"214.845 DemonstrantInnen in Frankreich"

Ob das fran­zö­si­sche Innenministerium die Zahl auch über eine Telefonumfrage ermit­telt hat? Es täuscht jeden­falls wie das RKI eine Präzision vor, die lach­haft ist.

»… Die Demonstranten wer­fen der Regierung vor, den Protest gegen den "pass sani­taire" zu unter­schät­zen. Das Aktivistenkollektiv "Le Nombre Jaune" zähl­te am ver­gan­ge­nen Samstag mehr als 415.000 "min­de­stens". Seine Schätzung für die­sen Samstag war noch nicht verfügbar.

Demonstranten mit hete­ro­ge­nen Profilen
Der Protest, der bis­her ohne grö­ße­re Zwischenfälle ver­lief, zieht Familien und unpo­li­ti­sche Erstdemonstranten eben­so an wie medi­zi­ni­sches Personal und Feuerwehrleute in Uniform und geht über die Anti-Impf- oder Verschwörungsbewegung hinaus.

"Wir wol­len wis­sen, was in unse­re Körper inji­ziert wird. Das macht uns nicht hirnlos[écervelés] (…) Wir wol­len nur die Freiheit", beton­te Françoise, eine 55-jäh­ri­ge Finanzberaterin, die mit ihrer Familie aus dem Périgord nach Bordeaux gekom­men war, um zu demonstrieren…

Der Gesundheitsminister von Martinique, Olivier Véran, ver­ur­teil­te am Donnerstag eine Bewegung, "über die zu viel gere­det wird" und die "äußerst bun­te Zeichen und manch­mal äußerst zwei­fel­haf­te, ja sogar völ­lig schmut­zi­ge Motive" aufweist.

Ein Protest, der im Herbst weitergehen könnte

Die Exekutive hofft immer noch, die Unentschlossenen zu über­zeu­gen, um das Ziel zu errei­chen, dass 50 Millionen Franzosen bis Ende August eine erste Injektion erhal­ten haben, wobei sie die kata­stro­pha­le Situation auf den Westindischen Inseln als Abschreckung nutzt…«
bfmtv​.com (14.8.)

Auf https://​twit​ter​.com/​A​r​w​e​n​s​tar gibt es zahl­rei­che Videos zu den Protesten.

Nett, daß deepl​.com "mani­fe­st­ants" zunächst mit "Demonstratoren" über­set­zen wollte.

4 Antworten auf „"214.845 DemonstrantInnen in Frankreich"“

  1. Auch wenn an die­sem Wochenende, dem 15. August, ein leich­ter Rückgang zu ver­zeich­nen ist, lädt der Geist der von den Gelbwesten der ersten Stunde abge­hal­te­nen Demonstrationen zu die­sem Kampf für die Freiheit ein.

    Im Vergleich zur Vorwoche haben wir einen Anstieg der Zahl der Aktionen festgestellt.

    Versammlungen mit etwas weni­ger Personen, aber zahl­rei­cher sind der Trend für die­ses Wochenende.

    Darüber hin­aus war unser Beobachtungs- und Zählsystem auf­grund des Wochenendes vom 15. August weni­ger dicht als sonst. Wir brauch­ten also etwas mehr Zeit, um unse­re Zahlen zuver­läs­sig zu machen, mit einer Fehlermarge von etwa 20 %.

    (Übersetzt mit Hilfe von deepl​.com)

    Quelle: SYNDICAT FRANCE POLICE, https://​france​-poli​ce​.org
    Datum: 15.08.2021

  2. Urlaub beim Erbfeind – "Im Westen nichts Neues"

    Zwar ist mir das mit der pri­vat ange­kün­dig­ten Abstinenz von die­sem Blog nicht ganz so gut gelun­gen, wie beab­sich­tigt, doch kann ich nach mehr­wö­chi­gem Aufenthalt im äuße­ren Südwesten Frankreichs – ehe­mals als "l'ouest cle­ri­cale" bekannt und ver­schrien – berich­ten, dass in der länd­li­chen Provinz die­ses Landes nichts so heiß geges­sen wird, wie es in den urba­nen Zentren gekocht wird.

    Konkret heißt das zunächst, dass schon der Grenzübertritt im Norden voll­kom­men pro­blem­los ver­lief; von Kontrollen, zu denen es auch an den zahl­rei­chen Mautstationen reich­lich Gelegenheit gege­ben hät­te, kei­ne Spur.

    Hatte die weit über­wie­gend strik­te Befolgung der unsin­ni­gen Maskenregeln an Tankstellen und Raststätten noch die Befürchtung geweckt, dass sich seit ver­gan­ge­nem Jahr alles geän­dert haben könn­te, obwohl sich nie­mand fand, der die feh­len­de Maske anmahn­te, wur­de ich am Ziel – einer Art "gated com­mu­ni­ty" – schnell eines Besseren belehrt.

    Nachdem wir am Abend, gemein­sam mit zahl­rei­chen ande­ren Urlaubern an der Nachtpforte anka­men und das Wort "pas­se sani­taire" fiel, kamen zwar noch mal lei­se Zweifel auf, ob unse­re "Passierscheine A 38" aner­kannt wer­den wür­den, doch wur­den wir erst mal durch­ge­wun­ken. Als wir uns am fol­gen­den Tag an der Rezeption anmel­de­ten, wur­de tat­säch­lich die Vorlage der Testergebnisse ver­langt, die mehr oder weni­ger kri­tisch beäugt, aber schließ­lich unhin­ter­fragt aner­kannt wur­den, nach­dem ich zusätz­lich städ­ti­sche Quarantänebescheinigungen vorlegte.

    Spannend soll­te wer­den, wie sich die ansäs­si­gen Bars, Läden und Restaurants ent­wickelt haben wür­den. Waren wir im ver­gan­ge­nen Jahr zuge­gen, kurz bevor das Macron-Regime die Maskenpflicht ein­ge­führt hat­te, waren wir posi­tiv über­rascht, dass sich nur wenig geän­dert hat­te. Zwar tru­gen die Angestellten in den Innenräumen durch­gän­gig Masken, aber fast grund­sätz­lich min­de­stens unter der Nase, mit­un­ter sogar nur unterm Kinn. In den Außenbereichen – und die­ser Begriff ist dort auf­grund der orts­üb­li­chen Architektur sehr dehn­bar – tru­gen die mei­sten Angestellten, mit Ausnahme der Gastronomie, "nichts". Insgesamt wur­de das Thema "Maske" höchst fle­xi­bel gehand­habt, wie auch der Besuch auf dem Markt im Ort neben­an, auf dem offi­zi­ell Maskenpflicht herrscht, bestä­tig­te. Hier tru­gen 50% der Besucher kei­ne Maske, ca. 30% tru­gen die Maske auf der Stirn, unter der Nase oder unterm Kinn und nur ca. 20% tru­gen sie vorschriftsmäßig.

    Spannend war auch, wie sich die Gastwirte hin­sicht­lich der Einführung des "pas­se sani­taire" für die Bars und Restaurants am 1. August ver­hal­ten wür­den. Wir hat­ten mit allem gerech­net, muss­ten aber erleich­tert fest­stel­len, dass kei­ner danach gefragt oder den "Impfstatus" kon­trol­liert hat, wobei ich ein­schrän­kend hin­zu­fü­gen muss, dass mir nicht ganz klar ist, ob die Gastwirte legal zur Einsicht in die­se Dokumente "nur" berech­tigt oder sogar ver­pflich­tet sind.

    Zum Schluss noch drei Anekdoten: Erstens war es belu­sti­gend und erschreckend zu sehen, wie sich deut­sche Bekannte uns gegen­über dar­über erei­fer­ten, dass Kunden des ansäs­si­gen Supermarkts die Masken nicht vor­schrifts­mä­ßig tru­gen – "das kön­nen ja nur Deutsche sein, es waren aber Engländer", Halleluja -, obwohl die Belegschaft die Masken wie gesagt nie vor­schrifts­mä­ßig trug und wenn­gleich sie kein Problem dar­in sahen, oben ohne und dicht gedrängt im Duschhaus zu duschen. Zweitens waren die Einzigen, die den Lumpen immer und über­all vor­schrifts­mä­ßig tru­gen, Angehörige des inter­nen Sicherheitsdienstes; das muss eine Art Berufskrankheit sein. Drittens war es ein­fach schön zu sehen, wie der Bäcker vor Ort eine Tüte Kekse in Ermangelung zwei­er frei­er Hände mit dem Mund auf­riss und die Kekse anschlie­ßend an die anste­hen­de Kundschaft ver­teil­te, die die Kekse auch dan­kend annahm und aß.

    So weit der Frontbericht aus Frankreich

    1. @FS
      Ähnliches, recht Entspanntes berich­tet eine Freundin, die auf drei­wö­chi­ger klei­ner Rundreise durch Frankreich war (ver­schie­de­ne Orte und Campingplätze, haupt­säch­lich an der Atlantikküste).
      Lediglich auf einem Campingplatz wur­de ein Zertifikat verlangt…

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