»Wir sind schnell von Dingen überzeugt, obwohl wir vielleicht gar nicht so viel darüber wissen.« (Pia Lamberty)

Jah­re­lang haben Quarks & Co. nur eine ein­zi­ge Wahr­heit gepre­digt (die der "Wis­sen­schaft"). Ganz vor­ne dabei bei der Dis­kre­di­tie­rung ande­rer (wis­sen­schaft­li­cher) Mei­nun­gen war Pia Lam­ber­ty. Nach dem kolos­sa­len Glaub­wür­dig­keits­ver­lust phar­ma­hö­ri­ger Wis­sen­schafts­frak­tio­nen, Poli­tik und Medi­en kommt sie nun so*:

quarks​.de (2.2.23)

Nicht etwa als Selbst­kri­tik zu ver­ste­hen ist:

»… Eine bekann­te kogni­ti­ve Ver­zer­rung ist der Dun­ning-Kru­ger-Effekt. Dem­nach über­schät­zen Men­schen vor allem dann ihr Wis­sen, wenn sie sich in dem spe­zi­el­len Bereich gar nicht oder kaum auskennen.

Der Dun­ning-Kru­ger-Effekt wird häu­fig her­an­ge­zo­gen, um sich über Ande­re lus­tig zu machen. Eigent­lich woll­ten die For­schen­den damit aber zei­gen: Wir über­schät­zen unser Wis­sen alle schnell mal. Der Dun­ning-Kru­ger-Effekt soll also zu mehr Selbst­re­fle­xi­on anre­gen, sagt die Sozi­al­psy­cho­lo­gin Pia Lam­ber­ty: „Der Effekt besagt, dass wir schnell von Din­gen über­zeugt sind, obwohl wir viel­leicht gar nicht so viel dar­über wissen.“…

Wir kön­nen uns natür­lich trotz sol­cher kogni­ti­ven Ver­zer­run­gen die Fak­ten zu einem The­ma anschau­en, nach­den­ken und zu einer Mei­nung kom­men – soll­ten dabei aber immer im Hin­ter­kopf behal­ten, dass der Pro­zess nicht aus­schließ­lich ratio­nal abläuft…

Und wenn wir dann doch mit einer ande­ren Mei­nung kon­fron­tiert wer­den, die viel­leicht sogar die bes­se­ren Argu­men­te hat, fällt es trotz­dem schwer, von der eige­nen Mei­nung abzu­wei­chen. Denn psy­cho­lo­gi­sche Stu­di­en zei­gen: Mei­nungs­än­de­rung ist anstren­gend oder gera­de­zu schmerzhaft…

Außer­dem gibt es noch den soge­nann­ten Fal­se Con­sen­sus Effect. Bei eini­gen The­men glau­ben wir, unse­re eige­ne Mei­nung wäre die der Mehr­heit. Wir den­ken: So wie ich den­ke, sehen das die meis­ten ande­ren auch. Stu­di­en zei­gen, dass die­ser Effekt deut­lich geschwächt wird, wenn man die The­men eben doch mit ande­ren bespricht – und so ein rea­lis­ti­sche­res Bild davon bekommt, was ande­re von einem bestimm­ten The­ma halten…

Und jetzt?

Es lohnt sich also, ande­re Mei­nun­gen anzu­hö­ren, selbst wenn es anstren­gend sein kann. Aber gibt es auch einen Punkt, an dem Schluss sein soll­te? Die Sozi­al­psy­cho­lo­gin Pia Lam­ber­ty sagt dazu: „Ich glau­be, man soll­te da auf das eige­ne Bauch­ge­fühl hören. Wann wird es mir zu viel, wann habe ich das Gefühl, dass Gren­zen über­schrit­ten wer­den? Wo ist mei­ne per­sön­li­che Gren­ze erreicht? Nicht nur inhalt­lich, son­dern auch im Umgang miteinander.“

Denn auch auf den Ton­fall kommt es an, wenn Mei­nun­gen aus­ge­tauscht werden…«

* Update: Es wur­de bemän­gelt, daß hier die Infor­ma­ti­on fehlt, daß die Autorin des Arti­kels nicht Lam­ber­ty ist, son­dern Lena Putt­farcken. Das sei hier­mit nach­ge­tra­gen. Frau Putt­farcken benennt Frau Lam­ber­ty als Hauptquelle.

Wir kön­nen gewiß sein, Frau Lam­ber­ty meint nicht die­sen Nazi-Jargon:

volks​ver​pet​zer​.de (29.11.21)
twit​ter​.com (4.9.21)
twit​ter​.com (19.11.21)

Chef-Het­zer Ramelow

Und natür­lich der unver­geß­li­che Montgomery:

Die Rechts­grund­la­ge inter­es­siert den "Welt­ärz­te­prä­si­den­ten" nicht. Die Peit­sche muß weh tun. Quel­le: you​tube​.com (19.11.)

Ange­bo­te auf ama​zon​.de zum Thema:

Und die belieb­tes­ten Fotos auf de​.depo​sit​pho​tos​.com:

Mont­go­me­ry ist dabei genau so wenig Vor­sit­zen­der des Welt­ver­bands der Sadis­ten wie ordent­li­cher Professor:

»Frank Ulrich Mont­go­me­ry (* 31. Mai 1952 in Ham­burg) ist ein deut­scher Radio­lo­ge. Von 1989 bis 2007 beklei­de­te er das Amt des Ers­ten Vor­sit­zen­den des Bun­des­vor­stan­des der Ärz­te­ge­werk­schaft Mar­bur­ger Bund, deren Ehren­vor­sit­zen­der er seit 2007 ist. Eben­falls 2007 wur­de er zum Vize­prä­si­den­ten der Bun­des­ärz­te­kam­mer beru­fen. Von 2011 bis 2019 war er deren Prä­si­dent.[1][2] Auf dem 122. Deut­schen Ärz­te­tag in Müns­ter wur­de er 2019 zum Ehren­prä­si­den­ten der Bun­des­ärz­te­kam­mer und des Deut­schen Ärz­te­ta­ges ernannt. Am 16. April 2015 hat der Vor­stand des Welt­ärz­te­bun­des (World Medi­cal Asso­cia­ti­on, WMA) Mont­go­me­ry zum stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den gewählt. Im Juli 2017 wur­de er als Nach­fol­ger von Her­mann Ste­fan Kel­ler Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Deut­schen Apo­the­ker- und Ärz­te­bank dem er seit 2011 ange­hört. Mont­go­me­ry wur­de auf der Sit­zung des Vor­stan­des des Welt­ärz­te­bun­des am 25. April 2019 in Sant­ia­go de Chi­le ein­stim­mig für zwei Jah­re zum Vor­stands­vor­sit­zen­den gewählt.[3] Mont­go­me­ry ist auch seit 2019 Prä­si­dent des „Stän­di­gen Aus­schus­ses der euro­päi­schen Ärz­te“ (CPME) in Brüs­sel, der die euro­päi­schen Ärz­te­ver­ei­ni­gun­gen gegen­über den euro­päi­schen Insti­tu­tio­nen in Brüs­sel und Straß­burg vertritt…

Im Jahr 2012 bekam er vom Senat der Han­se­stadt Ham­burg den Ehren­ti­tel Pro­fes­sor verliehen.«
de​.wiki​pe​dia​.org


Zu Frau Lam­ber­ty eini­ges über die Suche u.a,:

Elmau und Lam­ber­ty. Ver­schwö­rungs­theo­rie leicht gemacht

11 Antworten auf „»Wir sind schnell von Dingen überzeugt, obwohl wir vielleicht gar nicht so viel darüber wissen.« (Pia Lamberty)“

  1. " .. Ganz vor­ne dabei bei der Dis­kre­di­tie­rung ande­rer (wis­sen­schaft­li­cher) Mei­nun­gen war Pia Lam­ber­ty. Nach dem kolos­sa­len Glaub­wür­dig­keits­ver­lust phar­ma­hö­ri­ger Wis­sen­schafts­frak­tio­nen, Poli­tik und Medi­en kommt sie nun so: .."

    Der Arti­kel ist nicht von Pia Lam­ber­ty, son­dern von
    Lena Puttfarcken. 

    "War­um es so wich­tig ist, auch ande­re Mei­nun­gen zu hören" ist die von Fr. Putt­fra­cken gewähl­te Arti­kel­über­schrift, kein Zitat von Fr. Lam­ber­ty. Übese­he ich da was?

    Inhalt­lich fin­de ich den Arti­kel zutref­fend. Es trig­gert hier der Name Pia Lam­ber­ty, oder?

  2. »Wir sind schnell von Din­gen über­zeugt, obwohl wir viel­leicht gar nicht so viel dar­über wissen.«
    —Nein. Nicht « Wir ».

    1. @Erfurt: Ein­stein bezog das mit der Wahr­heit nicht auf Mei­nun­gen, er war kein Dog­ma­ti­ker der nur eine Mei­nung als die ein­zi­ge gül­ti­ge vor­schrei­ben woll­te. Ihm ging es um etwas anderes:

      "Wenn es sich um Wahr­heit und Gerech­tig­keit han­delt, gibt es nicht die Unter­schei­dung zwi­schen klei­nen und gro­ßen Pro­ble­men. Denn die all­ge­meins­ten Gesichts­punk­te, die das Han­deln der Men­schen betref­fen, sind unteil­bar. Wer es in klei­nen Din­gen mit der Wahr­heit nicht ernst nimmt, dem kann man auch in gro­ßen Din­gen nicht ver­trau­en. – Die­se Unteil­bar­keit gilt aber nicht nur für das Mora­li­sche, son­dern auch für das Poli­ti­sche; denn die klei­nen Pro­ble­me kön­nen nur rich­tig erfasst wer­den, wenn sie in ihrer Abhän­gig­keit von den gro­ßen Pro­ble­men ver­stan­den wer­den." Albert Ein­stein [5, S. 636] (1955)
      Quel­le: [5]
      O. Nathan und H. Nor­den (Hrsg.): Ein­stein on Peace. Lon­don 1963. Deutschsprachige
      Aus­ga­be: Bern 1975. Unver­än­der­te Neu­aus­ga­be 2005: Mel­zer Neu-Isenburg
      http://​www​.liss​-kom​pen​di​um​.de/​z​i​t​a​t​e​/​e​i​n​s​t​e​i​n​-​z​i​t​a​t​e​.​htm

  3. Das, was der WDR über quarks​.de ver­zapft, mag viel­leicht irgend­ei­ne Art von "Wis­sen" aus dem Milieu des Sen­ders sein. Es han­delt sich jedoch nicht um Wis­sen, wie wir es in Natur­wis­sen­schaf­ten anstre­ben. Es feh­len wich­ti­ge Ele­men­te eines fort­lau­fen­den (!) Pro­zes­ses, wie die Über­prü­fung mit Expe­ri­men­ten (Empi­rie), The­sen und Anti­the­sen, Deduk­ti­on und Induk­ti­on, Repro­du­zier­bar­keit, Querdenken.

    Was der WDR per Pro­xy (quarks​.de) beschreibt, ist nichts ande­res als eine Varia­ti­on von ein­sei­ti­gem Mei­nungs­aus­tausch per "Fak­ten­che­cker". Was vom WDR als Wis­sen dekla­riert wird, ist nichts ande­res als ein Glau­bens­be­kennt­nis. Nun bekom­men die Leser des WDR die Frei­heit, ihren Glau­ben auch mit­hil­fe von ande­ren Quel­len zu fes­ti­gen. Darf es das ZDF sein?

    Ihr Geschwur­bel (!) unter­malt Frau Putt­farcken mit Angli­zis­men, um dem gan­zen einen pseu­do­wis­sen­schaft­li­chen Anstrich zu gege­ben. Neben einer nichts­sa­gen­den Beschrei­bung wir­ken die Angli­zis­men bei den Lesern zugleich als Denk­brem­se. Sie wer­den dar­um bevor­zugt in Wer­bung und Pro­pa­gan­da eingesetzt.

    1. @Peter Pan:

      " ..Angli­zis­men, um dem gan­zen einen pseu­do­wis­sen­schaft­li­chen Anstrich zu gegeben. .."

      Dun­ning-Kru­ger-Effekt, Con­fir­ma­ti­on Bias, Fal­se con­sen­sus effect, gebräu­li­che Begrif­fe in der Psychologie.

      "..Was der WDR per Pro­xy (quarks​.de) beschreibt, ist nichts ande­res als eine Varia­ti­on von ein­sei­ti­gem Mei­nungs­aus­tausch per "Fak­ten­che­cker". .."

      Im Arti­kel geht es um Mei­nungs­aus­tausch im direk­ten Kon­takt mit ande­ren Menschen.

  4. Ver­zei­hung. Ich bin da ganz schlicht:
    Allen Het­ze­rIn­nen, allen Täte­rIn­nen, allen soll­ten schlicht und ein­fach jetzt die wohl­do­tier­ten Pos­ten ent­zo­gen werden. 

    Die gehö­ren alle­samt auf die Stra­ße gesetzt. Ohne Abfin­dun­gen, ohne Son­der­zah­lun­gen. Mei­net­hal­ben zäh­ne­knir­schend noch mit Über­gangs­geld (6 Mona­te), aber dann mit gar nichts mehr, wie es nor­mal ist.
    Und schon mehr als ein Geschenk ist für sol­che Berufs­ver­sa­ge­rIn­nen, die eine gan­ze Gesell­schaft in den faschis­to­iden Tota­li­ta­ris­mus getrie­ben haben.

  5. Eins haben sie mit ihrem regel­mä­ßi­gen Geschwa­fel nach­hal­tig bei mir erreicht : daß ich sol­chen pseu­do­in­tel­lek­tu­el­len Laber­ta­schen ganz bestimmt nicht mehr zuhö­re. Dafür ist mir mei­ne Zeit zu schade.
    Ober­leh­rer­haf­tes Geha­be war mir schon immer unheim­lich sympathisch.

  6. Psy­cho­lo­gy Today 30. Dezem­ber 2020 

    Dun­ning-Kru­ger ist nicht real
    Die am wenigs­ten infor­mier­ten Men­schen sind nicht die übermütigsten. 

    ,,Der Dun­ning-Kru­ger-Effekt wird häu­fig in Online-Strei­tig­kei­ten ange­führt, um die Ideen ande­rer Leu­te zu dis­kre­di­tie­ren. Der Effekt besagt, dass Men­schen, die am wenigs­ten über ein The­ma wis­sen, am über­mü­tigs­ten in Bezug auf die­ses The­ma sind, wäh­rend Men­schen, die am meis­ten wis­sen, dazu nei­gen, beschei­de­ner und genau­er in ihrer Selbst­ein­schät­zung zu sein. Es scheint intui­tiv rich­tig zu sein, und es ist oft ein Weg, Men­schen zu unter­bie­ten, die ihre Mei­nun­gen und Argu­men­te mit „abso­lu­ter Gewiss­heit“ ver­tre­ten, dass sie Recht haben.
    Das ein­zi­ge Pro­blem ist, dass der Dun­ning-Kru­ger-Effekt selbst falsch ist. "

    https://​www​.psy​cho​lo​gy​to​day​.com/​u​s​/​b​l​o​g​/​h​o​w​-​d​o​-​y​o​u​-​k​n​o​w​/​2​0​2​0​1​2​/​d​u​n​n​i​n​g​-​k​r​u​g​e​r​-​i​s​n​t​-​r​eal

    https://​www​.pro​gres​si​ves​-zen​trum​.org/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​/​q​u​e​r​d​e​n​k​e​r​i​n​n​e​n​-​g​l​a​u​b​e​n​-​g​r​u​n​d​l​e​g​e​n​d​-​a​n​d​e​r​e​n​-​i​n​f​o​r​m​a​t​i​o​n​en/

    Dun­ning-Kru­ger Fachportal

    https://​blog​.gwup​.net/​2​0​2​0​/​0​5​/​2​3​/​v​i​d​e​o​-​d​u​n​n​i​n​g​-​k​r​u​g​e​r​-​b​l​u​e​s​-​c​o​r​o​n​a​-​e​d​i​t​i​o​n​-​2​0​2​0​-​v​o​n​-​t​o​m​m​y​-​k​r​a​p​p​w​e​is/

    https://​blog​.gwup​.net/​2​0​2​3​/​0​1​/​1​5​/​v​i​d​e​o​-​m​i​t​-​m​a​r​t​i​n​-​m​o​d​e​r​-​w​a​r​u​m​-​m​e​n​s​c​h​e​n​-​i​h​r​-​w​i​s​s​e​n​-​u​e​b​e​r​s​c​h​a​e​t​z​e​n​-​u​n​d​-​w​a​s​-​m​a​n​-​d​a​g​e​g​e​n​-​t​u​n​-​k​a​nn/

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