Dieser Namenstag ist mir durch die Lappen gegangen.
Wie ersichtlich geht es nicht um einen modernen deutschen Gruß, sondern um die Anrufung einer Heiligen.
»Zum Namenstag der heiligen Corona am 14. Mai | Auch Heilige haben Konjunktur. Sie gelten als Fürsprecher vor Gott in bestimmten Lebenslagen. Je nachdem, ob gerade ein Flächenbrand, ein Hochwasser oder eine Seuche die Menschheit bedroht, erinnert man sich verstärkt an die dafür jeweils zuständigen Heiligen. Dieses Muster ist auch aktuell zu beobachten: bei der heiligen Corona. Und das in doppelter Hinsicht.
Zunächst zum ersten Aspekt: der Namensgleichheit. Die ist kein Zufall. Das lateinische „Corona“ bedeutet so viel wie „Kranz“ oder „Krone“. Die Virengruppe, der auch SARS-CoV‑2 angehört, erhielt diese Bezeichnung, weil die keulenförmigen Strukturen auf ihrer Oberfläche beim Blick durch das Elektronenmikroskop wie ein Kranz oder eine Krone aussehen. Diese wiederum ist als „Märtyrerkrone“ (martyrii corona) oder „Krone des Glaubens“ (corona fidei) in der katholischen Ikonographie ein Zeichen des durchlaufenen Martyriums..
Über die Art ihres Martyriums besteht… weitgehend Einigkeit: Ein römischer Statthalter habe die junge Christin mit Seilen zwischen zwei herabgebogene Palmen spannen lassen. Durch das Zurückschnellen sei ihr Leib dann grausam in Stücke gerissen worden. Das erinnerte an die auch in der abendländischen Tradition bekannte Leibstrafe der Vierteilung. Diese dramatische Szene ließ sich optisch sehr effektvoll darstellen. Sie fand in vielfach abgewandelter Form den Weg auf Heiligenabbildungen und Andachtsbilder. Seit dem 19. Jahrhundert wurde sie durch das Aufkommen von Fotographie, Chromo-Lithographie und Rasterdruck zur Massenware. Als erbaulicher Wandbilddruck, gerne in Verbindung mit „Schutzengel-“ oder „Herz-Jesu-Bildern“, fanden diese Motive vielfältig Eingang in bürgerliche Wohnstuben. Als Reliquien verehrte Überreste der hl. Corona liegen in Aachen und Bremen. Der mehr als 100 Jahre alte Aachener Schrein wird gerade aufwendig restauriert.
Nun zu dem zweiten Aspekt, der zur aktuellen Konjunktur der Heiligen beigetragen hat: zu ihren Zuständigkeiten. Die – vor allem in Österreich beliebte – Heilige wird nämlich traditionell in Seuchenzeiten angerufen! Sie gilt zudem als Patronin der Schatzgräber und Metzger sowie als Fürsprecherin bei Geldangelegenheiten.«
"… wird nämlich traditionell in Seuchenzeiten angerufen! Sie gilt zudem als Patronin der Schatzgräber und Metzger sowie als Fürsprecherin bei Geldangelegenheiten."
Das ist zu gut. Kann man sich nicht ausdenken…
Ja, ohne Worte.
Wenn's mRNA in Zellen dringt, die Seele gern in'n Himm'l springt.
Ist das jetzt grad n wichtiges Gespräch?
Goethe mochte übrigens ganz besonders Corona. Corona Schröter das war seine Lieblingsschauspielerin am Weimarer Theater. In "Auf Mehrings Tod" (1782) dichte er
Ihr kennt sie wohl; sie ists, die stets gefällt:
Als eine Blume zeigt sie sich der Welt,
Zum Muster wuchs das schöne Bild empor,
Vollendet nun, sie ists und stellt sich vor.
Es gönnten ihr die Musen jede Gunst.
Und die Natur erschuf in ihr die Kunst.
So häuft sie willig jeden Reiz auf sich,
Und selbst dein Name ziert, Corona, dich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Corona_Schr%C3%B6ter
Was der wohl heute dichten würde?