(In die Tasche) gelogen: "Die App wirkt"

tages​schau​.de ver­mel­det allen Ernstes die "Corona-Warn-App" als Erfolgsgeschichte:

»Bisher hät­ten mehr als 18 Millionen Nutzer die App auf ihr Smartphone her­un­ter­ge­la­den – das sei außer­or­dent­lich viel, sag­te Kanzleramtschef Helge Braun in Berlin… 100 Tage nach ihrem Start bezeich­net er die Anwendung, die Nutzer bei einem Kontakt zu einem Corona-Infizierten war­nen soll, als "gro­ße Erfolgsgeschichte".«

Am 17.8. waren es 17,2 Millionen. Damals gab es 2.377 Anrufe pro Woche bei der Hotline, heu­te sind es 1.500 – bei stei­gen­den "Fallzahlen". tages​schau​.de teilt Verwirrendes mit:

»Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv hat der­zeit ein knap­pes Drittel der Bundesbürger (30 Prozent) die App auf dem Smartphone instal­liert. Sieben Prozent der Nutzer gaben an, bereits über die App benach­rich­tigt wor­den zu sein, dass sie sich in unmit­tel­ba­rer Nähe zu einer infi­zier­ten Person auf­ge­hal­ten haben.«

Bei 83.166.711 BundesbürgerInnen wären 30 Prozent 25 Millionen. Irgendwer lügt hier. Nach Forsa hät­ten ca. 1,8 Millionen eine beun­ru­hi­gen­de Nachricht erhal­ten. Das RKI spricht von 4.373 ange­for­der­ten teleTANs, betont aber:

»Dass eine teleTAN nach Plausibilitätsprüfung aus­ge­ge­ben wur­de, bedeu­tet nicht, dass die Nutzerin/der Nutzer das Testergebnis auch in die App ein­ge­ge­ben hat.«

Jens Spahn lügt (sich in die Tasche):

»Rund 5000 Nutzer hät­ten bis­lang ihre Kontakte über ein posi­ti­ves Testergebnis infor­miert. "Das zeigt, dass die App wirkt", sag­te der Gesundheitsminister.«

Auf wdr​.de macht "Die Linke" deut­lich, war­um sie in der Corona-Frage mehr als über­flüs­sig ist. Eine Sprecherin for­dert dort, viel mehr Menschen von der App zu überzeugen:

»Um das zu errei­chen, muß man genau jetzt mas­siv auf­klä­ren über den Nutzen der App. Da erwar­te ich viel mehr von der Bundesregierung.«

Noch immer ist in die­sem Zusammenhang auf der Webseite des RKI übri­gens zu lesen: "Die Corona-Pandemie ist trotz aktu­ell sin­ken­der Fallzahlen noch nicht über­stan­den."…

Siehe auch Corona-App: teu­rer Mega-Flop.

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