RND (SPD) springt KLB zur Seite. "Man altert im Zeitraffer"

Kei­ne 24 Stun­den benö­tig­te das "Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land", das sich im Besitz der SPD befin­det (de​.wiki​pe​dia​.org), um dem Genos­sen Gesund­heits­exper­ten beizuspringen:

»„Macht es Angst?“: Lauterbach kontert Panikmachevorwurf von Virologe Schmidt-Chanasit

Die Kri­tik des Viro­lo­gen Schmidt-Cha­na­sit ließ Lau­ter­bach nicht so ste­hen. „Es gibt Kri­tik an Aus­sa­ge, dass ein schwe­rer Covid Ver­lauf Alte­rungs­pro­zess beschleu­ni­gen könn­te. Hat­te dazu Stu­die gepos­tet, es gibt vie­le, hier noch eine. Darf man das nicht? Macht es Angst? Muss man 5 Jah­re abwar­ten bis Fra­ge end­gül­tig geklärt ist?“, schrieb er und teil­te eine wei­te­re Studie…

Lau­ter­bach erhält auch Lob dafür, dass er auf das The­ma „Covid und Alte­rung“ auf­merk­sam macht. Die Selbst­hil­fe­grup­pe Lang­zeit­Co­vid schreibt: „Die­se ‚Alte­rung‘ haben wir selbst erlebt und es ist uns auch anzu­se­hen. Nicht nur, dass wir Fähig­kei­ten ver­lie­ren und evtl. nicht wie­der­erlan­gen – wir kön­nen nicht mehr zur Arbeit und kaum Pri­vat­le­ben füh­ren. Die Organ­schä­den wer­den immer häu­fi­ger dia­gnos­ti­ziert, es ist bitter.“

Auch ande­re Nut­ze­rin­nen und Nut­zer berich­ten von per­sön­li­chen Erfah­run­gen mit Long Covid oder von Erfah­run­gen in ihrem Ver­wand­ten- und Freun­des­kreis. Laut einer Stu­die kommt es auch ein Jahr nach der Covid-Erkran­kung noch zu Spät­fol­gen.«

Von einer Anfra­ge bei Schmidt-Cha­na­sit liest man nichts.


Man darf zuver­sicht­lich davon aus­ge­hen, daß Lau­ter­bach auch die von ihm genann­te Stu­die nicht gele­sen hat. Dar­in ist zu erfahren:

»Abs­tract

Die SARS-CoV-2-Infek­ti­on ver­ur­sacht das COVID-19-Syn­drom, das in den schlimms­ten Fäl­len durch schwe­re Atem­not, Lun­gen- und Herz­fi­bro­se, Frei­set­zung von Ent­zün­dungs­zy­to­ki­nen und Immun­sup­pres­si­on gekenn­zeich­net ist. Die­ser Zustand hat bis­her zum Tod von etwa 2,15 % der gesam­ten infi­zier­ten Welt­be­völ­ke­rung geführt. Bei den Über­le­ben­den ist das so genann­te per­sis­tie­ren­de Post-COVID-19-Syn­drom (PPCS) ein häu­fi­ger Befund. Bei den Über­le­ben­den von COVID-19 tritt das PPCS mit einem oder meh­re­ren Sym­pto­men auf: Müdig­keit, Atem­not, Gedächt­nis­ver­lust, Schlaf­stö­run­gen und Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten. In die­ser Stu­die wur­de eine Kohor­te von 117 COVID-19-Über­le­ben­den (post-COVID-19) und 144 nicht infi­zier­ten Frei­wil­li­gen (COVID-19-frei) mit­tels Pyro­se­quen­zie­rung defi­nier­ter CpG-Inseln ana­ly­siert, die zuvor als geeig­net für die bio­lo­gi­sche Alters­be­stim­mung iden­ti­fi­ziert wor­den waren. Die Ergeb­nis­se zei­gen einen kon­sis­ten­ten bio­lo­gi­schen Alters­an­stieg in der Post-COVID-19-Popu­la­ti­on, wobei eine Del­taA­ge-Beschleu­ni­gung von 10,45 ± 7,29 Jah­ren (+5,25 Jah­re über dem Nor­ma­li­täts­be­reich) im Ver­gleich zu 3,68 ± 8,17 Jah­ren für die COVID-19-freie Popu­la­ti­on ermit­telt wur­de (p < 0,0001). Eine signi­fi­kan­te Telo­mer­ver­kür­zung geht mit die­sem Befund in der Post-COVID-19-Kohor­te im Ver­gleich zu den COVID-19-frei­en Per­so­nen ein­her (p < 0,0001). Dar­über hin­aus war die Expres­si­on von ACE2 bei Pati­en­ten nach COVID-19 im Ver­gleich zur COVID-19-frei­en Popu­la­ti­on ver­rin­gert, wäh­rend sich DPP‑4 nicht ver­än­der­te. In Anbe­tracht die­ser Beob­ach­tun­gen stel­len wir die Hypo­the­se auf, dass eini­ge epi­ge­ne­ti­sche Ver­än­de­run­gen mit dem Zustand nach COVID-19 in Ver­bin­dung ste­hen, ins­be­son­de­re bei jün­ge­ren Pati­en­ten (< 60 Jah­re).«

Nicht erwähnt wird, daß selbst nach aktu­el­len Anga­ben der WHO 0,06 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung "an und mit COVID-19" ver­stor­ben sein sollen.

Die hoch­wis­sen­schaft­lich anmu­ten­den For­mu­lie­run­gen täu­schen nicht dar­über hin­weg, daß bei zwei lächer­lich klei­nen Ver­gleichs­grup­pen Aus­wir­kun­gen von "Müdig­keit, Atem­not, Gedächt­nis­ver­lust, Schlaf­stö­run­gen und Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten" auf die Alte­rung unter­sucht wurden.

Hät­te KLB mehr als die Ein­lei­tung gele­sen und ver­stan­den, wäre ihm auf­ge­fal­len, was dort wei­ter geschrie­ben steht:

»Dis­kus­si­on

Über die Aus­wir­kun­gen des bio­lo­gi­schen Alters auf die Lun­gen- und Epi­thel­ge­sund­heit nach einer SARS-CoV-2-Infek­ti­on ist jedoch noch viel unbe­kannt, da es kei­nen geeig­ne­ten Algo­rith­mus gibt und die Pati­en­ten sich einem inva­si­ven Ver­fah­ren unter­zie­hen müs­sen… Eine wei­te­re Fra­ge [könn­te] lau­ten, ob epi­ge­ne­ti­sche Ver­än­de­run­gen bereits vor dem ers­ten Virus­kon­takt vor­han­den sind und bis zum Zeit­raum nach der COVID-19-Erkran­kung fort­be­stehen oder sich viel­leicht sogar verschlimmern…

Obwohl die Epi­ge­ne­tik kli­nisch rele­van­te Infor­ma­tio­nen über den Ver­lauf von COVID-19 lie­fern könn­te, gibt es der­zeit kei­ne Daten über die Betei­li­gung epi­ge­ne­ti­scher Pro­zes­se an der Ent­ste­hung des Post-COVID-19-Syn­droms oder PPCS. ..

Die bei­den in die­ser Stu­die unter­such­ten Grup­pen unter­schie­den sich nicht signi­fi­kant in Bezug auf Alter, Geschlecht und bekann­te kli­ni­sche Zustän­de vor der SARS-CoV-2-Infek­ti­on, mit Aus­nah­me einer rela­tiv höhe­ren Inzi­denz von BMI > 30 (15,3 % vs. 9 %) in der Post-COVID-19-Popu­la­ti­on im Ver­gleich zu den Kon­trol­len, sowie einer Auf­zeich­nung häu­fi­ger Lun­gen­er­kran­kun­gen (20,2 % vs. 1,6 %). Die Ursa­che für die anhal­ten­de Ver­rin­ge­rung der ACE2-Expres­si­on in der Post-COVID-19-Grup­pe bleibt unge­klärt, und es soll­te eine Längs­schnitt­stu­die zur Über­wa­chung die­ses Para­me­ters durch­ge­führt wer­den.«

Dicke­re und erheb­lich vor­er­krank­te Men­schen in der Post-COVID-Grup­pe waren also gefähr­de­ter. Donnerwetter!

Die Ein­schrän­kun­gen gehen noch deut­lich weiter:

»Schluss­fol­ge­run­gen
Die­se Stu­die hat vie­le wesent­li­che Ein­schrän­kun­gen, dar­un­ter die begrenz­te Anzahl der unter­such­ten Pro­ban­den und die gerin­ge Anzahl der berück­sich­tig­ten CpGs. Obwohl wir eine gül­ti­ge foren­si­sche Metho­de zur Bestim­mung des bio­lo­gi­schen Alters in den unter­such­ten Grup­pen ver­wen­det haben, könn­te die Anwen­dung ande­rer Metho­den, die eine gro­ße Anzahl von CpGs aus­wer­ten, vor­zu­zie­hen sein. Die Anwen­dung sol­cher Ver­fah­ren wird jedoch durch die hohen Kos­ten und die rela­ti­ve Kom­ple­xi­tät erschwert und ist daher in vie­len Kran­ken­häu­sern auf Labor­ebe­ne mög­li­cher­wei­se nicht durchführbar.

Den­noch wur­de hier gezeigt, dass Per­so­nen, die zu einer Grup­pe von COVID-19-Über­le­ben­den gehör­ten, eine signi­fi­kan­te Beschleu­ni­gung ihres bio­lo­gi­schen Alters auf­wie­sen, die haupt­säch­lich bei den jün­ge­ren Per­so­nen auf­trat. Die­se Infor­ma­ti­on kor­re­lier­te mit der TL-Ver­kür­zung und der Expres­si­on von ACE2 mRNA. Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob sich aus die­ser und ande­ren Stu­di­en, in denen die Rol­le epi­ge­ne­ti­scher Ver­än­de­run­gen beim COVID-19-Syn­drom unter­sucht wur­de, rele­van­te kli­ni­sche Hin­wei­se erge­ben könn­ten. Es könn­te jedoch die War­nung aus­ge­spro­chen wer­den, dass die Fol­ge­er­schei­nun­gen der SARS-CoV-2-Infek­ti­on auf anhal­ten­den epi­ge­no­mi­schen Ver­än­de­run­gen beru­hen könn­ten, die mög­li­cher­wei­se dem Vor­han­den­sein eines epi­ge­ne­ti­schen COVID-19-Gedächt­nis­ses zugrun­de lie­gen. Die epi­ge­no­mi­sche Umge­bung von Über­le­ben­den nach COVID-19 und von künf­ti­gen COVID-19-Über­le­ben­den von SARS-CoV-2-Vari­an­ten soll­te berück­sich­tigt wer­den, um pro­gnos­ti­sche Erkennt­nis­se zu gewin­nen und das Anspre­chen der Pati­en­ten auf die Behand­lung genau­er zu über­wa­chen.«

Ver­dammt viel Konjunktiv!

(Her­vor­he­bun­gen nicht in den Originalen.)

28 Antworten auf „RND (SPD) springt KLB zur Seite. "Man altert im Zeitraffer"“

  1. Im Zeit­raf­fer altern? Also laen­ger leben?
    Das lese ich mir sicher nicht durch 🙂

    Der soll wohl mal wirk­lich zu den AA gehen,
    nein nicht zu Dir, @aa, son­dern den Anony­men Alkoholikern 🙂

    Was wird die­se selbst­suech­ti­ge Pro­pa­gan­da­ma­schi­ne nun nach Coro­na machen?
    Viel­leicht Wein ver­kau­fen? Hoffentlich.

    "Zeit­raf­fer
    Der Zeit­raf­fer ist eine fil­mi­sche Metho­de zur Beschleu­ni­gung der Lang­zeit­auf­zeich­nung von Bewe­gungs­ab­läu­fen, bei der die Bild­fre­quenz der Auf­nah­me­ka­me­ra im Ver­hält­nis zur Abspiel­fre­quenz her­ab­ge­setzt wird. Wer­den die Auf­nah­men dann mit nor­ma­ler Geschwin­dig­keit abge­spielt, scheint der auf­ge­nom­me­ne Vor­gang schnel­ler abzulaufen."

    Jaja, bei den Herrn ist eben mehr Schein als Sein 🙂
    Die Benut­zung einer sol­chen Wort­wahl haet­te man mir bei 'papers' sicher um die Ohren gehauen.

    1. @ Sven:
      "Der soll wohl mal wirk­lich zu den AA gehen,
      nein nicht zu Dir, @aa, son­dern den Anony­men Alkoholikern …"

      Vie­le Alho­ho­li­ker sind ehr­li­che Men­schen. Die Selbst­hil­fe­grup­pen der Anony­men Alko­ho­li­kern wäre für KL nicht die für sei­nen poli­tisch beding­ten Suff als Treff­punkt geeig­net. Außer­dem müss­te sich KL erst ein­mal ein­ge­ste­hen, ein Alko­ho­li­ker und oder sons­ti­ger Dro­gen­ab­hän­gi­ger zu sein (Dro­ge: Poli­tik und Dar­stel­lungs­sucht in der Öffentlichkeit).

    2. Viel­leicht geht ja auch die inten­tio­nel­le Inoku­la­ti­on von Spike-Pro­te­in­se­quen­zen-codie­ren­der mRNA (aka "Schutz" imp­fung) mit einer Telo­mer­ver­kür­zung und ande­ren o.g. Ver­än­de­run­gen ein­her? Nur wird das nie­mand unter­su­chen, nie­mals… Also damit kann KL mich nicht hin­term Ofen her­vor­lo­cken, aber er und sei­ne Jün­ger fürch­ten sich offen­sicht­lich schon wieder.

  2. Ich schmeiß mich wech – dass die end­lich mal raus­fin­den, es könn­te ein epi­ge­ne­ti­sches Gedächt­nis für den Umgang mit Krank­heits­er­re­gern oder Toxi­nen geben!
    Und jetzt schaun wir alle mal gemein­sam nach, was mit die­ser Epi­ge­ne­tik eigent­lich gemeint ist … fer­tig? OK.
    Nun fin­den wir noch gemein­sam her­aus, dass die Sache mit dem ACE2 und des­sen Fol­gen auf die Spikes zurück­zu­füh­ren ist, die dem RNA-Virus SARS-COV‑2 so eigen sind und die ganz hel­den­haft von den Gift­mi­schern in RNA-Schnip­sel codiert unse­ren Kör­per­zel­len zur Pro­duk­ti­on auf­ge­ge­ben werden.

    Und nun lesen wir mit dem Wis­sen, was Epi­ge­ne­tik so ist und mit dem Wis­sen, dass eine mRNA oder Vek­tor Imp­fung eine Virus­in­fek­ti­on auf zel­lu­lä­rer Ebe­ne simu­liert, den Schlüs­sel­satz noch­mal: "Es könn­te jedoch die War­nung aus­ge­spro­chen wer­den, dass die Fol­ge­er­schei­nun­gen der SARS-CoV-2-Infek­ti­on auf anhal­ten­den epi­ge­no­mi­schen Ver­än­de­run­gen beru­hen könn­ten, die mög­li­cher­wei­se dem Vor­han­den­sein eines epi­ge­ne­ti­schen COVID-19-Gedächt­nis­ses zugrun­de liegen."

    Wenn wir damit fer­tig sind, stel­len wir die Fra­ge, ob so eine Imp­fung also schlicht ein Long Covid erzeugt, nur eben ohne eine vor­he­ri­ge Infek­ti­on mit einem zir­ku­lie­ren­den Virus und ohne einen schwe­ren Krank­heits­ver­lauf durch­ma­chen zu müs­sen. Wenn ich mir die Sym­pto­ma­tik so durch­le­se und gleich­zei­tig die geimpf­ten alten Leut­chen mei­ner Umge­bung / Fami­lie, so wür­de ich an die­ser Stel­le deut­lich mit JA antworten.

  3. Hier drängt sich der Ein­druck auf, als muss wie­der für neue Ängs­te gesorgt wer­den, um damit die "Impf­be­reit­schaft" wei­ter zu stei­gern und auch die ver­meint­lich über­höh­te Gefahr, die von Sars-CoV‑2 aus­geht, erneut zu beschwören.

    Mir scheint es dies­be­züg­lich auch wich­tig dar­auf hin­zwei­sen, wer denn die­se "Stu­die" der Kon­junk­ti­ve eigent­lich finan­ziert hat.

    Fun­ding:

    "Die­se For­schung wur­de durch das ita­lie­ni­sche Minis­te­ri­um für Bil­dung, Hoch­schu­len und For­schung, Zuschuss­num­mer PRIN2017S55RXB für A.F. und Zuschuss­num­mer PRIN2015HPMLFY für A.P., das ita­lie­ni­sche Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um, Zuschuss­num­mer RF 2010–2318330 für A.F.; "Ricer­ca­Cor­ren­te" und "Pro­get­to di Rete Car­dio­vas­co­la­re IRCCS: Car­dio­Co­vid" an M.T.L.R. und "pro­get­to di rete Aging IRCCS: pro­get­to IRMA e pro­get­to SIRI" an C.G.; F.M. wird unter­stützt vom ita­lie­ni­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um (Ricer­ca Cor­ren­te und 5 × 1000), der Tele­thon-Stif­tung (#446 GGP19035A), AFM-Tele­thon (# 23054) und dem EU-Hori­zont 2020-Pro­jekt COVIRNA (Grant #101016072); ASSOCIAZIONE ITALIANA PER LA RICERCA SUL CANCRO AIRC im Rah­men des IG 2019-Pro­jekts mit der För­de­rungs­num­mer ID 22858, S.N. Die­ser Arti­kel basiert teil­wei­se auf Arbei­ten der EU-Car­dioR­NA COST Action CA17129."

  4. Immer­hin: im Originalartikel
    https://​www​.rnd​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​k​a​r​l​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​k​o​n​t​e​r​t​-​p​a​n​i​k​m​a​c​h​e​-​v​o​r​w​u​r​f​-​v​o​n​-​v​i​r​o​l​o​g​e​-​s​c​h​m​i​d​t​-​c​h​a​n​a​s​i​t​-​4​K​A​V​U​R​J​5​D​R​C​F​B​I​J​R​A​4​J​R​S​R​I​6​L​U​.​h​tml
    hat das rnd "nach­ge­bes­sert":
    "Kor­rek­tur: In einer frü­he­ren Ver­si­on des Tex­tes hat­te es gehei­ßen, Lau­ter­bach habe eine wei­te­re Stu­die zur Unter­le­gung sei­ner Aus­sa­ge geteilt. Er teil­te aber die glei­che Stu­die noch ein­mal. Wir haben die ent­spre­chen­de Pas­sa­ge korrigiert."

  5. Lau­ter­bachs Mär­chen: Wer COVID-19 über­lebt hat, altert schnel­ler – aus der Rei­he Dun­ning-Kru­ger https://​sci​ence​files​.org/​2​0​2​1​/​1​0​/​1​8​/​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​s​-​m​a​e​r​c​h​e​n​-​w​e​r​-​c​o​v​i​d​-​1​9​-​u​e​b​e​r​l​e​b​t​-​h​a​t​-​a​l​t​e​r​t​-​s​c​h​n​e​l​l​e​r​-​a​u​s​-​d​e​r​-​r​e​i​h​e​-​d​u​n​n​i​n​g​-​k​r​u​g​er/

    Wie oft war Karl Lau­ter­bach auf Sci­ence­Files bereits The­ma, weil er in der Öffent­lich­keit Din­ge behaup­tet, die sich als falsch erwei­sen, weil er sich zu Din­gen äußert, von denen er kei­ne Ahnung hat, weil er in einer Wei­se ver­sucht, COVID-19-Hys­te­rie zu schü­ren, die man nicht mehr anders als als Fana­tis­mus bezeich­nen kann.

    Grund­sätz­lich kann man in Lau­ter­bach das wir­ken sehen, was nach David Dun­ning und Jus­tin Kru­ger als Dun­ning-Kru­ger-Effekt bezeich­net wird: Je weni­ger eine Per­son von etwas ver­steht, je weni­ger kom­pe­tent sie in einem Feld ist, des­to mehr fühlt sich sie dazu beru­fen, als über die­ses Feld infor­miert zu erschei­nen und ande­re zu belehren.

    Das Phä­no­men ist lan­ge bekannt, und Leu­te, die es zur Schau stel­len, zeich­nen sich nach unse­rer Ansicht durch ein Über­zeu­gungs­sys­tem aus, das man als irgend­wo zwi­schen Fun­da­men­ta­lis­mus und Fana­tis­mus ange­sie­delt anse­hen muss. Der Grund für die­se Hypo­the­se ist die ein­fa­che Wahr­heit, dass jemand, der sich vol­ler Selbst­si­cher­heit, viel­leicht auch Über­heb­lich­keit einer nar­ziss­ti­schen Per­sön­lich­keit, in einem Feld inkom­pe­tent äußert, und dabei offen­kun­dig nicht merkt, dass er sich inkom­pe­tent äußert, nicht in der Lage ist, sei­ne Inkom­pe­tenz und die dar­aus resul­tie­ren­den Feh­ler zu revi­die­ren, denn wäre er dazu in der Lage, wüss­te er um sei­ne Inkom­pe­tenz und wür­de sich fol­ge­rich­tig nicht zu The­men äußern, zu denen er sich nicht äußern kann, weil ihm eben die Kom­pe­tenz dazu fehlt.

    Das dem so ist, das zei­gen Rei­he von Expe­ri­men­ten, die Dun­ning et al. in einem mitt­ler­wei­le klas­si­schen Bei­trag aus dem Jah­re 2003 publi­ziert haben: Um Beschrän­kun­gen der eige­nen Kom­pe­tenz zu über­win­den, müss­ten die­je­ni­gen, die den ent­spre­chen­den Beschrän­kun­gen unter­lie­gen, die ent­spre­chen­den Beschrän­kun­gen ken­nen. Wür­den sie die ent­spre­chen­den Beschrän­kun­gen aber ken­nen, wür­den sie sich nicht inkom­pe­tent äußern:

    “The skills nee­ded to pro­du­ce logi­cal­ly sound argu­ments, for ins­tance, are the same skills that are neces­sa­ry to reco­gni­ze when a logi­cal­ly sound argu­ment has been made” (Dun­ning et al., 2003, S.85).

    Karl Lau­ter­bach ist eine täg­li­che Fall­stu­die des­sen, was Dun­ning und Kru­ger beschrei­ben. Die Feh­ler und Falsch­aus­sa­gen, die wir auf Sci­ence­Files doku­men­tiert haben, ein Bruch­teil des­sen, was Lau­ter­bach so von sich gibt, bele­gen die­se Ansicht. Aber damit ist die sozi­al­psy­cho­lo­gi­sche Ana­ly­se nicht am Ende, denn Lau­ter­bach pro­du­ziert Feh­ler und Falsch­aus­sa­gen, die immer in die­sel­be Rich­tung wei­sen: Redet er von COVID-19 oder SARS-CoV‑2, dann haben sei­ne Aus­sa­gen gemein­sam, dass sie Gefahr, Kon­se­quen­zen oder Prä­va­lenz von COVID-19, SARS-CoV‑2 oder damit asso­zi­ier­ter Befun­de über­trei­ben, ver­zer­ren und gene­rell so dar­stel­len, dass har­te Restrik­tio­nen und umfas­sen­de Ein­grif­fe von Regie­run­gen in die Frei­heits­rech­te von Bür­gern legi­ti­miert wer­den. In die­ser Hin­sicht muss man Karl Lau­ter­bach als einen reli­giö­sen Fun­da­men­ta­lis­ten bezeich­nen, einen, des­sen Über­zeu­gungs­sys­tem so her­me­tisch gegen fal­si­fi­zie­ren­de Daten abge­schlos­sen ist, dass er sich in der Gewiss­heit wiegt, immer und über­all Recht zu haben. Die­se Gewiss­heit äußert sich bei Lau­ter­bach in einem mis­sio­na­ri­schen Zug, der der­zeit noch im Sta­di­um eines akti­ven Fun­da­men­ta­lis­mus ver­harrt, also in dem Sta­di­um, in dem die Durch­set­zung der eige­nen Gewiss­heit dadurch von stat­ten gehen soll, dass Zwang auf ande­re aus­ge­übt wird. Das nächs­te Sta­di­um nach akti­vem Fun­da­men­ta­lis­mus, der bereits mit einer reli­giö­sen Ver­klä­rung der eige­nen Grup­pe und zwangs­läu­fig einer Anfein­dung von Fremd­grup­pen ein­her­geht, ist übri­gens Ter­ro­ris­mus. Wer sich für die Theo­rie des Fun­da­men­ta­lis­mus inter­es­siert, die wir hier anwen­den, wir haben sie hier beschrieben.

    Da Ter­ro­ris­mus mit Fana­tis­mus ein­her­geht, haben wir oben die Annah­me for­mu­liert, dass man Lau­ter­bach irgend­wo im Grau­be­reich zwi­schen Fun­da­men­ta­lis­mus und Fana­tis­mus ver­or­ten muss. Bis­lang feh­len ihm Mut und Mit­tel, sei­nen Fun­da­men­ta­lis­mus rich­tig auszuleben.

    Die neu­es­te Fake News, die neus­te Lüge, die Lau­ter­bach ver­brei­tet, zielt auf von COVID-19 Gene­se­ne. Wer COVID-19 hin­ter sich hat, so behaup­tet Lau­ter­bach, der alte­re schnel­ler und sei gegen chro­ni­sche Krank­hei­ten anfälliger.

    Um sei­ne Behaup­tung zu bele­gen, ver­linkt er die Stu­die von Ales­sia Mon­gel­li et al. (2021), die bereits im Juni online im Inter­na­tio­nal Jour­nal of Mole­cu­lar Sci­ence erschie­nen ist, und zwar unter dem Titel “Evi­dence for Bio­lo­gi­cal Age Acce­le­ra­ti­on and Telo­me­re Shor­tening in COVID-19 Sur­vi­vors”. Das ist nur eine Stu­die und nicht Stu­di­en, und es ist vor allem eine Stu­die, die das, was Lau­ter­bach behaup­tet, nicht zeigt, nicht ein­mal entfernt.

    Die vie­len Autoren um Mon­gel­li inter­es­sie­ren sich für den Zusam­men­hang zwi­schen hypo­the­ti­schen Varia­blen, näm­lich dem bio­lo­gi­schen Alter, dem chro­no­lo­gi­sche Alter und dem, was sie Del­ta-Alter nen­nen, der Dif­fe­renz zwi­schen chro­no­lo­gi­schem und bio­lo­gi­schen Alter. Das Paper ist somit eine Übung in der Kor­re­la­ti­on hypo­the­ti­scher Kon­zep­te, die alle dar­auf beru­hen, dass ande­re Wis­sen­schaft­ler einst eine Kor­re­la­ti­on zwi­schen Varia­blen und Alter gefun­den haben. Und wie immer steht und fällt alles mit der Definition.

    Chro­no­lo­gi­sches Alter wird über bio­lo­gi­sche Mar­ker bestimmt. In der vor­lie­gen­den Arbeit ist das die Län­ge von Telo­me­ren. Telo­me­re stel­len eine sich wie­der­ho­len­de Sequenz von Nukleo­ti­den am Ende von Chro­mo­so­men dar, die kei­nen Code ent­hal­ten. Von Telo­me­ren wird ange­nom­men, dass sie zum Schutz von Chro­mo­so­men vor­han­den sind. Mit jeder Zell­tei­lung wer­den Telo­me­re kür­zer, wor­aus die Idee ent­springt, dass die Län­ge von Telo­me­ren auf das Chro­no­lo­gi­sche Alter schlie­ßen lasse.
    Bio­lo­gi­sches Alter wird eine CpGs bestimmt, also über die Abfol­ge von Cyto­si­ne Nukleo­ti­den und Gua­ni­ne Nukleo­ti­den, die Bekaert et al. 2015 genutzt haben, um bio­lo­gi­sches Alter vor­her­zu­sa­gen. Der Algo­rith­mus, den Bekaert et al. ent­wi­ckelt haben, hat nur für älte­re Men­schen ab 60 Jah­ren und selbst für sie nur mit einem Feh­ler­be­reicht von ±5,2 Jah­ren eine annä­hernd sinn­vol­les Ergeb­nis erbracht. Wenn man bedenkt, dass ein Mensch von 60 Jah­ren in Deutsch­land eine Lebens­er­war­tung von wei­te­ren 23 Jah­ren (Män­ner) bzw. 28 Jah­ren (Frau­en) hat, dann ist ein Feh­ler­term von min­des­tens einem Vier­tel eigent­lich Grund genug, den Algo­rith­mus zu verschrotten.
    Weil der Algo­rith­mus von Bekaert et al. nur dann von der Anord­nung der CpGs in bestimm­ten Berei­chen der DNA auf das bio­lo­gi­sche Alter schlie­ßen lässt, des­halb sind in der Stu­die von Mon­gel­li et al. (2021) nur Per­so­nen mit einem Lebens­al­ter von min­des­tens 60 Jah­ren berück­sich­tigt. 144 in der Kon­troll­grup­pe der­je­ni­gen, die kei­ne COVID-19 Erkran­kung durch­lebt haben, 117 in der Grup­pe derer, die eine schwe­re COVID-19 Erkran­kung hin­ter sich gebracht haben.

    Die Stu­die ist also eine Übung in: Wir kor­re­lie­ren etwas, von dem wir anneh­men, dass es mit CA kor­re­liert, mit etwas, von dem wir anneh­men, dass es mit BA kor­re­liert und ver­glei­chen das Ergeb­nis für zwei Grup­pen von Pro­ban­den. Was man aus sol­chen Übun­gen an Erkennt­nis ablei­ten kann, ist uns nicht so wirk­lich klar. Aber wir haben ja Karl Lauterbach.

    Er lei­tet ab, dass die Stu­die von Mon­gel­li gezeigt habe, dass man nach einer COVID-19 Erkran­kung schnel­ler altern würde.

    Blö­der geht es nun wirk­lich nicht mehr.

    Die Stu­die von Mon­gel­li et al. basiert auf Men­schen mit einem Lebens­al­ter von min­des­tens 60 Jah­ren, nicht gene­rell auf Per­so­nen, die an COVID-19 erkrankt sind. Alle Pro­ban­den in der COVID-19 Grup­pe haben zudem nicht irgend­ei­ne Erkran­kung an COVID-19 von kaum vor­han­den über leicht bis schwer hin­ter sich, sie alle haben eine schwe­re Erkran­kung, die in der Regel einen Auf­ent­halt auf der Inten­siv­sta­ti­on not­wen­dig gemacht hat, über­lebt, wes­halb im Text von “COVID-19 Sur­vi­vors” die Rede ist.
    Die Stu­die von Mon­gel­li et al. unter­sucht im bes­ten Fall, wie sich Pro­ban­den, die eine schwe­re Erkran­kung an COVID-19 hin­ter sich haben im Hin­blick auf die hypo­the­ti­schen Maße von chro­no­lo­gi­schem Alter (bestimmt über die Län­ge der Telo­me­re) und bio­lo­gi­schem Alter (bestimmt über CpGs) von Pro­ban­den unter­schei­den, die nicht an COVID-19 erkrankt sind.
    Die Stu­die macht KEINERLEI Aus­sa­ge über einen Alte­rungs­pro­zess, was auf­grund der Anla­ge der Stu­die auch über­haupt nicht mög­lich ist, denn hier wer­den kei­ne Pro­ban­den über Zeit ver­folgt, sie wer­den im Hin­blick auf bestimm­te ZU EINEM ZEITPUNKT gemes­se­ne Indi­ka­to­ren mit­ein­an­der ver­gli­chen. Aus einer sol­chen Stu­di­en­an­la­ge schafft es nur die Phan­ta­sie oder das, was man im eng­li­schen mali­cious intent nennt, von Karl Lau­ter­bach, eine Aus­sa­ge über alle jemals an COVID-19 Erkrank­te und deren Alte­rung, also Lebens­er­war­tung zu machen. Mali­cious intent kann man nicht wirk­lich über­set­zen, viel­leicht am nähes­ten kommt kriminelle/böswillige Absicht.

    Als Ergeb­nis ihrer Übung in Kor­re­la­ti­on hypo­the­ti­scher Varia­blen kom­men die Autoren um Mon­gel­li zu dem Schluss, dass die­je­ni­gen, die eine schwe­re Erkran­kung an COVID-19 hin­ter sich haben, chro­no­lo­gisch und bio­lo­gisch älter sind als die­je­ni­gen, die nicht an COVID-19 erkrankt waren. Wenig ver­wun­der­lich, wenn man bedenkt, dass eine schwe­re Erkran­kung Stress für einen Orga­nis­mus bedeu­tet und als Fol­ge die­ses Stres­ses dann bestimm­te Wer­te, die man als Indi­ka­to­ren nut­zen kann, in ihrem Niveau absin­ken, wäh­rend ande­re erhöht sind. Ob das dau­er­haft ist, bb man dar­aus schlie­ßen kann, dass die Unter­schie­de in den Wer­ten, die sich zwi­schen 144 Pro­ban­den erge­ben, die nicht an COVID-19 erkrankt sind und 117, die eine schwe­re Erkran­kung an COVID-19 hin­ter sich haben, Unter­schied im bio­lo­gi­schen und chro­no­lo­gi­schen Alter dar­stel­len, ist eine offe­ne Fra­ge, selbst für die Autoren ist das eine offe­ne Fra­ge, oder in ihren Wor­ten: “This stu­dy has many signi­fi­cant limitations…”.

    Dem kön­nen wir uns nur anschlie­ßen und anfü­gen, auch Karl Lau­ter­bach hat “many signi­fi­cant limi­ta­ti­ons”. Das Pro­blem bei ihm: Er ist sich des­sen nicht bewusst.

    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen. Die Bän­de 1 bis 10:

    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 1
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 2
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 3
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 4
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 5
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 6
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 7
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 8
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 9
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 10

  6. Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen. Die Bän­de 1 bis 10:

    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 1
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 2
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 3
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 4
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 5
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 6
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 7
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 8
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 9
    Lau­ter­bachs COVID-Mär­chen 10

  7. ❎ Nein, Herr Lau­ter­bach, das steht da nicht. https://​thre​ad​rea​der​app​.com/​t​h​r​e​a​d​/​1​4​4​9​8​4​2​2​7​5​9​0​3​7​3​7​8​5​9​.​h​tml

    ‼ Nach­trag: die AutorIn­nen dis­ku­tie­ren sogar pro­mi­nent die Fra­ge, ob die epi­ge­ne­ti­schen Ver­än­de­run­gen nicht die schwe­re Covid-Infek­ti­on sogar begüns­tigt haben (also vor­her schon vor­la­gen) und damit eine umge­kehr­te Kausalität.
    —————–
    Nein, Herr Lau­ter­bach, das steht da nicht.
    In dem Paper steht, dass eini­ge CpG Dinu­kleo­ti­de, (das heißt, die DNA Basen C und G neben­ein­an­der, die in der Regel in regu­lie­ren­den Nicht-Gen Regio­nen der DNA vor­kom­men und über Anknüp­fung von bestim­men Mole­kül­res­ten zB das Able­sen von
    Genen beein­flus­sen kön­nen) die irgend­ein Algo­rith­mus mal mit bio­lo­gi­schem Alter in der Ver­bin­dung gebracht hat, nach Covid Infek­ti­on ver­än­dert sind. Das könn­te zB heis­sen, dass die Infek­ti­on den Kör­per der­ar­tig stresst (die Fäl­le haben eine hohe Quo­te sehr schwe­rer Fäl­le, zB 35%
    beatmet), dass man nach der Infek­ti­on etwas stär­ker geal­tert ist als man das sonst getan hät­te (etwa im Ver­hält­nis 1:3 wobei die abso­lu­te Quan­ti­fi­zie­rung so arti­fi­zi­ell berech­net ist und so gro­ße Con­fi­denz­in­ter­val­le hat, dass ich auf die abso­lu­ten Zah­len wenig geben würde).
    WAS ES NICHT HEISST: Wer Covid hat­te altert in der der Fol­ge schneller!
    Jeder Stress hin­ter­lässt Spu­ren im Kör­per. Wenn eine beatmungs­pflich­ti­ge Covid-Infek­ti­on das nicht täte, wäre das überraschend.
    Aber dass jetzt alle Gene­sen Angst haben müs­sen ein verkürztes
    Leben vor sich zu haben ist Bull­shit und steht da auch nicht.
    Bit­te unter­las­sen Sie die­ses andau­ern­de Ver­un­si­chern von Men­schen. Das ist Gift!!!
    Nach­trag: die AutorIn­nen dis­ku­tie­ren sogar pro­mi­nent die Fra­ge, ob die epi­ge­ne­ti­schen Ver­än­de­run­gen nicht die schwe­re Covid-Infek­ti­on sogar begüns­tigt haben (also vor­her schon vor­la­gen) und damit eine umge­kehr­te Kausalität.

    1. @Dr. Kas­san­dra Pari:

      Jetzt bin ich ganz schön beein­druckt, ganz im Ernst! Scha­de dass Dr. med. Karl Wil­helm Lau­ter­bach der Mühe nicht wert ist. Den­noch gut dass sie sich mal jemand gemacht hat. (die Mühe)
      Lei­der folg­te ich nur Ein­gangs, aber viel­eicht stei­ge ich ein ander­mal tie­fer da ein. (wenn ich das über­haupt schaf­fe) Ich hal­te den Kru­ger-Dan­nings-Effekt nicht für pas­send, weil ich glau­be dass Dr​.med. KWL nicht beleh­ren möch­te. Ich fürch­te näm­lich dass er ganz bewusst etwas möch­te was ich ihm in aller Öffent­lich­keit so bes­ser nicht unter­stel­len soll­te. Unser Rechts­we­sen beschützt halt Jeder­mann. (HAHA) Aber der Begriff "Fana­tis­mus" trifft die Sache auch ganz gut. Es ist genau das Wort das mir bis Heu­te dazu im Zusam­men­hang gefehlt hat. Vie­len Dank!

  8. Ich behaup­te nass­forsch, dass die­ses Altern im Zeit­raf­fer vor allem Men­schen betrifft, die sich wie­der­keh­rend die expe­ri­men­tel­le Gift­sprit­ze rein­ja­gen las­sen, die Sui­zid bege­hen oder sonst an den Maß­nah­men krank werden.
    DIe Über­sterb­lich­keit, die nicht auf Coro­na­vi­ren zurück­zu­füh­ren ist, kann schon ein ers­ter Hin­weis dar­auf sein.

    https://​reit​schus​ter​.de/​p​o​s​t​/​d​e​u​t​l​i​c​h​e​-​u​e​b​e​r​s​t​e​r​b​l​i​c​h​k​e​i​t​-​i​m​-​s​e​p​t​e​m​b​e​r​-​2​0​2​1​-​n​i​c​h​t​-​a​u​f​-​c​o​v​i​d​-​1​9​-​z​u​r​u​e​c​k​z​u​f​u​e​h​r​en/

  9. Am 12.10.2021 berich­te­te der WDR 5 in der Sen­dung Quarks von der Wun­der­me­di­zin mRNA, die ja so toll ist.… Aller­dings ab Minu­te 0:21:10 kön­nen wir kurz erfah­ren, dass es wohl ein "klei­nes Pro­blem" mit den Lipidna­no­par­ti­keln gibt, die kei­nen defi­nier­ten Emp­fän­ger haben und des­halb im Kör­per umher­schwim­men. Obwohl das noch nicht opti­mal wäre, wird ja wei­ter dar­an geforscht. Und weil die Fir­men ja zum Glück soviel Geld aktu­ell ver­die­nen, kön­nen wir sicher sein, dass die alles in die For­schung ste­cken, um uns gesün­der und glück­li­cher zu machen (sinn­ge­mäß wie­der gegeben). 

    Im spä­te­ren Ver­lauf erfah­ren wir noch das Pup­se stink­nor­mal sind aber auch ab Minu­te 1:10:00 war­um mehr Men­schen trotz Imp­fung schwe­re Covid-Ver­läu­fe bekom­men. Natür­lich schüt­zen die Imp­fun­gen total gut. Und es ist ja klar, wenn ein Groß­teil der Bevöl­ke­rung geimpft ist, muss der Anteil der geimpf­ten Kran­ken ja auch etwas höher aus­fal­len. Außer­dem hält die Wir­kung der Sprit­ze nicht ewig und die Alten bau­en sowie­so kei­nen sehr guten Schutz auf und so wei­ter und so fort…

  10. Juchu!
    Ich sehe hier eine Mög­lich­keit, die Argu­men­ta­ti­on über "das durch­schnitt­li­che Alter der Covid-Ver­stor­be­nen liegt über 80 Jah­re" end­gül­tig aus­zu­he­beln: Im Zeit­raf­fer wer­den aus 84 ganz schnell nur 48 Lebens­jah­re – wir HABEN eine Pan­de­mie, q.e.d.!

  11. Spie­gel 2004 über Klabauterbach:

    Der Ein­flüs­te­rer
    Der Köl­ner Pro­fes­sor Karl Lau­ter­bach ist der wich­tigs­te Bera­ter von Gesund­heits­mi­nis­te­rin Ulla Schmidt. Für den poli­ti­schen Kampf setzt er schon mal sei­nen Ruf als Wis­sen­schaft­ler aufs Spiel. 

    Lau­ter­bach gilt als Ein­flüs­te­rer der Gesund­heits­mi­nis­te­rin Ulla Schmidt, als jemand, der ganz nah dran ist an der Macht. Den Stan­des­ver­tre­tern der Ärz­te­schaft ist er, der sich inzwi­schen als größ­ter Kri­ti­ker des medi­zi­nisch-indus­tri­el­len Kom­ple­xes gibt, wohl noch ver­hass­ter als die Gesund­heits­mi­nis­te­rin selbst.

    Dabei war er vor weni­gen Jah­ren noch dafür bekannt, dass er im Auf­trag der Phar­ma­in­dus­trie Medi­ka­men­ten­stu­di­en durch­führ­te. Über 800 000 Euro an Dritt­mit­teln heims­te er dafür allein im Jahr 2000 ein.

    So war er auch an einer Stu­die über den Fett­sen­ker Lipo­bay betei­ligt – jenem Medi­ka­ment, das die Her­stel­ler­fir­ma Bay­er wegen töd­li­cher Zwi­schen­fäl­le im Jahr 2001 vom Markt nahm. Die frü­hen Hin­wei­se dar­auf, dass Lipo­bay mög­li­cher­wei­se gefähr­lich war, nahm Lau­ter­bach damals eben­so wenig wahr, wie es sei­ne Auf­trag­ge­ber taten.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/der-einfluesterer-a-cac9b0b4-0002–0001-0000–000030346862

  12. Selt­sam, bei den sehr sel­te­nen Neben­wir­kun­gen ist sich "die Wis­sen­schaft sicher", dass sie in der Zukunft nicht auf­tre­ten werden.
    Bei der mut­mass­li­chen beschleu­nig­ten Alte­rung ist man nach ein paar Mona­ten schon der Mei­nung, dass sie hoch­ge­rech­net wer­den kann.
    Übri­gens, nach durch­ge­mach­ter Krank­heit sieht so man­cher Mensch "alt" aus. Mit der Zeit(sic!) legt sich die­ser Ein­druck und er erholt sich.

  13. Covid-19 ver­ur­sacht Hän­ge­arsch und Fal­ten­bil­dung, Lied­schat­ten­all­er­gien und Schmal­lip­pig­keit sowie asch­fah­len Backent­eint bis hin zum Haar­aus­fall und Wuche­run­gen der Scham­be­haa­rung. Wir nean­der­ta­li­sie­ren! STOPPT Covid-19, kauft Pfizer-Aktien!

    Bla­Bla­Bla .……

    Info zu KL?
    https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/corona-geimpft-getestet-genervt-mehr-freiheit-wagen-maybrit-illner-am-14-oktober-2021–100.html

    1. Und das aller­schlimms­te: Covid und ins­be­son­de­re Long-Covid nach sym­ptom­lo­ser Erkran­kung (das ist ja das Per­fi­de!) macht einen klei­nen Pim­mel !!! Man kann ihm beim Schrump­fen förm­lich zusehen!

      1. @Tricouleur:

        Da hat Ihnen wohl jemand was falsch erklärt, mei­ne Lie­be! Die­se Lau­ter­bachs scheint's aber auch über­all zu geben. tzzz

    2. Nach­ge­reicht:

      Also man schlägt Herrn Lau­ter­bach am Bes­ten wohl ver­mut­lich mit sei­nen eige­nen Ansich­ten wie dar­ge­legt. Dem Pro­blem schon liegt also die Lösung inne.

      Was also das schnel­le­re Altern angeht. Hier will er wohl wie­der die Umsät­ze von Schönheits-Op's und Beau­ty-Far­ming als Fol­gen von C‑19-Schä­den dekla­riert wis­sen? Viel­eicht pumpt der Staat ja auch dahin ein paar Mil­li­ön­chen den dank­ba­ren Betrei­bern und Grün­dern hin­ein. Reak­ti­vie­rung der Wirt­schaft! Auch die Teil­ha­ber wird's freu­en. Nach dem "Log­dow­ning" sind doch da bestimmt ein paar Schnäpp­chen-Märk­te entstanden.

  14. Fra­gen Sie doch mal einen Schicht­ar­bei­ter oder einen Menschen
    mit 60–70 Arbeits­stun­den pro Woche oder einen höhergradig
    Depres­si­ven usw. nach Sym­pto­men wie Müdig­keit, Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen, Gedächt­nis­ver­lust, vor­zei­ti­ge Alterung,
    etc.
    Wie ? Bei denen auch ? Nicht möööööööglich !
    Das gibt's nur bei der Corvette…

    1. @Brian: Genau das ist das Pro­blem! Das muss KL nicht erst erklärt wer­den, auch sonst nie­man­dem. Er labert voll­kom­men bewusst. Alles in allem aber lei­der Viel Rauch um wenig!

  15. Schön, dass wei­ter­hin genug Tief­flie­ger unter­wegs sind, wel­che die hohe Kunst der "Klap­per­storch-Kor­re­la­ti­on", wie man sol­cher­lei Mum­men­schanz frü­her nann­te, auf­recht hält.

    Klar, man braucht einen Algo­rith­mus und Quer­schnitt­stu­di­en… Nein, man muss zunächst ein­mal sei­ne Haus­auf­ga­ben machen, aus­rei­chend Daten sam­meln und sich geeig­ne­te Metho­den über­le­gen, um zumin­dest eine gewis­se Chan­ce auf ver­wert­ba­re Ergeb­nis­se zu haben. Man ver­wen­det kei­ne Metho­dik, deren Eig­nung man selbst anzwei­felt, um einen poten­ti­el­len Zusam­men­hang zu unter­su­chen, des­sen Rele­vanz man nicht ein­mal grob quan­ti­fi­zie­ren kann.
    Aller­dings lau­tet der wich­tigs­te Lehr­satz der Empi­rie schon seit Jahr­zehn­ten: "Wenn es Geld von der Regie­rung ist, braucht man sich kei­ne Mühe zu geben."

  16. Wenn wir Glück haben, lau­tert auch Her Alter­bach schnel­ler— immer schneller—dann wäre die­ses Pro­blem bald end­lich auf das Schöns­te gelöst…

  17. Seit eini­gen Tagen kur­siert auf Twit­ter eine Stu­die, die zei­gen soll, dass eine #COVID19 Infek­ti­on zu schnel­le­rer #Alte­rung führt.

    Hier ein Ver­such der Ein­ord­nung in ver­ständ­li­cher Spra­che https://​thre​ad​rea​der​app​.com/​t​h​r​e​a​d​/​1​4​5​0​3​9​5​0​7​6​7​2​3​7​1​6​0​9​8​.​h​t​m​l​?​u​t​m​_​s​o​u​r​c​e​=​s​u​b​s​c​r​i​p​t​i​o​n​s​_​m​a​i​l​e​r​&​u​t​m​_​m​e​d​i​u​m​=​e​m​a​i​l​&​u​t​m​_​c​a​m​p​a​i​g​n​=​r​e​a​l​_​t​ime

    Nach­trag: es gibt bereits eine neue­re Stu­die, die die Ergeb­nis­se der hier dis­ku­tier­ten widerlegt.

    ———————————

    (die Kol­le­gIn­nen mögen mir Ver­ein­fa­chun­gen zum bes­se­ren Ver­ständ­nis verzeihen).
    1/
    Es han­delt sich um eine Stu­die (ncbi​.nlm​.nih​.gov/​p​m​c​/​a​r​t​i​c​l​e​s/P…; bereits vom Juni 2021!), in der die AutorIn­nen fol­gen­des gemacht haben:

    1️⃣ Aus 117 Covid-Pati­en­tIn­nen und 144 Nicht-Covid Pro­ban­den (das ist für eine medi­zi­ni­sche Stu­die sehr wenig!) Blut ent­nom­men und die Immun­zel­len 2/
    Evi­dence for Bio­lo­gi­cal Age Acce­le­ra­ti­on and Telo­me­re Shor­tening in COVID-19 Survivors
    The SARS-CoV‑2 infec­tion deter­mi­nes the COVID-19 syn­dro­me cha­rac­te­ri­zed, in the worst cases, by seve­re respi­ra­to­ry distress, pul­mo­na­ry and car­diac fibro­sis, inflamm­a­to­ry cyto­ki­ne release, and immunosu…
    https://​www​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​p​m​c​/​a​r​t​i​c​l​e​s​/​P​M​C​8​2​0​1​243
    iso­liert (Rote Blut­kör­per­chen hal­ten kei­ne rele­van­te Erb­infor­ma­ti­on mehr, daher macht es kei­nen Sinn, die­se für die Stu­die zu benut­zen und so wur­den nur die Immun­zel­len ana­ly­siert). Im Blut befin­den sich vor allem „fer­ti­ge“ Immun­zel­len, wäh­rend die Quel­len von Immun­zel­len 3/
    haupt­säch­lich (nicht voll­stän­dig, weil es vie­le Zwi­schen­stu­fen auf dem Weg zu rei­fen, voll funt­ki­ons­fä­hi­gen Immun­zel­len gibt) im Kno­chen­mark & Lymph­ge­we­ben lie­gen. Das ist in sofern rele­vant, als dass das Blut, dass die AutorIn­nen unter­sucht haben
    4/
    Zel­len sind, die an ande­rer Stel­le nach­ge­bil­det wer­den können.
    Die Autoren haben kei­ne ande­ren Zel­len, z.B. Ner­ven- oder Haut­zel­len, oder eben Blut­stamm­zel­len (aus denen Immun­zel­len gebil­det wer­den) unter­sucht und kön­nen daher nicht auf den gan­zen Orga­nis­mus schließen.
    5/
    2️⃣ Aus die­sen Zel­len wur­de DNA, also die eigent­li­che Erb­infor­ma­ti­on iso­liert und RNA, eine Zwi­schen­stu­fe auf dem Weg zum Eiweiß. DNA besteht aus vier Basen (A, C, G und T) die in allen mög­li­chen Kom­bi­na­tio­nen vor­kom­men und immer eine Drei­er­kom­bi­na­ti­on ergibt ein soge­nann­tes 6/
    Codon, also eine genaue Infor­ma­ti­on, die zu einer ganz bestim­men­den Ami­no­säu­re, das sind die Bau­stei­ne von Eiwei­ßen, gehört, also die­se Rei­hen­fol­ge „codiert“. Durch die Abfol­ge hun­der­ter und tau­sen­der die­ser Basen ent­steht ein DNA Abschnitt für ein Gen, das genau beschreibt 7/
    in wel­cher Rei­hen­fol­ge wel­che Bau­stei­ne zusam­men­ge­setzt wer­den sol­len. Daher erge­ben sich eine gro­ße Viel­zahl mög­li­cher Eiwei­ße mit ganz unter­schied­li­cher Funk­ti­on, zB für die Struk­tur von Haa­ren, oder wel­che die che­mi­sche Reak­tio­nen in der Zel­le aus­lö­sen oder Signa­le erken­nen 8/
    und wei­ter­lei­ten kön­nen. Da die DNA den Zell­kern nicht ver­las­sen kann, die Eiwei­ße aber an einer ande­ren Stel­le der Zel­le gebil­det wer­den, wird eine kurz­le­bi­ge Kopie der Infor­ma­ti­on ange­fer­tigt, das ist die soge­nann­te mRNA. Die­se ist che­misch leicht anders auf­ge­baut, ent­hält 9/
    aber genau den ent­spre­chen­den Dreiercode.

    3️⃣ Die mRNA zwei­er Gene, die für die Infek­ti­on mit Sars-Cov2 und Mers-CoV rele­vant sind, wur­de zwi­schen Kon­trol­len­pa­ti­en­ten und Post-Covid­pa­ti­en­tin­nen ver­gli­chen. Eine erhöh­te rela­ti­ve mRNA Men­ge kann ein Hin­weis dar­auf sein, 10/
    dass ein Gen ver­mehrt abge­le­sen wird. Sie fan­den, dass post-Covid das Covid-asso­zi­ier­te ACE2 Gen schwä­cher abge­le­sen wur­de, wäh­rend die Kon­trol­le gleich blieb. Die­ses kann diver­se Grün­de haben, zB. kann das Gen aus­ge­schal­tet wer­den, das pas­siert bei Ober­flä­chen­re­zep­to­ren 11/
    häu­fi­ger. Oder die Zusam­men­set­zung der Immun­zel­len der Post-Covid Pati­en­tIn­nen war anders als die der Kon­troll­grup­pe und hat­te einen höhe­ren Anteil an Zel­len mit gerin­gem ACE2 Level, mög­li­cher­wei­se sogar, weil Zel­len mit höhe­rem ACE2 zuvor durch die Infek­ti­on zer­stört wur­den. 12/
    Hier noch­mal der Hin­weis, dass Immun­zel­len nach­ge­bil­det wer­den und die Autoren NICHT unter­sucht haben, ob die Gewe­be, die Blut­zel­len nach­bil­den, über­haupt Ver­än­de­run­gen zeigen.
    Die Rele­vanz die­ses Ergeb­nis­ses ist somit unklar.

    4️⃣ An der DNA wur­den zwei Unter­su­chun­gen 13/
    vor­ge­nom­men. Zum einen unter­such­te man die Län­ge der Telo­me­re. Telo­me­re sind Regio­nen an den Enden der Chro­mo­so­men. Dort lie­gen kei­ne Gene mehr und die Teleo­me­re die­nen unter ande­rem dem Schutz der wei­ter innen lie­gen­den Erb­infor­ma­ti­on. Wenn Zel­len sich tei­len müs­sen sich 14/
    näm­lich auch die Chro­mo­so­men ver­dop­peln und bei jeder Ver­dopp­lung geht an den Enden ein klei­nes Stück ver­lo­ren (war­um das so ist, wür­de hier zu weit füh­ren). Es gibt auch Mecha­nis­men, die Telo­me­re wie­der ver­län­gern kön­nen (das nut­zen zB Krebs­zel­len für ihre mas­si­ge 15/
    Tei­lungs­ra­te), aber grund­sätz­lich wer­den Telo­me­re mit zuneh­men­dem Alter in sich tei­len­den Zel­len kür­zer. Nun haben die Autoren in den Post-Covid Immun­zel­len kür­ze­re Telo­me­re gefun­den als bei der Kontrollgruppe.
    Dafür kann es ver­schie­de­ne Erklä­run­gen geben: 1) die Telo­me­re 16/
    waren mög­li­cher­wei­se schon vor der Infek­ti­on kür­zer. Die Post-Covid Grup­pe hat­te näm­lich einen bemer­kens­wer­ten hohen Anteil schwer erkrank­ter Covid­pa­ti­en­ten (>50% sta­tio­när, 35% beatmet!). Eine frü­he­re Stu­die hat­te gezeigt, dass kür­ze­re Telo­me­re einen schwe­re­ren Covid­ver­lauf 17/
    zur Fol­ge haben kön­nen (ncbi​.nlm​.nih​.gov/​p​m​c​/​a​r​t​i​c​l​e​s/P…). Aller­dings haben wir hier ein Hen­ne-Ei Pro­blem: bei kei­ner der Stu­di­en wis­sen wir ob die Telo­mer­ver­kür­zung vor der Infek­ti­on vor­lag oder durch die Infek­ti­on ent­stan­den ist.
    2) Eine wei­te­re mög­li­che Erklä­rung ist, dass sich im 18/
    Short telo­me­res increase the risk of seve­re COVID-19
    Telo­me­res are non-coding DNA sequen­ces that pro­tect chro­mo­so­me ends and shor­ten with age. Short telo­me­re length (TL) is asso­cia­ted with chro­nic dise­a­ses and immu­no­se­ne­s­cence. The main risk fac­tor for …
    https://​www​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​p​m​c​/​a​r​t​i​c​l​e​s​/​P​M​C​7​6​5​5​1​9​4​/​?​r​e​p​o​r​t​=​r​e​a​d​e​r​#​_​_​f​f​n​_​s​e​c​t​i​tle
    Blut ein hoher Anteil bestimm­ter Immun­zel­len befan­den, die sich bereits wegen der Infek­ti­on mas­siv oft geteilt haben, weil sie die rich­ti­gen Anti­kör­per gegen das Virus hat­ten. Es ist näm­lich so, dass sich v.a. jene Immun­zel­len stark tei­len, die zum Erre­ger pas­sen. Das heißt, 19/
    dass genau die, die gebraucht wur­den in gro­ßer Men­ge noch vor­han­den sind, aber auch einen ordent­li­chen Tei­lungs­ma­ra­thon hin­ter sich haben & somit auch ihre Telo­me­re kür­zer sind als die von Pati­en­ten die gera­de kei­ne Infek­ti­on durch­ge­macht haben.

    5️⃣ Außer­dem wur­de an der DNA 20/
    eine Unter­su­chung der Epi­ge­ne­tik vor­ge­nom­men. Hier ⬇️ eine Erläu­te­rung dazu.
    Kurz gefasst kön­nen Gene (vor­über­ge­hend oder dau­er­haft) still gelegt wer­den, wenn sie nicht benö­tigt wer­den. ZB ist das bei Genen der Fall, die wir nur wäh­rend der Embryo­nal­pha­se brau­chen. Dazu 21/
    wer­den u.a. an die DNA klei­ne Bau­stei­ne gehef­tet, die dafür sor­gen, dass bestimm­te Gene nicht mehr abge­le­sen wer­den. Vier die­ser Regio­nen, die durch neben­ein­an­der­lie­ge­ne Cs & Gs gekenn­zeich­net sind und daher CpG Inseln genannt wer­den, haben die Autoren auf eine Ver­än­de­rung 22/
    in die­sen epi­ge­ne­ti­schen Bau­stei­nen unter­sucht. Die­se vier Gene sind aus­ge­wählt wur­den, weil eine ande­re Stu­die die­se schon mal mit Alter asso­zi­iert wur­den. Hier zeig­te sich eine Ver­än­de­rung, die mit einem etwas erhöh­ten zel­lu­lä­ren Alter asso­zi­iert ist und des­sen Dif­fe­renz 23/ Image
    zum ech­ten Alter (gemes­se­nes Alter-ech­tes Alter) etwa 3‑Fach höher war als in der Kon­troll­grup­pe. Was bedeu­tet das nun?
    Neben tech­ni­schen Schwä­chen der Stu­die (auf die hier ein­zu­ge­hen den Rah­men spren­gen wür­de), bedeu­tet es vor allem, dass die Immun­zel­len (wir erin­nern uns, 24/
    nur die­se wur­den ana­ly­siert!) der zT. schwer erkrank­ten Post-Covid Pati­en­ten (wir erin­nern uns: 35% Beatme­te!) eine für die Zel­len har­te Zeit hin­ter sich hat­ten. Stress (& eine Infek­ti­on, Dau­er­stoff­man­gel, inva­si­ve Beatmung usw. ist purer Stress!) führt zu Alte­rungs­pro­zes­sen 25/
    und dabei wer­den in Zel­len ganz ver­schie­de­ne Pro­zes­se aus­ge­löst. Ein Teil die­ser Pro­zes­se ist epi­ge­ne­tisch regu­liert und es ist daher gar nicht so über­ra­schend, dass in einem Orga­nis­mus, der eine hef­ti­ge Infek­ti­on hin­ter sich hat, die Zel­len, die an vor­ders­ter Front gekämpft 26/
    haben, Alte­rungs­pro­zes­se auf­wei­sen. Wir erin­nern uns: die aller­meis­ten Immun­zel­len kön­nen nach­pro­du­ziert und durch jun­ge Zel­len ersetzt werden.
    Inter­es­sant wäre in die­sem Kon­text, ob das Blut von Pati­en­tIn­nen nach ande­ren Infek­tio­nen nicht eben­falls die­se Effek­te zeigt, 27/
    oder ob das wirk­lich ein Covid-spe­zi­fi­scher Effekt ist.
    Dazu habe ich nicht wei­ter recher­chiert, um den Rah­men nicht zu spren­gen. Es gibt sicher noch vie­le Aspek­te, die man im Kon­text der Stu­die dis­ku­tie­ren kann, ich habe ver­sucht hier beim roten Faden zu blei­ben und 28/
    eher die Bio­lo­gie hin­ter der Stu­die zu erklären.

    Fazit: die beob­ach­te­ten Effek­te sind nicht über­ra­schend, wenn man beach­tet, dass eine schwe­re Covid-Infek­ti­on zel­lu­lä­ren Stress bedeu­tet. Man muss aber beach­ten, dass kei­ne Aus­sa­gen über den gesam­ten Kör­per getrof­fen wer­den 29/
    kön­nen, son­dern nur über die Blut­zel­len, die ohne­hin ersetzt wer­den. Rele­vant wäre die Fra­ge, ob auch die Blut­stamm- und Vor­läu­fer­zel­len, die für die Nach­bil­dung rele­vant sind, betrof­fen sind oder wei­te­re Zell­ty­pen, wie zB. die Zel­len der Blut­ge­fäss­wän­de oder Ner­ven­zel­len. 30/
    Ich den­ke die Arbeit ist inter­es­sant aus einem wis­sen­schaft­li­chen Kon­text, die kli­ni­sche Rele­vanz (zB. für Pro­gno­se oder The­ra­pie ist frag­lich). Ganz bestimmt soll­te sie nicht ver­wen­det wer­den, um Men­schen Angst zu machen und damit poli­tisch zu beeinflussen.

    31/
    Ich hof­fe, ich habe ein wenig dazu bei­getra­gen, die Daten bes­ser zu ver­ste­hen. Ich habe die­sen Thread nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen ange­fer­tigt. Soll­te jemand einen Feh­ler fin­den, ger­ne kor­ri­gie­ren, Recht­schreib­feh­ler dürft ihr behalten 😉

    32/32 Ende
    Nach­trag: es gibt bereits eine neue­re Stu­die, die die Ergeb­nis­se der hier dis­ku­tier­ten widerlegt.
    Falls jemand dazu was schreibt, ver­lin­ke ich das noch hier drunter.

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