Quatsch, dafür haben sie ja Computer. Die bescheren dann so etwas:
»Studie , Corona hat über eine Million Kinder zu Waisen gemacht
tagesspiegel.de (21.7.)
Großeltern und ältere Verwandte mitgezählt
In der Studie ist zu lesen, hier ohne die Fußnoten des Originals:
»Wir verwendeten Mortalitäts, und Fertilitätsdaten, um Mindestschätzungen und Raten von COVID-19-assoziierten Todesfällen von primären oder sekundären Betreuungspersonen für Kinder unter 18 Jahren in 21 Ländern zu modellieren. Wir betrachteten Eltern und sorgeberechtigte Großeltern als primäre Bezugspersonen und mitwohnende Großeltern oder ältere Verwandte (im Alter von 60–84 Jahren) als sekundäre Bezugspersonen.«
Die "sekundären Bezugspersonen" sind der erste Trick, denn eine "mitwohnende" Großtante hinterläßt genau so wenig Waisen, wenn sie verstirbt, wie ein Großvater, wenn es noch Eltern gibt. So erreicht man eine Steigerung der Zahlen, wenn auch nur die erste in die Artikel einfließt.
»Ergebnisse
Wir schätzen, dass im Zeitraum vom 1. März 2020 bis zum 30. April 2021 weltweit 1.134.000 Kinder (95 % Glaubwürdigkeitsintervall 884.000–1.185.000) den Tod von primären Bezugspersonen, einschließlich mindestens eines Elternteils oder sorgeberechtigten Großelternteils, erfahren haben. 1.562.000 Kinder (1.299.000–1.683.000) erlebten den Tod von mindestens einer primären oder sekundären Bezugsperson.
Zu den Ländern in unserer Studie mit einer Sterberate von mindestens eins pro 1000 Kinder gehörten Peru (10,2 pro 1000 Kinder), Südafrika (5,1), Mexiko (3,5), Brasilien (2,4), Kolumbien (2,3), Iran (1,7), die USA (1,5), Argentinien (1,1) und Russland (1,0). Die Zahl der verwaisten Kinder überstieg die Zahl der Todesfälle in der Altersgruppe der 15–50-Jährigen. Zwischen zwei und fünf Mal mehr Kinder hatten verstorbene Väter als verstorbene Mütter.«
»Interpretation
Der Tod von Waisenkindern und Pflegepersonal ist eine versteckte Pandemie, die aus COVID-19-assoziierten Todesfällen resultiert. Die Beschleunigung der gerechten Bereitstellung von Impfstoffen ist der Schlüssel zur Prävention…«
Zahlen ausgewürfelt?
Vor Erstellung der Studie haben die AutorInnen weltweit wissenschaftliche Daten zu recherchieren versucht, mit diesem deprimierenden Ergebnis:
»Wir haben keine Publikationen gefunden, die die globale Anzahl von Kindern untersucht haben, die aufgrund von COVID-19 verwaist sind oder den Tod einer Bezugsperson erlebt haben. Allerdings zeigen Belege aus früheren Epidemien wie HIV/AIDS, Ebola und der Influenza-Pandemie von 1918, dass eine große Anzahl von Kindern ihre Bezugspersonen aufgrund von pandemiebedingten Todesfällen verloren hat.
Mehrwert dieser Studie
Unseres Wissens nach ist diese Modellanalyse die erste, die neue Daten und Erkenntnisse über das Ausmaß [magnitude] der Kinder liefert, die den Tod eines Elternteils, eines sorgeberechtigten Großelternteils oder eines mitwohnenden Großelternteils aufgrund der COVID-19-Pandemie erleben…«
»Wir verwenden die stärksten verfügbaren Daten zu überzähligen Todesfällen [excess deaths], COVID-19-Todesfällen und Fertilität, um die Anzahl der Kinder unter 18 Jahren zu schätzen, die Mütter, Väter oder mitwohnende Großeltern aufgrund von COVID-19-assoziierten Todesfällen verloren haben. Wir modellieren Daten für 21 Länder, die zum 30. April 2021 für fast 77 % der weltweiten COVID-19-Todesfälle verantwortlich waren, um eine globale Mindestschätzung für die Gesamtzahl der Kinder zu extrapolieren, die COVID-19-assoziierte Todesfälle bei Eltern oder Pflegepersonen erleben. Anschließend fassen wir evidenzbasierte Empfehlungen zusammen, die sich mit den Bedürfnissen dieser Kinder und Familien befassen.
Methoden
Übersicht
Wir haben ähnliche Methoden wie… zur Schätzung von AIDS-Waisen verwendet, um die COVID-19-assoziierte Verwaisung bei Kindern unter 18 Jahren zu schätzen. Wir erweiterten diese, um Todesfälle von Großeltern im Alter von 60–84 Jahren einzubeziehen, die mit ihren Enkelkindern zusammenlebten. Wir nahmen an, dass die Großeltern, die mit ihren Enkelkindern zusammenlebten, eine Art von relationaler, praktischer oder finanzieller Betreuung für die Enkelkinder leisteten. Zu den Schlüsselaspekten einer solchen Betreuung gehören persönlicher Kontakt oder psychosoziale Unterstützung, Betreuungsverhalten (z.B. Füttern, Unterrichten oder Beaufsichtigen) und finanzielle Unterstützung für Haushalts- und Bildungsausgaben.«
Offenbar gibt es etablierte Methoden, AIDS-Waisen zu schätzen. Neu mit Corona eingeführt wird die Erweiterung der Definition, und zwar mit zunächst nachvollziehbarer Begründung. Sie nimmt die psychosoziale und finanzielle Rolle von Großeltern in ärmeren und traditionelleren Weltregionen in Betracht. Das mag für eine soziologische Betrachtung sinnvoll sein. Für die Ermittlung der Zahl von Waisenkindern taugt sie nicht, wenn bei noch lebenden Eltern Großeltern versterben.
»Wir haben Schätzungen der pandemiebedingten Waisen- und Bezugspersonen-Todesfälle unter Verwendung der Übersterblichkeit und der COVID-19-Todesfälle für 21 Länder entwickelt, die bis zum 30. April 2021 76,4% der weltweiten COVID-19-Todesfälle ausmachten (Argentinien, Brasilien, Kolumbien, England und Wales, Frankreich, Deutschland, Indien, Iran, Italien, Kenia, Malawi, Mexiko, Nigeria, Peru, Philippinen, Polen, Russland, Südafrika, Spanien, USA und Simbabwe).«
Spätestens hier bekommt die Studie eine Schieflage, weil in meisten europäischen Ländern Großeltern die genannte Rolle nur selten einnehmen.
Bei Toten ein paar Schüppen draufgelegt
»Wir haben die Berechnungen der Waisen- und Bezugspersonen-Todesfälle auf alters- und geschlechtsstratifizierte Überschusssterblichkeitsdaten gestützt, wenn diese verfügbar waren, da die gemeldeten Zählungen der bestätigten COVID-19-Todesfälle die pandemie-assoziierten Todesfälle unterschätzen. Wir haben außerdem die Auswirkungen von alters- und geschlechtsspezifischen Sterblichkeitsvariationen auf die Waisen- und Bezugspersonen-Todesfälle untersucht. Für Länder ohne disaggregierte Daten zur Übersterblichkeit haben wir die Gesamtzahl der Kinder, die COVID-19-assoziierte Todesfälle von Eltern oder Betreuungspersonen erleben, anhand von Daten über die Unterschiede zwischen COVID-19-Todesfällen und Übersterblichkeit angepasst (siehe Anhang S. 7–60 für methodische Details)…
Todesfälle
Wir extrahierten die verfügbaren überzähligen Todesfälle und COVID-19-Todesfälle vom 1. März 2020 bis zum 30. April 2021, wobei wir 5‑Jahres-Altersbänder oder die angegebene Disaggregationsebene verwendeten. Für Länder, die COVID-19 und überzählige Todesfälle meldeten, verwendeten wir den größeren dieser beiden Werte in jedem Altersband, um die Anzahl der Waisen zu berechnen, da wir an den Waisen im Zusammenhang mit der Pandemie als Ganzes interessiert sind. In diesem Artikel verwenden wir den Begriff COVID-19-assoziierte Todesfälle für die Kombination aus Todesfällen, die direkt durch COVID-19 verursacht wurden, und solchen, die indirekt durch andere assoziierte Ursachen verursacht wurden, wie z. B. Lockdowns, Einschränkungen von Versammlungen und Bewegung sowie verminderter Zugang oder Akzeptanz der Gesundheitsversorgung und der Behandlung von chronischen Krankheiten, die in den überzähligen Todesfällen berichtet werden. Wenn die überzähligen Todesfälle für ein bestimmtes Land nicht routinemäßig berichtet wurden, haben wir sie berechnet, indem wir die monatlichen Todesfälle in 2020–21 vom monatlichen Durchschnitt zwischen 2015 und 2019 abgezogen haben. Für Russland, wo alters- und geschlechtsgeschichtete COVID-19-Todesfälle und überschüssige Todesfälle nicht verfügbar waren, disaggregierten wir die überschüssigen Todesfälle unter Verwendung veröffentlichter altersspezifischer COVID-19-Schätzungen der Infektionssterblichkeitsraten (Anhang S. 2, 48–50). Wo es angemessen war, haben wir unsere Todesfälle um das Verhältnis von Exzess zu COVID-19-Todesfällen bereinigt (Anhang S. 7–60). Angesichts des Anstiegs der COVID-19-assoziierten Todesfälle in Indien seit Februar 2021 haben wir außerdem Schätzungen der COVID-19-assoziierten Todesfälle verwendet, um die Auswirkungen einer solchen Krise auf die Zunahme der Verwaisung und den Tod von Pflegepersonen zu veranschaulichen.«
Hokuspokus
Nun braucht der menschliche Verstand Nerven, ein Modell steckt das weg:
»Väterliche, mütterliche oder doppelte Waisenkinder
Wir berechneten die durchschnittliche Anzahl der Kinder, die jeder Erwachsene eines bestimmten Alters im Jahr 2020 haben würde, indem wir die durchschnittliche Anzahl der Kinder addierten, die einem Mann oder einer Frau in jedem der letzten 17 Jahre in dem Alter geboren wurden, in dem der Erwachsene in dem jeweiligen Jahr gewesen wäre, und die wir gegebenenfalls um die Kindersterblichkeit bereinigten (Anhang S. 4). Wir nahmen eine Fertilitätsrate von Null für Frauen an, die älter als 50 Jahre sind, verwendeten aber Daten für Männer bis zum Alter von 80 Jahren. Anschließend multiplizierten wir die durchschnittliche Anzahl der Kinder für jedes 5‑Jahres-Altersband mit der Anzahl der männlichen und weiblichen Todesfälle in den entsprechenden elterlichen Altersbändern, um die Anzahl der Kinder zu berechnen, die eine Mutter (mütterliche Waisen) oder einen Vater (väterliche Waisen) verlieren. Wir bereinigten mögliche Häufungen von Todesfällen zwischen den Eltern, indem wir eine Schätzung der Sekundärinfektionsraten und altersspezifische Infektions-Todesraten verwendeten, um unverdoppelte Zählungen für Kinder zu erhalten, die einen Elternteil (Einzelwaise) oder beide Elternteile (Doppelwaise; Anhang S. 4) verloren haben.
Wir berichten das Verhältnis von Verwaisung zu altersspezifischen COVID-19-assoziierten Todesfällen. Wir berechneten dieses Verhältnis, indem wir unsere Schätzung der Anzahl der verwaisten Kinder nach elterlicher Altersgruppe in breiten Alterskategorien (die aufgrund länderspezifischer Unterschiede in der Berichterstattung leicht variierte) durch die Anzahl der COVID-19-assoziierten Todesfälle in der Alterskategorie dividierten. Ein Verhältnis größer als 1 deutet auf eine größere Familiengröße hin, so dass der Tod eines Elternteils zu mehreren verwaisten Kindern führen kann. Die Quotienten ähneln den altersspezifischen Fertilitätsraten, berücksichtigen aber das Altersmuster der COVID-19-Mortalität. Des Weiteren haben wir die Raten der Verwaisung und des Verlusts von Bezugspersonen pro 1000 Personen anhand der internationalen Volkszählungsdaten berechnet. Die Raten werden für kombinierte Kategorien und nicht für einzelne Kategorien angegeben, um eine Schätzung der minimalen Gesamtzahl der betroffenen Kinder zu ermöglichen.
COVID-19-assoziierte Todesfälle bei mitwohnenden Großeltern
Um die COVID-19-assoziierten Todesfälle bei mitwohnenden Großeltern zu schätzen, haben wir zwei Maße der UN-Bevölkerungsabteilung für die Haushaltszusammensetzung verwendet: sorgeberechtigte Großeltern und andere mitwohnende Großeltern. Sorgeberechtigte Großeltern sind Großeltern der zweiten Generation, definiert als Großeltern im Alter von 60–84 Jahren, die in Abwesenheit der Eltern mit ihren Enkelkindern leben. Andere mitbewohnende Großeltern (oder Verwandte) sind Großeltern im Alter von 60–84 Jahren (oder andere mitbewohnende Verwandte im Alter von 60–84 Jahren, wie z. B. Tanten oder Onkel), die in Mehrgenerationenhaushalten mit mindestens einem Familienmitglied, das jünger als 18 Jahre ist, zusammen mit mindestens einem ihrer Elternteile leben.«
Wer es bis hierhin geschafft hat, wird sich mindestens fragen, warum für Länder mit extrem jungen Bevölkerungen die Großeltern-Generation erst mit 60 Jahren beginnt.
»Wir haben Todesfälle von Großeltern bei 85 Jahren abgeschnitten, da wir eine konservative Schätzung anstrebten und ein großer Anteil der Todesfälle bei Menschen über 85 Jahren in Europa und den USA in Pflegeheimen stattfand, die von den Daten zur Haushaltszusammensetzung ausgeschlossen sind.«
Bei unter 85-Jährigen wurden aber minderjährige EnkelInnen einmodelliert? Man nimmt noch ganz anderes an:
»Wir nahmen an, dass erweiterte Familienmitglieder im Alter von 60 Jahren oder älter, die mit Familienmitgliedern unter 18 Jahren zusammenlebten, höchstwahrscheinlich Großeltern und Enkelkinder darstellten, obwohl der ältere Erwachsene eine Tante, ein Onkel oder ein Cousin sein könnte. Eine systemische Übersichtsarbeit, die sich mit dem Zusammenleben von Großeltern und Enkelkindern befasst, berichtet, dass in Mehrgenerationen-Familien Großeltern und Eltern gemeinsam die Betreuung der Kinder übernehmen, sei es durch Beteiligung oder durch Ressourcen.«
Hokuspokus, die Zweite
»Globale Extrapolation
Um über diese 21 Länder hinaus zu extrapolieren, stützten wir uns auf die hohe Korrelation zwischen der Gesamtfruchtbarkeitsrate (TFR) und dem Verhältnis von Waisen zu Sterbefällen (Pearson r2=0,93) und passten ein logistisches Modell unter Verwendung der kleinsten Quadrate an, um die beiden logistischen Parameter und Gamma, einen Skalierungsparameter, zu schätzen. Wir erhielten die COVID-19-Todesfälle aus jedem Land von der Johns Hopkins University und die TFR aus den Daten der UN Population Division World Prospects (Anhang S. 5). Wir berücksichtigten die Unsicherheit der TFR in unseren globalen Schätzungen, indem wir von einer Normalverteilung der TFR ausgingen, mit der mittleren Fertilitätsvariante als Schätzung für 2020,25 als Mittelwert, und schätzten die SD aus den angegebenen niedrigen und hohen Varianten. Anschließend berechneten wir die globale Zahl der Waisen, indem wir die TFR für jedes Land 1000-mal abfragten und unser zuvor angepasstes logistisches Modell verwendeten. Unsere zentralen Schätzungen beinhalten länderspezifische Schätzungen aus unserer Studie, aber die 95% glaubwürdigen Intervalle (CrI) basieren ausschließlich auf den Stichproben…
Ergebnisse
In 21 Ländern schätzten wir, dass bis zum 30. April 2021 862.365 Kinder verwaist waren oder ein sorgeberechtigtes Großelternteil durch einen COVID-19-assoziierten Tod verloren hatten. Davon waren 788.704 Kinder mutter‑, vater- oder beidseitig verwaist, wobei die meisten einen Elternteil verloren; 73.661 Kinder verloren mindestens einen sorgeberechtigten Großelternteil; und 355.283 Kinder verloren mindestens einen mitwohnenden Großelternteil oder einen älteren Verwandten…«
Die entsprechend gefütterten Algorithmen kommen so solchen Ergebnisse:
Versuchen wir, diese Rechnung nachzuvollziehen. Aktuell spricht die WHO von 4.109.303 "Corona-Toten". Auf Südafrika entfielen danach 67.676 verstorbene Menschen. Jeder einzelne von ihnen hätte statistisch nach dem Modell 1,4 Waisen hinterlassen. Verblüffend ist auch dies, ausgerechnet zu Südafrika: "Wir haben festgestellt, dass mit Ausnahme von Südafrika in jedem Land die Todesfälle bei Männern größer waren als bei Frauen". Zum "Welt-Aids-Tag" hatte die "Deutsche Welle" am 1.12. unter Berufung auf die UNO befürchtet: "Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie könnten sich weltweit mehr als 290.000 Menschen zusätzlich anstecken – und 148.000 Menschen mehr an den Folgen der HIV-Infektion versterben." Davon sei vor allem Südafrika betroffen.
Diskussion
In dem so überschriebenen Abschnitt werden nachvollziehbar zahllose negative Auswirkungen auf Kinder beschrieben, die ihre Bezugspersonen verlieren. Sie treffen sämtlich auf alle Todesursachen zu. Deshalb ist das eigentliche Fazit der Studie auch hier zu finden:
»Schließlich werden die biomedizinischen Folgen und Überlegungen den Erfolg bei der Bewältigung psychosozialer, sozioökonomischer und neurokognitiver Herausforderungen beeinflussen. Der Tod von Eltern und Betreuungspersonen kann durch Investitionen verhindert werden, die den gerechten Zugang zu Impfstoffen sowie zu Tests und Therapien beschleunigen. Für alle Programme, die Kinder und Familien unterstützen, bleibt die Beachtung von persönlichem Schutzverhalten der Schlüssel zur Eindämmung der Ausbreitung von SARS-CoV‑2…
Die COVID-19-Pandemie ist schnell und unbarmherzig verlaufen, und ihre Auswirkungen dauern an… Gemeinsam müssen wir die gerechte Bereitstellung von Impfstoffen vorantreiben, die Heimunterbringung von Kindern vermeiden und Familien bei der Betreuung von Kindern mit verstorbenen Eltern oder Pflegepersonen unterstützen, wie im gemeinsamen Bericht Children: The Hidden Pandemic 2021, der in Zusammenarbeit von CDC, WHO, USAID, Weltbank, University of Oxford, Imperial College London, Harvard University und University College London erstellt wurde.«
Da weiß man, woher der Wind weht.
Alle 3,5 Sekunden stirbt ein Kind durch Unterernährung.
Noch Fragen?
Und es wird schon gewarnt, dass sich durch Covid Hunger und Armut verstärken. Also wird das wohl auch weiterhin sein. Leider. Sch…prioritäten.
…und es würde vergleichsweise Kleckerbeträge kosten, das zu verhindern. Wenn Hunger in der dritten Welt nicht fester Bestandteil des Systems wäre.
Ein kurzer Ueberschlag der Studienwerte ergibt weltweit 7200 "Corona-Tote" pro Tag. Klingt erst einmal so, als koenne das so sein, aber bei 7,8 Mrd Menschen ergibt das pro Tag ca. 0,92 Corona-Toten pro Mio Einwohner, in unserem Land also ca. 76 Corona-Tote pro Tag. Wo sind diese Corona-Toten? Das Dashboard des RKI weist "nur" 34, also noch nicht einmal halb so viele fuer den gestrigen Tag aus (und das sind nicht nur die "an" sondern auch die "mit" Corona verstorbenen, was eine erheblich hoehere Zahl als nur die "an" Corona verstorbenen ergeben duerfte). Oder ist vielleicht unser Land ein Land mit aussergewoehnlich wenig "Corona-Toten" und fast alle anderen Lender haben mehr? Sehen wir uns dazu doch mal die Zahlen vom "worldometer" geordnet nach "Corona-Toten pro Mio Einwohner" an: Deutschland steht in der Rangfolge der Laender bzgl. "Corona-Toten / Mio Einwohner" mit 1094 auf Platz 48, besonders bevoelkerungseiche Laender stehen in der Liste deutlich weiter unten: Indien mit 301 auf Platz 108, China mit nur 3 auf Platz 212. In den afrikanischen Laendern soll es ja auch besonders schlimm sein, insbesondere bei den 3, die sich weigern zu impfen:
Eritrea: Platz 192 mit 9 Corona-Tote pro Mio Einwohner
Burundi: Platz 206 mit 0,7 Corona-Toten pro Mio Einwohner
Tansania: Platz 207 mit 0,3 Corona-Toten pro Mio Einwohner
Irgendwie klingt das erst einmal nicht danach, dass Deutschland bei noch nicht einmal der Haelfte der durchschnittlichen Corona-Toten pro Mio Einwohner weltweit liegen wuerde … Bleibt also die Frage: wo sind die noch fehlenden Corona-Toten, wenn diese "Studie" richtig liegen sollte?
Rechnet bei solchen Veroeffentlichungen wirklich nie jemand nach?
Ein schönes Beispiel dafür, was für ein Quatsch da zusammenmodelliert wird. Welchen Erkenntniswert hat eine solche Studie? Es geht doch nur einmal mehr darum, den Menschen zu zeigen, wie schrecklich eine Krankheit ist, die den meisten keine Angst macht. Aber da wäre noch viel mehr Potential: Wenn die 90-jährige Mutter eines 70-jährigen an Covid gestorben ist, zählt dann ihr "Kind" auch als Halbwaise? Denn auch im hohen Alter bleibt man ja als Sohn oder Tochter das Kind seiner Eltern. Wie sieht es übrigens in den betroffenen Ländern bei der Verwaisung aufgrund anderer Todesursachen aus? Hat Covid eine nennenswerte Steigerung der Verwaisungsrate gebracht oder wurden die Zahlen wie üblich nicht in Bezug zur normalen Sterblichkeit gesetzt? Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Covidtoten über 75 waren, dann hatten die wenigsten von ihnen noch minderjährige Kinder. Und in der Altersgruppe, in der die Leute minderjährige Kinder haben, sterben die Eltern meist an anderen Ursachen (z.B. Unfälle, Gewalt, Krebs, usw.).
Also wenn „Modellieren“ das neue Schätzen ist…
Ich modelliere mal, wir werden angelogen!
Das Modellieren und Schätzen großer Zahlen, besonders in fernen Ländern, gab es tatsächlich schon bei HIV/AIDS. Ansonsten halte ich mich in Sachen Modellen lieber an "Kraftwerk":
https://www.youtube.com/watch?v=GEnx9xS79Lc
Es gilt auch bei den Rechenmodellen: Für Schönheit wird bezahlt.
Das hat die Qualität eines religiösen Traktats.
Boah. Nein, das ist mir zu albern. Schätzungen, die auf Schätzungen basieren, die man mit Hilfe von Schätzwerten berechnet hat, und das garniert man noch mit der Behauptung man habe eine "konservative Schätzung" angestrebt.
Eine konservative Schätzung, liebwerte Propagandaabteilung aus Oxford, hätte spätestens nach dem dritten unsicheren Schätzwert beendet werden müssen. Wer dann bei Todeszahlen von "unterschätzen" redet und gleichzeitig behauptet, man habe eine Stratifizierung vorgenommen, der ist entweder unfähig oder komplett verlogen. Jede Untersuchung der Todeszahlen unter demographischen Aspekten hat ergeben, dass die gemeldeten Übersterblichkeiten die reale Situation weit überschätzt haben. Aber dafür braucht man neutrale Wissenschaftler bzw. "echte" Statistiker, die vor dem Rechnen das Gehirn einschalten und nicht ausschließlich darauf schielen, wer das eigene Bankkonto füllt.
Immer noch bevorzuge ich die kurze Version zum Thema. Die lautet nach Aussage eines führenden Epidemiologen dass die Ausbreitung einer viralen Erkrankung nicht kalkulierbar ist. Der Mann hat das auch sehr anschaulich mit wenigen Sätzen, plausibel wie nachvollziehbar erklärt. Würde sich aber nun jeder danach richten was reel ist, fielen tausende von Honorraren für Gutachten und Interviews weg. Von "Boni" und Aufstieg ganz zu schweigen.
Interessanterweise aber auch beim Selben der's so gesagt hat. Je nach Medium kann sich Der auch ganz anders ausdrücken. Es zahlt also offensichtlich keiner für einfache, plausible Erklärungen, nicht mal der Moderator aller Moderatoren aller allumfassenden Sendeanstalten, ein Subunternehmer (!) wie's scheint. (Namen tun da nicht viel zur Sache)
Solange mich also keiner durch horrende Zahlungen überzeugt, was nicht abzusehen ist, bleibe ich bei den Tatsachen. Coronaprognosen sind die reinste Kaffeesatzleserei! Es fehlen grundlegende Vergleichszahlen die dazu nötig wären. Diese zu erlangen wäre müssig, weil sich alleine das Virus bis zu mehrmals pro Jahr mutiert und die Immunantwort der Menschen auch keine Konstanten liefern kann. Geht einfach nicht. Zudem ist die IFR niedrig und Corona hat Grippestatus. Es gibt viel "gefährlichere" Krankheitsereignisse.
Ich meine – wer beispielsweise sein gesamtes Inventar zu zerschlagen in Kauf nimmt um eine bösartige Fliege zu erschlagen, kann am Ende natürlich erfolgreich sein, muss aber nicht! Vieleicht kennen wir alle solche Typen, aber muss man die gleich in die Regierung wählen??? Brrrr
Die Frage ob Modellierer/innen "Rechnen Können" müssen, kann, was das theoretische Beherrschen der 4 Grundrechnungsarten [Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division] übersteigt, eindeutig mit "NEIN" beantwortet werden.
Alles darüber hinaus gehende erledigt, der Zeitersparnis und Exaktheit wegen, der Taschenrechner; oder wenns um komplexere Aufgaben geht, eben der Computer.
Ich befürchte, so wie es aussieht, liegen in obigen Beispielen viele fatale Unvermögen vor, aber grundsätzliche Rechenschwäche kann beim besten Willen NICHT attestiert werden.
Wie auch immer
MfG
Ist halt wie bei den Klimamodellen,man programmiert was man gerade will.Die Sonne wurde lange Zeit ganz weg gelassen.
@Peter: Deshalb sind die Überschwemmungen hier und die Brände anderenorts und die Versteppungen… auch frei erfunden.
@ Peter: Zustimmung. Ergänzend kann man ebenfalls vertreten, dass Klimamodelle, die vorgeben, einen Zustand oder ein Geschehen nahezu realistisch berechnen zu können, das in zehn, zwanzig, fünfzig oder noch mehr Jahren vorliegen soll, durchaus fragwürdig sind. Die Änderung auch nur eines Parameters dürfte wohl reichen, um das Endergebnis gravierend zu verändern. Wir leben in einer Zeit, in der Modelle meist einfach unkritisch als Wahrheit betrachtet werden. Es sind Modelle und damit nur eine vage Indikation, wenn der Zeithorizont sehr lange ist. Die Parameter werden leider nur selten hinterfragt.
@Clarence: Ich bin überzeugt, daß Modelle hilfreiche Instrumente sein können. Sie werden nur oftmals verwendet wie früher Taschenrechner. Deren Ergebnissen konnte man zu 99% vertrauen. Das ist anders bei Modellen, die zwar ebenfalls auf mathematisch weitgehend zuverlässigen Algorithmen aufbauen, aber Statistik bleiben und damit interpretierbar. Zudem verwenden sie oftmals äußerst komplexe Eingabeparameter, die subjektiv gewichtet werden. Auch da ist der Taschenrechner zuverlässiger, 29 hoch 7 dividiert durch Wurzel aus 4711 wird stets das gleiche Ergebnis bringen. Bei Modellen mit "lebenden", sich verändernden Daten, ist das nicht zwingend so.
Nun ist aber selbst Statistik nicht per se Teufelszeug, und ebenso wenig sind es Modelle. Wenn sie sorgfältig mit der erlebbaren Wirklichkeit abgeglichen und in ihrer Begrenztheit interpretiert werden, können sie sehr nützlich sein. Das gilt etwa für Wetterprognosen, Verkehrsplanung oder in Betrieben bei der Reduzierung von Ausschuß. Wie für alle wissenschaftliche Erkenntnisse gilt um so mehr für Modelle, daß sie an der Realität gemessen werden müssen. Hilfreich dafür kann ein Vergleich sein. Der scheint mir in der Klimaforschung, die jahrzehntelang gegen den Mainstream schwimmen mußte und erst in jüngster Zeit gewürdigt, aber natürlich auch instrumentalisiert wird, in hohem Maße der Fall zu sein. Tausende Studien weltweit aus unterschiedlichsten Zusammenhängen und Forschungsbereichen kommen zu dem Schluß, der Mensch gefährde seine Umwelt, wenn er weiter so wirtschaftet wie bisher. Auch dann bleibt die Frage des Abgleichs mit der Wirklichkeit zu stellen. Ich finde, es sieht gerade weltweit nicht so aus, als ob sie ganz falsch lägen.
Ergänzend zu @aa:
Die Zuverlässigkeit der Klimamodelle wird auch dadurch unterstrichen , dass Studien von Konzernen wie Exxon und Shell schon vor Jahrzehnten relativ genau die Klimaentwicklung bis heute vorhersagen konnten und die Auswirkung fossiler Brennstoffe erkannten. Sie haben die Ergebnisse allerdings in der Schublade verschwinden lassen und eifrig Lobbyorganisationen finanziert, die öffentlich das Gegenteil propagieren. Und zwar im Wesentlichen mit dem Argument, dass die Wissenschaft niemals hundertprozentige Sicherheit bieten könne, und man deswegen unseren auf Öl basierenden "Wohlstand" nicht riskieren dürfe. Aus meiner Sicht wurden viele der gängigen Anti-Klima-Argumente zur Profitsicherung einer der (damals?) mächtigsten Branchen erdacht.
Wie sich hinter den Kulissen in den letzten Jahren die Gewichte verschoben haben hin zur Propagierung eines pseudo-grünen Kapitalismus ist auf jeden Fall eine spannende Frage für sich. Letztlich ist es für die maßgeblichen Oligarchen ja egal, welche Energieform weltweit dominiert. Hauptsache, sie haben die Kontrolle darüber.
@aa: An Verkehrsplanungen, Produktionsstraßen usw – you name it – lässt man am besten Logistik Könner:innen ran.
Was Modelle betrifft, halte ich von Denen nur was, wenn sie auch tatsächlich in der Lage sind, die Wirklichkeit abzubilden. Beim Wetter hat das noch nie funktioniert, außer über eine Zeitspanne von ein paar Tagen; Beim Bestimmen der Ausbreitungsgeschwindigkeit oder der Ansteckungswahrscheinlichkeit von Viren, Bakterien, Keime – you name it – können ebenso KEINE zuverlässigen / seriösen Vorhersagen modelliert werden. Trust me – it doesn't work !
Bleibt nur die klassische Modellierung von Eisenbahnen, Loks, Autos, Stadtteile, Gebäude, Parkanlagen – you name it.
Wie auch immer
MfG
"Durchsetzung der Corona Maßnahmen erfolgt im Kampf gegen Wissenschaft"
https://tkp.at/2021/07/21/durchsetzung-der-corona-massnahmen-erfolgt-im-kampf-gegen-wissenschaft/
Anmerkung: Es ist erstaunlich, dass es, scheibar rechenunkundigen, Personen gelingt, diese Pandemie zu gestalten. Äußerungen in diese Richtung fielen mir auch beim Dr R. Fuellmich, während einiger Corona-Ausschuss Sitzungen, auf. Die Gegenseite wäre bald am Ende, da sie zu dursichtig ist und zu einfältig agiert.
Nichtsdesto trotz gibt es diese Pandemie schon eineinhalb Jahre. Wir leben faktisch seit einem Jahr im Dauerlockdown. Die Hälfte der Bevölkerung ist gespritzt. Die Zwangsmaßnahmen, welche zur Zeit besprochen werden, werden mit großer Sicherheit mit dem ersten Schnupfen eingeführt. Wir haben seit ca. zwei Monaten eine Insidenz nahe der Grasnarbe und haben Angst davor, die uns im Sommer Gesichtslappen tragen läßt. Die nächsten Bestellungen sind schon raus.
Ich warne vor Geringschätzung, und sollte es nur den Schaustellern gegenüber sein.
irrationales Denken (lassen) im Spätkapitalismus
Nach der Gleichsetzung von "mit oder an Corona" verstorben, der Umschreibung/Verwässerung der Pandemie- und HerdenimmunitätsDefination kommen "Neue Normalität" Waisen Begriffe und Vergleiche zwischen der BRD und bitterarmen oder völkerrechtswidrig sanktionierten Ländern wie Indien, Iran,Südafrika,Malawi,Simbabwe.
"Den Angaben des Robert-Koch-Instituts
[https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/COVID-19_Todesfaelle.html] zufolge beträgt das mittlere Alter der Menschen, die 2020mit oder an Corona verstarben, knapp 83 Jahre. Der Wert liegt zwei Jahre über dem allgemeinen Sterbealter. Das bedeutet, dass die im Jahr 2020 verstorbenen Menschen, die positiv auf Corona getestet worden sind, im Schnitt zwei Jahre länger gelebt haben als die nicht mit Coronaviren Infiziert. Das ist ein erstaunlicher Befund.
Das ungewöhnlich hohe Sterbealter der Coronatoten drückt sich auch in den absoluten Zahlen aus. Von insgesamt 40.335 Personen, die dem RKI zufolge
2020 mit oder an Corona verstarben, waren 38.907 Personen 60 Jahre oder älter. Lediglich 1.428 Verstorbene hatten das 60. Lebensjahr noch nicht
erreicht (3,5 Prozent). In Relation zu alten Menschen ist das Sterberisiko von Menschen unter 60 Jahre als sehr gering einzustufen. Vergleicht man den Wert mit der Anzahl der im Straßenverkehr tödlich verunglückten
Personen, so wird diese Einschätzung bestätigt. Im Jahr 2020 waren insgesamt 2.724 Verkehrstote zu beklagen, von denen 1.616 jünger als 60 Jahre waren. Diesen stehen 1.428 Verstorbene gegenüber, die an oder mit
Corona verstarben. Das Risiko im Straßenverkehr ums Leben zu kommen ist für einen Unter-60jährigen im Jahr 2020 folglich größer[sic] gewesen als das, an einer Coronainfektion zu sterben."
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/blick-auf-die-statistik
XKCD zum Thema "Schlechte Datengrundlagen und was man daraus zaubern kann":
https://xkcd.com/2494/