Ein halbes Jahr nach der auch von der Partei "Die Linke" mitgetragenen Ermächtigung, den Gesundheitsminister mit Verordnungen zur "Pandemie" regieren zu lassen, regt sich dort erster Widerstand. Unter dem Titel "Wenige Fragen zu Widersprüchen bei der Pandemiebekämpfung" schreibt heute das Neue Deutschland:
»… Die Linkspartei hat bislang vor allem eine umfassende soziale Absicherung jener Menschen gefordert, für die Restriktionen teilweise dramatische soziale Folgen haben…
Das Problem der mit den geltenden Präventionsmaßnahmen verbundenen Grundrechtseingriffe kommt in dem Papier [der beiden Vorsitzenden, AA] nur am Rande vor. Es wird lediglich angemahnt, dass es Menschen erleichtert werden solle, sich an Regeln zu halten, statt voreilig "über Repression und höhere Strafen zu diskutieren".
Die teilweise massive Aushebelung von Rechtsgrundsätzen im Zuge der Corona-Bekämpfung stellen jedoch die ehemalige Linke-Bundestagsabgeordnete und Juristin Halina Wawzyniak und der ehemalige Vorsitzende der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Udo Wolf in den Mittelpunkt einer Expertise zu "Linken Anforderungen an Notlagenpolitik".
In dem kürzlich auf der Webseite der Rosa-Luxemburg-Stiftung veröffentlichten Papier kritisieren sie deutlich eine "Verschärfungslogik", der die Bundesregierung immer wieder gefolgt sei und in deren Strudel sich auch erhebliche Teile der gesellschaftlichen Linken und der Linkspartei hätten hineinziehen lassen. Wer kritische Fragen stellt, werde auch in linken Kreisen häufig als Coronaleugner diffamiert. Es sei aber Aufgabe der Linken, "Grund- und Freiheitsrechte als Werte an sich zu schützen" und Eingriffe in diese stets auf ihre Verhältnismäßigkeit zu prüfen und zu hinterfragen…
Die bisherigen "Eindämmungs- und Notstandsmaßnahmen" hätten bestehende Ungerechtigkeiten "extrem" verschärft, das "physische und psychische Gesundheitsrisiko" habe sich für die "nicht Privilegierten erhöht".
Die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes mit weitreichenden Befugnissen des Gesundheitsministeriums halten Wawzyniak und Wolf für rechtspolitisch für eine "Katastrophe", weil es nun von politischen Mehrheiten und nicht von wissenschaftlicher Evidenz abhänge, ob eine "epidemische Lage von nationaler Tragweite" erklärt werde, samt Eingriffen in Grundrechte… Mit Blick auf die nach den Terroranschlägen in den USA 2001 auch in Deutschland stark erweiterten Befugnisse für Sicherheitsbehörden warnen die Autor*innen, derlei könne "als eine Art Allzweckwaffe eingesetzt werden".
In der Praxis fehlt der von Wawzyniak und Wolf geforderte kritische Blick weitgehend. Eine öffentliche Auseinandersetzung der Fachpolitiker der Partei mit eklatanten Widersprüchen etwa in den sehr unterschiedlichen Regelungen zur Isolierung positiv Getesteter und zur Quarantänepflicht für (vermeintliche) Kontaktpersonen Infizierter. Auch Kritik von Medizinern an der Fokussierung auf PCR-Tests, wie sie etwa die Professoren Ursel Heudorf und René Gottschalk in der neuen Ausgabe des "Hessischen Ärzteblattes" formulieren, greifen Linke-Politiker bislang ebenso wenig auf wie Hinweise auf fehlende Studienergebnisse zum Nutzen des Tragens von Mund-Nase-Bedeckungen.«
Das Papier "Linke Anforderungen an Notlagenpolitik" kann hier geladen werden.
Zu den Erkenntnissen des Gesundheitsamtes Frankfurt a.M. siehe PCR-Tests häufig falsch positiv" sagt Chef des Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt und Chef des Frankfurter Gesundheitsamts mit herber Kritik.
Zu spät, ihr Linken (Hunde), zu spät. Ihr habt Euch als Wauwauchen von Merkel und der neoliberalen Parteieneinheitsfront geoutet.
Und das seid ihr, auch wenn ihr jetzt, wo sich der Wind dreht natürlich gleich nachgehechelt kommt.
Bisher saßt ihr alle ja noch mit Merkel treudoof in der Sauna … Wer braucht sowas …
Im Kommentar von A. Storz s. o. ist alles gesagt. Dem schließe ich mich voll an.
Traurige Opposition, was haben wir aus der Demokratie gemacht?