Ob das französische Innenministerium die Zahl auch über eine Telefonumfrage ermittelt hat? Es täuscht jedenfalls wie das RKI eine Präzision vor, die lachhaft ist.
»… Die Demonstranten werfen der Regierung vor, den Protest gegen den "pass sanitaire" zu unterschätzen. Das Aktivistenkollektiv "Le Nombre Jaune" zählte am vergangenen Samstag mehr als 415.000 "mindestens". Seine Schätzung für diesen Samstag war noch nicht verfügbar.
Demonstranten mit heterogenen Profilen
Der Protest, der bisher ohne größere Zwischenfälle verlief, zieht Familien und unpolitische Erstdemonstranten ebenso an wie medizinisches Personal und Feuerwehrleute in Uniform und geht über die Anti-Impf- oder Verschwörungsbewegung hinaus.
"Wir wollen wissen, was in unsere Körper injiziert wird. Das macht uns nicht hirnlos[écervelés] (…) Wir wollen nur die Freiheit", betonte Françoise, eine 55-jährige Finanzberaterin, die mit ihrer Familie aus dem Périgord nach Bordeaux gekommen war, um zu demonstrieren…
Der Gesundheitsminister von Martinique, Olivier Véran, verurteilte am Donnerstag eine Bewegung, "über die zu viel geredet wird" und die "äußerst bunte Zeichen und manchmal äußerst zweifelhafte, ja sogar völlig schmutzige Motive" aufweist.
Ein Protest, der im Herbst weitergehen könnte
Die Exekutive hofft immer noch, die Unentschlossenen zu überzeugen, um das Ziel zu erreichen, dass 50 Millionen Franzosen bis Ende August eine erste Injektion erhalten haben, wobei sie die katastrophale Situation auf den Westindischen Inseln als Abschreckung nutzt…«
bfmtv.com (14.8.)
Auf https://twitter.com/Arwenstar gibt es zahlreiche Videos zu den Protesten.
Nett, daß deepl.com "manifestants" zunächst mit "Demonstratoren" übersetzen wollte.
Auch wenn an diesem Wochenende, dem 15. August, ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, lädt der Geist der von den Gelbwesten der ersten Stunde abgehaltenen Demonstrationen zu diesem Kampf für die Freiheit ein.
Im Vergleich zur Vorwoche haben wir einen Anstieg der Zahl der Aktionen festgestellt.
Versammlungen mit etwas weniger Personen, aber zahlreicher sind der Trend für dieses Wochenende.
Darüber hinaus war unser Beobachtungs- und Zählsystem aufgrund des Wochenendes vom 15. August weniger dicht als sonst. Wir brauchten also etwas mehr Zeit, um unsere Zahlen zuverlässig zu machen, mit einer Fehlermarge von etwa 20 %.
(Übersetzt mit Hilfe von deepl.com)
Quelle: SYNDICAT FRANCE POLICE, https://france-police.org
Datum: 15.08.2021
Urlaub beim Erbfeind – "Im Westen nichts Neues"
Zwar ist mir das mit der privat angekündigten Abstinenz von diesem Blog nicht ganz so gut gelungen, wie beabsichtigt, doch kann ich nach mehrwöchigem Aufenthalt im äußeren Südwesten Frankreichs – ehemals als "l'ouest clericale" bekannt und verschrien – berichten, dass in der ländlichen Provinz dieses Landes nichts so heiß gegessen wird, wie es in den urbanen Zentren gekocht wird.
Konkret heißt das zunächst, dass schon der Grenzübertritt im Norden vollkommen problemlos verlief; von Kontrollen, zu denen es auch an den zahlreichen Mautstationen reichlich Gelegenheit gegeben hätte, keine Spur.
Hatte die weit überwiegend strikte Befolgung der unsinnigen Maskenregeln an Tankstellen und Raststätten noch die Befürchtung geweckt, dass sich seit vergangenem Jahr alles geändert haben könnte, obwohl sich niemand fand, der die fehlende Maske anmahnte, wurde ich am Ziel – einer Art "gated community" – schnell eines Besseren belehrt.
Nachdem wir am Abend, gemeinsam mit zahlreichen anderen Urlaubern an der Nachtpforte ankamen und das Wort "passe sanitaire" fiel, kamen zwar noch mal leise Zweifel auf, ob unsere "Passierscheine A 38" anerkannt werden würden, doch wurden wir erst mal durchgewunken. Als wir uns am folgenden Tag an der Rezeption anmeldeten, wurde tatsächlich die Vorlage der Testergebnisse verlangt, die mehr oder weniger kritisch beäugt, aber schließlich unhinterfragt anerkannt wurden, nachdem ich zusätzlich städtische Quarantänebescheinigungen vorlegte.
Spannend sollte werden, wie sich die ansässigen Bars, Läden und Restaurants entwickelt haben würden. Waren wir im vergangenen Jahr zugegen, kurz bevor das Macron-Regime die Maskenpflicht eingeführt hatte, waren wir positiv überrascht, dass sich nur wenig geändert hatte. Zwar trugen die Angestellten in den Innenräumen durchgängig Masken, aber fast grundsätzlich mindestens unter der Nase, mitunter sogar nur unterm Kinn. In den Außenbereichen – und dieser Begriff ist dort aufgrund der ortsüblichen Architektur sehr dehnbar – trugen die meisten Angestellten, mit Ausnahme der Gastronomie, "nichts". Insgesamt wurde das Thema "Maske" höchst flexibel gehandhabt, wie auch der Besuch auf dem Markt im Ort nebenan, auf dem offiziell Maskenpflicht herrscht, bestätigte. Hier trugen 50% der Besucher keine Maske, ca. 30% trugen die Maske auf der Stirn, unter der Nase oder unterm Kinn und nur ca. 20% trugen sie vorschriftsmäßig.
Spannend war auch, wie sich die Gastwirte hinsichtlich der Einführung des "passe sanitaire" für die Bars und Restaurants am 1. August verhalten würden. Wir hatten mit allem gerechnet, mussten aber erleichtert feststellen, dass keiner danach gefragt oder den "Impfstatus" kontrolliert hat, wobei ich einschränkend hinzufügen muss, dass mir nicht ganz klar ist, ob die Gastwirte legal zur Einsicht in diese Dokumente "nur" berechtigt oder sogar verpflichtet sind.
Zum Schluss noch drei Anekdoten: Erstens war es belustigend und erschreckend zu sehen, wie sich deutsche Bekannte uns gegenüber darüber ereiferten, dass Kunden des ansässigen Supermarkts die Masken nicht vorschriftsmäßig trugen – "das können ja nur Deutsche sein, es waren aber Engländer", Halleluja -, obwohl die Belegschaft die Masken wie gesagt nie vorschriftsmäßig trug und wenngleich sie kein Problem darin sahen, oben ohne und dicht gedrängt im Duschhaus zu duschen. Zweitens waren die Einzigen, die den Lumpen immer und überall vorschriftsmäßig trugen, Angehörige des internen Sicherheitsdienstes; das muss eine Art Berufskrankheit sein. Drittens war es einfach schön zu sehen, wie der Bäcker vor Ort eine Tüte Kekse in Ermangelung zweier freier Hände mit dem Mund aufriss und die Kekse anschließend an die anstehende Kundschaft verteilte, die die Kekse auch dankend annahm und aß.
So weit der Frontbericht aus Frankreich
@FS
Ähnliches, recht Entspanntes berichtet eine Freundin, die auf dreiwöchiger kleiner Rundreise durch Frankreich war (verschiedene Orte und Campingplätze, hauptsächlich an der Atlantikküste).
Lediglich auf einem Campingplatz wurde ein Zertifikat verlangt…
Eine etwas andere Zählweise, vom Nachbarland aus beobachtet.
"Proteste gegen den Impfpass brachte in Frankreich mehr als 380.000 Menschen auf die Straße (Videos)
August 15, 2021"
https://uncutnews.ch/proteste-gegen-den-impfpass-brachte-in-frankreich-mehr-als-380–000-menschen-auf-die-strasse-videos/