Man muß vorsichtig sein, wenn der Verfassungsschutz zu diesem Thema etwas in die Welt setzt. Zu oft war unklar, ob er V‑Männer in Strukturen der Neonazis einsetzte oder ob es umgekehrt war. Aufgefallen durch besonders eifrige Bekämpfung von Rechtsextremen ist der Dienst bislang noch nie. Wie auch, wurde er doch von alten Nazis gegründet und bis 1972 geleitet – s. Der gute Verfassungsschutz.
Aufhorchen muß man also, wenn der Inlands-Geheimdienst mitteilt, daß Nazis auf der großen Demo vom 1.8. nichts zu melden hatten. Entweder ist das ein Coup der Rechtsextremen im VS – oder er hat einfach Recht. Jedenfalls läßt er verlauten:
»Verfassungsschutz: Wenige Rechtsextreme bei Corona-Demo
Nach Einschätzung des Bundesverfassungsschutzes haben an der Corona-Demonstration am vergangenen Samstag in Berlin nur "einzelne Angehörige" aus dem rechtsextremen Spektrum teilgenommen. Vor der Veranstaltung sei durch verschiedene Personen und Organisationen aus diesem Spektrum mobilisiert worden. Aber: "Ein prägender Einfluss auf den Demonstrationszug oder die Gesamtkundgebung ging von diesen nicht aus", teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz der F.A.S. mit.
Auch hinterher beobachtete Versuche von Rechtsextremen, die Versammlung für sich zu vereinnahmen, hätten "keine erkennbare Resonanz" gefunden.
"Insofern resultierte aus der Kundgebung für die traditionelle rechtsextremistische Szene keine nennenswerte Anschlussfähigkeit an demokratische Kundgebungsteilnehmer", sagen die Verfassungsschützer.«