Wie war das noch… mit der roten Zone in Genua 2001?

Das aktu­el­le Papier der NoCo­vid-Grup­pe um Prof. Mela­nie Brink­mann schlägt im Rah­men einer "pro­ak­ti­ven loka­len Eli­mi­na­ti­ons­stra­te­gie" bekannt­lich die Ein­rich­tung von abge­rie­gel­ten roten Zonen vor (Nähe­res sie hier). Erst­mals und in ande­rem Zusam­men­hang wur­de einem brei­ten Publi­kum der Begriff bekannt, als es bei der Aus­ein­an­der­set­zung um die "rote Zone" beim G8-Gip­fel 2001 in Genua zu mas­sen­haf­ter bru­tals­ter Poli­zei­ge­walt kam. Die Dämo­ni­sie­rung der Demons­tran­tIn­nen weist Par­al­le­len zu heu­ti­gen Medi­en­be­rich­ten auf. Ein WDR-Video doku­men­tier­te die dama­li­ge Situation:

Quel­le: https://​www​.dai​ly​mo​ti​on​.com/​v​i​d​e​o​/​x​1​5​z​qdm

spie​gel​.de berich­te­te später:

»Das Bild des toten Car­lo Giu­lia­ni, erst durch den Schuss aus der Waf­fe eines jun­gen Poli­zis­ten nie­der­ge­streckt und dann von einem Jeep über­rollt, ging am 20. Juli 2001 um die Welt…

Auf der einen Sei­te: der damals frisch gewähl­te Minis­ter­prä­si­dent Sil­vio Ber­lus­co­ni, der vor sei­nem ers­ten gro­ßen inter­na­tio­na­len Auf­tritt stand. Auf der ande­ren Sei­te: die Bewe­gung der Glo­ba­li­sie­rungs­kri­ti­ker, die allein in Ita­li­en etwa 100.000 Men­schen mobi­li­sie­ren woll­te, in einem Spek­trum, das von katho­li­schen Basis­grup­pen über gesetz­te Gewerk­schaf­ter zu links­ra­di­ka­len Auto­no­men reichte.

Ber­lus­co­ni hat­te den Plan zur Abwick­lung des G‑8-Gip­fels von sei­ner Vor­gän­ger­re­gie­rung geerbt. Vor­ge­se­hen war, die gesam­te Alt­stadt Genu­as zur Roten Zone zu erklä­ren und sämt­li­che Zugän­ge mit vier Meter hohen Metall­zäu­nen zu ver­bar­ri­ka­die­ren. Die Pro­test­be­we­gung hat­te umge­hend geant­wor­tet – mit dem Plan, die Rote Zone zu bela­gern und an eini­gen Stel­len zu stürmen.

Das klang nach ein wenig Geran­gel am Zaun, nach einem Spiel mit ver­teil­ten Rol­len, an des­sen Ende der eine oder ande­re Demons­trant über die Sper­re klet­tern und sich dann wider­stands­los fest­neh­men las­sen wür­de. Dane­ben aber gab es im Vor­feld des Gip­fels auch ganz ande­re Nach­rich­ten, die die Span­nung anheizten.

Regierung soll 200 Leichensäcke geordert haben

200 Lei­chen­sä­cke habe die ita­lie­ni­sche Regie­rung geor­dert, hieß es, und zugleich streu­ten Ber­lus­co­nis Minis­ter, man müs­se womög­lich mit Gift­gas­an­schlä­gen, mit Rake­ten-Atta­cken aus der Luft und mit dem Ein­satz Aids-ver­seuch­ter Blut­beu­tel durch die Demons­tran­ten rech­nen. Nur eine Woche vor dem Gip­fel explo­dier­te dann eine Brief­bom­be in einem Cara­bi­nie­ri-Kom­mis­sa­ri­at von Genua und ver­letz­te einen Beam­ten schwer. Ent­spre­chend auf­ge­heizt war die Stim­mung unter den 20.000 Poli­zis­ten und Cara­bi­nie­ri, die in der Stadt zusam­men­ge­zo­gen wor­den waren.

Die Span­nung ent­lud sich am ers­ten Gip­fel­tag, dem 20. Juli. Von allen Sei­ten zogen Demons­tra­ti­ons­zü­ge Rich­tung Rote Zone – und über­all tauch­ten die ver­mumm­ten Gestal­ten des Schwar­zen Blocks auf, ein paar Hun­dert nur. Genug aber, um der Poli­zei den Vor­wand zu lie­fern, christ­li­che Pfad­fin­der und Non­nen genau­so mit Trä­nen­gas ein­zu­ne­beln wie die Pazi­fis­ten, die zum Zei­chen ihrer Gewalt­lo­sig­keit weiß gefärb­te Hän­de hoch­reck­ten, wäh­rend die Schlag­stö­cke auf sie niedersausten.

Die Polizei brachte Molotowcocktails mit

Die schlimms­ten Zusam­men­stö­ße aber gab es am Rand der geneh­mig­ten Demons­tra­ti­on der "Unge­hor­sa­men" aus den auto­no­men Jugend­zen­tren. Ohne jede Vor­war­nung wur­den die 10.000 Pro­tes­tie­rer in einer engen Stra­ße ent­lang eines Bahn­damms ein­ge­kes­selt, mit CS-Gas beschos­sen, von Roll­kom­man­dos der Poli­zei atta­ckiert. Die sich dar­aus ent­wi­ckeln­de stun­den­lan­ge Stra­ßen­schlacht ende­te erst, als Car­lo Giu­lia­ni tot auf der Piaz­za Ali­mon­da lag.

Verfahren gegen Todesschützen eingestellt

Am nächs­ten Tag waren gar an die 250.000 Men­schen zur gro­ßen Anti-G-8-Demons­tra­ti­on nach Genua gekom­men. Wie­der wur­de der Schwar­ze Block zum Vor­wand, um die Poli­zei-Hun­dert­schaf­ten auf unter­schieds­los alle Sek­to­ren der Mega-Demons­tra­ti­on los­zu­las­sen. Den maka­be­ren Schluss­punkt setz­te schließ­lich der nächt­li­che Sturm der Poli­zei auf jene Schu­le, die den Glo­ba­li­sie­rungs­kri­ti­kern als Schlaf­stät­te dien­te. Blut an den Heiz­kör­pern, Blut auf den Trep­pen­ab­sät­zen, Dut­zen­de Schwer­ver­letz­te, die auf Bah­ren aus dem Gebäu­de gefah­ren wur­den – angeb­lich hat­te die Poli­zei nur so "den Wider­stand bre­chen" kön­nen. Und angeb­lich hat­te sie zwei Molo­tow-Cock­tails sowie zahl­rei­che Schlag­werk­zeu­ge gefunden.

Noch heu­te ist Ita­li­ens Jus­tiz mit der Auf­ar­bei­tung der Vor­fäl­le von Genua befasst. Doch aus­ge­rech­net das wich­tigs­te Ver­fah­ren – das gegen den Todes­schüt­zen Mario Pla­ca­ni­ca, der Car­lo Giu­lia­ni aus einem von Demons­tran­ten atta­ckier­ten Jeep her­aus erschos­sen hat­te – wur­de schon im Jahr 2003 ein­ge­stellt. Sie war zur Über­zeu­gung gekom­men, dass Pla­ca­ni­ca aus Not­wehr gehan­delt habe.

Ein dubio­ses bal­lis­ti­sches Gut­ach­ten war auf­grund eini­ger ver­schwom­me­ner Fotos zu der Schluss­fol­ge­rung gekom­men, der Schuss sei in die Luft abge­feu­ert wor­den, dann aber ganz unglück­lich an einem flie­gen­den Stein abge­prallt. Die Sache beschäf­tigt jetzt den Euro­päi­schen Men­schen­rechts­ge­richts­hof in Straß­burg: Er hat eine Kla­ge der Eltern Giu­lia­nis zugelassen.

Polizei brachte Molotow-Cocktails selbst mit

In Genua dage­gen ver­han­deln gleich drei Kam­mern. Der ers­te Pro­zess rich­tet sich gegen 29 Poli­zis­ten, die am Sturm auf die Schu­le betei­ligt waren, die einen als Kom­man­deu­re, die and­ren als Schlag­stock schwin­gen­des Fuß­volk. Schwe­re Kör­per­ver­let­zung wird ihnen vor­ge­wor­fen, dazu noch die Fäl­schung von Beweis­mit­teln. Die Molo­tow-Cock­tails näm­lich – das ist auch dank der Aus­sa­gen eini­ger Poli­zis­ten mitt­ler­wei­le zwei­fels­frei erwie­sen – hat­ten die Beam­ten selbst mitgebracht.

Zwei­mal die Woche tagt das Gericht in einer eben­so gro­ßen wie lee­ren Aula. Denn nie­mand mehr in Ita­li­en inter­es­siert sich für die Vor­fäl­le von Genua, gera­de ein­mal die Lokal­pres­se berich­tet noch. Der­weil haben die ange­klag­ten Poli­zei­of­fi­zie­re unge­stört Kar­rie­re gemacht: Fast alle wur­den in den letz­ten Jah­ren befördert.

Ähn­li­ches Des­in­ter­es­se schlägt jenem Pro­zess gegen 25 Beam­te ent­ge­gen, die beschul­digt sind, über 200 fest­ge­nom­me­ne Demons­tran­ten in der Poli­zei­ka­ser­ne Bol­za­ne­to mit an Fol­ter gren­zen­den Metho­den ver­nom­men zu haben. Eine Woche um die ande­re sagen die Zeu­gen Dra­ma­ti­sches aus, berich­ten, wie sie geschla­gen, ver­höhnt, mit Ver­ge­wal­ti­gung bedroht wur­den – und kein ein­zi­ger Jour­na­list berich­tet…«

Auf stern​.de war zu lesen:

»20.07.2008, 13:47 Uhr
Drei Jah­re dau­er­te der Pro­zess gegen 45 Poli­zis­ten, Voll­zugs­be­am­te und Medi­zi­ner, die mehr als 90 Demons­tran­ten beim G8-Gip­fel im Juli 2001 in Genua miss­han­delt haben sol­len. Die­se Woche wur­den die Urtei­le gefällt – und sor­gen am Jah­res­tag des Gip­fels für Ent­täu­schung und Proteste.
Von Manue­la Pfohl
Drei Jah­re lang hat Jens H. dar­auf gewar­tet. In die­ser Woche war es end­lich soweit. In Genua wur­den die Urtei­le gegen 45 Ange­hö­ri­ge der Poli­zei sowie Voll­zugs­be­am­te und medi­zi­ni­sches Per­so­nal des Bol­za­ne­to-Gefäng­nis­ses gespro­chen. Wäh­rend des G8-Gip­fels in der nord­ita­lie­ni­schen Hafen­stadt im Jahr 2001 haben sie ver­haf­te­te Demons­tran­ten bru­tal ver­prü­gelt, mit dem Tod bedroht, sexu­ell gede­mü­tigt und teil­wei­se ver­langt, dass sie bis zu 18 Stun­den unter Mus­so­li­ni-Bil­dern ste­hen und faschis­ti­sche Paro­len aufsagen…

30 Ange­klag­te wur­den "aus Man­gel an Bewei­sen" frei­ge­spro­chen. Nur 15, dar­un­ter fünf Medi­zi­ner, wur­den ver­ur­teilt. Die höchs­te Stra­fe erhielt mit fünf Jah­ren und acht Mona­ten der Sicher­heits­chef des Gefäng­nis­ses, Anto­nio Bia­gio Gugliot­ta. Der für sei­ne Bru­ta­li­tät hef­tig kri­ti­sier­te Gefäng­nis­arzt Gia­co­mo Toc­ca­fon­di erhielt ein Jahr und zwei Mona­te Haft.

Urteil hat bestenfalls Symbolcharakter

Doch die Ver­ur­teil­ten müs­sen sich kei­ne Sor­gen machen. Einer 2006 aus­ge­spro­che­nen Amnes­tie haben sie es zu ver­dan­ken, dass Haft­stra­fen unter drei Jah­ren nicht ver­büßt wer­den müs­sen. Alle ande­ren Delik­te, von der Kör­per­ver­let­zung bis zum Amts­miss­brauch, ver­jäh­ren im Janu­ar 2009. Da alle Ange­klag­ten Beru­fung ein­ge­legt haben und im ita­lie­ni­schen Recht die Ver­jäh­rungs­frist dadurch nicht auf­ge­ho­ben wird, hat das jetzt gespro­che­ne Urteil im Bol­za­ne­to-Ver­fah­ren bes­ten­falls sym­bo­li­schen Charakter…

Am 21. Juli 2001 ist das Welt­wirt­schafts­tref­fen vor­bei, der Schock über die Ereig­nis­se sitzt auch bei Jens H., der als frei­er Jour­na­list über den Gip­fel berich­tet, tief. Er will am Abend noch ein­mal im unab­hän­gi­gen Medi­en­zen­trum vor­bei­schau­en, es ist die Gele­gen­heit, ins Inter­net zu kom­men, Mails zu che­cken und Tex­te zu ver­schi­cken. Doch er bleibt nicht lan­ge. Er ist müde und legt sich zu den Demons­tran­ten, die gegen­über in der Diaz-Schu­le ihre Schlaf­plät­ze haben. Es ist kurz nach 22 Uhr. Die meis­ten schla­fen schon, als plötz­lich beginnt, was der Grü­nen-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Chris­ti­an Strö­be­le als ein "Vor­ge­hen im Stil von Mili­tär­dik­ta­tu­ren" und "vor­sätz­li­chen Ver­stoß gegen Men­schen­rech­te" bezeichnet.

Hitlergruß und Schläge

Ein Poli­zei­kon­tin­gent, das von Beam­ten der poli­ti­schen Poli­zei DIGOS ange­führt wird, stürmt das Gebäu­de. Die Män­ner schla­gen auf alles und jeden ein. Am Ende wer­den 93 Men­schen fest­ge­nom­men. 62 von ihnen sind so schwer ver­letzt, dass sie in der Not­auf­nah­me des städ­ti­schen Kran­ken­hau­ses behan­delt wer­den müs­sen. Drei Ver­letz­te schwe­ben in Lebens­ge­fahr. 28 Demons­tran­ten müs­sen sta­tio­när auf­ge­nom­men wer­den. Einer 20-jäh­ri­gen Deut­schen sind alle obe­ren Zäh­ne aus­ge­schla­gen wor­den, ein bri­ti­scher Jour­na­list fällt nach schwe­ren Lun­gen­ver­let­zun­gen ins Koma, einer 62-jäh­ri­gen Deut­schen hat ein Poli­zei­knüp­pel den Arm zer­schla­gen. Einem Spa­ni­er wur­de ein Bein gebro­chen. Jens hat eine stark blu­ten­de Kopf­wun­de, mit der er zunächst in ein Kran­ken­haus und am frü­hen Sonn­tag­mor­gen ins Bol­za­ne­to-Gefäng­nis kommt.

"Dort muss­ten wir gebückt durch ein Spa­lier von Poli­zis­ten lau­fen, die uns bespuck­ten und mit ihren Schlag­stö­cken auf uns ein­dro­schen. Dabei zeig­ten die Beam­ten den Hit­ler­gruß. Es war ein­fach irre", sagt Jens. "Und es war erst der Anfang." Mehr als 30 Stun­den sei­en er und alle ande­ren immer wie­der ver­prü­gelt wor­den. "Es gab nichts zu trin­ken, wir waren völ­lig über­mü­det, vie­le hat­ten Angst, man­che haben geweint." Jens ist wegen der unzäh­li­gen Schlä­ge und Trit­te am gan­zen Kör­per geschwol­len. Als er zu einem Arzt gebracht wird, hofft er auf Hil­fe. "Ich war mit mei­ner frisch genäh­ten Kopf­ver­let­zung in das Gefäng­nis gekom­men. Doch statt sich bei der Unter­su­chung um die Wun­de zu küm­mern, hat Gia­co­mo Toc­ca­fon­di mich exakt auf die­se Stel­le geschla­gen. Dann hat er ver­langt, dass ich mich nackt aus­zie­he und mich vor dem medi­zi­ni­schen Per­so­nal in per­ver­ser Wei­se sexu­ell erniedrigt."

Jens H. muss danach zurück zu den ande­ren und wie sie stun­den­lang geduckt an einer Wand ste­hen. "Wer hin­fiel, wur­de wie­der ver­prü­gelt. Der Wunsch, einen Anwalt spre­chen zu wol­len oder mit Ange­hö­ri­gen zu tele­fo­nie­ren, wur­de eben­so mit Schlä­gen quit­tiert, wie die Wei­ge­rung irgend­wel­che Papie­re zu unter­schrei­ben, die in ita­lie­ni­scher Spra­che abge­fasst waren. Irgend­wann war ich so fer­tig, dass ich schon Hal­lu­zi­na­tio­nen hat­te. Ich hab immer nur gedacht, ich muss durch­hal­ten. Es muss doch mal Hil­fe kommen."

Polizeiexzess in Mitteleuropa

Tat­säch­lich ist die Öffent­lich­keit nach den nächt­li­chen Ereig­nis­sen in der Diaz-Schu­le auf­ge­schreckt. In allen Zei­tun­gen und Fern­seh­sen­dern wird dar­über berich­tet. Chris­ti­an Strö­be­le fährt nach Genua und han­delt sich dafür har­sche Kri­tik vom baye­ri­schen Innen­mi­nis­ter Kurt Beck­stein (CSU) ein. Schließ­lich hat die Poli­zei gegen alle Fest­ge­nom­me­nen aus der Diaz-Schu­le Anzei­ge wegen "Waf­fen­be­sitz, Wider­stand gegen die Staats­ge­walt und Mit­glied­schaft in der ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­ni­gung 'Schwar­zer Block' " erhoben.

"Ich erin­ne­re mich, dass ich zwei Tage nach dem Über­fall auf die Diaz-Schu­le bei den Leu­ten im Kran­ken­haus und in den ver­schie­de­nen Gefäng­nis­sen war. Es war ein­fach unvor­stell­bar für mich, was ich dort erfuhr. Ich habe nicht für mög­lich gehal­ten, dass es sol­che Poli­zei­ex­zes­se in Mit­tel­eu­ro­pa gibt." Der zustän­di­ge ita­lie­ni­sche Innen­mi­nis­ter Clau­dio Sca­jo­la muss sich Fra­gen nach der Berech­ti­gung des Ein­sat­zes und dem Umgang mit den Demons­tran­ten gefal­len lassen.

Im Fern­se­hen tau­chen die ers­ten scho­ckie­ren­den Bil­der des Infer­nos in der Diaz-Schu­le auf. Die Auf­nah­men einer Über­wa­chungs­ka­me­ra zei­gen, dass die Poli­zis­ten auf eine Grup­pe ein­prü­gel­te, die völ­lig über­rum­pelt und wehr­los war. Im offi­zi­el­len Unter­su­chungs­be­richt der Ermitt­lungs­rich­te­rin Anna Ival­di wer­den spä­ter auch Poli­zis­ten selbst dies Tat­sa­che bestä­ti­gen. Jens H. wird 2007, wie auch die ande­ren Fest­ge­nom­me­nen aus der Diaz-Schu­le, durch ein ita­lie­ni­sches Gericht von allen Vor­wür­fen frei­ge­spro­chen…«

5 Antworten auf „Wie war das noch… mit der roten Zone in Genua 2001?“

  1. Die­ses Zeit­do­ku­ment ver­an­schau­licht, wie bru­talst auch noch in heu­ti­ger Zeit mit Repres­sa­li­en und Gewalt zu rech­nen ist, wenn tota­li­tä­re Per­sön­lich­kei­ten regie­ren, die harm­lo­se Demons­tran­ten und Kri­ti­ker kriminalisieren!
    Das beginnt mit Wor­ten, Ver­un­glimp­fun­gen, an den Pran­ger stel­len, Ruf­mord, Dif­fa­mie­rung, Auf­ru­fen zur Denun­zie­rung usw., um die Bevöl­ke­rung gegen sie aufzuhetzen.
    Was spä­ter folgt, ist Gän­ge­lei, dann phy­si­sche Bedro­hung bis hin zu bru­ta­lem Über­griff oder sogar Mord.
    WEHRET DEN ANFÄNGEN ! ! !

  2. Man ver­gisst so schnell.
    Ich war scho­ckiert, als Poli­zei und Admi­nis­tra­ti­on 2020 began­nen der­art bös­ar­tig und ver­leum­de­risch gegen die auf­kom­men­de Pro­test­be­we­gung vorzugehen.
    Dabei ist das alles eigent­lich noch harm­los, wenn man es mit den Ereig­nis­sen im Arti­kel ver­gleicht oder an die Opfer der Stutt­gart 21-Pro­tes­te denkt.
    Das ist die Rea­li­tät in der wir leben. Wenn es gegen die grund­le­gen­den Inter­es­sen der Mäch­ti­gen geht, sind deren Samt­hand­schu­he ganz schnell abgelegt.

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