Als Ergänzung zu Pfizer und die Covid-Tablette Paxlovid: Die Furcht vor Resistenzen wächst – weltweit floppt die Anwendung des Medikaments –ist am 27.5. auf swr.de zu lesen:
»ARZNEIMITTEL FÜR DEN WELTMARKT
Pfizer eröffnet neues Werk in Freiburg
Medikamente in Tabletten- oder Kapselform – in keinem Pfizer-Werk weltweit werden davon so viele produziert wie in Freiburg. 1,5 Millionen Packungen täglich. Darunter: Paxlovid.
Laut ersten Studien ist das Mittel Paxlovid hochwirksam zur Behandlung von Covid-19-Infektionen von Risikopatienten. Die Produktion wurde im vergangenen Jahr in Rekordzeit hochgefahren. Heute wird fast der gesamte Weltmarkt von Freiburg aus mit dem Medikament versorgt…
In sechs Monaten von der ersten Idee bis zum Versand des Medikaments
Axel Glatz, der Werksleiter bei Pfizer in Freiburg, hat so eine rasche und spannende Entwicklungsphase eines Medikaments wie bei Paxlovid in seiner Karriere noch nicht erlebt.
„Innerhalb von nur sechs Monaten sind wir von der ersten groben Formulierungsidee bis zum Verschicken des ersten verpackten Materials an die Kunden gekommen. Man muss wissen, dass eine solche Entwicklung normalerweise zwei bis drei Jahre dauert.“
Investitionen von 300 Millionen Euro
Mit schnellem Tempo soll es weitergehen. 300 Millionen Euro hat der Konzern in diese neue Fabrikanlage gesteckt. Pfizer betont, alle Abläufe im neuen Freiburger Werk seien computergesteuert und nahezu vollautomatisch.
Trotzdem sollen bald 200 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Dann wären rund 2.000 Menschen in Freiburg beschäftigt. Die jährliche Produktion soll sich mehr als verdoppeln – auf dann zwölf Milliarden Tabletten und Kapseln pro Jahr.«
Update:
Am 27.5. berichtete tagesschau.de:
»Corona-Pille in Deutschland Ladenhüter
In Freiburg produziert der US-Konzern Pfizer sein Medikament Paxlovid für den Weltmarkt. Warum aber wird es in Deutschland bisher kaum genutzt, obwohl es das Risiko schwerer Verläufe einer Covid-Infektion massiv senken soll?
Schlag auf Schlag fallen die rosafarbenen Tabletten aus der Maschine in die Verpackung. Dann folgen die weißen Tabletten, die in einer Aussparung daneben Platz finden. Was hier im badischen Freiburg im Werk des US-amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer produziert und verpackt wird, könnte eine erneute Corona-Welle im Herbst abmildern…
An seinem Standort in Freiburg produziert Pfizer das antivirale Medikament Paxlovid für den Weltmarkt. Sechs Tabletten am Tag – vier Rosafarbene mit dem Wirkstoff Nirmatrelvir und zwei weiße Pille mit dem Wirkstoff Ritonavir – sollen die Wahrscheinlichkeit für eine coronabedingte Krankenhauseinweisung um fast 90 Prozent reduzieren…
Wie bei allen Viruserkrankungen der Lunge sei es wichtig, antivirale Mittel früh einzusetzen – also innerhalb der ersten Tage nach Bekanntwerden der Infektion. Daran hapere es aber noch, so Bauer. Zuständig für die Verschreibung von Paxlovid sind die Hausärzte – sie können nach individueller Abwägung entscheiden, ob eine Therapie mit dem antiviralen Mittel Sinn ergibt. Das setzt aber zwei Dinge voraus: Zum einen, dass der Patient seinen Hausarzt über seine Infektion informiert. Und zum anderen, dass die Hausärzte über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten Bescheid wissen. Praktische Probleme, die bis zum Beginn einer möglichen neuen Infektionswelle im Herbst gelöst werden müssen.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach kündigte vor wenigen Tagen auf Twitter an, dass "die optimale Verwendung" noch besser vorbereitet werden müsse.«
Wie hoch ist denn da die Dunkelziffer?
Betrügen leicht gemacht.
https://www.badische-zeitung.de/19-jaehriger-aus-freiburg-erbeutet-mit-fiktiven-corona-tests-millionensumme–213396407.html
.….5,7 Millionen Euro sind eine Menge Geld. Wie leicht es einem gemacht wird, an eine solche Summe zu kommen, zeigte ein Prozess am Montag am Freiburger Amtsgericht. Verhandelt wurde vor dem Jugendschöffengericht gegen einen zur Tatzeit 19-Jährigen, der ein fiktives Corona-Testzentrum eröffnete und bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KV) die Millionensumme in Rechnung stellte. Selbst der Richter meinte, dass es ihn "fassungslos" mache, wie einfach es dem Angeklagten gemacht wurde.
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der Rest ist hinter der Schranke dort.
Geht der Richter denn nun auch gegen die vor, die es dem Angeklagten so leicht machten?
Nachtrag.
Auch bei den Hilfen scheint wirklich leicht gewesen zu sein.
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/betrug-mit-corona-hilfen-gross-razzia-im-norden-auch-in-hamburg/
Cochrane Review findet kaum gute Studien zum Infektionsschutz am Arbeitsplatz
Zwei Arbeitnehmerinnen mit Plexiglas-Trennwand
Eine Vielzahl von sogenannten nicht-pharmakologischen Maßnahmen sollten in der COVID-19-Pandemie das Infektionsrisiko reduzieren. Ein aktueller Cochrane Review wertet nun die Evidenz für solche Ansätze speziell im Kontext des Arbeitsplatzes aus. Das ernüchternde Ergebnis: Die umfassende Suche erbrachte nur eine einzige Studie, die den methodischen Mindestanforderungen entsprach.
Der Cochrane Review „Workplace interventions to reduce the risk of SARS-CoV-2 infection outside of healthcare settings“ zeigt, dass zum Stichtag der Studiensuche im September 2021 praktisch keine belastbare Evidenz für eine ganze Reihe von weit verbreiteten nicht-pharmakologischen Maßnahmen für den Infektionsschutz am Arbeitsplatz vorlag. Dabei handelt es sich um eine ganze Reihe verschiedener Ansätze, die zum Teil längst zum Alltag gehören wie unterschiedliche Quarantäne-Regeln für Verdachtsfälle, mechanische Barrieren gegen die Ausbreitung von Aerosolen (z. B. Plexiglasscheiben) oder Luftfilter.
„Die Ergebnisse des Reviews zeigen erneut, dass es in zwei Jahren Pandemie nicht gelungen ist, die in vielen Ländern eingesetzten Maßnahmen der Pandemiebekämpfung auf Ebene der öffentlichen Gesundheit durch methodisch gut gemachte Studien auf eine sichere Evidenzbasis zu stellen“, sagt Jörg Meerpohl, Direktor von Cochrane Deutschland. „Dies ist sehr ernüchternd und stellt ein Versagen der internationalen Forschungsgemeinschaft auf diesem wichtigen Gebiet dar. Wir müssen die Gründe hierfür sorgfältig analysieren, um für künftige Gesundheitsnotlagen besser aufgestellt zu sein.“
Studien in der Public Health: schwierig, aber nicht unmöglich
Im Bereich der öffentlichen Gesundheit (Public Health) sind aussagekräftige Studien häufig aufwändig und methodisch komplex. Aus diesem Grund habe man sich auch nicht auf das sonst für viele Cochrane Reviews obligatorische Studiendesign der randomisierten kontrollierten Studie (RCT) beschränkt, sagt Jos Verbeek, Koautor des Reviews. „Wir haben für die Aufnahme einer Studie in den Review lediglich verlangt, dass es eine Kontrollgruppe gab, in der die interessierende Maßnahme nicht angewendet wurde. Wir fanden jedoch hauptsächlich einfache Fallstudien ohne Kontrollgruppe. Bei diesen kann ein Rückgang der Infektionen im Laufe der Zeit ebenso gut auf eine andere Veränderung als auf die interessierende Intervention zurückzuführen sein. Daher waren wir der Meinung, dass eine Kontrollgruppe unbedingt erforderlich ist, um Rückschlüsse auf die Wirksamkeit einer Maßnahme ziehen zu können.“
Der weitgehende Mangel an kontrollierten Studien bedeute unterm Strich, dass die umfassenden Maßnahmen zur Bekämpfung von SARS-CoV‑2 am Arbeitsplatz nicht evaluiert worden seien, so Verbeek. „Das ist sehr enttäuschend, denn es gab durchaus zahlreiche Gelegenheiten, Evidenz zu sammeln.“ Zudem zeige die eine eingeschlossene Studie des Reviews, dass methodisch gute Studien durchaus machbar seien.
Der Mangel an gut gemachter Forschung zu nicht-pharmakologischen Ansätzen des Infektionsschutzes gilt nicht nur für Maßnahmen am Arbeitsplatz, sondern ebenso für andere Settings wie Krankenhäuser oder den öffentlichen Raum. So konnten Forschende des Universitätsklinikums Basel kürzlich in einer Übersichtsarbeit nur neun randomisierte Studien zu solchen Interventionen identifizieren, die bis zum Jahresende 2021 Ergebnisse publiziert hatten.
Matteo Bruschettini, Hauptautor des Reviews und Direktor von Cochrane Schweden kommentiert: „Ich bin davon überzeugt, dass in den Jahren 2020 und 2021 mehr Anstrengungen nötig gewesen wären, um Studien mit einer zeitlich parallelen Kontrollgruppe zu konzipieren, entweder im Rahmen einer cluster-randomisierten Studie oder in nicht-randomisierten Studien.“ Cluster-randomisierte Studien teilen nicht einzelne Teilnehmende, sondern größere Einheiten (Cluster) in Behandlungsgruppen auf. Zu diesem Typ gehört auch die im Review enthaltene englische Schulstudie. Nicht-randomisierte Studien verzichten auf eine zufällige Gruppen-Zuteilung, nutzen aber eine Kontrollgruppe.
Bruschettini leitet aus den ergebnissen des Reviews Forderungen für eine bessere Forschung ab: „Klinische Forscher sollten ihre Studien in enger Zusammenarbeit mit Methodiker*innen planen; nationale Forschungseinrichtungen sollten mehr Anleitung und Unterstützung für ein optimales Design von Studien bieten und nur gut konzipierte Studien sollten finanziert werden.“
Dem schließt sich auch Jörg Meerpohl von Cochrane Deutschland an: „In den letzten zwei Jahren wurde sehr viel Geld für Maßnahmen ausgegeben, die auf einer dünnen Evidenzbasis stehen. Natürlich kann man in einer Pandemie nicht warten, bis die Evidenzlage eindeutig ist. Aber man muss Evidenzlücken schnellstmöglich schließen und die entsprechende Forschung mit ausreichenden Mitteln ausstatten. Geld ist aber nicht alles. Ebenso wichtig sind eine bessere Koordinierung der Forschung und methodische Mindeststandards die sicherstellen, dass Studien am Ende auch aussagekräftige Ergebnisse haben.“
Der Review: Vorgehensweise
Die Autor*innen des Reviews suchten nach Studien zu einem breiten Spektrum von Strategien des Infektionsschutzes. Diese lassen sich in vier Kategorien einteilen:
Eliminierung (z. B. Strategien zur Selbstisolierung nach Kontakt mit Infizierten);
technische Ansätze (z. B. Barrieren zur Abgrenzung von Kolleg*innen oder von der Öffentlichkeit);
administrative Ansätze (z. B. Heimarbeit ermöglichen);
persönliche Schutzausrüstung (z. B. Verwendung von Masken oder anderen Arten von Gesichtsschutz).
Dabei beschränkten sie sich auf Studien im Kontext des Arbeitsplatzes außerhalb des Gesundheitswesens.
Die englische Schulstudie
Die einzige eingeschlossene Studie wurde von März bis Juni 2021 an 162 Schulen in England durchgeführt. An der Studie nahmen mehr als 24 000 Schulmitarbeiter*innen teil. In den 86 Schulen der Kontrollgruppe (normale Regeln für eine Isolierung) mussten sich alle Mitarbeiter*innen, die aufgrund von Kontaktermittlungen als COVID-19-Kontaktpersonen galten, 10 Tage lang zu Hause isolieren. In den 76 Schulen der Interventionsgruppe mussten Kontaktpersonen lediglich eine Woche lang täglich einen Schnelltest (Lateral-Flow-Antigen-Test) machen. Bei negativem Schnelltest konnten sie weiter zur Arbeit gehen. Nur nach einem positiven Schnelltest galt eine Pflicht zur Selbstisolierung (testgestützte Isolierung).
Die Studie sollte klären, ob es einen Unterschied bei den COVID-bedingten Fehlzeiten zwischen den beiden Methoden gibt. Allerdings lassen die Ergebnisse trotz eines methodisch guten Studiendesigns keine klaren Schlüsse zu. Grund dafür ist vor allem die sehr niedrige Zahl von Infektionsfällen im Studienzeitraum. Trotzdem zeigt dieses Beispiel, dass mit Hilfe eines cluster-randomisierten Designs durchaus aussagekräftige Studien zu nicht-pharmakologischen Maßnahmen des infektionsschutzes machbar sind.
Zum Review
Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. hat unter Beteiligung von Cochrane Deutschland dazu kürzlich ein Whitepaper mit grundlegenden Forderungen für eine bessere Forschung erarbeitet.
2022-05-25
Anmerkung: Im Sinne einer gendergerechten Sprache nutzen wir den Genderstern*. Für ältere Texte gilt: Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
https://www.cochrane.de/news/cochrane-review-findet-kaum-gute-studien-zum-infektionsschutz-am-arbeitsplatz
aus
https://twitter.com/m_grill/status/1531328739581247488?cxt=HHwWgICy0YLYr8AqAAAA
Impfnebenwirkungen jetzt auch Thema in Bremen
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/corona-impfschaeden-bremen-100.html
" Ich kann Pech haben und auf einen wenig verständnisvollen Arzt treffen. Aber spätestens beim dritten sollte ich mich fragen, ob es auch an mir liegen kann.
Hausarzt Hans-Michael Mühlenfeld"
Tja. Kann natürlich auch sein, dass die Ärzte eingeschüchtert sind oder sich nicht eingestehen wollen, dass sie ihre Patienten falsch beraten haben.
"Für Julia S. und Janine Schiller kommt derzeit indes auch eine dritte Corona-Impfung nicht in Betracht. Zudem finden sie die Frage, ob fast jeder Hundertste oder nur fast jeder Tausendste von schweren Impfnebenwirkungen betroffen ist, zweitrangig. Viel wichtiger aus ihrer Sicht ist, dass Politik und Gesellschaft das Phänomen der Impfnebenwirkungen überhaupt erst einmal anerkennen statt die Betroffenen als Impfgegner, Querdenker oder psychisch Gestörte abzustempeln.
Ich bin nicht verrückt, sondern schwer krank.
Janine Schiller, Impfgeschädigt"
"Wie bei allen Viruserkrankungen der Lunge sei es wichtig, antivirale Mittel früh einzusetzen – also innerhalb der ersten Tage nach Bekanntwerden der Infektion."
Also in der Zeit der Quarantäne in sich jeder verantwortungsvolle Arzt schreiend vor mir in Sicherheit bringt und ich keinen Zugang zu irgendeiner ärztlichen Hilfe oder Behandlung habe?
Perfekt.
ot
Er wäre noch so dringend gebraucht worden:
"Der Bremer Gesundheitswissenschaftler Gerd Glaeske ist tot. Wie die Handelskrankenkasse bestätigt, für die Glaeske eigentlich in dieser Woche den noch von ihm mitverfassten Gesundheitsreport vorstellen wollte, starb er bereits am Freitag im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit."
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremer-gesundheitswissenschaftler-gerd-glaeske-gestorben-doc
"HansOttoWagner@HansOttoWagner1
Das tut mir jetzt aufrichtig leid. Ich habe ihn kennen und schätzen gelernt. Er war ein Guter, vor allem industrie-unabhängig"
https://twitter.com/HansOttoWagner1/
Ist diese Art von Überproduktion jetzt eine Überraschung für Sie!? Mit ein bischen Überlegung kommen Sie doch selbst dahinter daß dies das Resultat dessen ist, daß man eben nicht des Bedarfs wegen sondern der Profite wegen produziert. Und was man tun muß um diese Mißstände abzuschaffen.