Bisher galt in den großen Medien die Regel: Tatsachen werden verkündet von Prof. Drosten und dem RKI. Abweichungen davon werden einem Faktencheck unterzogen, der Regel 1 zur Grundlage hat.
Eine dritte Variante ist zur Zeit verbreitet. Sie besteht darin, unleugbare Fakten in den Konjunktiv zu setzen. Aktuelles Beispiel ist eine repräsentative Studie, die immerhin vom italienischen Gesundheitsministerium veröffentlicht wurde. Wenn überhaupt kurz darüber berichtet wird, dann so: "Zahl der Corona-Infizierten in Italien wohl deutlich höher" (tagesschau.de), "Coronavirus in Italien womöglich stärker verbreitet als vermutet" (SZ), "Studie: Zahl der Corona-Infizierten in Italien wohl deutlich höher" (Handelsblatt).
Das liegt daran, daß hier reichlich Sprengstoff vorhanden ist.
In der SZ liest sich das so:
»Coronavirus in Italien womöglich weiter verbreitet als vermutet
Das Coronavirus könnte in Italien einer Antikörper-Studie zufolge sechs Mal stärker verbreitet sein als bekannt. Das Gesundheitsministerium und das Statistikamt Istat veröffentlichten diese Woche eine Hochrechnung, nach der knapp 1,5 Millionen Menschen im Land Antikörper gegen das Virus entwickelt haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das entspreche etwa 2,5 Prozent der Bevölkerung. In Italien leben rund 60 Millionen Menschen.
Das Ergebnis der Studie basiert auf Tests vom 15. Mai bis 15. Juli bei 64 660 repräsentativ ausgewählten Menschen. Laut den Daten der US-Universität Johns Hopkins haben sich in Italien bislang nachweislich 248 000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 35 000 Infizierte starben…«
Das Explosive der großen repräsentativen Studie, die für die Medien aber nur vielleicht gilt, besteht aus mehreren Faktoren.
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- Erstens werden die Zahlen der Johns-Hopkins-Universität ad absurdum geführt.
- Zweitens müssen die Angaben über die Gefährlichkeit korrigiert werden. 35.000 "an oder mit" Corona Verstorbene aus einer Gesamtzahl von 1,5 Millionen Infizierten ergeben einen deutlich anderen Faktor als bei 248.000, nämlich 2,3% anstatt 14%.
- Drittens umfaßt die Zahl der Menschen mit Antikörpern gegen das Virus bei weitem nicht die ganze Zahl der Infizierten, wie u.a. die SZ am 20.6. berichtete. Der Faktor muß also noch kleiner angesetzt werden.
Damit bricht eine wichtige Argumentationsgrundlage für die verhängten "Schutzmaßnahmen" zusammen.
Ehe die Fakten-Checker zuschlagen: Mir ist schon bekannt, daß Konjunktivitis und Konjunktiv recht wenig miteinander zu tun haben. Konjunktivitis ist die Bindehautentzündung. Sie kann zu Wahrnehmungsstörungen führen. Zudem gilt laut Deutscher Familienversicherung:
»Eine bakterielle oder virale Bindehautentzündung ist sehr ansteckend…
Wenn die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann die Erkrankung sich auf die Hornhaut ausbreiten und dort Geschwüre bilden. Der Augenarzt kann Ursache und eine geeignete Therapie ermitteln. Er überprüft, ob den Symptomen möglicherweise eine andere Erkrankung zugrunde liegt. «
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
Sehe jetzt nicht, wo der "Skandal" sein soll. Drosten redet schon seit Februar von einer IFR von 0,5 bis 1 Prozent. Man sollte halt CFR und IFR unterscheiden können.
Wenn man CFR und IFR nicht unterscheiden kann, hat man nichts verloren in der Diskussion, sorry
@Marc und MayerFr: Erklärt's mir. Ich bin lernfähig.
Mein "Faktenchecker" sagt,
lies das lieber nicht alles, kriegt man nur Bindehautentzündung von!
Die SZ vermutet. Gut dann will ich auch mal "Vermuten", am besten gleich 12 mal.
Ist zwar etwas Themenfremd, aber die Diskussion über die Zahlen von Herrn (#titel) Drosten, Vertretungshalber Herrn (#titel) Lauterbach, RKI and ‑The Who- ja auch.
Allein schon die Einleitung unterbricht alles weitere.
Und wer meint das dies nicht in Politik und Narrativ der Öffentlichkeit wirkt ist leider schief gewickelt:
https://www.mylittlehomepage.de/module/Download/pdf/BAR-Vermutungen.pdf
Also falls hier irgendwer, irgendwann mal Klagen sollte, auf was auch immer, hat er schon verloren oder wird maximal mit Euro abgespeist.
Gesundheit läßt sich nicht einklagen.
@AA
Schau mal hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fall-Verstorbenen-Anteil
Vielleicht habe ich ein Brett vor dem Kopf, hilf mir. Mir ist schon klar, daß sich die abenteuerlichsten Relationen bilden lassen. Ich meine gesagt zu haben: Es macht einen erheblichen Unterschied, ob 35.000 Verstorbene sich auf 248.000 Infizierte beziehen oder auf 1,5 Millionen. Wo ist der Denkfehler?