Der FAZ vom 5.9. ist zu entnehmen, daß neben der Wirrnis hierzulande über Quarantäne, Isolation und "Abkling-Cluster" (s. Quarantäne: Wer bietet weniger?) auch EU-weit Chaos herrscht.
»Wo sind die Risikogebiete in der Europäischen Union? Die EU-Infektionsschutzbehörde weist sie schon seit mehreren Wochen nach einem Ampelsystem aus. Die Einstufung beruht darauf, bei wie vielen von 100000 Personen in den vorangegangenen 14 Tagen eine Infektion nachgewiesen wurde, und zwar auf Ebene der Regionen. Manche Mitgliedstaaten folgten dieser Inzidenzrate, einige kritisierten sie, viele entwickelten ihr eigenes Ampelsystem.
Am Freitag präsentierte die EU-Kommission einen neuen Vorschlag, an dem sich künftig alle orientieren sollen. Allerdings wird diese Vereinheitlichung um den Preis erkauft, dass die Datengrundlage der Farbskala viel komplizierter wird.«
Auch Bundesregierung und RKI scheren sich bislang nicht um die Vorschläge der EU. Für andere Länder gelten Einreisebeschränkungen nur für BürgerInnen aus dem Ausland. In Österreich werden sinnigerweise neben den Infektionszahlen (hier im 7‑Tage-Schnitt) auch die "regionalen Ressourcen im Gesundheitswesen" und andere Faktoren berücksichtigt.
Der EU-Plan sieht vor:
»Für Rot soll die Inzidenzrate entweder über 150 liegen oder über 50, wenn zugleich die Rate positiver Tests höher als drei Prozent ist. Außerdem führt die Kommission eine neue Farbstufe ein. Die Ampel soll Grau zeigen, wenn Staaten nicht genügend Informationen bereitstellen oder weniger als 250 von 100 000 Einwohnern in der Woche testen. Einreisebeschränkungen sollen gemäß dem Vorschlag nur bei den Warnstufen Rot und Grau verhängt werden. Sie müssen mit vier Tagen Vorlauf angekündigt werden, verhältnismäßig sein und dürfen Bürger nicht aufgrund ihrer Nationalität diskriminieren«