Das Kubicki-Prinzip: Meine Rede sei Ja, nein, ja, nein

»Wir müs­sen beherzt über Freiheit spre­chen. In den ver­gan­ge­nen zwei Jahren waren die Freiheitseingriffe stark, die Begründungen der Exekutive schwach. Hier muss es defi­ni­tiv einen Paradigmenwechsel geben, for­dert Wolfang Kubicki im Gastbeitrag.«

Und zwar auf welt​.de am 16.12. (Bezahlschranke). Vor weni­gen Tagen hat er mit sei­ner Fraktion für "Impfpflicht" und schar­fe Maßnahmen gestimmt:

bun​des​tag​.de

Nun, nach­dem die Weichen gestellt sind, gibt er den Mahner:

»„In dubio pro liber­ta­te“ – im Zweifel für die Freiheit – war für uns der Grundsatz, der alles staat­li­che Handeln bestim­men sollte.

Vor die­sem Hintergrund ist die Zeit der Pandemie, die­se fast zwei Jahre mit schwe­ren Grundrechtseingriffen, mit Freiheitsbeschränkungen, die die Bundesrepublik in die­ser Form nie hat­te, für mich per­sön­lich schwer erträg­lich. Da ich das gro­ße Glück hat­te, fast sie­ben Jahrzehnte in die­sem wun­der­ba­ren Land in Frieden und Freiheit leben zu dür­fen, kann und will ich mich nicht an den Gedanken gewöh­nen, dass in die­ser Zeit des pan­de­mi­schen Ausnahmezustands Fakten geschaf­fen wer­den könn­ten, die uns dau­er­haft eine „neue Normalität“ besche­ren wer­den. Ich war mit der alten Normalität sehr zufrie­den, und ich wer­de wei­ter dafür strei­ten, dass wir die­sen Zustand so schnell wie mög­lich wie­der erreichen.

Ich bin mir ziem­lich sicher: Nicht nur mir machen die gegen­wär­ti­gen Verhältnisse außer­or­dent­lich gro­ße Sorgen. Die stei­gen­de Zahl an Protesten zeigt uns, wie tief die Spaltung in unse­rer Gesellschaft ist. Es sind sicher vie­le Spinner, Corona-Leugner und – ja! – Extremisten auf der Straße. Aber jeg­li­ches Auflehnen gegen die staat­li­chen Maßgaben als rechts­ra­di­kal oder gemein­ge­fähr­lich zu klas­si­fi­zie­ren, wür­de der Komplexität des gesell­schaft­li­chen Unmuts nicht gerecht. Es gibt ein immer grö­ßer wer­den­des Störgefühl, das sich auch in der Mitte der Gesellschaft breit­macht. Und das dür­fen wir nicht igno­rie­ren oder – schlim­mer noch – denun­zie­ren…«

Ein Umdenken ist das nicht. Aber es zeigt: Die KritikerInnen sind auf dem rich­ti­gen Weg. Friedliche und zugleich ent­schlos­se­ne Aktionen wer­den den Herrschenden auf­zei­gen: Ihr mögt Euch um rote Linien nicht mehr sche­ren in Eurer Verfassungsignoranz. Für vie­le Eurer WählerInnen sind mit "Impf"-Pflicht und Kinderspritzung Haltelinien über­schrit­ten. Ihr kommt damit nicht durch!

13 Antworten auf „Das Kubicki-Prinzip: Meine Rede sei Ja, nein, ja, nein“

  1. Kubicki ist mei­ner Meinung nach ein alter, trau­ri­ger Clown!
    Gut für ihn, dass er es sel­ber noch nicht gemerkt hat.
    Aufwachen macht irgend­wann aber hof­fent­lich aua…

  2. Seit sei­ner JA – Abstimmung ist auch Kubicki für mich Einer, dem man ins Hirn gestuhlt hat.
    Und nein, es sind nur weni­ge Spinner, weni­ge "Corona- Leugner" und fast kei­ne Extremisten auf der Straße.
    Und ich weiss, wovon ich rede.
    Herr K. nicht.

  3. Der Herr hat bis­her mit schö­ner Regelmäßigkeit viel schöne
    Worte gemacht und kei­ne Taten fol­gen lassen.
    Sowas nennt man dann unglaubwürdig.
    Aber lee­re Worthülsen von sich zu geben gehört ja zum Grundwerkzeug von Politikern.

    1. @ Ulf Martin

      Genau, das Kubicki-Prinzip ist, das Eine zu sagen und das Andere zu tun.

      Ich hat­te es schon mal zitiert, dar­um hier nur kurz:

      "Pereant die Liberalen,
      die nur reden, die nur prahlen,
      nur mit Worten stets bezahlen,
      aber arm an Taten sind:
      Die bald hier‑, bald dort­hin sehen,
      bald nach rechts, nach links sich drehen,
      wie die Fahne vor dem Wind:
      Pereant die Liberalen!"

      (Robert Prutz, Pereant die Liberalen)

      http://​www​.zeno​.org/​L​i​t​e​r​a​t​u​r​/​M​/​P​r​u​t​z​,​+​R​o​b​e​r​t​+​E​d​u​a​r​d​/​G​e​d​i​c​h​t​e​/​G​e​d​i​c​h​t​e​/​P​e​r​e​a​n​t​+​d​i​e​+​L​i​b​e​r​a​len

      1. Albrecht Müller sagt dazu stets: Links blin­ken und rechts abbiegen.
        Ich glau­be, der Kubicki weiß gar nicht, wor­über er abstimmt. Vielleicht hat er einen auto­ma­ti­schen Abstimmassistent, der immer nach Fraktionszwang abstimmt und der Kubicki weiß gar nicht, was da so an Gesetzesvorlagen durch­läuft, über die sein Assistent entscheidet.

  4. Herr Kubicki gab letzt­lich (10.12.) eine Persönliche Erklärung nach § 31 der Geschäftsordnung zu Protokoll, beglei­tend zu sei­nem "Ja". Sollte man ken­nen, um zu urteilen.

    1. "Persönliche Erklärung nach § 31 der Geschäftsordnung"
      Kann er dann dem Corona-Tribunal(Schnellgericht ?) vor­le­sen; Vielleicht kom­bi­niert mit dem Klassiker: Ich woll­te es nicht, doch die Stimmen (Lauterbach, Drosten,Gates…) haben es mir befohlen.

  5. Es kann sein, dass er gegen die Impfpflicht stimmt, es kann genau­se gut sein, dass er es nicht tut.
    Letztendlich ist es völ­lig unbe­deu­tend, wenn nur die Mehrheit dafür stimmt…

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