Ärztekammer-Chef: Abgelaufene Medikamente gehören auf den Flohmarkt

Aus durch­sich­ti­gen Gründen fin­det apo​the​ke​-adhoc​.de das "bescheu­ert". In dem Fall möch­te ich dem Lobbyportal Recht geben.

tages​spie​gel​.de (17.12.22)

Der "Tagesspiegel" schreibt:

»Angesichts der aktu­el­len Infektionswelle und wach­sen­der Arzneimittelknappheit hat der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, die Bevölkerung dazu auf­ge­ru­fen, sich gegen­sei­tig mit Medikamenten aus der Hausapotheke aus­zu­hel­fen. „Jetzt hilft nur Solidarität. Wer gesund ist, muss vor­rä­ti­ge Arznei an Kranke abge­ben“, sag­te Reinhardt dem Tagesspiegel. „Wir brau­chen so was wie Flohmärkte für Medikamente in der Nachbarschaft.“

Reinhardt wies in die­sem Zusammenhang dar­auf hin, dass dafür auch Arzneimittel infra­ge kom­men könn­ten, deren Haltbarkeitsdatum bereits eini­ge Monate abge­lau­fen sei. In der Not kön­ne man zahl­rei­che Medikamente immer noch gefahr­los ver­wen­den..


apo­the­ke-adhoc meint:

»Berlin – Während die Apotheken mit­ten in Vorweihnachtsgeschäft und Infektionswelle täg­lich nach neu­en Lösungen für die mas­si­ven Engpässe suchen, über­trump­fen sich Politiker und Experten mit ver­meint­lich klu­gen Vorschlägen, wie das Problem gelöst wer­den soll­te. Die Einlassungen wer­den immer bescheu­er­ter, den Vogel abge­schos­sen hat aber aus­ge­rech­net der Präsident der Bundesärztekammer. Seine Aufforderung, selbst abge­lau­fe­ne Medikamente auf Flohmärkten zu ver­scher­beln, ist an Peinlichkeit und Ahnungslosigkeit nicht zu überbieten…

Mit die­sen wir­ren Aussagen hat es Deutschlands ober­ster Ärztefunktionär nicht nur in den Tagesspiegel, son­dern auch in zahl­rei­che ande­re Medien bis hin zur Tagesschau geschafft. Kritisch hin­ter­fragt wur­de der Vorschlag nir­gends. Die gute Nachricht: Ernst neh­men wird ihn wohl nie­mand – schon unter rein prak­ti­schen Gesichtspunkten ist die Idee abso­lu­ter Blödsinn: Wer bit­te hat noch Fiebersäfte oder Antibiotika rum­ste­hen, auf die er ver­zich­ten kann? Wieso soll­te ein Angebot der Solidartät ent­ste­hen, wenn die Nachfrage in den Apotheken der­zeit ohne­hin schon in den Bereich der besorg­ten Bevorratung (vul­go: Hamsterkäufe) ten­diert? Und wo bit­te gibt es kurz vor Weihnachten noch Flohmärkte?…

Ob Reinhardt nach der­sel­ben Logik auch Ärzte erset­zen wür­de? An denen man­gelt es bekannt­lich ja eben­falls. Warum nicht Grundschullehrer, Klempner oder Pfarrer mit der Rezeptausstellung betrau­en und so die Praxen ent­la­sten? Oder ein­fach mal den Nachbarn fra­gen. Ein gewis­ses Grundverständnis von Arzneimitteln bringt ja wohl jeder mit. Oder zumin­dest so viel, wie es der Präsident der Bundesärztekammer offen­bar hat…«

Tja, lie­be PharmahändlerInnen, das alles erle­ben wir doch seit Jahren! Nicht nur Ihr selbst dürft ohne ver­nünf­ti­ge Ausbildung und räum­li­che Ausstattung Spritzen set­zen, wir haben doch immer noch Pandemie, oder? Jeder her­ge­lau­fe­ne Goldgräber konn­te sich für sei­ne Testcenter eine Bescheinigung der Behörden holen und fet­te Gewinne der lega­len oder ille­ga­len Art ein­strei­chen. Hauptsache, die "Inzidenzen" stie­gen. Und was bit­te soll neu sein an der Empfehlung für abge­lau­fe­ne Medikamente? Mehrfach wur­de die Haltbarkeit der "Impfstoffe" ver­län­gert, von Paxlovid ganz zu schwei­gen. Habt Ihr Euch nicht auch gesund­ge­sto­ßen mit dem Verkauf von Masken?

19 Antworten auf „Ärztekammer-Chef: Abgelaufene Medikamente gehören auf den Flohmarkt“

  1. Arzneimittel-Verkauf von Privat: Verbotene Aktionen
    Veröffentlicht am 7. September 2015 von Freie Apothekerschaft

    "Es ist Privatpersonen ver­bo­ten, ver­schrei­bungs- und apo­the­ken­pflich­ti­ger Arzneimittel zu ver­kau­fen. Im Internet erfolgt dies jedoch immer wieder.

    Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, geset­zes­wid­ri­ge Verkäufe und Auktionen auf diver­sen Internetportalen auf­zu­zei­gen und auch bei den zustän­di­gen Behörden und den Betreibern der Portale anzuzeigen.

    Die Abgabe von ver­schrei­bungs- und apo­the­ken­pflich­ti­gen Arzneimitteln ist aus­schließ­lich Apotheken vor­be­hal­ten und wird gere­gelt im Arzneimittelgesetz §9(2) und §43 (1–3). Auf Verstöße kann eine Strafe bis zu 3 Jahren Haft aus­ge­spro­chen werden.

    Wir for­dern, dass die Politik umge­hend dafür sorgt, dass die­se kri­mi­nel­len und rechts­wid­ri­gen Machenschaften unter­bun­den wer­den. Hier ist der Deutsche Bundestag mit allen Abgeordneten gefordert. .."

    https://​wir​-sind​-die​-apo​the​ke​.de/​a​r​z​n​e​i​m​i​t​t​e​l​-​v​e​r​k​a​u​f​-​v​o​n​-​p​r​i​v​a​t​-​v​e​r​b​o​t​e​n​e​-​a​k​t​i​o​n​en/

  2. Wenn die Bevölkerung, die dem Staat Milliarden an Steuergeldern zahlt, dazu auf­ge­ru­fen wird, Aufgaben des Staates zu über­neh­men und die­ser Staat z.B. die "Tafeln" für ihre Arbeit lobt und jetzt mal wie­der den infla­tio­nä­ren Begriff "Solidarität" ins Rennen bringt, weißt du, daß sich die BRD wirk­lich wie eine Gesellschaft mit beschränk­ter Haftung darstellt.

      1. @aa

        Oh, die Sozialistenplatte wie­der angeworfen.

        Der demo­kra­ti­sche Rechtsstaat ist so gut wie die demo­kra­ti­sche Bevoelkerung, die sei­ne Voraussetzung ist. Wenn es aller­dings vor anti­de­mo­kra­ti­schen Sozialisten kei­ne Demokraten gibt, dann herrscht leich­tes Spiel fuer Halsabscheider.

        Den Teufel treibt man nicht mit dem Beelzebub aus. Sie ste­hen auf der fal­schen Seite, Herr Aschmoneit. (Was die Halsabschneider sicher freut.)

        1. Die rich­ti­ge Seite ist dann die des Kapitalismus? Dieser Kapitalismus, der gera­de schei­tert und dabei doch ver­sucht, die Fäden in der Hand zu behal­ten und dabei alles abräumt, was er an Resten von Demokratie und Rechtsstaat noch zuge­stan­den hat­te? Der ist jetzt die rich­ti­ge Seite? Manch einer hat die Spielregeln noch immer nicht ver­stan­den. Was braucht es denn noch?

  3. Mein Kommentar hat nichts mit dem Beitrag zu tun. Klabauterbach hat­te nach dem 2:2 offen für die Franzosen Partei ergrif­fen. Da wuß­te ich, wenn der Seuchenvogel auf eine Mannschaft setzt, hat die­se ver­lo­ren. Sein Resthirn soll­te dar­über ein­mal einen Nachdenkversuch star­ten. Hoffnung auf ein posi­ti­ves Ergebnis habe ich nicht. Wenn jemand jah­re­lang mit allem falsch liegt, was soll dann in die­sem Fall dabei herauskommen?

    1. Argentinien hat einen gro­ßen Teil der Bevölkerung mit Sputnik V "geimpft" und die­ses Vakzin auch in Lizenz pro­du­ziert. Und jetzt sind die­se Putinversteher auch noch Weltmeister gewor­den. Vielleicht esse ich Morgen mal aus­nahms­wei­se kein Argentinisches Steak son­dern bestel­le Bœuf bourguignon.

      1. Wäre es Ihnen sym­pa­thi­scher gewe­sen, die Argentinier hät­ten die neben­wir­kungs­frei­en mRNA-Gentherapeutika genom­men? Um Haltung gegen­über Putin zu zei­gen? Entschuldigen Sie, aber das ist kein Argument.

  4. Tststs, die Apotheken müs­sen nach krea­ti­ven Lösungen suchen? Kluge Geschäftemacher hät­ten sich bei­zei­ten bevor­ra­tet. Kaum fällt die Politik als Melkkuh zum Teil aus und kaum funk­tio­niert der Kapitalismus wie immer und man ist für Geschäfte dar­auf ange­wie­sen, den Markt ein­zu­schät­zen, ver­sagt man.

    Interessanterweise sieht man in den Supermärkten durch­aus vol­le Regale für Mittel gegen Fieber und Erkältungen.

    Wie wäre es mit einer Anleitung, aus einem Dutzend FDP-2-Masken Wadenwickel zu machen? 😀

    1. Die Gasspeicher ist nun unter 90% und Sie kom­men mit Wadenwickel…
      "Um alte Einweg-Gesichtsmasken zu recy­celn, haben Forschende am Fraunhofer UMSICHT ein inno­va­ti­ves Verfahren ent­wickelt, bei dem aus den Masken Öl her­ge­stellt wird, aus dem wie­der neue Masken ent­ste­hen kön­nen. Der iCycle®-Prozesses ist ein ther­mo­che­mi­sches Verfahren zur Stofftrennung. In sau­er­stoff­frei­er Atmosphäre wer­den Kunststoffe und ande­re orga­ni­sche Bestandteile ther­misch zer­setzt. Dadurch wer­den nicht nur ent­hal­te­ne Metalle bzw. Fasern scho­nend frei­ge­legt, auch Energieträger in Form von Öl und Gas kön­nen gewon­nen wer­den. Schadstoffe wie Halogene und Dioxine wer­den voll­stän­dig abge­schie­den, so dass Produkte mit beson­ders hoher Qualität erzeugt wer­den können."

  5. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Reinhardt die Nachbarschaften dazu auf­ruft, sich gegen­sei­tig zu ope­rie­ren, haus­ei­ge­ne Krankenstationen (aka klei­ne Krankenhäuser) zu betreiben.

    1. Klabauterbach hat doch die Lösung schon aus­ge­ru­fen: Kioske sind geeig­net, um in ihnen klei­ne­re Eingriffe vor­zu­neh­men. Das Verbleiben im Krankenhaus nach Eingriffen über Nacht ist nach sei­ner Expertise auch nicht mehr nötig. In Spätis sor­gen die Besitzer für eine opti­ma­le Versorgung. Diese Fachkräfte haben doch auch schon als Betreiber von Teststationen genü­gend medi­zi­ni­schen Sachverstand bewie­sen. Kleinere Betrügereien sind von Staats wegen eingepreist.

  6. Warum soll ich dem Nachbarn nicht mit ein paar Aspirin aus­hel­fen? Die mei­sten Medikamente besit­zen eine Haltbarkeit von 5Jahren? Dieser Zeiraumnist aber völ­lig will­kür­lich gewählt. Sachgemäße gela­gert hal­ten sie auch länger.

    1. Weil es Allergiker gibt die einen ana­phy­lak­ti­schen Schock erlei­den kön­nen. Weil es Menschen gibt die ande­re AM ein­neh­men müs­sen mit denen sich Aspirin nicht ver­trägt. Weil es Menschen gibt die Magengeschwüre haben und Aspirin nicht ein­neh­men dür­fen und und und…. Was mei­nen Sie war­um Apotheker vie­le Jahre stu­die­ren müs­sen um dann den ver­ant­wor­tungs­vol­len Job aus­zu­füh­ren. Es haf­tet für Verordnungsfehler immer der Apotheker nicht der Arzt.

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