Ob Andrej Reisin noch lange für den NDR arbeiten darf? Am 21.4. belegte er auf tagesschau.de, daß sämtliche Prognosen der RKI, Lauterbach und Co., die von den Medien, auch der Tagesschau, alarmistisch vermeldet wurden, falsch waren:
»Modelle mit Unsicherheiten
Am 12. März veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Lagebericht eine aufsehenerregende Prognose, die bei fortlaufender Entwicklung eine bundesweite 7‑Tage-Inzidenz von über 300 in der Kalenderwoche 15 vorhersagte. Dort hieß es außerdem: "Die Extrapolation der Trends zeigt, dass mit Fallzahlen über dem Niveau von Weihnachten ab KW 14 zu rechnen ist." Das heißt, bereits in der Woche nach Ostern hätten Inzidenzen von 250 und mehr erreicht sein können. Auch die tagesschau berichtete ausführlich über die Prognose des RKI.
Der Virologe Christian Drosten erklärte die Projektion im NDR-Podcast zur "amtlichen Auffassung von dem, was uns in den nächsten Wochen bevorsteht". Doch die vom RKI real gemeldeten Fallzahlen liegen bis heute deutlich unter dieser Prognose: Mit derzeit leicht über 160 Fällen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt die Inzidenz nicht einmal halb so hoch, wie vom RKI Mitte März für die aktuelle Kalenderwoche vorhergesagt. Und das, obwohl entscheidende Verschärfungen der bundesweit getroffenen Maßnahmen seitdem nicht nur weitgehend ausblieben, sondern es an manchen Orten sogar zu weiteren Lockerungen und Modellversuchen kam…
RKI-Rechnung beruhte auf Beobachtung der britischen Mutante
Der RKI-Statistiker Matthias an der Heiden, der an der Modellierung beteiligt war, erklärte dazu auf Anfrage des ARD-faktenfinder, man habe bei der Prognose einen Trend in die Zukunft fortgeschrieben, "den wir zuvor über acht Wochen stabil beobachtet haben – und der sich zunächst auch fortsetzte wie vorhergesagt. Dass er seit Ostern nun so nicht mehr anhält, ist ein wichtiges Signal, dessen Gründe wir noch nicht genau kennen. Es könnte mit der eingeschränkten Mobilität der Menschen sowie mit geschlossenen Betrieben und Schulen über Ostern oder mit einer Verhaltensanpassung der Bevölkerung zu tun haben. Auch wurden im Vergleich zu den Vorwochen eine geringere Anzahl von Tests durchgeführt. Ob sich die aktuelle Seitwärtsbewegung fortsetzt, bleibt abzuwarten."
Dem RKI sei es Mitte März darum gegangen, eindringlich davor zu warnen, dass sich hinter den Gesamtzahlen ein stetiges exponentielles Wachstum der ansteckenderen britischen Variante B.1.1.7 verberge.
Auch andere Modelle zu pessimistisch
Auch andere Modellierungen weisen zu hohe Prognosewerte auf: So veröffentlichte der "Tagesspiegel" Ende Februar einen sehr ausführlichen Artikel, der auf der Modellierung des Physikers Cornelius Roemer beruhte, der seine #Coronavorhersage auch regelmäßig auf Twitter postete, letztmalig allerdings am 28. März. Demnach müsste die 7‑Tage-Inzidenz aktuell bei 250 liegen…
Inzidenz von über 2000 im Mai?
Der Berliner Mobilitätsforschers Kai Nagel sagte Mitte März für Anfang Mai sogar Inzidenzen von über 1000 vorher, im ungünstigsten Fall sogar über 2000. Auch diese Einschätzung wurde in Politik und Medien breit zitiert, unter anderem von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.
Natürlich weisen all diese Modellierungen ihre Berechnungen eben auch als solche aus, als mögliche Szenarien, die nicht eintreffen müssen. Dennoch müsste laut der Modellierung von Nagel der Inzidenzwert selbst im günstigsten angenommenen Fall des Modells mittlerweile bei über 500 liegen, der reale Wert beträgt etwa ein Drittel davon. Bemerkenswert ist dies insofern, als dass Nagels Modellierungen auch einer der Grundlagen sind, auf die sich die Verhängung von Ausgangssperren im Infektionsschutzgesetz stützt…
Zu optimistische Schätzungen
Jenseits dieser verschiedenen Modelle gibt es auch optimistische Prognosen und Vorhersagen, die zwar von Wissenschaftlern geäußert werden, aber mehr nach Bauchgefühl klingen: So erklärte der Virologe Hendrick Streeck im Januar: "Im März, spätestens April gehen die Infektionszahlen nach unten – wie bei allen anderen Coronaviren auch." Er gehe davon aus, dass es "über die Sommermonate nur noch wenige Fälle" geben werde.
Zumindest für März und weite Teile des Aprils hat sich diese Prognose nicht bestätigt. Insgesamt bleibt die Vorhersage der kommenden Infektionszahlen ein unsicheres Geschäft.«
Passt jetzt nicht wirklich hier hin aber der nächste Promi macht den Mund auf !
https://m.youtube.com/watch?v=Ux_j8ALQiQY&feature=youtu.be
#allesdichtmachen
#niewiederaufmachen
#lockdownfürimmer
https://www.youtube.com/channel/UC3_dHQpx8O9JT2LW1U2Beuw
https://allesdichtmachen.de/
22.04.2021 t‑online.de
Über 50 TV-Stars fordern ironisch "Lockdown für immer"
53 prominente Schauspielerinnen und Schauspieler sind am Donnerstagabend mit einer Kampagne "#Allesdichtmachen" an die Öffentlichkeit gegangen, die sich gegen die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie richtet. In jeweils kurzen Statements werden die Maßnahmen ironisch stark übertrieben dargestellt. Als Konsequenz wird ein Lockdown für immer gefordert.
https://www.t‑online.de/unterhaltung/stars/id_89899510/ueber-50-tv-stars-fordern-ironisch-lockdown-fuer-immer-.html
Das RKI hat am 01.04. (ausgerechnet) auch noch ein epidemiologisches Bulletin veröffentlicht, was höchst aufschlussreich ist.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/13_21.pdf?__blob=publicationFile
Dort hat man "modelliert", was Kontaktreduktionen und Öffnungen bedeuten könnten. Ich will nicht mit zu vielen Details langweilen, aber ein paar Höhepunkte der Prognosekunst sollte man schon hervorheben.
Das RKI-Modell kam zu dem interessanten, wenn auch völlig falschen Schluss, dass nächste Woche die Kapazität der Intensivbetten ausgelastet ist und wir grob 750 Sterbefälle pro Tag haben werden – und zwar in der "harmlosesten" Variante und bei einer Betrachtung der kurzfristigen Entwicklung der Auswirkungen einer möglichen Kontaktreduktion ab April.
Der Grund scheint bei oberflächlicher Betrachtung zu sein, dass man den Einfluss der Variante B.1.1.7 massiv überschätzt. Aus irgendwelchen Gründen benutzen alle Modellierer ständig die von Drosten in den Orkus geblasene Erhöhung der Infektiösität um 35%, obwohl nicht nur der Wert unbelegt ist, sondern auch "Infektiösität" kein Synonym für die effektive Verbreitungsgeschwindigkeit (was der eigentlich relevante Wert wäre) ist.
Bizarrerweise prognostizierte man im selben Bulletin zwei Abbildungen später bei einer mittelfristigen Betrachtung einer eventuellen Kontaktausweitung ab Mai einen ganz anderen Verlauf der Intensiv-Belegung und Sterberate, die deutlich näher an der kurzfristigen Realität ist.
Auf Grundlage solcher dahingestümperten Modelle werden dann Gewaltenteilung und Subsidiaritätsprinzip pulverisiert.
Das Bild einer entweder überforderten oder auf Teufel komm raus alarmistische Zahlen liefernden Behörde rundet Teil zwei des Bulletins ab, wo es um die Rolle von Schulkindern als Pandemietreiber geht. Nachdem das RKI 10 Seiten lang wirklich alles versucht, diesen Zusammenhang herzustellen, muss man am Ende doch zugeben, dass Schulkinder nicht die Bösen sind. Eigentlich braucht man dafür nur die Menge der "Ausbrüche" (zwei oder mehr festgestellte Infektionen an einer Schule) und die Größe der "Ausbrüche" (wie viele Infektionen an der Schule) zu betrachten. Ist die Zahl der von einem Ausbruch an einer Schule betroffenen Schüler unabhängig von der Zahl der Ausbrüche konstant (niedrig), dann spricht das sehr klar sowohl gegen die These der Verbreitung durch Kinder in der Schule als auch, nebenbei bemerkt, gegen eine merkliche Erhöhung der Verbreitungsgeschwindigkeit durch das Auftreten der Variante B.1.1.7.
Der Begriff "aufräumen" weckte kurz andere Assoziationen, die leider enttäuscht wurden, aber besser als nichts.
Ich vermute, jeder der eine Inzidenz von 160 modelliert hatte, wurde nicht zitiert und im Gegenteil als Leugner bezeichnet.
Ich tippe: "Andrej Reisin (darf) noch lange für den NDR arbeiten"
Schließlich hat er weder einen Grippevergleich benutzt, noch "Pseudoexperten" zitiert – und wenn, dann Streeck, mit der Aussage:
"… spätestens April gehen die Infektionszahlen nach unten – wie bei allen anderen Coronaviren auch." Er gehe davon aus, dass es "über die Sommermonate nur noch wenige Fälle" geben werde."
Um es pflichtschuldigst zu "widerlegen":
"Zumindest für März und weite Teile des Aprils hat sich diese Prognose nicht bestätigt".
Dass die "Infektionszahlen" (fast nur) durch den Massentestwahn hoch gehalten werden hat "Andrej Reisin" entweder nicht erkannt oder regelkonform(?) eben weggelassen.