Diese wenig schmeichelhafte Beschreibung der Olympia-Quarantäne findet sich auf welt.de am 25.7.:
»Simon Geschke war der erste Athlet aus dem deutschen Lager, der sich bei den Olympischen Spielen in Tokio mit Corona infiziert hatte. Was danach für die deutschen Radsportler folgte, ist beispiellos…
„Man wird um 7.00 Uhr von einem Lautsprecher geweckt im Zimmer. Dann muss man Fieber und Sauerstoffsättigung messen. Für mich ist es unverständlich, warum das so früh sein muss, wenn man dann den ganzen Tag kaum etwas zu tun hat“, sagte der 35-Jährige am Sonntag.
Ukulele spielen? Das ist verboten
Großer Frust hat sich schon bei ihm breit gemacht. Er sei schließlich nicht auf so eine Situation vorbereitet gewesen, „und ich habe nichts, womit ich mich groß beschäftigen könnte. Ich lerne jetzt ein wenig Spanisch, wollte mir eine Ukulele bestellen, um ein bisschen zu spielen, aber das ist verboten. Man kann ja nicht den ganzen Tag auf sein Handy oder sein iPad starren“.
Die Quarantäne-Unterkunft selbst mache die Situation nicht eben besser. „Es ist nicht so, dass man sich hier wohlfühlt“, berichtete der Profi des französischen Cofidis-Teams, „Quarantäne ist das eine, aber das Hotel ist schon ziemlich alt und es ist alles übertrieben streng hier. Die Fenster sind sogar abgeschlossen, was ich überhaupt nicht verstehe. Man darf sich kein Essen oder andere Sachen bestellen. Hier geht absolut nichts. Das ist halb Psychiatrie, halb Gefängnis. Wobei es Psychiatrie eher trifft.“
Die Wäsche müssen die Bewohner des Hotels selbst im Waschbecken waschen, dreimal täglich dürfen sie zum Essen abholen in die Lobby. Dabei ist es untersagt, sich eigenes Essen zu bestellen. Geschke muss wohl mindestens acht Tage in der Quarantäne verbringen. Laut Regularien wird der Berliner erst am sechsten Tag erneut getestet und dann noch einmal 24 Stunden später. Sind diese Tests negativ, darf man das Hotel am Folgetag verlassen.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) versuche gerade, ihm eine Rolle für ein wenig Training zu organisieren, berichtete Geschke: „Meine Saison ist ja nach Olympia nicht vorbei und es ist schon wichtig, dass ich hier nicht zehn Tage an die Wand gucke. Aber es ist ganz schwierig, hier in das Hotel etwas reinzubekommen.“ Vor dem Haupteingang würden drei Wachleute stehen, die Türen seien verschlossen.
Seine Testergebnisse seien an sich okay, sein CT-Wert liege bei 32. „Mir wurde gesagt, dass man ab einem Wert über 30 nicht ansteckend sei. Das würde auch erklären, warum sich mein Zimmerkollege Emanuel Buchmann nicht angesteckt hat. Mit ihm habe ich ja tagelang Toilette und Waschbecken geteilt, aber er ist mehrfach negativ getestet worden“, erzählt er. Für ihn sei es „ein wenig sinnlos, hier im Hotel eingesperrt zu sein, aber sie gehen dreifach auf Nummer sicher. Seit fünf Wochen war ich nicht zu Hause, weil ich vorher bei der Tour de France war. Das wird auch mental langsam schwer. Es ist ein Alptraum“.«
In einem weiteren Artikel vom 22.7. (Bezahlschranke) heißt es:
»„Wir dürfen nicht mal den Fahrstuhl-Knopf selbst betätigen“
… "Wir sind in Quarantäne, dürfen nur vom Hotel in die Turnhalle und zurück. Um den Block gehen gibt’s nicht, nur das eigene Stockwerk und das, wo man isst, darf betreten werden. Den Fahrstuhl darf man nicht allein betätigen, da kommt dann jemand zum Knöpfedrücken. Und beim Essen sind Plexiglas-Scheiben zwischen uns. Wir durften uns anfangs nicht mal selbst das Essen nehmen, jetzt geht das wenigstens mit Handschuhen. Und wir sollen möglichst nicht laut reden, schreien oder jubeln."«
Haha, der singt das asiatische Lied! Das, was ich auch singe. 25 Tage grotesker Einschluss in Nanjing. Dort, wo der Satansbraten und Diktator dazu überging, ad hoc 10 Mio Nanjinger von einem auf den anderen Tag "testen" zu lassen. Weil drei Leute am Flughafen Schnupfen hatten.
Jetzt entlassen worden und mich nach Hangzhou in eine andere Provinz begeben. Da wegen der "Test"orgie die sog. Labore an ihre Grenzen kamen, verstrichen die 48 Stunden nach dem "Test". Und es musste ein neuer "Test" veranstaltet werden. (Immer in den Rachen. In die Nase lasse ich mich kategorisch nicht "testen". Ich bin seit meinem Abflug am 29. Juni rund 15 mal "getestet" worden.) Ich bin dann just einen Tag zu spät nach Hangzhou gekommen. Denn eigentlich wollte ich zu meiner alten Schule auf eine Inselgruppe vor Shanghai. Wegen eines Taifuns wurde aber die Brücke geschlossen. Mein Arbeitsvisum läuft jedenfalls am Freitag aus. Ich weiß noch nicht, wie das weitergeht.
Ja, Psychiatrie trifft es gut. Schwierige Fälle. Es gibt jedenfalls nicht genug Psychiater.
Hier, was in Sachen Gehorsam schon in den 30er Jahren erforscht wurde: das sogenannte "Soda-Cracker-Experiment", sehr interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Soda-Cracker-Experiment
Oder hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Milgram_experiment
Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment
Wenn "Spitzensportler" noch einen Rest Selbstbewusstsein hätten, würden sie geschlossen auf ihre weitere Olympiateilnahme verzichten, um ein klares Zeichen zu setzen. Aber die Sponsorenverträge verhindern dies wohl …
@Clarence: Ich würde nicht unterschätzen, was das für jemanden bedeutet, der oder die jahrelang darauf hintrainiert. Die werfen das nicht einfach in die Tonne, um Zeichen zu setzen. Immerhin kann man hoffen, daß sie gerade sehr viel lernen.
„Seine Testergebnisse seien an sich okay, sein CT-Wert liege bei 32. „Mir wurde gesagt, dass man ab einem Wert über 30 nicht ansteckend sei.““
Der „Ct-Wert“ ist kein Wert, es sind die Anzahl der Zyklen und nicht der Befund. Die Zyklen bestimmt der Hersteller bzw. ist vom Labor frei wählbar. Es kann auch eine politische Vorgabe sein. Das sollte er aber wissen. Wie war das? Alle Zyklen über 28 sind Kokolores…
Der Mann ist offenbar so ahnungslos wie die Kanzlerin, was CT-Werte betrifft… Tja, das kommt davon, dass man alles glaubt, was einem vorgesetzt wird. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Olympia ohne Zuschauer widerspricht ja im Grunde schon dem olympischen Gedanken, daher verstehe ich nicht, warum Sportler daran überhaupt teilnehmen.
Abreisen kommt diesen Leuten wohl nicht in den Sinn.
@Dieter Müller: Doch, sie dürfen nicht.
.… Der arme, er könnte auch mal aktiv nachdenken.… und zum Beispiel den Lautsprecher aus der Wand reißen… Vollidiot!
@Joern: Vielleicht sollten wir Helden des Widerstands auf der heimischen Couch etwas zurückhaltender sein…
Ist das die Freiheit für die Geimpften?
Dazu fällt mir ein:
"Es ist gut möglich, dass das Impfen den Eintritt in die „Kontrollgesellschaft“ einleitet… Unter dieser Option öffnet das Impfen keine Türen in die Freiheit, sondern es schneidet uns von früheren Freiheiten ab. Das Impfen ist das Tor, durch das die Menschen aus der ehemaligen „Multioptionsgesellschaft“… herausgeführt werden und das danach vielleicht für sehr lange Zeit verschlossen bleiben wird." (https://www.iqbildung.de/levee-en-masse/)
Mir fällt zu 'Tor' Bill Gates ein.
Wenn es so etwas wie Solidarität und Zusammenleben unter Sportlern im Sinne der Olympiade gäbe, dann würde das Lager sehr schnell befreit.