Lauterbach erteilt keine Absolution und will mehr Datenschnüffelei

"Wir­kung der Coro­na-Maß­nah­men – Deutsch­land im Blind­flug" lau­tet der Titel eines Bei­trags vom 14.1. auf tages​schau​.de. Dort ist viel zu lesen von "alles wei­test­ge­hend unklar", "nur bedingt aus­sa­ge­kräf­tig", "das ist dif­fus" – meist bezo­gen dar­auf, daß hin­ter dem Zah­len­ma­te­ri­al des RKI weit­ge­hend hei­ße Luft steckt.

https://​www​.tages​schau​.de/​f​a​k​t​e​n​f​i​n​d​e​r​/​c​o​r​o​n​a​-​z​a​h​l​e​n​-​r​e​c​h​n​u​n​g​-​1​0​1​.​h​tml

Noch immer hält sich der Begriff des "Gesund­heits­exper­ten". Es ist wie bei der Jung­frau­en­geburt bei den KatholikInnen.

»"Ich muss ehr­lich sagen, dass ich auch über­rascht bin, dass es sich jetzt zwei Wochen nach dem Jah­res­wech­sel noch immer nicht wie­der kom­plett ein­ge­pen­delt hat", sagt der SPD-Gesund­heits­exper­te Karl Lau­ter­bach im Gespäch mit tages​schau​.de. "Das ist in der Tat ent­täu­schend. Ehr­lich gesagt, ist es rela­tiv unent­schuld­bar, dass wir die­se Mel­de­pro­ble­me haben."«

»Kaum sozio­öko­no­mi­sche Daten vorhanden
Es müss­ten mehr Daten erfasst wer­den, for­dert der Direk­tor des Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft, Micha­el Hüt­her. "War­um hat das RKI nicht eine Struk­tur von Daten erho­ben, wo man beim ein­zel­nen Infek­ti­ons­fall Alter, Geschlecht, Beruf, Bil­dungs­grad, Arbeits- und Wohn­ort sowie Fami­li­en­stand weiß?", frag­te er in der ARD. "Dann könn­te man ganz ande­re Infor­ma­tio­nen über die Dyna­mik des Infek­ti­ons­ge­sche­hens abbil­den und nicht immer auf­füh­ren: 'Das ist dif­fus'". Das sei nach fast einem Jahr Pan­de­mie nicht mehr hinnehmbar.

Sys­te­ma­tisch von den Gesund­heits­äm­tern dür­fen vie­le die­ser Daten nicht erho­ben wer­den, teil­te das RKI mit. Das Infek­ti­ons­schutz­ge­setz aus dem Jahr 2000 lege fest, wel­che Daten auf dem Mel­de­weg erfasst wer­den dür­fen. "Die Sozi­al­schicht bei­spiels­wei­se gehört nicht dazu", erklärt RKI-Spre­che­rin Susan­ne Glas­ma­cher auf Anfra­ge von tages​schau​.de.«

Wirtschaft und Lauterbach wissen Rat

»Mitt­ler­wei­le habe das RKI mit dem Deut­schen Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung eine aus­führ­li­che­re Stu­die gemacht, bei der sozio­öko­no­mi­sche Daten, wie bei­spiels­wei­se das Haus­halts­ein­kom­men, von Infi­zier­ten erho­ben wur­den, so das RKI. Die­se Unter­su­chung sei jedoch noch nicht abge­schlos­sen. Ergeb­nis­se wer­den erst in eini­gen Mona­ten erwartet.

"Da wird zu wenig gemacht, das ist ein Man­ko", sagt Gesund­heits­exper­te Lau­ter­bach. Er schlägt vor, Kran­ken­kas­sen­da­ten aus­zu­wer­ten. "Ich wun­de­re mich, dass die Kol­le­gen aus der Sozio­lo­gie das nicht sehr viel stär­ker machen. In Isra­el wer­den so im Rah­men der BioNTech-Ver­imp­fung sehr rele­van­te Daten sehr schnell gewon­nen."«

Es ist bei wei­tem nicht das ers­te Mal, daß Lau­ter­bach sich ver­fas­sungs­feind­lich betä­tigt. Über ihn und sei­ne Gesin­nungs­ge­nos­sen siehe:

Lau­ter­bach für Goeb­bels-Preis nominiert?
Lau­ter­bach: Wann über­nimmt die Staatsanwaltschaft?
Lau­ter­bach: Daten­schutz bei Coro­na-App aufheben
Wir gehen nicht in Pri­vat­woh­nun­gen" – nur manchmal
Gesta­po 2.0 in Berlin?

(Her­vor­he­bun­gen nicht im Original.)

32 Antworten auf „Lauterbach erteilt keine Absolution und will mehr Datenschnüffelei“

  1. Was mich scho­ckiert ist die gro­ße Affi­ni­tät von Gre­gor Gysi zu die­sem Panik­stif­ter mit Nähe zur Phar­ma­in­dus­trie ( sie­he Gysis You­tube- For­mat "MISS-ver­ste­hen Sie mich richtig").
    Eigent­lich soll­te Gysi aus sei­ner DDR- Erfah­rung her­aus all­er­gisch auf sol­che Leu­te reagie­ren, die die Bevöl­ke­rung aus­spio­nie­ren und daten­mä­ßig abso­lut erfas­sen wollen.

    1. Wes­sen Nähe zur Phar­ma­in­dus­trie mei­nen Sie? Falls Sie Herrn Lau­ter­bach mei­nen: Wie kom­men Sie darauf?
      Es geht hier nicht um das Aus­spio­nie­ren und daten­mä­ßi­ge Erfas­sen der Bevöl­ke­rung, son­dern dar­um, her­aus­zu­fin­den, wel­che Zusam­men­hän­ge es zwi­schen per­sön­li­chen Para­me­tern und einer erfolg­ten Virus­in­fek­ti­on gibt. Daten, deren Erhe­bung in anony­mi­sier­ter Form kei­nem weh tun, aber Leben ret­ten können.

  2. ,, … In Isra­el wer­den so im Rah­men der BioNTech-Verimpfung … "

    Nee, ne – das klingt nach neu­en Stra­te­gien von Pils-Kal­le : Wo will er jetzt einen "deut­schen" Gaza-Strei­fen für Impf­ver­wei­ge­rer errich­ten ? Wird's das Saar­land oder eher was mit Küste ?

    Holy shit …

    1. Wie kom­men Sie dar­auf, dass jemand einen Gaza-Strei­fen für Impf­ver­wei­ge­rer errich­ten will?
      Herr Lau­ter­bach führt ledig­lich aus, dass in Isra­el sozio­lo­gi­sche Daten direkt im Rah­men der Imp­fung erho­ben werden.

      1. @Christian N.

        Den Satz mit Fra­ge­zei­chen am Ende "ver­ste­he" ich nicht … 

        Erst wenn Pils-Kal­le mal die Funk­ti­ons­wei­se eines PCR-Tests ver­stan­den haben soll­te – dann könn­te man sei­ne Aus­sa­gen viel­leicht ernst neh­men … Und war­um soll man eigent­lich noch mehr Daten rund um die­se Mil­lio­nen von unsin­nig durch­ge­führ­ten und feh­ler­haf­ten PCR-Tests erheben ?

  3. 15.1.21.: Gene­ral­streik von oben:
    "Das wür­den uns die Bür­ger nicht ver­zei­hen": Angst vor Muta­ti­on treibt Regie­rung zu schär­fe­ren Maß­nah­men (21.08 Uhr)
    Kanz­ler­amt prüft offen­bar neue Corona-Kontaktvorschriften
    08.31 Uhr: Nach Recher­chen des Wirt­schafts­ma­ga­zins „Busi­ness Insi­der“ prüft das Kanz­ler­amt eine Ver­schär­fung der Coro­na-Kon­takt­re­geln. Dem­nach sol­len für eine noch unbe­stimm­ten Zeit­raum nur noch Tref­fen mit einer fes­ten Per­son außer­halb des eige­nen Haus­halts erlaubt sein, heißt es über­ein­stim­mend aus Regie­rungs­krei­sen. Bis­lang gilt eine 1‑Freund-Regel, wonach man sich pri­vat und öffent­lich zwar nur mit einer Per­son tref­fen darf. Doch das ist mit Freun­den ver­schie­de­ner Haus­hal­te mög­lich. Aus der 1‑Freund-Regel könn­te nun dann aber die 1‑Fes­ter-Freund-Regel werden. …
    Mit Blick auf Berich­te, wonach eine Ein­stel­lung des Nah- und Fern­ver­kehrs erwo­gen wird, sag­te sie (Anm. von mir: Mar­kel) dem­nach, kei­ner wol­le den ÖPNV ein­schrän­ken. Die­ser müs­se aber durch mehr Home­of­fice ent­las­tet werden.
    Der SPD-Gesund­heits­exper­te Karl Lau­ter­bach for­der­te, Home­of­fice so weit wie mög­lich "ver­pflich­tend" zu machen. Die Unter­neh­men selbst sei­en gut bera­ten, ihren Bei­trag zu leis­ten, um den Lock­down erfolg­reich zu Ende zu brin­gen, sag­te er den Fun­ke-Zei­tun­gen. "Andern­falls kön­nen wir irgend­wann gezwun­gen sein, auch Betrie­be zu schlie­ßen. Mög­li­cher­wei­se müss­ten wir sogar an die Indus­trie­pro­duk­ti­on heran.""
    https://​www​.focus​.de/​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​/​n​e​w​s​/​a​k​t​u​e​l​l​e​-​c​o​r​o​n​a​-​l​a​g​e​-​i​m​-​t​i​c​k​e​r​-​a​n​g​s​t​-​v​o​r​-​m​u​t​a​t​i​o​n​-​t​r​e​i​b​t​-​u​n​s​-​i​n​-​e​i​n​e​n​-​n​o​c​h​-​s​c​h​a​e​r​f​e​r​e​n​-​l​o​c​k​d​o​w​n​-​r​k​i​-​m​e​l​d​e​t​-​m​e​h​r​-​a​l​s​-​2​-​m​i​l​l​i​o​n​e​n​-​c​o​r​o​n​a​-​i​n​f​e​k​t​i​o​n​e​n​_​i​d​_​1​2​8​6​7​2​5​6​.​h​tml

  4. Das ist doch ein erfreu­li­cher Arti­kel. Wenigs­tens wer­den so lang­sam die wah­ren Pro­ble­me und das Ver­sa­gen erkannt. Viel­leicht gibt es doch noch Hoffnung?

  5. Hat schon jemand Karl Lau­ter­bach und Hape Ker­ke­ling gleich­zei­tig im sel­ben Raum gese­hen? Ich arbei­te da an einer Hypothese …

  6. Ähm, wie­so soll­te man einen Arzt (Dr. med.) und stu­dier­ten Gesund­heits­öko­no­men (MPH) nicht als Gesund­heits­exper­ten bezeichnen?

  7. Exis­tiert in die­sem Land jetzt ein "DATENSCHUTZGESETZ" oder nicht?? Wann hört die infa­me Heu­che­lei in die­sem Land end­lich mal auf?

    1. Selbst­ver­ständ­lich exis­tiert ein (Bundes-)Datenschutzgesetz. Und die­ses erlaubt in § 48 aus­drück­lich die Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten in anony­mi­sier­ter Form.

  8. War­um kei­ne Kran­ken­kas­sen­da­ten aus­ge­wer­tet wer­den? Fra­ge ich mich von Anfang an, denn allei­ne die Daten der AOK als Markt­füh­rer wür­den genü­gen, um – natür­lich anony­mi­siert – sofort fest­stel­len zu kön­nen, wie­viel Behand­lungs­be­dürf­ti­ge denn unter den gan­zen Infi­zier­ten sind. Das wür­de abseits der Inten­siv­pa­ti­en­ten und Ver­stor­be­nen mal eine ech­te Risi­ko­be­wer­tung zulassen.
    Bei der jähr­li­chen Grip­pe­wel­le waren zb bis zu 5 Mio beim Haus­arzt, das RKI schätz­te bis zu 18 Mio. Infizierte.
    Aber das will man wohl nicht raus­krie­gen, denn man könn­te ohne gro­ßen Auf­wand sogar loka­le Zusam­men­hän­ge mit "Coro­na­leug­ner-Demos" und anschlie­ßen­den Arzt­be­su­chen unter­su­chen. War­um wohl nicht?
    Viel­leicht muss man noch ergän­zen, daß es für jede Krank­heit einen Schlüs­sel nach ICD-10 gibt, den der Arzt für die Dia­gno­se angibt. Es müs­sen also nur die­se Daten­schüs­sel aus­ge­wer­tet wer­den ohne Pati­en­ten­da­ten etc.

  9. Han­delt es sich hier um eine zen­sier­te Platt­form oder war­um wird mei­ne Fra­ge nicht ver­öf­fent­licht, wie­so man einen Arzt (Dr. med.) und stu­dier­ten Gesund­heits­öko­no­men (MPH) nicht als Gesund­heits­exper­ten bezeich­nen sollte?

    1. Weil er in die­ser Kom­bi­na­ti­on und mit sei­ner Vor­ge­schich­te eher ein Exper­te für die kom­mer­zi­el­le Aus­schlach­tung von Erkran­kun­gen ist. Gewinn­ma­xi­mie­rung durch gerings­mög­li­chen finan­zi­el­len Auf­wand in der Ver­sor­gung und The­ra­pie von Kran­ken ist "Gesundheits"ökonomie.
      Zuge­ge­ben, man kann es auch mar­ke­ting­ge­rech­ter for­mu­lie­ren, indem man sich mit der Ver­tei­lung von knap­pen Gesund­heits­gü­tern beschäf­tigt. Die kann halt nicht jeder haben, und je knap­per sie sind, umso pro­fi­ta­bler wer­den sie. Wonach strebt man also in einer auf maxi­ma­len Gewinn aus­ge­rich­te­ten Wirt­schaft? Na also. Jeden­falls nicht nach Gesundheit.

      1. Sie ver­kür­zen Gesund­heits­öko­no­mie auf die Ver­tei­lung von knap­pen Gütern. Es geht bei der Gesund­heits­öko­no­mie aber auch um die Pro­duk­ti­on und den Kon­sum der Gesund­heits­gü­ter. Unbe­streit­bar ist, dass "Gesund­heits­gü­ter" knapp sind – ins­be­son­de­re wäh­rend einer Pan­de­mie. Wir kön­nen schließ­lich nicht unbe­grenzt Inten­siv­bet­ten und Beatmungs­ge­rä­te vor­hal­ten. Daher muss auch deren Ver­tei­lung orga­ni­siert wer­den und zwar unter ande­rem auch unter öko­no­mi­schen Gesichts­punk­ten. Ob Sie das Kind jetzt Gesundheits‑, Krankheits‑, Versorgungs‑, The­ra­pie- oder Medi­zin­öko­no­mie nen­nen möch­ten, ist für deren sinn­vol­le Exis­tenz voll­kom­men egal. Nicht jeder, der sich mit der Ver­tei­lung knap­per Güter beschäf­tigt, ist bestrebt, den maxi­ma­len betriebs­wirt­schaft­li­chen Gewinn zu erzie­len, denn auch der volks­wirt­schaft­li­che Aspekt spielt eine gro­ße Rol­le. Soweit ich Herrn Lau­ter­bachs Vita ken­ne, hat er vor allem in For­schung und Leh­re gear­bei­tet und nicht in der (Gesundheits-)Industrie, in der er mit Sicher­heit wesent­lich mehr Geld hät­te ver­die­nen kön­nen als im Deut­schen Bundestag.

  10. Ich fin­de die Poli­ti­ker soll­ten das home­of­fice Expe­ri­ment erst sel­ber aus­pro­bie­ren. Wenn das Dach bei Herrn Lau­ter­bach kaputt ist, bekommt er vom Dach­de­cker im home­of­fice die Anlei­tung es sel­ber zu repa­rie­ren, u.s.w.

  11. Fra­ge aus der Schweiz:

    Heisst der Mann wirk­lich Karl Lauterbach?

    Ich mein, sei­ne Ergüs­se dröh­nen durch die Medi­en wie ein lau­ter Bach, sicher­lich, aber ich muss dar­ob immer laut lachen (solan­ge zumin­des­tens bis es mir dann doch im Hal­se ste­cken bleibt).

    Der heisst doch in Wirk­lich­keit Karl Lauterlach?

  12. @Christian N: Zuge­ge­be­ner­ma­ßen habe ich es auf die vor­han­de­nen Gesund­heits­gü­ter begrenzt, weil die ja wei­ter­hin zb durch Schlie­ßun­gen von Kran­ken­häu­sern ver­knappt wer­den, obwohl sie in der der­zei­ti­gen Situa­ti­on eher erwei­tert wer­den müss­ten, um noch gra­vie­ren­de­re Ein­schnit­te bei den Gesun­den zu ver­mei­den. Glei­ches gilt übri­gens auch für das Personal.
    Und natür­lich sind auch nur die Kran­ken­häu­ser und Pfle­ge­hei­me in pri­va­ter Hand bestrebt, ihren Inves­to­ren eine gute Ren­di­te zu erwirtschaften.
    Glei­ches gilt ana­log für die Pro­duk­ti­on, denn die Phar­ma­fir­men und Medi­zin­pro­dukte­her­stel­ler müs­sen nur dann Gewin­ne erwirt­schaf­ten, wenn sie zb Akti­en­ge­sell­schaf­ten oder sons­ti­ge Kapi­tal­ge­sell­schaf­ten sind – und zwar auch hier min­des­tens den Gewinn der von den Anteils­eig­nern erwar­tet wird bzw in den Ziel­ver­ein­ba­run­gen der Geschäfts­füh­rer fest­ge­legt würde.

    Falls Sie hier eine Iro­nie durch­schim­mern sehen, haben Sie recht. Die ein­zi­gen, die in unse­rem "Gesund­heits­sys­tem" nicht öko­no­misch arbei­ten – und zwar gemes­sen an ihrem Gehalt in eige­ner Sache – sind die Ange­stell­ten, dar­un­ter haupt­säch­lich die Pflegekräfte.

    1. Ich gebe Ihnen voll­kom­men Recht, dass unter dem Deck­man­tel der Gesund­heits­öko­no­mie eini­ges geschieht, das nicht in Ord­nung ist. Unter ande­rem auch die Ent­loh­nung der Pfle­ge­kräf­te. Das steht für mich außer Frage.
      Aller­dings ging es ursprüng­lich ein­zig und allein um die Qua­li­fi­ka­ti­on des Herrn Lau­ter­bach und ich möch­te ein­fach ein­mal klar stel­len bzw. dar­auf auf­merk­sam machen, dass es sich bei Herrn Lau­ter­bach um einen der weni­gen tat­säch­li­chen Exper­ten in Sachen Epi­de­mio­lo­gie im Deut­schen Bun­des­tag han­delt. Man muss weiß Gott nicht auf jeden Schwät­zer bei die­sem The­ma hören. Bei Herrn Lau­ter­bach kann ich aber nur emp­feh­len, genau­er hin­zu­hö­ren, denn der Mann weiß tat­säch­lich wovon er spricht und bis­lang hat er mit dem, was er gesagt oder pro­gnos­ti­ziert hat, auch fast immer Recht behalten.

      1. "… und ich möch­te ein­fach ein­mal klar stel­len bzw. dar­auf auf­merk­sam machen, dass es sich bei Herrn Lau­ter­bach um einen der weni­gen tat­säch­li­chen Exper­ten in Sachen Epi­de­mio­lo­gie im Deut­schen Bun­des­tag handelt. "

        Hal­lo Chris­ti­an N.! Kennst Du Mar­kus persönlich?

  13. »Vor allem aber kann nie­mand erklä­ren, wes­halb die Zah­len nicht signi­fi­kant sin­ken. Ob die Ein­schrän­kun­gen nicht weit genug gehen, ob sich zu vie­le Men­schen nicht an die Regeln hal­ten, ob bereits Muta­tio­nen für höhe­re Zah­len sor­gen oder wo genau sich die Betrof­fe­nen anste­cken – alles wei­test­ge­hend unklar.«

    Oder ob der PCR-Test nichts taugt … Ach, stopp, so weit sind sie noch nicht.

  14. @Christian N
    Viel­leicht noch ein Nach­trag; natür­lich hat Herr Lau­ter­bach 12 Jah­re lang als durch­aus gut bezahl­tes Auf­sichts­rats­mit­glied in den Rhön-Kli­ni­ken nicht wirk­lich gear­bei­tet, dafür haben das dort zb – durch­aus sehr öko­no­misch! jah­re­lang unter dem Min­dest­lohn bezahl­te Putz­kräf­te getan
    Er hat davon natür­lich nichts gewusst…SPD?

    1. Bit­te erwäh­nen Sie aber auch, dass er bereits vor mehr als 7 Jah­ren – näm­lich im Jahr 2013 – von sei­nem Auf­sichts­rats­pos­ten bei den Rhön-Kli­ni­ken frei­wil­lig zurück­ge­tre­ten ist und dass er das Auf­sichts­rats­man­dat bereits seit 2001 inne­hat­te, aber erst seit 2005 Mit­glied des Deut­schen Bun­des­tags ist.
      Selbst wenn damals etwas dort nicht in Ord­nung gewe­sen sein soll­te, so fin­de zumin­dest ich es völ­lig dane­ben ihm einen Skan­dal um unter­be­zahl­te Putz­kräf­te vor 10 Jah­ren heu­te noch vor­zu­wer­fen. Dies hat mit sei­ner Exper­ti­se über­haupt nichts zu tun. Im Übri­gen befasst sich der Auf­sichts­rat eines Groß­un­ter­neh­mens auch in der Regel nicht mit der Bezah­lung der Putzkräfte.
      Was gut bezahlt ist, ist dabei auch immer Ansichts­sa­che. Ein Aka­de­mi­ker, der im Ver­gleich zu einem nicht stu­dier­ten Ange­stell­ten 5–10 Jah­re in sei­ne Aus­bil­dung inves­tiert hat, muss im Zwei­fel erst mal meh­re­re hun­dert­tau­send Euro an Gehalt auf­ho­len, bis er das Niveau des bereits lang­jäh­rig arbei­ten­den erreicht hat.

      1. @Christian N
        Da kommt jetzt alles mög­li­che zusam­men; eini­ges beant­wor­tet sich bereits durch den Link von AA sowie wei­te­re Artikel.
        Bzgl der "Auf­rech­nung" der Stu­di­en­zeit hält sich mein Mit­leid mit den dadurch anschei­nend erst­mal völ­lig ver­arm­ten Aka­de­mi­kern auch in Gren­zen. Nie­mand wird schließ­lich zu einem Stu­di­um gezwun­gen, wenn das Hand­werk oder die ein­fa­che Arbeit von Anbe­ginn mehr Gewinn – und natür­lich einen genau­so siche­ren Job mit eben­sol­chen Auf­stiegs­chan­cen ver­spricht. Und schon gar nicht ist ein Aka­de­mi­ker gezwun­gen, sich dazu am Ran­de der Moral zu bewe­gen und die tat­säch­li­chen Lebens­ver­hält­nis­se der ihm Anver­trau­ten zu ignorieren.

  15. Kein Aus­wer­tung der Kran­ken­kas­sen­da­ten? Das kommt noch. Ähn­lich der For­de­rung, end­lich Kohor­ten­stu­di­en durch­zu­füh­ren. Und viel­leicht die Zuver­läs­sig­keit der rT PCR Tests unab­hän­gig zu vali­die­ren (außer der von den Her­stel­lern durch­ge­führ­ten Selbst­va­li­die­rung). Die Ergeb­nis­se wür­den aber unter Umstän­den der­zeit noch nicht ganz ins Bild passen. 

    Mit Herrn Lau­ter­bach soll­te man nach­sich­tig sein. Er hat einen sehr undank­ba­ren Job. Er muss für die kri­sen­be­ding­te Panik mit ori­gi­nel­len Tweets und For­de­run­gen sor­gen. Und das jeden Tag. 24/7.

  16. 15.1.21, T‑Online: "Lau­ter­bach zur Corona-Krise
    Ohne schär­fe­ren Lock­down droht uns even­tu­ell eine Katastrophe
    … Ist das nicht erschre­ckend, dass wir noch immer ahnungs­los sind?
    Nein. Bei der hohen Fall­zahl ist es unmög­lich, Genaue­res zu wis­sen. Dafür müss­ten wir das Virus in gro­ßem Umfang sequen­zie­ren. Dafür haben wir aber noch nicht die Kapazitäten.
    Das klingt irgend­wie nicht so, als leb­ten wir in einem füh­ren­den Indus­trie­land. Ist es nicht min­des­tens genau­so ver­wun­der­lich, dass wir auf­grund weni­ger Tests und des Mel­de­ver­zugs drei Wochen nach Weih­nach­ten immer noch nicht genau wis­sen, ob das Fest ein Infek­ti­ons­trei­ber war?
    Die Mel­de­stel­len haben über die Fei­er­ta­ge mit begrenz­ter Besat­zung gear­bei­tet. Es ist des­halb kein Pro­blem der man­geln­den Digi­ta­li­sie­rung oder des über­zo­ge­nen Datenschutzes …"
    https://www.t‑online.de/nachrichten/deutschland/id_89286948/scharfer-corona-lockdown-lauterbach-sonst-droht-uns-eine-katastrophe-.html

  17. @Christian N:
    In Ihrer ers­ten Ent­geg­nung haben Sie sich auf mei­ne Aus­füh­run­gen zur Gesund­heits­öko­no­mie kon­zen­triert und sind erst am Ende auf Herrn Lau­ter­bach ein­ge­gan­gen; dem­entspre­chend habe ich das kom­men­tiert und etwas spä­ter noch einen Anhang zu Lau­ter­bach gemacht.
    In der Tat ist es für mich sehr müh­sam, auch bei genaue­rem Zuhö­ren umsetz­ba­re Erkennt­nis­se von Herrn Lau­ter­bach zu gewin­nen. Er ergeht sich stän­dig in exor­bi­tan­ten Zah­len bzgl Fall­zah­len (womit er ver­gli­chen mit ca. jähr­lich 18 Mio. Grippe"Fällen" viel zu kurz springt) und Toten (wobei er glück­li­cher­wei­se völ­lig dane­ben liegt), oder for­dert stän­dig einen abso­lu­ten Lock­down, was ihn weder als Öko­nom noch als Sozi­al­po­li­ti­ker, der er als SPD-Mit­glied eigent­lich sein soll­te, aus­zeich­net. Die Aus­wer­tung von Kas­sen­da­ten, die Sta­ti­ti­ker wohl auch für all­ge­mein zugäng­li­che Erhe­bun­gen zu Krank­hei­ten aller Art durch­füh­ren, war die ers­te ver­nünf­ti­ge Idee, die ich von ihm gehört habe. Lei­der wür­de er damit den Macht­ha­bern wohl einen Bären­dienst erwei­sen denn dann wür­den die wah­ren Aus­ma­ße der Pan­de­mie zuta­ge tre­ten. Es wür­den bestimmt weni­ger Pati­en­ten her­aus­kom­men als die 5 Mio Behand­lungs­be­dürf­ti­gen bei der all­jähr­li­chen Grippe.

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