Lauterbach muß auf die Betrugsvorwürfe reagieren. Tut er das klug? Auf merkur.de ist am 12.3.23 zu lesen:
Ohne Thomas Kubo zu nennen, der mit seinen Recherchen den Stein ins Rollen gebracht hat, werden die Vorwürfe benannt, um dann ein äußerst dünnes KL-Statement zu zitieren. Eigentlich hätte er vier Professuren haben können und vermag sich ansonsten an nichts zu erinnern:
»Lauterbach bezieht exklusiv Stellung
Auf Anfrage sagte Lauterbach am Sonntagmittag nun Merkur.de von IPPEN.MEDIA: „Für eine Berufung sind nicht Drittmittel entscheidend, sondern die Qualifikationen. Nicht jedes geplante Drittmittelprojekt wird auch umgesetzt. Vier Professuren sind mir angeboten worden. Den Ruf nach Köln habe ich angenommen. Den konkreten Fall kann ich nicht mehr rekonstruieren“. Der Bericht der Welt ist nach aktuellem Kenntnisstand mit Vorsicht zu genießen. (Moritz Serif/Maximilian Kettenbach)«
Update: Inzwischen heißt es zum Schluß:
»Die Vorwürfe der Welt lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Ob sich die Anschuldigungen weiter erhärten, bleibt abzuwarten.«
Ach Leute, lasst Euch doch nicht so an der Nase herumführen. Corona geht weiter, auch ohne Lauterbach.
Was das aufhübschen von Lebensläufen betrifft, können wir auch auf Trampolinchen und Co. verweisen. Wenn blühende Phantasie als eine Qualifikation gilt, müsste ich als der Herr der Welt bezeichnet werden. Und Erinnerungslücken produziere ich nach dem Konsum von vier Liter Bier ganz locker aus dem Handgelenk. Warum bin ich also nicht wenigstens Staatssekretär? Das Leben ist ungerecht.
Ey, Kalle! Wie immer hapert es mit dem Sprachverständnis. Um Drittmittel geht es nicht, es geht um deine Angabe zur Rolle bei den Projekten. Kalle, leidest du an Morbus Scholz? Oder ist dies schlichter Hirnnebel.
Den Ruf nach Köln hast du angenommen? Den konntest du doch gar nicht annehmen, da du ihn mit deinen Sponsoren doch maßgeschneidert hast. Für Berufungen sind Qualifikationen entscheidend? Seit wann denn das? Seit gesponsorter Forschung und Lehre/ Leere gilt eher: Kontakte und Nützlichkeit für den Sponsor. Heute kommt die richtige Gesinnung dazu, derer es bedarf.
So, und nun singen wir gemeinsam das Lipobay- und Margarine-Lied, und alles wird wieder gut, Herr beurlaubter Professor für allerlei Dinge, mit Ausnahme von Gesundheit und Medizin.
Da kenne ich noch ein paar, die ähnliche Erinnerungslücken aufweisen. U.a. einer, der eine gewisse optische Ähnlichkeit mit Mr. Magoo aufweist. Scheint ja eine regelrechte Pandemie zu sein.
Da gibt's doch bestimmt was von Ratioph…nee, Lipob…ach was, Paxl…Mensch, Biohaz…ach, ich weiß es doch auch nicht.
Etwas OT, aber ich fand diesen Kommentar im Netz so schön, daß ich ihn nicht vorenthalten möchte :
"Ich hatte ja zunächst #Baerbock und #Habeck wegen der #NordstreamAnschläge in Verdacht. Aber sie kann nicht tauchen, weil sie hohl ist, und er käme nicht mehr hoch, weil er nicht ganz dicht ist. Bliebe nur noch #Scholz, aber der hätte unten vergessen, was er dort wollte."
Er kann ja schlecht sagen: Ich erinnere mich daran, dass ich ein Hochstapler und Betrüger bin – oder wie man sowas nennt.
Wie bei den getürkten Doktorarbeiten zahlreicher Politiker-Kollegen: Es wurde nach bestem Wissen und Gewissen getrickst, und außerdem ist es ja schon so lange her.
Jedenfalls scheint Lauterbach schon als "aufstrebender Wissenschaftler" nicht alles so wissenschaftlich genau genommen zu haben. Im Zweifelfall fehlt die Erinnerung, oder es gibt einen Wasserschaden.
Lauterbach hat keine Zeit sich mit Vorwürfen beschäftigen. Er arbeitet an einem neue Buchprojekt: "Erfolgreich bewerben in Wissenschaft und Politik." Untertitel: "Durchstarten zur Traumkarriere."
Wenn alle Stricke reißen, bekommt er einen Posten als Bewerbungstrainer im Jobcenter. Die Minderleister glauben noch, Erfolg beruhe auf ehrlicher Arbeit.
Der Schluß des Artikels hat sich übrigens inzwischen unwesentlich verändert. Was "mit Vorsicht zu genießen" war, "bleibt" jetzt "abzuwarten".
@Michael Sailer: Danke, habe es ergänzt.
Heutzutage werden viele Doktorarbeiten nicht mal mehr gelesen,das kam mal vor Gericht raus.Die Seiten klebten vom schneiden noch zusammen aber der Prof. hatte es angeblich gelesen.
In 100 Jahren ist D. ein Dreckloch.
Da fällt mir ein: Als ich Ende 1997 meine Magisterarbeit an meinen Professor schickte (der zufällig Herbert hieß und ein recht bekannter Schriftsteller war), fiel mir danach auf, daß in meinem Exemplar zehn Seiten doppelt eingebunden waren, die folglich in seinem fehlten. Ein paar Tage später rief er aus Südtirol an und teilte mir das mit. Ich bot an, die Seiten nachzuschicken, was er aber für Geldverschwendung hielt. Ich solle ihm die zehn Seiten doch bitte am Telephon vorlesen und sie ihm dann übergeben, wenn er in drei Monaten wieder in München sei. Es wurde ein ziemlich langes Gespräch, weil auf den zehn Seiten etliche Fußnoten waren, die er ebenfalls hören wollte. Und weil er zwar keine Korrekturen anzubringen hatte, wir aber über eine dieser Fußnoten in eine längere, sehr angeregte Diskussion gerieten.