon, daß ich den Gedanken für abwe­gig halte.

  9. @aa

    Apotheker-Präsidentin Oberwiening wird im Artikel zitiert, dass Lauterbach zum Beispiel plant, Apotheken mit einem eige­nen Labor zu redu­zie­ren, die dann kei­ne Medikamente mehr selbst her­stel­len kön­nen und das jetzt, wo schon wie­der unzäh­li­ge Medikamente für Kinder nicht lie­fer­bar sind.
    Natürlich hat dies nichts mit Gesundheit oder der Gesundheitsversorgung der Bürger zu tun, Herr Adchmonait. Verzeihen Sie bit­te. Ich hat­te nur Hauptschule.

    1. @Wann tritt…: Ich wer­de mich bemü­hen, den Text des Briefes zu bekom­men. Dann könn­te ich beur­tei­len, wie "Bild" zur "Knallhart-Conclusio" eines "bri­san­ten" Briefs kommt. 

      Ich kann mir nur schwer vor­stel­len, daß es mehr als kurz­fri­stig sinn­voll sein kann, die Produktion von (Kinder-)Medikamenten in Labore der Apotheken zu ver­la­gern. Warum gibt es die Engpässe? Vor allem, weil die Pharmakonzerne selbst ent­schei­den kön­nen, ob ihnen ein Marktsegment lukra­tiv genug ist. Es gibt unend­lich vie­le Fälle von Erkrankungen nicht nur in armen Ländern, die schnell behan­delt wer­den könn­ten, in denen sich Forschung und Produktion für die Firmen "nicht lohnt". Die Antwort von Lauterbach war "Logisch, dann müs­sen wir euch wesent­lich mehr bezah­len". Hier liegt der Hase im Pfeffer bzw. der Fehler im System. Gibt es Proteste der Verbände dage­gen? Sie sind wie der Verband der for­schen­den Pharmaunternehmen Lobbyorganisationen von Privatfirmen, denn das in erster Linie sind Praxen und Apotheken. Wenn sie gemein­sam mit Patientenvertretungen für eine bes­se­re Gesundheitsversorgung auf die Straße gehen, bin ich ger­ne dabei. Haben Sie in der "Bildzeitung" übri­gens jemals Brandbriefe von ErzieherInnen oder PflegerInnen, Lokführern oder Verkaufspersonal gelesen?

      1. @Wann tritt…: Zur Erinnerung.

        »"Die zuge­las­se­nen Impfstoffe sind umfas­send geprüft und unse­re schlag­kräf­tig­ste Waffe im Kampf gegen die Pandemie. Apothekerinnen und Apotheker befür­wor­ten des­halb die Corona-Impfung und bera­ten ihre Patienten ent­spre­chend", sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.« (18.1.21)

        »Apotheker sol­len gegen COVID-19 imp­fen, das ist erklär­tes Ziel der Politik. Erfreulich ist, dass etwa die Hälfte der bun­des­wei­ten Apotheken sich auch bereit erklärt hat, dies zu tun. Allerdings könn­te es noch etwas dau­ern, bis Apotheken im gro­ßen Stil imp­fen kön­nen. Warum? ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening gibt in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) die Antwort…
        Die ABDA-Präsidentin betont, dass Apotheken durch die Impftätigkeit „auf gar kei­nen Fall (…) in Konkurrenz zu den Ärzten tre­ten“ woll­ten. Und wei­ter: „Das Ziel ist ja nicht, den Ärzten Impfstoff weg­zu­neh­men, das Ziel ist, die Impfquote zu erhö­hen. Das geht nur, wenn viel Impfstoff in das System fließt
        .“« (https://​www​.deut​sche​-apo​the​ker​-zei​tung​.de/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​2​0​2​1​/​1​2​/​2​3​/​e​r​s​t​e​-​a​p​o​t​h​e​k​e​n​i​m​p​f​u​n​g​e​n​-​a​b​-​j​a​n​uar, 23.12.21)

        »Die Praxisärzte in Deutschland sehen sich für deut­lich mehr Corona-Auffrischungsimpfungen im Winter gewapp­net, drin­gen aber auf kla­re Voraussetzungen. "Das ist mach­bar, wir kön­nen das", sag­te der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. "Wir reden über rund 15 Millionen Menschen, die bis Ende Dezember ihre Boosterimpfung bekom­men soll­ten."« (https://www.zeit.de/wissen/2021–11/vierte-corona-welle-winter-andreas-gassen-kbv-thomas-mertens-stiko, 2.11.21)

        »Ärzteverbände haben beklagt, dass nicht genug Impfstoff gelie­fert wird, um das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten zu errei­chen. „Inzwischen sind 14 Millionen Menschen in Deutschland geboo­stert, davon zehn Millionen in den Praxen. Bei die­sem Tempo ist das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten nicht völ­lig unrea­li­stisch“, sag­te der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).« (https://​www​.rnd​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​c​o​r​o​n​a​-​i​m​p​f​u​n​g​-​k​a​s​s​e​n​a​e​r​z​t​e​-​c​h​e​f​-​a​n​d​r​e​a​s​-​g​a​s​s​e​n​-​i​m​p​f​f​o​r​t​s​c​h​r​i​t​t​-​w​i​r​d​-​d​u​r​c​h​-​p​o​l​i​t​i​k​-​a​u​s​g​e​b​r​e​m​s​t​-​K​K​G​X​E​7​7​5​R​5​F​4​H​N​4​C​Z​J​C​G​3​T​J​J​L​4​.​h​tml)

        Damit wer­den ihre heu­ti­gen Forderungen nicht falsch. Es ist nur ver­blüf­fend, wie sie so schnell zu "Guten" wer­den sol­len, bloß weil sie Lauterbach an den Karren pissen.

      2. @aa

        Vielleicht gehen Sie ein­fach mor­gen mal in eine Apotheke und spre­chen mit einem Apotheker. Die stel­len Fiebersäfte und ande­re Medikamente für Kinder längst selbst her, sonst wäre die Versorgung mit die­sen Medikamenten in den ver­gan­ge­nen Jahren noch viel schlim­mer gewesen.
        Und der Lieferengpass ist da, weil Krankenkassen immer nur das bil­lig­ste Medikament eines Wirkstoffs bezah­len und die Pharmafirmen durch die­sen extre­men Kostendruck die Herstellung ins Ausland ver­la­gert haben. Lauterbach und Co. sei Dank!!
        Und wenn Frau Overwiening die Impfquote erhö­hen will, weil sie von der Impfung über­zeugt ist, was bit­te hat das damit zu tun, dass sie kri­ti­siert, dass Lauterbach Apotheken mit eige­nen Laboren redu­zie­ren will??
        Äpfel mit Birnen ver­glei­chen kann ich auch!

            1. @Wann tritt…: Kostendruck ist für die Unternehmen alles, was die Gewinnmargen schmä­lert. "Unnötig" lan­ge Zulassungsstudien kosten in der Tat – die­ses Problem hat man ja bestens gelöst. Arbeiter und Angestellte, die hier nur acht Stunden am Tag arbei­ten, sind kosten­in­ten­si­ver als sol­che in Indien, die es für weni­ger Geld auch die dop­pel­te Zeit tun. Weil es zu viel kostet und Herr Musk sosnt nicht inve­stiert, wer­den für ihn die übli­chen Umweltauflagen in Brandenburg gelockert. Den Karstadt- und Kaufhofbeschäftigten hat man jah­re­lang die Gehälter gekappt mit dem ver­lo­ge­nen Versprechen, dafür ihre Arbeitsplätze zu erhal­ten; der Kostendruck…

              Ausgerechnet bei der Pharmaindustrie von Kostendruck zu spre­chen, ist lach­haft. Nicht nur Biontech macht Milliardengewinne mit der Gesundheit, auch Boehringer, Merck und Bayer tun das. Und man kom­me nicht mit den hohen Forschungsausgaben. Die sind dabei erstens schon abge­zo­gen und zwei­tens wer­den sie in erheb­li­chem Maße sub­ven­tio­niert und über Hochschulforschung aus Steuergeldern erbracht. 

              Ich kann nicht erken­nen, daß die von Norbert Blüm (CDU) ein­ge­führ­te Preisobergrenze für bestimm­te Arzneimittel unklug ist. Und was spricht gegen Rabatte, die Krankenkassen aus­han­deln? Haben Sie mal einen Blick auf die Höhe ihrer Krankenkassenbeiträge gewor­fen? Wohin geht das gan­ze Geld? Zu einem gro­ßen Teil in die Taschen von Krankenhauskonzernen und der Pharmaindustrie.

              1. @aa, Sie haben aber auch gar kei­ne Ahnung vom Kapitalismus. Dieses Hinauszögern von Zulassungen hat mit Studien über­haupt nichts zu tun son­dern dient ein­zig dazu die Preise in die Höhe zu trei­ben. Daß Politiker irgend­wel­che Preisobergrenzen fest­le­gen ist natür­lich auch Käse. Und Was Kosten betrifft, die wer­den ganz ein­fach durch­ge­reicht. MFG

                1. @Erfurt: Interessant ist die Geschichte von Aspirin. Ähnlich wie heu­te die mRNA-Stoffe erleb­te das BAYER-Präparat sei­nen Durchbruch mit einer so titu­lier­ten Pandemie, der Spanischen Grippe. Damals begann der Siegeszug des Medikaments, über des­sen Nebenwirkungen kaum gespro­chen wird. Erinnert sei dar­an, daß bei den Zulassungsstudien der Corona-"Impfstoffe" zahl­rei­che Probanden Aspirin oder ähn­li­che Mittel nah­men, um die Schmerzen nach der Spritze gering zu halten. 

                  Warum soll es Käse sein, Preise für Medikamente zu deckeln? Aspirin hat nur in den DACH-Ländern einen Markenschutz. Im Rest der Welt kann ASS des­halb sehr viel bil­li­ger her­ge­stellt und ange­bo­ten werden.

                  Zur Erinnerung: Ganz im Sinne der "Standortsicherung" teil­te Jens Spahn am 18.3.20 mit: "Wir haben für Deutschland bei Bayer grö­ße­re Mengen Chloroquin reser­viert." Das galt damals als Corona-Medikament. Als die Kritik dar­an unüber­hör­bar wur­de, las man: "Die Bundesregierung jeden­falls hat die acht Millionen Chloroquin-Tabletten, die sie von Bayer geschenkt bekom­men hat, inzwi­schen wie­der zurück­ge­ge­ben." Der Beitrag hier­zu auf coro­dok ende­te mit dem Hinweis auf Menschenversuche von BAYER im Faschismus so: "Damals wie heu­te gin­ge es Bayer um Profite, um nichts ande­res." Weil ich kei­ne Ahnung vom Kapitalismus habe.

                    1. @Wann tritt…: In Ihrer Quelle steht sogar "Nun ver­fügt das Unternehmen wie­der welt­weit über die Marke Aspirin." Für die DACH-Länder habe ich mich auf den Wikipedia-Eintrag bezo­gen, der meint: "Die Bezeichnung Aspirin, die zunächst im eng­lisch­spra­chi­gen Raum und spä­ter teil­wei­se auch inter­na­tio­nal zum Synonym für ASS wur­de, ist in vie­len Staaten der Welt – dar­un­ter Deutschland, Österreich und die Schweiz – ein Markenname der Bayer AG oder ihrer Tochtergesellschaften für Medikamente mit die­sem Wirkstoff, in ande­ren Staaten hin­ge­gen gemein­frei und dort daher auch für Produkte ande­rer Hersteller in Gebrauch."
                      Ein wei­te­rer Eintrag bei Wikipedia über "Aspirin (Marke)" geht detail­liert auf ver­schie­de­ne Länder ein. Dort fin­det sich für BAYER die Information, daß "die Umsätze aller Aspirin-Produkte im Jahr 2018 damit 975 Mio. Euro" betru­gen. Zeitweise wur­de nach die­sen Angaben der Gewinn etwas geschmälert:

                      »2008 muss­te Bayer eine Strafe von 10,34 Mio. Euro für wett­be­werbs­wid­ri­ges Verhalten im sog. Aspirin-Kartell zah­len. Für Aspirin und ande­re rezept­freie Bayer-Medikamente bot Bayer einen Rabatt von 3 % an, wenn sich Apotheken an die unver­bind­li­che Preisempfehlung von Bayer hiel­ten. An dem Aspirin-Kartell hat­ten 11.000 Apotheken von rund 21.000 in Deutschland teil­ge­nom­men, und es dau­er­te ver­mut­lich von August 2005 bis zur Entdeckung im September 2007. Damit hat Bayer nach Ansicht des Bundeskartellamts „in wett­be­werbs­wid­ri­ger Weise auf die Wiederverkaufspreise von nicht ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Arzneimitteln in Apotheken Einfluss genom­men“. Die Geldbuße fiel rela­tiv nied­rig aus, weil Bayer von Anfang an ein koope­ra­ti­ves Verhalten bei der Ermittlung an den Tag leg­te. Es wur­de nur ein Betrag von 5 % des Umsatzes der betrof­fe­nen Tochterfirma ange­setzt und nicht die regu­lä­re Strafe von bis zu 30 %.«

              2. @aa: "Kostendruck ist für die Unternehmen alles, was die Gewinnmargen schmälert" 

                Ja, und mehr … ! Tatsächlich spie­len ech­te "Kosten" in der erwähn­ten Branche ver­mut­lich eine eher unter­ge­ord­ne­te Rolle. Geschäftsabschlüsse! – Dann guckt man viel­eicht mal wei­ter. Das kann Einiges bedeu­ten, muss aber nicht.
                Die Frage nach der Moral -> Pffffft .….

                Mit Jstitzianchen auf ihrer Seite (wer immer das nun wie­der sein könnte/möge/würde)

        1. @Wann tritt…: Hier haben Sie recht. Ein ein­zel­ner Lokführer darf sich bei "Bild" mal aus­kot­zen. Dabei sagt er vie­le klu­ge Dinge über Privatisierung, "freie Fahrt für freie Bürger" und nöti­gen Druck auf die Abgeordneten. Üblicherweise kom­men Lokführer bei "Bild", wenn sie sich orga­ni­siert weh­ren, vor im Zusammenhang mit "Mega-Chaos" und unver­ant­wort­li­chem "80er-Jahre-Comeback", das "völ­lig an der Realität vor­bei geht", "Knallhart-Gewerkschaft", die mit Streiks "droht", wobei sie "weni­ger Geld als die kon­kur­rie­ren­de Bahngewerkschaft EVG" fordert.

  10. Tatsächlich haben wir eine Menge Antisemitismus im Land, jedoch sehe ich die­sen bei Coronamaßnahmenkritiker eher nicht. Dort ist er eher unter­durch­schnitt­lich ver­tre­ten und ich mei­ne, es waren in Berlin bei den gro­ßen Demonstrationen aus Israelfahnen zu sehen. 

    Der gro­ße Mythos in die­sem Lande ist, zu behaup­ten, man dür­fe Israel nicht kri­ti­sie­ren. Doch, man darf. Aber auf Kritik darf auch Gegenkritik geäu­ßert wer­den und der dop­pel­te Standard ist bei der mei­sten Kritik an Israel offen­sicht­lich. Und dann muss man auch fra­gen, war­um der Kritiker so unfair kritisieren. 

    Ich bei­spiels­wei­se habe Israel für sei­ne Corona-Politik kri­ti­siert und es war kein dop­pel­ter Standard, weil ich alle Länder für eine ähn­lich har­te oder noch här­te­re Politik kri­ti­siert habe. Ich kri­ti­sie­re aber Israel nicht dafür, dass es sich gegen Angriffe wert, genau­so kri­ti­sie­re ich auch die Ukraine nicht, denn sie wur­de angegriffen. 

    Ich hal­te die Leute bei uns in der Regierung und im Mainstream für latent anti­se­mi­tisch. Ich begründe:

    1. Juden und der Antisemitismus wer­den ger­ne als Moralkeule her­aus­ge­holt, um poli­ti­sche Gegner fer­tig zu machen, z. B. die Maßnahmenkritiker oder kürz­lich Hubsi Aiwanger. Und aus­ge­rech­net die SZ macht 'ne Riesenkampagne. Broder nann­te es, da wird der Holocaust instru­men­ta­li­siert für poli­ti­sche Geländegewinne.

    2. Die Zahlungen an die UNRWA, PLO und wie das alles heißt, las­sen sich nicht kon­trol­lie­ren und wer­den selbst­ver­ständ­lich in juden­feind­li­che Projekte gesteckt. Ansatt die Zahlungen sofort ein­zu­stel­len, wur­de noch draufgepackt.

    3. Bei der docu­men­ta wur­de ein anti­se­mi­ti­sches Kunstwerk ent­hüllt, geför­dert mit öffent­li­chen Regierungsgeldern. Claudia Roth hät­te zurück­tre­ten müs­sen. Interessanterweise wur­de und wird sie von den Antisemitismussbeauftragten nicht mas­sivst kritisiert.

    Was die­se Judenstern-Nummer angeht ("unge­impft"), so tei­le ich die­se nicht. Es ist Instrumentalisierung des Holocaust, wie wir es aber sonst stän­dig erle­ben. Hier gilt halt wie­der, dass es dar­auf ankommt, wer den Holocaust auf geschmack­lo­se Art und Weise instru­men­ta­li­siert und es der Mainstream, wer darf und wer nicht. Wenn Moslems sich hin­stel­len, und behaup­ten, sie wür­den heu­te so lei­den wie die Juden im Dritten Reich, dann schlug das nicht so hohe Wellen. 

    Gerd Buurmann hat hier eine wun­der­schö­ne Auflistung von geschmack­lo­sen Gleichsetzungen zusammengestellt:

    https://​tap​fe​rim​nir​gend​wo​.com/​2​0​2​1​/​0​7​/​1​5​/​s​u​c​h​a​r​i​t​-​b​h​a​k​d​i​-​h​a​t​-​n​i​c​h​t​-​m​e​h​r​-​a​l​l​e​-​f​l​a​m​m​e​n​-​i​n​-​d​e​r​-​h​o​e​l​le/

    Und auch hier:
    https://​tap​fe​rim​nir​gend​wo​.com/​2​0​2​0​/​0​2​/​1​7​/​d​e​r​-​t​r​e​n​d​-​g​e​h​t​-​z​u​m​-​z​w​e​i​t​h​o​l​o​c​a​u​st/

    Bemerkenswert ist der erste Stern: "Ungeimpft". Der Beitrag ist vom Februar 2020.

    1. @Johannes Schumann: Ich tei­le vie­le Ihrer Darstellungen nicht, möch­te aber noch ein­mal dar­an appel­lie­ren, hier nicht den Nahostkonfikt und sei­ne vie­len Parteien zu erör­tern. Das ist etwas ande­res als die Frage der Instrumentalisierung des Antisemitismus-Vorwurfes oder der Corona-Politik Israels.

  11. Ist ja alles wich­tig und rich­tig. Doch das Wichtigste ist: Ich bin und blei­be unbe­han­delt mit den Produkten Pfizer / Biontech etc. Aber NICHT wegen des Lebenslaufs des CEO, der ja mor­gen schon wie­der wech­seln kann:

    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​A​l​b​e​r​t​_​B​o​u​rla

    Der Hintergrund sei­nes Werdegangs ist mir, wie alle poli­ti­schen Parteien, nach wie vor abso­lut egal. Mir hat kein Jude jemals etwas per­sön­lich getan. Ich ken­ne kei­ne Araber und ken­ne kei­ne Palästinenser persönlich.

    ICH WILL NUR NIE MEHR LOCKDOWNVERORDNUNGEN AUS DEUTSCHEN GESUNDHEITSÄMTERN, VON DEUTSCHEN GESUNDHEITSMINISTERN / ‑MINISTERINNEN WEGEN ALLERWELTSSCHNUPFENVIREN. ICH WILL NIE MEHR IN QUARANTÄNE, NUR WEIL ICH EVENTUELL 15 MINUTEN NEBEN EINEM FALSCH-POSITIVEN ODER FALSCH-NEGATIVEM TEST-BETROGENEM (GETESTET IRGENDWO IN EINEM FRAGWÜRDIGEN TESTZELT) GESESSEN HABE.

    MEHR NICHT. (Entschuldigung, wenn ich schreie.)

    Ich las­se mich nicht "imp­fen", nicht "behan­deln", nicht gen-mani­pu­lie­ren, nicht zum Plastikmaskentragen zwin­gen. Das ist für mich ele­men­tar, denn ich bin ein ech­ter Frischluftfan.

    Im schlimm­sten Fall set­ze ich mei­ne Kommentare unter jeden neu­en Artikel in die­sem Forum. Das wäre dann "Spam". Doch nur dar­um geht es: nie mehr Lockdowns, nie mehr "Impf"-Zwang, nie mehr Plastikmasken, nie mehr "Test"- Zwang.

  12. Semitismus
    Anti-Semitismus
    Anti-Anti-Semitismus

    Dieses Jahr sprach Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in einer Gedenkstunde im Deutschen Bundestag von Anti-Anti-Semitismus. Es gibt auch ein Buch mit einem sol­chen Titel. Und noch viel, viel mehr in die­se Richtung. Einfach mal googeln. 

    Auf alle Fälle gibt es ein­sei­tig und infla­tio­när vie­le Antis, womög­lich immer noch mehr Antis von den jewei­li­gen Gegnern, aber kei­ne Diskussion des Grundbegriffes Semitismus. Woran liegt das? Was unter­schei­det Anti-Anti-Semitismus vom Semitismus? Gar nichts, oder? Ist Semitismus bes­ser als Anti-Semitismus? Warum? Und wenn nicht, wie wird ver­hin­dert, dass ein Kampf gegen Anti-Semitismus wie ein Kampf für Semitismus erscheint? Warum schrei­ben Sie nur über Anti-Semitismus?

    Beste Grüße!

      1. @aa

        Guten Tag,

        ich stel­le fest, dass sie metho­disch und sti­li­stisch zu den glei­chen rhe­to­ri­schen Mitteln grei­fen wie die sog. Jünger*innen Coronas, denn Sie beant­wor­ten kei­ne ein­zi­ge mei­ner Fragen unf stel­len statt­des­sen nur eine Gegenfrage, dis­kre­di­tie­ren die Fragen als sprach­wis­sen­schaft­lich und schlie­ßen sogar rät­sel­haft mit irgend­wel­chen myste­riö­sen Ahnungen. Warum? 

        Schönes Wochenende!

        P.S. Natürlich müs­sen Sie die Fragen nicht beant­wor­ten, aber Sie soll­ten sie zuerst denen stel­len, die infla­tio­när, miss­bräuch­lich und exi­stenz­ver­nich­tend von Anti-Semitismus faseln, statt auch noch (unbe­wusst) ins glei­che Horn zu bla­sen und Coronamaßnahmen-Opposition zu spal­ten. Wem Anti-Semitismus vor­ge­wor­fen wird, der mag ein Anti-Semitist sein – aber der ist noch lan­ge kein Anti-Semit. Prüfen! Und (sich) fra­gen, ob Semitismus denn bes­ser sei als Anti-Semitismus.

  13. der arti­kel zitiert eigent­lich den ver­fas­sungs­schutz­be­richt von 2021, wegen Q‑Anon und so.
    die coro­na-pro­te­ste haben den anti­se­mi­tis­mus der bür­ger­tums sicht­bar gemacht, so die these:

    https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023–11/antisemitismus-corona-pandemie-querdenker-gesellschaftliche-mitte
    "Hass auf Juden ist ein urdeut­sches Problem
    Ja, es gibt Antisemitismus unter Linken und Migranten. Doch zu Hause ist er im deut­schen Bürgertum. Das hat zuletzt die Corona-Pandemie deut­lich gezeigt.
    Ein Kommentar von Christian Vooren
    5. November 2023
    […]
    Mit dem Virus ent­stand die Querdenken-Bewegung, mit der Impfung kamen die Verschwörungserzählungen. Unter die zunächst meist bür­ger­li­chen Demonstrierenden misch­ten sich sehr früh Rechtsextreme und Reichsbürger, und nach und nach ver­schwamm alles immer mehr. 

    Einflussreiche Organisatoren pfleg­ten eine gewis­se Nähe zu Anhängern der QAnon-Bewegung, einer der wil­de­sten Verschwörungsmythen, die man so fin­den kann. Eine Ikone der Bewegung, Sucharit Bhakdi, sag­te in einem Interview, die Juden hät­ten aus dem Holocaust gelernt und es in Israel noch schlim­mer wie­der­holt. Die Einführung von Covid-Impfstoffen nann­te er einen zwei­ten Holocaust. Auf Anti-Corona-Demos konn­te man Plakate sehen, auf denen vom Great Reset die Rede war, von Globalisten und von der neu­en Weltordnung. Auf einem Plakat stand: "Impfen macht frei". Irgendwann fing die Bewegung an, sich gel­be Sterne mit dem Slogan "Ungeimpft" an die Funktionsjacken zu heften. 

    Reihenweise wur­de der Holocaust rela­ti­viert, sogar geleug­net. Es wur­den Verschwörungsmythen gespon­nen, die Jüdinnen und Juden die Schuld an der Pandemie gaben. Rechtsextreme Hetzer wie Attila Hildmann gal­ten in der Szene als Helden, er hetzt bis heu­te auf sei­nen Telegram-Kanälen aufs Widerlichste gegen Juden. Nach zwei Jahren Pandemie waren die anti­se­mi­ti­schen Parolen längst in der Mitte der Querdenker-Bewegung ange­kom­men, raus aus dem rech­ten Rand, rein ins Bürgerliche. Die Pandemie ist unter Kontrolle, die Wut und der Hass sind geblie­ben. Im Netz kur­siert er ungebremst."

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