Proteste in Frankreich und Griechenland gegen neue Coronaauflagen

So über­schreibt aerz​te​blatt​.de (!?) am 15.7. einen Artikel, in dem es heißt:

»Paris/Athen – In Frankreich und Griechenland haben gestern tau­sen­de Menschen gegen die jüng­sten Coronamaßnahmen ihrer Regierungen pro­te­stiert. In der fran­zö­si­schen Hauptstadt Paris setz­te die Po­li­zei Tränengas gegen die Demonstranten ein. In Frankreich pro­te­stier­ten am Nationalfeiertag lan­des­weit rund 19.000 Menschen gegen neue, von Präsi­dent Emmanuel Macron ein­ge­führ­te Coronaregeln.

In Paris gin­gen rund 2.250 Menschen auf die Straße, wäh­rend wei­te­re Proteste unter ande­rem in Lyon, Bordeaux und Straßburg statt­fan­den. Die Demonstranten kri­ti­sier­ten die ange­kün­dig­ten Maßnahmen, wonach nicht Immunisierten der Zugang zu Innenräumen, etwa von Restaurants oder Bars erschwert wird. Seit der Ankündigung hat eine Rekordzahl von Franzosen Impftermine gebucht.

Die Demonstranten spra­chen sich außer­dem gegen die von Macron ange­kün­dig­te Impfpflicht für das Gesundheitspersonal aus. Bei der Mehrheit der Franzosen tref­fen die neu­en Regelungen laut Umfragen auf Zustimmung.

Auch in Griechenland pro­te­stier­ten tau­sen­de Menschen gegen die ver­schärf­ten Coronaauflagen. Im Zent­rum der Hauptstadt Athen ver­sam­mel­ten sich nach Polizeiangaben gestern Abend rund 4.000 Demons­tranten. Sie skan­dier­ten: „Wir sagen Nein!“ und „Rücktritt!“. Einige der Protestierenden grif­fen Journalisten und Fotografen an…«

"Rund 2.250" ist gut. Für luzern​er​zei​tung​.ch waren es schlicht gewalt­tä­ti­ge "Impfgegner". Macron bleibt "streng":

»Frankreichs Impfgegner greifen zur Gewalt: In mehreren Städten kommt es zu Ausschreitungen

In Frankreich haben Tausende zum Teil gewalt­sam gegen die neu­en Impf-Auflagen der Regierung demon­striert. Doch Macron hält an sei­nem stren­gen Kurs fest…

Insgesamt wur­den 19'000 Demonstranten gezählt. [Von wem eigent­lich? AA]

Bei den Umzügen in Paris und Lyon muss­te die Polizei Tränengas ein­set­zen, um Gewaltakte zu ver­hin­dern. In Annecy süd­lich von Genf zer­stör­ten Demonstranten das Eingangsportal der Präfektur und dran­gen in die Gärten der Anlage ein. Auch wenn sie dort kei­ne Schäden anrich­te­ten, ver­ur­teil­te Innenminister Gérald Darmanin die Aktion scharf. Die Bilder von den Treppen erin­ner­ten an den Sturm des Kapitols in Washington durch Trump-Anhänger.«

Ist das nicht immer so? Die Polizei muß sich lei­der weh­ren, und zwar gegen Trump-Anhänger? Womöglich hat­ten die in Annecy eher den Sturm auf die Bastille vor Augen.

»Die Protestierenden war­fen der Regierung ihrer­seits in Sprechchören vor, sie ver­hal­te sich wie eine «Diktatur». Macron hat­te am Montag eine Impfpflicht für das Pflegepersonal erlas­sen. Die übri­ge Bevölkerung will er mit neu­en Vorschriften ver­an­las­sen, sich immu­ni­sie­ren zu las­sen. Ab August ver­langt die Regierung für alle Erwachsenen, dar­un­ter auch aus­län­di­sche Reisende, einen Impfpass mit einem Beleg der Zweifach-Impfung. Dieses Obligatorium gilt sowohl im Zug wie im Flugzeug, im Supermarkt wie im Kino, in Restaurants wie in Cafés – und dabei sogar auf Aussenterrassen.

Statt die­ses Gesundheitspasses in Online- oder Papierform kann man auch einen PCR- oder anti­ge­ni­schen Test vor­wei­sen. Er wird aber nach den Sommerferien kosten­pflich­tig. Das kön­nen oder wol­len sich vie­le Franzosen nicht leisten…

Grüne sprechen von Apartheid

Auch abseits der Protestdemos setzt es her­be Kritik an Macrons Vorgehen ab. In den sozia­len Netzwerken ist gar die Rede von einer neu­en «Apartheid» zwi­schen Geimpften und Nichtgeimpften. Die grü­ne Europaabgeordnete Michèle Rivasi muss­te sich dafür ent­schul­di­gen, die­sen kras­sen Ausdruck ver­wen­det zu haben…«

Daniel Cohn-Bendit ent­schul­digt sich seit über 50 Jahren für 1968. Doch wer weiß, viel­leicht erle­ben wir nicht nur in Frankreich und Griechenland einen hei­ßen Sommer.

18 Antworten auf „Proteste in Frankreich und Griechenland gegen neue Coronaauflagen“

  1. Bisher nicht so rich­tig herausgestellt:

    Die "Pandemie" als Versuch des Klassenfeinds und sei­ner "managing-class"-Kohorte, die Leute gegen­ein­an­der auf­zu­brin­gen. In Zeiten fal­len­der Profitrate als Versuch, sich selbst aus der Schusslinie zu bringen.

    1. "Herauszustellen" ist die­se mMn zwar zutref­fen­de Interpretation als sol­che, denn kein Maßgeblicher der Verbrecherbande wird die­se und ver­meint­lich sei­ne Absicht offen kund tun. Und es ist kein blo­ßer "Versuch", die Hetze nimmt an Fahrt auf und zei­tigt – men­schen­ver­ach­ten­de – Verführungen, Instrumentalisierungen, Hass und Gewalt. Die psy­cho­lo­gi­sche Kriegsführung stößt noch zu wenig auf Widerstand, er ist noch unor­ga­ni­siert, hat wenig Zielrichtung.
      Sozialismus statt Barbarei!

  2. Warten wir in Deutschland auch erst­mal brav ab, bis wir gegen die ein­ge­führ­te Impfpflicht demon­strie­ren dürfen?
    Die Angst vor der Querdenkerecke, dem ver­schwöh­rungs­theo­re­ti­schen Coronadissidentendasein als brot­lo­ser Gesinnungsethiker , sitzt hof­fent­lich nicht zu tief.

  3. Faust. (der Gesinnungsethiker)
    Eine Tragödie.
    von
    Goethe.

    Der Tragödie
    Erster Theil.

    Nacht.

    Faust.
    Habe nun, ach! Philosophie,
    Juristerey und Medicin,
    Und lei­der auch Theologie!
    Durchaus stu­dirt, mit hei­ßem Bemühn.
    Da steh’ ich nun, ich armer Thor!
    Und bin so klug als wie zuvor;
    Heiße Magister, hei­ße Doctor gar,
    Und zie­he schon an die zehen Jahr,
    Herauf, her­ab und quer und krumm,
    Meine Schüler an der Nase herum –
    Und sehe, daß wir nichts wis­sen können!
    Das will mir schier das Herz verbrennen.
    Zwar bin ich gescheid­ter als alle die Laffen,
    Doctoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
    Mich pla­gen kei­ne Scrupel noch Zweifel,
    Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
    Dafür ist mir auch alle Freud’ entrissen,
    Bilde mir nicht ein was rechts zu wissen,
    Bilde mir nicht ein, ich könn­te was lehren,
    Die Menschen zu bes­sern und zu bekehren.
    Auch hab’ ich weder Gut noch Geld,
    Noch Ehr’ und Herrlichkeit der Welt.

    (Wortschöpfungen sind schon eine fei­ne Erfindung, Den ollen Goethe mal zitie­ren zu kön­nen, im Land der Dichter und Denker.)
    https://de.wikisource.org/wiki/Faust_-_Der_Trag%C3%B6die_erster_Teil

  4. So wich­tig Demos sind, so wich­tig ist auch, sie nicht in Gewalt aus­ar­ten zu las­sen. Ansonsten hät­ten die Verursacher der Spaltung/Apartheid vie­le Argumente gegen die Aufstände und wür­den sie auch mas­siv ein­set­zen, um das unre­flek­tier­te Stimmvolk auf ihrer Seite zu behal­ten. Es wür­den also noch mehr Leute den Maßnahmen von Maske immer und über­all tra­gen über Kontaktverbot bis wie­der­hol­ter Zwangsimpfung zustimmen.
    Und das ist genau das Gegenteil von dem, was wir errei­chen wollen!

    1. Die Gewalt geht vom Staate aus. Der Staat macht Läden dicht, der Staat ver­ur­sacht Massenarmut und droht mit Testungen und Zwangsimpfungen. Das ist schon Gewalt. Die Demonstrationen sind wei­test­ge­hend fried­lich, zumin­dest in Deutschland. Die Polizei rückt mit unver­hält­nis­mä­ßi­gen Mitteln an. Die Polizei macht sich einen schlan­ken Fuß, wenn es dar­um geht, Linksextreme und Islamisten, die es von Anfang an auf Gewalt abge­se­hen haben, in die Schranken zu wei­sen, aber fried­li­che "Querdenker"-Demos wer­den auf­ge­löst, es kom­men im November Wasserwerfer zum Einsatz. Begründung für die Auflösung der Demos: Man wür­de wegen der feh­len­den Abstände die Gesundheit gefähr­den, aber man durch­nässt die Leute im November. Zynischer geht's nicht.

      Gegengewalt ist die logi­sche Konsequenz. Angesichts der Umstände, muss man dank­bar sein, dass die Menschen immer noch so fried­lich sind.

      1. @Johannes Schumann: Fällt Ihnen auf, daß Ihre Argumentation zu Gewalt von "Linksextreme und Islamisten" sehr ähn­lich der in den Artikeln ver­wen­de­ten ist? Ansonsten stim­me ich weit­ge­hend zu.

  5. Radio Eriwan beant­wor­tet unse­re drän­gen­den Fragen zur Situation im Iran:

    Corona-Krise im Iran
    Zum Impfen nach Armenien
    Stand: 16.07.2021 04:43 Uhr
    Der Iran steckt mit­ten in der FÜNFTEN Welle der Pandemie – und weni­ger als drei Prozent der Iraner sind voll­stän­dig geimpft. Wer es sich lei­sten kann, sucht nach Alternativen im Nachbarland.
    Von Katharina Willinger, ARD nicht im Iran

    "Zwei Tage lang waren wir unter­wegs, bis wir in Eriwan ankamen."

    Prostitution ist ein Übel des Qualitätsjournalismus.

  6. Die Polizei wehrt sich nicht son­dern setzt die Interessen der Herrschenden Klasse durch. Wo blei­ben die Proteste in Deutschland!?

  7. "In der fran­zö­si­schen Hauptstadt Paris setz­te die Polizei Tränengas gegen die Demonstraanten ein." 

    Das Repressionsorgan des bür­ger­li­chen Klassenstaates wie immer in der Defensive, dies­mal zum Schutz der Gesundheit!

    Den Widerspruch zwi­schen dem Gebaren der Grünen auf euro­päi­scher und natio­na­ler Ebene ist ein­fach fantastisch.

  8. Sehr zu beach­ten ist die aus­gie­bi­ge Berichterstattung im deut­schen Staatsfunk. Informativ, neu­tral und inve­sti­ga­tiv über nichts.

  9. Sumpfungsbefürworter Trump, der Operation Warp Speed in den höch­sten Tönen gelobt hat, ist natür­lich schuld am Protest der Gegner der Zwangssumpfung.
    Brilliant.
    Und FJS hat indi­rekt den Atomausstieg eingefädelt.
    Man muss nur bissl um die Ecke denken. 😉

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