Unter diesem Titel berichtet am 1.6. swr.de:
»Anlässlich der heutigen Hauptversammlung der BioNTech-Aktionäre fordern Menschenrechts- und Entwicklungshilfeorganisationen, dass der Corona-Impfstoff gerechter verteilt wird. Und das ist nicht die einzige Forderung...
Gemeinsame Kritik von Amnesty International, Brot für die Welt und Oxfam
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt und die Entwicklungsorganisation Oxfam fordern von BioNTech unter anderem einen Technologietransfer des Corona-Impfstoffes für arme Länder. Konkret: Das Biotechnologie-Unternehmen soll sein Produktions-Know-how der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Verfügung stellen.
Außerdem soll BioNTech seinen Covid-Impfstoff global gerechter verteilen. Die Verträge und die Preisgestaltung sollen zudem transparent gemacht werden. Nur so könnten sich Länder mit geringem Einkommen selbst mit lebensrettenden Impfstoffen versorgen, argumentieren die Organisationen. Sie haben deshalb zusammen mit dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre einen Fragenkatalog für die Hauptversammlung eingereicht…
Vorwurf: BioNTech verletzt mit Geschäftspraxis Menschenrechte
… In Länder mit geringem Einkommen hätten nur knapp 16 Prozent der Menschen zumindest eine Impfdosis erhalten, kritisieren die Organisationen und verweisen darauf, dass in wohlhabenden Ländern bereits die vierte Impfung möglich sei. "Diese Ungerechtigkeit verletzt die Menschenrechte im Globalen Süden und verschärft strukturelle Ungleichheiten", heißt es in dem Fragenkatalog für BioNTech.
Amnesty International, Brot für die Welt und Oxfam Deutschland sind nach eigenen Angaben Teil der People's Vaccine Alliance. Das Bündnis umfasst rund 100 Organisationen und setzt sich unter anderem dafür ein, die Covid-Impfpatente freizugeben.«
Wer "B" sagt, sollte vorher "A" prüfen
Solche Forderungen könnten sinnvoll sein, wenn es a) eine weltweite lebensbedrohende Krankheit gäbe, b) Impfstoffe dagegen wirkten und c) schwere Nebenwirkungen erforscht und minimiert wären. Mit keiner dieser Bedingungen beschäftigen sich die Organisationen.
Für sie ist die vierte (wieviel noch?) "Impfung" ein Menschenrecht, das auch den Globalen Süden erreichen soll. Da die Organisationen die oben genannten Kriterien ausblenden und sie an keiner Stelle erörtern, betreiben sie letztlich das Geschäft der Pharmaindustrie. Deren Gewinne sollen angemessen sein; ob ihre Produkte tauglich sind, spielt keine Rolle.
Die Forderungen sind zudem getragen von westlichem Kolonialismus. Bekanntlich wollen die afrikanischen Länder die Stoffe von Biontech und Moderna noch nicht einmal geschenkt haben. Wurden die dort Lebenden von den MenschenrechtlerInnen nach ihren Bedürfnissen gefragt? Haben sie womöglich ganz andere Interessen, als den Forderungen aus dem Westen zu folgen, "die ganze Welt durchzuimpfen"?
Aus dem Fragenkatalog
Im Fragenkatalog für die Hauptversammlung heißt es, teils blauäugig, teils falsch:
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- »… Wie erfüllt BioNTech seine menschenrechtliche Verantwortung, die Impfstoffverteilung in nicht-diskriminierender Weise nach menschenrechtlichen Kriterien vorzunehmen…?
- … Auch wenn inzwischen größere Mengen an COVID-19-Impfdosen vorhanden sind, fordern viele betroffene Länder weiterhin eine unabhängige, nachhaltige lokale Produktion der Impfstoffe. Dies würde einen gerechten Zugang zu COVID-19 Impfstoffen gewährleisten…
- Bei der Preisgestaltung für Impfdosen dürfen aus unserer Sicht Profitinteressen kein Hindernis beim Zugang zu lebensrettenden Impfungen sein. Zumindest für die Dauer der Pandemie sollten Impfstoffe an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen allenfalls zum Selbstkostenpreis geliefert werden…
- Die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19 von BioNTech war eine herausragende wissenschaftliche Leistung…«
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Gentechnik für alle! Waffenlieferungen gerecht gestalten!
Solche Forderungen würden den beteiligten Organisationen vermutlich merkwürdig vorkommen. Der "Dachverband Kritische Aktionäre" hat in der Vergangenheit durchaus sinnvolle Konzernkritik geleistet. Das war stets dann der Fall, wenn man der Erzählung der Unternehmen und der Regierung eigene Analysen und Wertesysteme gegenüberstellte. Davon kein bei Biontech leider keine Rede sein.
Man nennt solche Organisationen 'GONGO'. Fuer 'Governmental Organized Non Governmental Organizations'. Die bezahlt der Steuerzahler dafuer, dass sog. Regierungen oder andere finstere Korporationen den Anschein erwecken koennen, doch kritisiert zu werden.
Das ist wie mit dem sog. OERR: den bezahlt der Michel (und seine Frau) dafuer, dass der tagtaeglich aufs Neue daran geht, die Kritik zu beseitigen und dieses arglistige Geschaeft dann obendrein dem Michel als Kritik "verkauft".
Man koennte auch sagen, dass die Bonzen den Michel fuer seine Gehirnwaesche noch bezahlen lassen.
In einer Demokratie sind staatliche Zuwendungen an ausserstaatliche Zusammenhaenge jedenfalls ausgeschlossen.
Der im Rahmen der "Pandemie" unangenehm aufgefallene N. Chomsky sagte das einmal: die Bonzen und ihre Satrapen sorgen dafuer, dass "Kritik" nur in einem bestimmten Rahmen, das heisst Grenzen veroeffentlicht werden darf und aber nie wirklich kritisiert, das heisst negiert. Und dass dies das Wesentliche der Gehirnwaesche ist.
Man weiss also, dass "Brot fuer die Welt" u.a. nicht kritisieren, sondern die Kritik zu unterbinden suchen und also Instrument der Unterdrueckung und Zurichtung per Gehirnwaesche sind.
@sv: Aber Sie bleiben Fan des Kapitalismus?
@aa
Natuerlich. Und der Demokratie. Und von Einigkeit und Recht und Freiheit.
Einigkeit uebrigens bezieht sich auf die Demokratie und also darauf, dass die Menschen niemals mehr einen anderen Machthaber als sie selbst akzeptieren. Seien diese Machthaber Geldsaecke/Bonzen oder solche, die mit "Kapitalismus" hausierend, die Gesinnungs- und Ueberwachungstyrannei a la SU und Satrapenstaaten, China bezwecken.
Diese Einigkeit hintertreiben Sie, Dr. Aschmoneit. Als Sowjetideologe.
Ziehen Sie in Betracht, dass Sie auch gehirngewaschen sind oder einer Lebensluege aufsitzen.
Ich wiederhole: die Sowjetideologie ist in Hinsicht auf die Emanzipiertheit des Individuums und deren Ausdruck in der Demokratie (der strengsten Gewaltenteilung) das zerstoerischste Moment in der Menschheitsgeschichte.
@sv: Nu ist mal gut… Ich akzeptiere Ihren Antikommunismus. Sie müssen ihn aber nicht ständig in dieser, sagen wir, sehr allgemeinen Art, hier ausbreiten.
Wer eine ähnliche Pseudo-Kritik an BigPharma aus dem Bereich "NGO-Linken" (Stephen Hastings-King) in der Medizin selber lesen will, kann sich bei der Buko Pharma-Kampagne umgucken.
Bis Ende 2020 durchaus kritisch (aber nie die Pandemie als solche infrage stellend), sind die praktisch mit Januar 2021 voll umgekippt: Ende der Pandemie nur durch Massenimpfung, alle kritischen Fragen noch von einem Monat vorher vergessen. Einziges wahrgenommenes Problem: Der "globale Süden" bekommt keinen Impfstoff, weil zu teuer. Das ist insofern als Kritik getarnte (und vermutlich selbst geglaubte) Pharmawerbung, als es den "Impfstoff" für eine Klientel "verdaulich" macht, die ihn ansonsten wegen ihrer kritischen Haltung nicht nehmen würde.
BukoPharma hat in den 2000er Jahren ein wenig Berühmtheit erlangt, weil die Kampagne das Vorbild für "Hippo" in John le Carrés "Der ewige Gärtner" war und Carré Buko im Nachwort seines Romans explizit gelobt und um Unterstützung gebeten hat.
https://www.bukopharma.de/de/index.php
(Siehe zum Vergleich 2020./.2021 v.a. die PharmaBriefe 3–4/2020, 10/2020 ./. 10/2021.)
Was die "NGO-Linke" allgemein angeht, empfehle ich Stephen Hastings-King, "The left today: A group portrait"
https://aljumhuriya.net/en/2019/11/01/left-today-group-portrait/
Deutsch: "Die Linke heute: ein Gruppenbild" (Im Labyrinth, Heft 4 (2020): 23; nur im Druck)
https://autonomieentwurf.de/wp-content/uploads/2020/11/Im-Labyrinth_4_Inhalt.pdf
"Die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19 von BioNTech war eine herausragende wissenschaftliche Leistung"
Diese Aussage könnte zu *der Fake-Botschaft* der 20-er Jahre avancieren.
Richtiger dürfte nach Meinung vieler wohl sein, das Inverkehrbringen des unentwickelten mRNA-Spritzen-Stoffs geschah schnell, schlampig, hinterlistig und gewissenlos.
Das Impfen ist die neue Religion und man fordert die Missionierung.
Die Liste der ORganisationen ist lang. Auch die Petitionsplattform sum of us macht dabei mit. GAVI CEPI und wie sie alle heißen haben sich scheints bei allen Organisationen Pfründe gesichert. Anders kann ich mir diese kognitive Dissonanz nicht erklären.
Danke für die guten Argumente!
Aktionäre reden von Gerechtigkeit. Echt n Witz.
Keine Patente auf Waffen!
Mauerbau sozial gerecht gestalten!