In einem "virtuellen Press Briefing" des "Science Media Center Germany" behandelten am 8.1. "eine Expertin und zwei Experten" das Thema "Neue Varianten von SARS-CoV‑2, ihre Mutationen und Effekte auf die Kontrolle der Pandemie – Worauf müssen wir uns einstellen?". Zum Veranstalter s.u. Es fällt ein unterschiedliches Niveau der Debattierenden auf.
Prof. Dr. Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, erklärt:
»Nextstrain ist ein Projekt, das schon einige Jahre läuft und wir verfolgen damit seit Beginn 2020 die Evolution und Ausbreitung von SARS-CoV‑2. Und wir beobachten, dass generell im SARS-CoV‑2 ungefähr pro Monat sich zwei Mutationen akkumulieren, und das passiert in vielen unabhängigen Linien, die sukzessive Mutationen durch Kopierfehler einsammeln. Und nun haben wir es hier mit diesen zwei Varianten zu tun, denen die Mutation 501Y gemein ist, wie Sie es grad schon gesagt haben. Und was diese Varianten auszeichnet, ist, dass sie in einem relativ kurzen Zeitraum viele Mutationen aufgesammelt haben, also viele Kopierfehler sich relativ schnell in Folge durchgesetzt haben…
Diese beiden Varianten, über die wir sprechen, sind komplett unabhängig voneinander entstanden. Ihr gemeinsamer Vorfahr liegt irgendwann ganz am Anfang 2020; es sind zwei unabhängige Linien, die irgendwann im Verlaufe des Spätsommers in Großbritannien einmal und in Südafrika vermutlich aufgetreten sind. Die ersten Proben für die Variante aus Großbritannien, die 1.1.7‑Variante, die kommen aus dem September; sie haben sich dann und im Südosten Englands ausgebreitet und dominieren jetzt im Südosten Englands. Die andere Variante, die ersten Proben davon sind aus dem Oktober in Südafrika, und über den November hat sich diese Variante auch in Südafrika rasant ausgebreitet und dominiert dort das Geschehen jetzt.«
Mutationen des Virus werden also von Anbeginn an analysiert, die "neuen" Varianten sind seit dem Herbst bekannt.
Vom sachlichen Stil Nehers auffällig unterschieden kommt dann Prof. Dr. Isabella Eckerle, Leiterin der Forschungsgruppe emerging viruses in der Abteilung für Infektionskrankheiten der Universität Genf, zu Wort:
»Isabella Eckerle [00:08:31] Also wie der Herr Neher ja schon gesagt hat, sind diese Varianten ja schon früher beobachtet worden. Was jetzt aber den Grund zur Sorge eigentlich ausgelöst hat, war eben vor allem die epidemiologische Beobachtung, die vor allem in England und auch in Südafrika gemacht wurde: dass diese Varianten in einem relativ kurzen Zeitraum sehr stark zugenommen haben. Und das ist passiert in einer Situation, wo sowieso schon sehr viel Übertragung in der Bevölkerung war. Also das ist eigentlich etwas Ungewöhnliches. Weil normalerweise, wenn wir viel Zirkulation haben, dann hat man eine Mischung aus verschiedenen Varianten. Aber man hat eigentlich nicht eine Situation, wo plötzlich eine die anderen dominiert, außer, diese Variante hat vielleicht andere Eigenschaften oder es gab eben eine bestimmte epidemiologische Situation, zum Beispiel ein Superspreading-Event, warum sich diese Variante besonders gut ausbreiten konnte. Und das Besorgniserregende ist, wie gesagt, die Situation in England, die jetzt sehr viele Fallzahlen haben, die auch in den Kliniken jetzt eine sehr, sehr angespannte Situation haben und gleichzeitig eine starke Zunahme dieser Variante gesehen haben, in der Anzahl der Fälle, aber auch in der Ausbreitung…«
Immer mehr Widerstand
»Und wir haben im Moment noch keine guten biologischen Daten zu dieser Variante. Also die Virologen wie ich, die im Labor arbeiten, die möchten natürlich immer wissen: Was ist denn jetzt wirklich anders an dieser Variante? Wächst die besser? Warum kann die sich besser durchsetzen? Oder eben auch klinische Studien: Wird die in höherer Menge ausgeschieden? Wird die länger ausgeschieden? Hat die eine bessere Bindung? Diese biologischen Daten, die haben wir für genau diese Varianten noch nicht. Es liegt einfach daran, dass man jetzt erst Ende Dezember so ein bisschen darauf aufmerksam wurde. Und diese Daten zu erheben, das dauert einfach eine Zeit, weil wir diese Viren natürlich anzüchten müssen im Labor, oder man muss eben experimentelle Systeme dafür entwickeln. Und dann muss man alle diese biologischen Experimente durchführen, und das kann man einfach nicht innerhalb von Tagen machen. Das dauert Wochen bis Monate, bis man da verlässliche Ergebnisse hat. Das heißt, im Moment ist die Sorge eben aufgrund dieser epidemiologischen Beobachtung begründet. Und es gibt eben diese Modellierungen, die davon ausgehen, dass diese Variante ansteckender ist, also dass sie sich deutlich besser überträgt. Und dass die das vor allem auch in der Situation in England jetzt getan hat, wo doch recht strenge Maßnahmen geherrscht haben. Also in der Lockdown-Situation ist das R von dieser Variante trotzdem nicht unter 1 gekommen. Und das ist was, was schon ein Grund zur Besorgnis liefert. Vor allem in Hinblick darauf: Also nachdem man jetzt eben danach gesucht hat, hat man die jetzt natürlich auch bereits in vielen anderen Ländern gefunden. Und wenn das denn tatsächlich so ist, dass sich diese Variante durchsetzt, auch bei uns, dann hätte man natürlich ein Problem. Weil wir ja im Moment mit der normalen Variante, sag ich mal, oder mit den aktuellen Varianten hier schon nicht gut zurechtkommen oder es schon nicht schaffen, die Fälle einzudämmen. Und wenn man jetzt eben eine Variante hat, die tatsächlich ansteckender ist, dann wäre das natürlich sehr schwierig für die ganzen Public-Health-Maßnahmen, die wir im Moment halt versuchen umzusetzen und von denen, wie man ehrlicherweise sagen muss, halt auch alle müde sind und gegen die auch immer mehr Widerstand aufkommt.«
Während der Kollege aus Basel offenbar seit September/Oktober die Mutation untersucht, weiß Frau Eckerle nichts. Da sie sich von Anfang an der Panik-Fraktion der Virologie zugesellt hatte (s.u.), fährt sie auf dieser Schiene fort. Weil "immer mehr Widerstand aufkommt", braucht es nun eine deutliche höhere Ansteckungsfähigkeit. Wie sieht es damit aus?
Angst der Virologin prallt auf Gesellschaft
»Isabella Eckerle [00:12:04] Also die gute Nachricht ist, das muss ich vielleicht noch dazu sagen: Man hat bisher keinen Hinweis darauf, dass diese Variante ein anderes Krankheitsbild hervorruft. Das heißt, für die individuelle Person macht es wahrscheinlich keinen Unterschied, ob die mit dieser Variante infiziert ist oder mit der anderen Variante. Das Problem ist wirklich, dass die ansteckender ist. Aber die ist nicht so, dass die jetzt zu mehr Todesfällen oder schwereren Erkrankungen führt. Zumindest basierend auf dem, was wir im Moment wissen. Die wichtigen Fragen sind natürlich: Warum ist die ansteckender? Also da gab es jetzt zum Beispiel ein Preprint, (das) eben die Hypothese aufgestellt hat, dass die Patienten mit dieser Variante oder die Infizierten (eine) höhere Viruslast haben. Wobei man sagen muss, dass das oft relativ schwierig festzustellen ist, weil das sehr damit zusammenhängt, wann die Patienten wirklich getestet wurden, und man in einer Ausbruchsituation wahrscheinlich sehr viel früher testet als in der Situation, wo man jetzt keinen Ausbruch hat. Also das muss man jetzt wirklich nochmal verifizieren, ob dem so ist. Andere Fragen sind zum Beispiel: Kommt es häufiger zu Reinfektionen? Ist denn die Immunität, die man gegen frühere Varianten gebildet hat, schützt die auch vor der neuen Variante? Auch da sieht es bisher mit den ersten vorsichtigen Auswertungen von Public Health England so aus, als wäre das nicht der Fall. Und dann natürlich die Fragen: Ist der Impfstoff wirksam? Und das sind eben alles In- vitro-Versuche, Laboruntersuchungen, die man durchführen muss. Und man wird sicher auch diese klinischen Beobachtungen fortführen. Also man wird jetzt einfach monitoren: Wie verhalten sich Patienten, die diese Variante haben, und wie verhalten sich Patienten, die die vorherige Variante haben? Und das sind aber alles keine einfachen Untersuchungen. Bis man diese Daten hat, wird sicher Zeit vergehen. Und die Frage ist eben: Reichen uns jetzt diese epidemiologischen Untersuchungen, um sozusagen ausreichend wachsam zu sein und zu sagen, egal ob die sich bewahrheiten oder nicht: wir möchten diese Variante jetzt eindämmen? Oder wartet man eben auf diese biologischen Daten? Aber dann hat sich die Variante, wenn sie ansteckender ist, mit Sicherheit schon ausgebreitet. Und das ist eben so ein bisschen der Knackpunkt im Moment, den wir einfach immer in dieser Pandemie haben, dass wir schnell Entscheidungen treffen müssen, obwohl wir eigentlich noch nicht alle Daten haben, die wir gerne hätten. Und das ist einfach ein Dilemma. Und da prallen einfach verschiedene Bereiche aufeinander: die Virologie, die Immunologie, die Public-Health-Seite, die Gesellschaft. «
In das gleiche Horn stößt Dr. Andreas Bergthaler, Leiter der Forschungsgruppe Virale Pathogenese und antivirale Immunantworten vom Forschungsinstitut für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften:
»Andreas Bergthaler [00:16:38] Ich wollte nur nochmal sagen, dass genau das, was die Frau Eckerle gesagt, ist wirklich die Herausforderung, auch kommunikativ, wie man die Bevölkerung quasi weiter an einem Strang ziehen lässt. Weil wir, egal was wir machen, wir werden immer ein bisschen ins Hintertreffen geraten, verglichen zu dem, was das Virus gleichzeitig macht. Und gleichzeitig haben wir auch ein Luxusproblem, dass verglichen zur 2019/2018-Grippepandemie wir jetzt einfach fast nahezu in Echtzeit wissen, wie sich das Virus verändert. Was aber weiterhin geblieben ist, quasi mechanistisch zu verstehen, was diese Mutationen machen, das benötigt Zeit. Und Zeit im Labor, die man unter Umständen nicht hat, um zu reagieren.«
Brauchen wir neue Maßnahmen?
Das fragt die Moderatorin. Wer startet?
»Wer würde starten?
Isabella Eckerle [00:19:58] Also da kann ich was dazu sagen. Ich glaube, die Konsequenz aus der neuen Variante ist genau das Gleiche, was wir das ganze Jahr über schon haben. Wir haben jetzt keine spezifischen Maßnahmen, die auf diese Variante zugeschnitten sind, die nicht auch für die anderen Varianten gültig sind. Die Variante überträgt sich bei engem Kontakt. Und alle Maßnahmen, die Kontakt zwischen Menschen reduzieren, sind effektiv. Alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Infizierte frühzeitig zu erkennen und zu isolieren, sind effektiv. Also im Endeffekt: Ich glaube für die Handlungsempfehlung im Moment ändert sich nichts, außer dass man vielleicht sagen kann, man muss eher noch konsequenter sein. Die Frage ist ja immer, sind die Maßnahmen effektiv? Und es gibt ja viele, die sagen, es bringt ja eigentlich alles gar nichts. Und da ist aber die Frage: liegt es daran, dass die Maßnahmen nicht effektiv sind, oder liegt es daran, dass sie einfach nicht gut umgesetzt werden? Ich meine, wir haben viele Empfehlungen, aber die Frage ist eben, wie werden die denn tatsächlich eingehalten? Das sieht man ja zum Beispiel auch an den Bewegungsdaten, die eben über Mobiltelefone erfasst werden, dass wir lange nicht so eine Kontaktreduktion haben, wie wir es zum Beispiel im Frühjahr hatten.«
Normalen Menschen reicht es, für diese Erkenntnis aus dem Fenster zu sehen, in den Park zu gehen oder NachbarInnen zu befragen. Frau Eckerle vertraut eher den Bewegungsdaten und deren Modellierungen. Sie gleicht da den Menschen, die auf dem Smartphone nachschauen, ob es regnet.
Impfstoff, total gut
Sie weiß:
»Dass wir halt das Infektionsgeschehen möglichst eindämmen müssen. Und da müssen eben alle mitmachen. Und es wird einfach immer schwieriger, je länger die Pandemie geht, weil ja alle paar Monate wieder irgendeine neue Überraschung um die Ecke kommt. Und wir haben zwar jetzt den Impfstoff, das ist natürlich auch total gut, und ich glaube auch, dass die Impfstoffe jetzt nicht unwirksam sind durch diese Variante. Das Ziel, was wir haben, ist immer noch, auf die Impfstoffe zu setzen. Aber ich glaube, wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht so schnell hinterherkommen werden. Einfach weil man diese Impfstoffe nicht so schnell produzieren kann. Und dass wir jetzt noch ein paar Monate vor uns haben, wo wir einfach Zirkulation der Viren haben werden, egal, ob es die alte Variante oder die neue ist. Und das Beste ist natürlich einfach, die Fallzahlen zu reduzieren. Aber mit allen nicht pharmazeutischen Maßnahmen, die wir ja seit einem Jahr schon anwenden oder versuchen anzuwenden.«
Das von ihr gepredigte gescheiterte Modell der "Eindämmung des Infektionsgeschehens" muß "noch ein paar Monate" durchgehalten werden. Dann sind wir alle durchgeimpft und das Virus kann uns mal und ruhig weiter zirkulieren. Einen "Plan B" darf es nicht geben.
Wie ist man der "neuen" Mutation auf die Spur gekommen?
»Isabella Eckerle [00:22:35] Also mit diesem speziellen PCR-Test, das war tatsächlich ein Zufall, dass eben genau die Bindungssequenzen von diesem Test in einem Bereich lagen, der bei dieser Virusvariante verändert ist. Das ist ein Test, der wird ja jetzt nicht flächendeckend verwendet… Wenn wir jetzt nicht diesen Zufall gehabt hätten, diesen PCR-Test, dann hätte man das vielleicht gar nicht so schnell erkannt.«
Deutschland abgeschlagen im Sequenzierungs-Ranking
»Moderatorin [00:23:54] Gibt es da eine optimale Anzahl an positiven Tests … Also jeden hundertsten oder so, dass man den sequenziert, um einen guten Überblick zu haben, welche Varianten sich ausbreiten? Oder gibt es da Maßzahlen, die man anwenden könnte?
Isabella Eckerle [00:24:10] Also England, die sequenzieren so um die ein Prozent, sagt man immer das ist schon ziemlich gut …
Andreas Bergthaler [00:24:17] Fünf Prozent, glaube ich. Die Dänen machen so 12 Prozent, die Schweiz ein Prozent, Österreich 0,3 und Deutschland holt, glaub ich, jetzt auf, aber sind so bei 0,2 oder so.
Isabella Eckerle [00:24:29] Das hängt auch mit den Fallzahlen zusammen. Wenn wir halt extrem hohe Fallzahlen haben, dann wird es einfach immer schwieriger, diese fünf Prozent zu erfüllen. Das muss man vielleicht auch nochmal klarstellen: das sind keine Methoden, die in einem Routinelabor laufen, und es ist auch keine Methode, die automatisch läuft, wenn man ein SARS-CoV‑2 Infektion diagnostiziert. Sondern da ist eine ganze Infrastruktur hinten dran. Man muss die Originalproben aufheben. Man muss eben die in bestimmte Sequenziereinrichtungen geben. Man braucht Bioinformatiker, die diese Daten auswerten. Also das sind relativ aufwendige Untersuchungen. Die werden immer besser, die werden immer schneller. Aber es ist nicht so wie jetzt ein Routine-PCR-Test, den jedes Labor durchführen kann. Und es ist auch teuer. Das muss man zahlen, wenn man diese großen Fallzahlen sequenzieren will.
Richard Neher [00:25:15] … Und ja, das mit dem Kostenpunkt, das sehe ich nicht ganz so pessimistisch wie Frau Eckerle. Ich denke, wenn man das in einem großen Stil macht und optimiert, man muss ja nur die positiven Proben sequenzieren, ist das am Ende verglichen mit dem Aufwand, den man für PCR-Tests und andere Diagnostik macht, nicht so der Riesenbatzen.…«
Keine Gängelung der Politik, wenn die Maßnahmen eine Woche später wieder verändert werden
»Andreas Bergthaler [00:28:04] Hoffentlich ist vielen Leuten mittlerweile schon klar, dass Viren es an sich haben zu mutieren und dass per se kein Anlass der Sorge sein sollte. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass wir nie wirklich wissen, was hinter der nächsten Ecke auf uns wartet und dementsprechend müssen uns möglichst gut aufstellen. Wir dürfen uns auch nicht in Sicherheit wähnen, dass wir jetzt mit den Impfstoffen am Ende des Marathons angelangt sind. Es wird eine sehr große Herausforderung sein, wie man der Bevölkerung diese Unsicherheiten erklären kann, ihnen nicht Angst einflößt, aber gleichzeitig ihnen zu verstehen geben: Es ist keine Gängelung der Politik, wenn die Maßnahmen eine Woche später wieder verändert werden, weil nicht jeder in dieser Situation vollständige Informationen vorliegen hat und trotzdem reagieren muss. Das macht es aber sehr schwierig, rational zu verstehen, was denn hier passiert. Und ich glaube, der Wissenschaft kommt eine extrem wichtige Rolle zu, sowohl kommunikativ, aber natürlich auch, um diese Daten in Echtzeit zu produzieren.«
Wir wollen hoffen, der letzte Satz lädt nicht zu Mißverständnissen ein.
Mutationen bei Grippe: Mehr oder weniger die gleiche Geschichte
»Richard Neher [00:30:14] … Es wird auch oft der Vergleich gemacht zur Grippe und ich habe so ein paar solche Fragen im Chat vorbeirauschen sehen. Grippe mutiert schneller, aber nicht wirklich um Größenordnungen schneller, es ist vielleicht ein Faktor von zwei, drei schneller. Gleichzeitig erzeugt SARS-CoV‑2 aber ein doppelt so großes Genom, das heißt, die Gelegenheiten, sich zu verändern, sind für SARS-CoV‑2 gar nicht mal so viel kleiner als für Grippe. Also wir haben es mehr oder weniger mit der gleichen Geschichte zu tun.«
Kinder, Kinder
Nun zur Lieblingslegende von Frau Eckerle und Herrn Drosten.
»Moderatorin [00:34:57] Frau Eckerle, wie beurteilen Sie die Evidenz zu der vermehrten Übertragung bei Kindern. Herr Drosten sprach von Hinweisen, dass die neue Variante in UK vor allem in Schulen Fahrt aufgenommen hätte. Weiß man dazu was, was kann das in der Praxis bedeuten?
Isabella Eckerle [00:35:16] Ich habe gehofft, die Frage kommt nicht.«
Klar, Frau Eckerle, ebenso wie die Antwort:
» Die Vorstellung, dass Kinder das Virus nicht bekommen und die Schulen keine Rolle spielen, ist im Großteil der Wissenschaft im Moment ad acta gelegt.«
Wie kommt sie darauf? Ohne Beleg, aber mit sehr vielen "Vielleicht":
»Isabella Eckerle [00:35:16] Ich finde es im Moment sehr, sehr schwer, diese Daten zu beurteilen, weil da einfach zwei Phänomene zusammenkommen. Das wäre einmal diese neue Variante haben, die überhandnimmt, wo wir aber eigentlich noch gar nicht so richtig genau wissen, warum, und dass man in England auch wie in vielen anderen Ländern jetzt eine Situation hatte, wo zwar ein Lockdown gab, wo aber die Schulen offen waren. Und gleichzeitig ist es so, dass UK ganz gute Studien macht, dass die nämlich systematisch Kinder untersuchen und nicht nur Meldedaten sammeln, die nach bestimmten Testkriterien erhoben werden, wo die Kinder oft auch untererfasst werden, weil die auch seltener krank werden, weniger schwer krank werden. Das heißt, wir haben da im Moment eine Mischung aus verschiedenen Phänomenen und ich finde es schwer zu sagen. Ich glaube, man kann nicht so richtig kommentieren, ob diese Variante in Kindern eine größere Rolle spielt oder ob wir einfach jetzt das sehen, was die ganze Zeit schon da war, was mit den anderen Varianten da war. Die Vorstellung, dass Kinder das Virus nicht bekommen und die Schulen keine Rolle spielen, ist im Großteil der Wissenschaft im Moment ad acta gelegt. Das Virus kann Kinder infizieren, des Virus kann auch in Kindern zirkulieren. Ich glaube, wir hatten das Problem, dass es lange nicht aufgefallen ist, weil die Kinder eben die Testkriterien nicht erfüllen, weil sie oft asymptomatisch sind und weil man sich vielleicht den Sommer über dem so hingegeben hat, dass die Schulen keine Rolle spielen und man eigentlich gar nicht so genau gucken muss. Ich glaube, das sind im Moment verschiedene Effekte, die zusammenkommen. Ich kann aus diesen Daten im Moment keinen Schluss ziehen, ob Kinder verstärkt eine Rolle spielen bei dieser Variante oder nicht. Ich glaube, da muss man wirklich jetzt nochmal mehr Daten erheben.«
Eckerle tut das, was den SkeptikerInnen vorgeworfen wird: Das Festhalten an Glaubenssätzen und das Ignorieren von Fakten. Neben dutzenden Studien zu Kindern, die sie ignoriert, sei hier nur diese erwähnt: Gesundheitsbehörden: Kein Unterschied bei SchülerInnen in Schweden und Finnland.
Kommen wir mit den PCR-Tests hier weiter?
»Isabella Eckerle [00:37:25] Ich glaube, da ist man mit der Sequenzierung auf der besseren Seite. Zu den PCR-Tests, die wir verwenden, muss man sagen, dass sich die allermeisten mehrerer Genregionen anschauen und in der Regel benutzt man für eine zuverlässige Diagnostik gerade die Regionen, die sich wenig verändern. Wir wollen ja einfach jeden Infizierten erfassen, egal ob der jetzt eine Variante hat oder nicht. Und ich glaube, das ist die richtige Strategie in diesem Spike-Protein zum Beispiel liegen relativ wenige Teste, also die meisten Teste von kommerziellen Anbietern liegen wirklich in konservierten Regionen«
So viel zum "Gold-Standard" der Tests und seinen vielfältigen Stellschrauben. Auch Herr Bergthaler kann Klärendes beitragen:
»Andreas Bergthaler [00:38:46] Ich hatte gestern ein interessantes Gespräch mit meinem Kollegen Michael Wagner in Wien, Mikrobiologe, den vielleicht manche kennen. Er hat die Frage umgedreht und ich fand das eigentlich sehr spannend. Und zwar hat er die Frage gestellt: Könnten die PCR-Tests letztlich einen Selektionsdruck darstellen, quasi ein Virus in Ländern, die zum Beispiel nur ein einzelnes Gen testen und das ist zum Teil sehr häufig, es ist nicht immer, dass drei Gene getestet werden. Wenn das Virus gerade eine Mutation zufällig dort gebildet hat, wo die Primer sitzen, dann wird derjenige nicht erkannt, wird nicht aus dem Verkehr gezogen, nicht in Quarantäne gesetzt und das Virus kann sich fröhlich weiter vermehren. Aber das ist natürlich reine Spekulation.«
Wochen und Monate
»Isabella Eckerle [00:49:00] Die epidemiologischen Daten, die man zu den neuen Varianten hat, geben durchaus einen Grund zur Sorge, einfach weil es ein eventuell ansteckenderes Virus ist. Wir haben nicht die endgültigen Daten, aber ich glaube, wir haben jetzt auch gelernt in der Pandemie, dass wir nicht warten können. Warten ist immer die schlechteste Strategie. Es ist besser zu reagieren und dann vielleicht hinterher überreagiert zu haben… Was wir jetzt akut für die nächsten Wochen und Monate brauchen, ist eine gute Strategie, wie wir die Fallzahlen senken. Das wird uns helfen gegen die aktuell zirkulierenden Viren und es wird uns helfen, die Ausbreitung der neuen Variante zu verlangsamen und es wird uns helfen, die Impfstrategien gut umzusetzen. Gleichzeitig muss man natürlich die Impfkapazität hochfahren, das ist allerdings limitiert durch die Produktionskapazität. Aber ich glaube, unterm Strich ändert sich für die Politik oder auch für jeden Einzelnen dadurch erst nichts, außer dass man wirklich sagen muss, man muss jetzt nochmal ein paar Wochen und Monate konsequent sein. Es tut weh, aber man hat mit den Impfungen schon die Ziellinie im Blick. Aber es kommen jetzt nochmal ein paar anstrengende Wochen und Monate auf uns zu, bis dann hoffentlich im Frühjahr oder im Sommer viele Menschen geimpft sind und sich durch den Sommer auch die epidemiologische Situation hoffentlich entspannt.«
Sie sollte von Jahren sprechen.
Zu Frau Eckerle siehe:
Virologin fordert europaweiten Lockdown
Nerven liegen Blank im Team Drosten
Herrin der Viren: Vier Jahre Lockdown?
Wer sind die 6 Hardliner-VirologInnen?
Wer ist der Veranstalter?
»Die Klaus-Tschira-Stiftung finanziert mit jährlich 750.000 Euro das deutsche Science Media Center.« (s. Haben Stiftungen Einfluß auf öffentliche Meinung?)
SAP-Gründer Tschira
»1995 gründete der Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015), die nach ihm benannte Klaus Tschira Stiftung gemeinnützige GmbH. Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) gehört zu den großen gemeinnützigen Stiftungen Europas, die mit privaten Mitteln ausgestattet wurden. Sitz der Stiftung ist die Villa Bosch in Heidelberg.
Die KTS fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte die Wertschätzung für diese Fächer in der Gesellschaft steigern. Das Engagement der KTS beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Förderschwerpunkte der KTS sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation.« (https://www.klaus-tschira-stiftung.de/ueber-uns/)
Wikipedia sagt:
»Die KTS gehört mit einem Eigenkapital von etwa 4 Milliarden Euro zu den größten Stiftungen Deutschlands.«
Am 27.7. war auf www.forschung-und-lehre.de zu lesen:
»Den "KlarText"-Preis 2020 erhalten sechs Forschende, die ihre Doktorarbeit verständlich erklärt haben. Christian Drosten erhält einen Sonderpreis…
Seine Erklärungen machten Wissenschaft transparenter, glaubwürdiger und in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft nachvollziehbarer.«
7.500 Euro beträgt das Preisgeld. Verleiher ist die Klaus Tschira Stiftung, benannt nach dem gleichnamigen SAP-Mitgründer.
Prof. Dr. Carsten Könneker, Geschäftsführer der Klaus Tschira Stiftung gGmbH, saß in der Jury, die dem NDR-Podcast mit Drosten den "Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus" verlieh (s. Noch Sammler oder schon Messie?).
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
Seine Erklärungen machten Wissenschaft transparenter, glaubwürdiger und in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft nachvollziehbarer
Aha-hau-ja. Wann ist der Film zu Ende und wo ist der EXIT des Kinos ???
Da ist man versucht die Evolutionsgeschwindigkeit flott zu erhöhen. In Richtung: für das Nichtssagen weniger Worte benutzen zu lernen.
Da rührt bloß eine Hand im Schlamm und sagt zu den Zuschauern am Ufer dass er das ein bißchen spannend findet.
Es bleibt bloß das Gefühl das Theatur diene nur dazu die Leute nicht woandershin gucken zu lassen.
Danke für dieses enorm interessante und wertvolle kommentierte Transcript.
Über die neue Variante weiss man also gar nichts, bis auf die Vermutung oder Illusion dass sie sich schneller verbreitet. Und das war jetzt die Hauptbegrûndung für die Verlängerung des Lockdowns nach Weihnachten. Auf Betreiben der Eckerle, Drosten, Priesemann-Fraktion. Auch in Irland (dem grossen Deutschland-Vorbild) wurde der rapide Wieder-Anstieg der Fallzahlen vor Weihnachten trotz hartem Lockdown mit der "neuen Virusvariante" begründet. Auch Boris Johnson hat die neuerliche Verschärfung, die praktisch ein nationaler lockdown ist, damit begründet. Man ist also im Irrenhaus.
Frau Eckerle gibt zu dass sich das Ding trotz hartem lockdown weiterverbreitet. Was natürlich etwas bedenklich ist. Ihre einzige Begrûndung ist dass sich die Menschen nicht gehorsam genug kontaktunterdrücken lassen. Aus den google-Bewegungsprofilen schliesst sie messerscharf wissenschaftlich auf vermehrte Kontakte. Wer sich bewegt, kontaktet natürlich auch. Was sollten die Leute auch sonst tun? Für eine Wissenschaftlerin sagt sie echt häufig "ich glaube". Das formuliert Prof. Drosten geschickter.
Die "neue Variante" wurde nur durch Zufall entdeckt, weil man per Zufall den geänderten Abschnitt der Sequenz testete. Darum konnte die zum neuen Feindbild aufgebaut werden. Das wirft sofort die Frage auf: wieviele Änderungen passieren andauernd von denen kein Schw… was merkt? Vermutlich viele, haha. Wenn sich die vermutet stabile, dauernd getestete Stelle verändert (hat?), dann ist man völlig am A…, haha.
Wenn jetzt im Januar 2021 plötzlich ein ganz neues äusserst angsteinflössendes Virus auftaucht, dann beginnt das ganze Spiel von Neuem – on/off lockdowns und Masken und Kontaktbeschränkungen für 3 Jahre.
Für mich das Motto der ganzen "Pandemie", von Eckerle: "Warten ist immer die schlechteste Strategie. Es ist besser zu reagieren und dann vielleicht hinterher überreagiert zu haben… "
Und nachdem man damit schon bald ein Jahr lang gescheitert ist, und Wirtschaftsschäden in Weltkriegsdimension angerichtet hat: "Was wir jetzt akut für die nächsten Wochen und Monate brauchen, ist eine gute Strategie, wie wir die Fallzahlen senken."
Mich würde bezüglich des SMC interessieren welchen Einfluss es auf welche Presseorgane ausübt.
Der dort ausgelegte Köder sonst nicht zugänglich Informationen aufzubereiten oder überhaupt zugänglich zu machen, ist doch garantiert von Vielen gierig verschluckt worden …
Wenn man ganz viele positiv Getestete, aber großenteils „symptomfrei“ oder allenfalls leicht Erkrankte wegsperrt – hindert man nicht gerade dadurch die harmloseren Mutationen des Virus daran, sich „auf dem Markt“ gegen die heftigeren durchzusetzen? Sonst würden ja nur die schwerer Erkrankten aus dem Verkehr gezogen und ihrem Virus weniger Chancen bieten, sich zu verbreiten.
Ist das vielleicht genau so gewollt??
@Delia
Gut möglich! "Gewollt" trau ich denen nicht zu. Aber extrem viel pure Dummheit.
Sequenzierung wurde bereits im März 2020 gefordert, um falsch-positive Resultate auszuschliessen Die Forderung scheint nicht auf Interesse gestoßen zu sein:
"In den USA hat nun ein Dr. Sin Hang Lee, der Inhaber eines sehr renommierten DNA-Labors, die Federal Drug Agency aufgefordert, die PCR-Testungen auszusetzen bzw. durch eine (dann eben aufwendigere) andere Diagnostik zu ersetzen. Er hatte das im Frühjahr schon angemahnt, aber ebenso wenig eine Antwort bekommen wie die genannten deutschen Antragsteller vom RKI bzw. von Eurosurveillance. Jetzt macht Dr. Lee einen neuen Anlauf, der dann rechtliche Schritte nach sich ziehen kann.
Diese Fragestellung wird jetzt nämlich wichtig wegen der geplanten Impfungen. Der Nutzen eines Impfstoffes kann nur kontrolliert werden, wenn ein vernünftiges 'Messinstrument' zur Feststellung einer Erkrankung vorliegt. Das ist der PCR-Test auf gar keinen Fall. Klinische Prüfungen sind damit nicht möglich. Die ganze Geschichte entwickelt sich zu einer Fahrt in den Nebel …
http://vaccineimpact.com/wp-content/uploads/sites/5/2020/11/Stay-Pfizer-vaccine-phase‑3…
(aktuelle Petition)
http://vaccineimpact.com/wp-content/uploads/sites/5/2020/11/04–30-20-Letter-to-WHO-and-…
(Brief März 2020)
http://www.dnalymetest.com/home.html
(das Labor und sein Inhaber)"
Quelle: https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=547653
Was herauskommen kann, wenn die amplifizierten Sequenzen sequenziert werden, habe ich im Kontext der aviären Influenza erfahren. Um es kurz zu machen: Das bis 2006 angewandte PCR-Protokoll für Tests bei Wildvögeln liess darauf schliessen, daß Vögel Vögel sind.
“Im Verlauf des Überwachungsprogramms für aviäre Influenza (AI) bei Wildvögeln, die routinemäßig in unserem Labor (Centre de Recerca en Sanitat Animal, Barcelona,Spanien) durchgeführt wird … wurden mehrere falsch positive Ergebnisse für das AI-Virus in Proben bestimmter Wildvogelarten mit der von Fouchier et al. … beschriebenen Reverse Transkription (RT) ‑PCR-Technik erzielt. Von Januar 2005 bis Februar 2006 wurden mehr als 650 Proben von Wildvögeln in dieser Region mit dieser Technik getestet, ergänzt um eine Sequenzierung der erhaltenen positiven Banden. …
Für jedes Tier ergab sich eine schwache Bande mit mindestens einem der analysierten Tupfer. … Ein Vergleich mit aus der GenBank-Datenbank … erhaltenen Sequenzen zeigte eine hohe Übereinstimmung (98%) der RT-PCR-Produkte mit dem Gallus Gallus-Klon AY006 28S rRNA-Gen …
Eine detaillierte Untersuchung der M52C- und M253R-Primer und der Gallus gallus 28S-Klon-AY006-rRNA-Sequenz zeigte, dass die 3’Enden der M52C- und M253R-Primer mit der Sequenz des Gallus gallus 28S-rRNA-Gens 7 bzw. 5 Nukleotide gemeinsam hatten …
Die 28SrRNA-Gensequenzen der Wildvogelarten sind zwar unbekannt, da es sich aber um ein hochkonserviertes Gen unter Vogelarten handelt, ist nicht überraschend, daß die von Fouchier et al. beschriebenen Primer das 28S-rRNA-Genfragment in diesen Proben vervielfältigen konnten. Es ist bekannt, dass die am 3’Ende eines Primers befindlichen Nukleotide für die Effizienz der Polymerase-Extension sehr wichtig sind. Folglich könnte das Vorhandensein von 5 oder 7 übereinstimmenden Nukleotiden an diesem 3’Ende diese unerwartete Amplifikation rechtfertigen, zumal alle Proben, … die falsch positive Ergebnisse in der RT-PCR erbracht hatten, direkt getestet wurden, ohne in spezifisch-pathogenfreie Eier geimpft worden zu sein; daher ist es sehr wahrscheinlich, dass in der Probe vorhandene Vogelzellen oder Zellfragmente die Quelle der amplifizierten 28S-rRNA waren. Die unerwünschte Vervielfältigung konnte nicht vermieden werden, indem die Temperatur sukzessive von 45° C auf 65° C erhöht wurde.»
Die zunehmende Verwendung dieses RT-PCR-Verfahrens zum Testen von Wildvogelproben auf aviäre Influenza veranlasste uns, diese Ergebnisse zu kommunizieren.”
(Übersetzung mithilfe deepl.com)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1594751/
@Katharina
Sehr interessante Ausführungen, danke dafür.
"Das bis 2006 angewandte PCR-Protokoll für Tests bei Wildvögeln liess darauf schliessen, daß Vögel Vögel sind."
Ich bin voller Vertrauen: das wird bei uns auch rauskommen.^^
Isabella Eckerle und schon wieder einer der SAP Gründer, da setzt wohl die Verblödung ein! Wie tief wird die Deutsche Forschung noch sinken, mit ihren gefälschten Daten Websites, die auf US Servern laufen und dann diesen herum fabeln, wie bei Drosten, ist schon mehr wie peinlich! Kannte nicht mal den Corona Virus, den jeder Bauer und Tierarzt kennt, ausser Wieler
11.1.21, Ärzteblatt
"SARS-CoV‑2: Genom-Sequenzierung wird ausgeweitet
Berlin – Fünf Prozent aller PCR-positiven SARS-CoV-2-Proben sollen künftig einer Genomanalyse unterzogen werden. Verbreitete Virusvarianten könnten so in Deutschland früher erkannt und dem Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet werden. Das geht aus dem Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hervor, der dem Deutschen Ärzteblatt vorliegt. Der Entwurf zur Verordnung geht nun in die Abstimmung mit den weiteren Ressorts und den betroffenen Verbänden.
Mithilfe der Verordnung soll die sogenannte molekulare Surveillance, also die genetische Überwachung von Krankheitserregern, ausgebaut werden. Besonders im Vergleich zu Großbritannien und Dänemark, die deutlich häufiger Proben sequenzieren, war Deutschland zuletzt in die Kritik geraten, zu wenig zu sequenzieren.
Bei fünf Prozent aller per PCR positiv getesteten Proben pro Woche soll die Gensequenz erfasst und an das RKI übermittelt werden. Ergänzende Daten, wie der Zeitpunkt der Probeentnahme oder die Postleitzahl der Patienten, sollen, ergänzt werden.
Dafür sollen nun Labore und andere Gesundheitseinrichtungen, die die technischen sowie personellen Möglichkeiten haben, zur Sequenzierung von SARS-CoV-2-Proben verpflichtet werden. Je vollzogener Genomentschlüsselung können sie anschließend 200 Euro bei den jeweilig zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) abrechnen. Die Gelder dafür kommen aus dem Bundeshaushalt und werden über das Amt für Soziale Sicherung (BAS) abgerechnet. Dies geschieht bereits ähnlich mit den Kosten für die PCR-Tests.
Praxen und Einrichtungen, die keine eigenen Sequenzierungen durchführen, dürfen bis zu fünf Prozent ihrer positiven Proben in die Labore und Einrichtungen einschicken und dafür 20 Euro Versandkosten geltend machen. Die Zahl der versendeten Proben kann sich erhöhen, wenn sich die Inzidenzen vor Ort deutlich verändern. Wenn in einer Region ein Ausbruchsgeschehen von besonderem Interesse für die Landesgesundheitsministerien oder für das RKI ist, dann können auch weitere Kosten für Proben erstattet werden.
Die genaueren Details soll die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) dem Entwurf zufolge festlegen: Dabei geht es um Dokumentation, Abrechnung sowie den Pflichten der berechtigten Leistungserbringer gegenüber den KVen. Die Verordnung soll zunächst bis Ende Juli 2021 gelten. …
Während in Deutschland nur etwa jeder 900. positive Coronatest so einer Analyse unterzogen wird, geschieht das in Großbritannien mit etwa jedem 20. Test. Deshalb gibt es dort genauere Zahlen zum Ausmaß der Verbreitung. …
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte dem Tagesspiegel mit Blick auf Spahn: „Es ist absolut sein Versäumnis.“ Er verwies auf deutliche Warnungen der Wissenschaft schon vor Ausbruch der Pandemie, dass Deutschland erhebliche Defizite bei der Genom-Sequenzierung habe.
Schon 2019, vor dem Bekanntwerden von einem SARS-CoV-2-Ausbruch, habe sich unter anderem die Gesellschaft für Virologie an Spahn gewandt und vergeblich einen Ausbau der Sequenzierungen gefordert. „Wir haben eine völlige Blackbox bei der Bedrohungslage“, sagt Dahmen. …"
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/120037/SARS-CoV-2-Genom-Sequenzierung-wird-ausgeweitet