Da wird Herr Wieler die Stirn runzeln (s. Wieler: Lachen ist Risikofaktor) und die "Zeit"-Redaktion einen Wutanfall erleiden (s. "Die Zeit": Maul halten im Bus und keinesfalls lachen!). Der WDR gibt "Tipps gegen den dreifachen November-Blues". Einer davon:
Auch in diesem Fall war wieder eine subversive Bildredaktion zugange.
Noch weitere schöne Hilfestellungen hat der Sender auf Lager:
»5. Corona-Ängste anerkennen
Zum üblichen Herbst-Blues kommen nun noch reale Ängste. Aktuell sorgen wir uns um unsere Liebsten, aber auch um unsere eigene Gesundheit. "Diese Ängste sind nicht neurotisch, sondern sehr ernst zu nehmen", rät [Psychotherapeutin] Gabriele Fischer…
6. Sich auf etwas Schönes freuen
Natürlich sei die psychische Belastung besonders für Menschen, die sich durch die Corona-Einschränkungen ohnehin schon abgehängt fühlen, besonders groß und real, schreibt die Psychologin Katarina Stengler, Chefärztin am Helios Park-Klinikum Leipzig. Dazu gehörten Alleinerziehende, Geringverdiener oder auch Risikogruppen.
Ihr Tipp: Sich jetzt schon auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten, könne helfen. Sich zum Beispiel langfristig auf etwas Schönes zu freuen – einen Urlaub oder unbeschwerte Treffen mit Familie und Freunden – setze Energien frei und schaffe Zuversicht.
"Das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, ist auch eine große Erleichterung", findet Psychotherapeutin Fischer. Der "Lockdown-Light" gilt zunächst nur im November. Er soll die zweite Corona-Welle stoppen und wenn das klappt, könnte ja zumindest die Zeit um Weihnachten herum einigermaßen schön werden.«
Der Tip, sich auf den nächsten Urlaub zu freuen, ist wirklich großartig, vor allem für "Alleinerziehende, Geringverdiener oder auch Risikogruppen". Für die ist auch der nächste Punkt beachtenswert:
»8. Selbsthilfe-Apps
Christiane Eichenberg, Diplom-Psychologin an der Sigmund Freud Privat-Universität in Wien, empfiehlt wissenschaftlich untersuchte Selbsthilfe-Apps, um die eigenen Stimmung zu verbessern oder Ängste zu lindern.
Informationen oder Tipps bekommen Betroffene bei ihren Krankenkassen oder Hausärzten. Auch die Stiftung Warentest hat im Juni 2019 Online-Selbsthilfe-Programme zur Akutbehandlung oder Prävention von Depressionen getestet, die auch am Desktop-Computer verfügbar sind.«
Dazu sollte man wissen:
»Empfehlenswert sind laut Stiftung Warentest derzeit
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- Deprexis 24 (Preis für Selbstzahler 298 € / Kostenübernahme durch DAK, IKK Südwest, Viactiv)
- Get.On Depression Akut (Preis für Selbstzahler je 359 € / Kostenübernahme durch Audi BKK, Barmer, SVLFG)
- Get.On Depression Prävention (Preis für Selbstzahler 79 bis 359 € / Kostenübernahme durch Audi BKK, Barmer, SVLFG)
- Moodgym (kostenfrei und anonym)…
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Achtung: Wer ein Programm über seine Krankenkasse nutzt, informiert sie damit über seine Teilnahme. Wer das problematisch findet, muss ein kostenloses Angebot wählen oder selbst zahlen.«
Geht doch! Jedenfalls, wenn man zufällig in der richtigen Krankenkasse ist.
Selbsthilfe App ist geil. Linguistisch vermutlich die bisher nur vermutete aber ständig als unmöglich geglaubte perfekt orchestrierte Kombination von Tautologie, Oxymoron, Pleonasmus und unfiltriertem Schwachfug. Ist jetzt doch wegen Corona und dem sich daraus ergebenden Blues endlich entdeckt worden. Technologie unterstützt die Selbsthilfe. Die App hilft dem Selbst. Die App hilft sich selbst. Das Selbst der App hilft. Oder andersrum: Hilft das Selbst der App. Hilft die App dem Selbst. Und der Genitiv stirbt weiter?
Super.
Die Selbsthilfe-App.
Ganz besonders hilfreich bei zuviel Aufs-Gerät-glotzen.
Kopf -> Wand.
Die Selbsthilfemaschine. Besser is das
https://youtu.be/UWgoRhVux94