Als Ergänzung zu Vivantes Berlin: "Landeseigener Klinikkonzern gefährdet PatientInnen" möchte ich den Blick lenken auf einen Beitrag, der hier vor mehr als zwei Jahren erschienen ist. Es ging damals um eine Preisverleihung an eine Geschäftsführerin von "Labor Berlin", jener Tochterfirma von Charité und Vivantes, die Tests zu ihren Hauptgeschäftsfeldern zählt und bei der Christian Drosten "Direktor Virologie" ist.
Der Preis wurde verliehen von "Health Capital Berlin Brandenburg". Dort gibt es einen Beirat als "strategisch-beratendes Gremium". Ihm gehört Peter Albiez von der Pfizer International Developed Markets an. Für die Bayer AG sitzt dort Christian Rommel, für Vivantes Johannes Danckert, für die Sana Kliniken AG Jens Schick, Stefan Schaller für Siemens Healthcare GmbH.
Als der Artikel 2020 geschrieben wurde, gab es noch zwei Mitglieder von Gewerkschaften, die heute nicht mehr aufgeführt werden, dafür aber zahlreiche weitere Personen aus Konzernen und Krankenkassen.
Lauterbach und Pharmavertreter im Innovationsbeirat
"Labor Berlin" wiederum hat einen Innovationsbeirat, der "gemeinsam mit der Geschäftsführung Strategien entwickelt". Zu seinen Mitgliedern gehören Dr. Peter Kaspar, Mitglied des Vorstands, Biomérieux S.A., A.D., Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandvorsitzender, Charité, Prof. Dr. Karl Lauterbach, hier noch aufgeführt als Mitglied des Bundestages, SPD, Dr. Thomas Schinecker, CEO, Roche Diagnostics, Enno Spillner, CFO, Evotec SE, Michael Weickert, Stellv. Direktor, Deutsche Apotheker- und Ärztebank EG.
Sucht man auf der Internetpräsenz des Unternehmens, findet man daneben nur noch:
Der amtierende Gesundheitsminister sitzt also in einem strategischen Gremium eines Unternehmens, zu dessen nicht unwesentlichen Aufgaben gehört, "nachhaltiges Wachstum" bei "wirtschaftlichen Laborleistungen" zu erzielen (s. hier).
Wie das Land Berlin vor Jahren Vivantes und die Charité mit ihren Tochterfirmen als Profitmaschinen aufgestellt hat, ist u.a. zu lesen in:
Wie wunderbar das funktionierte, steht u.a. hier:
Allerdings konnte der Berliner Senat auf der anderen Seite auch vorbildlich Verluste generieren:
Berliner Senat verplempert Dutzende Millionen für “Corona-Notfallklinik”
So ging es weiter:
Es gibt hier noch jede Menge weitere Beiträge zu Vivantes und "Labor Berlin". Einfach mal suchen.
Eine kurze Übersicht über Charité, Labor Berlin von Prof. Drosten und die Quandtsche Stiftung Charité, auch als PDF.
Nähere Infos u.a. in Drosten, Grimme-Preis und die Quandts.
Update: Eine Leserin hat es bemerkt, danke! In der Grafik war falsch vom "Quand-Clan" die Rede,
Danke für die Recherchen und die Erinnerung, lieber Artur!
(Das wird alles irgendwann einmal von Bedeutung sein. Und sei es 'nur' für HistorikerInnen.)
Sehr erhellend, vielen Dank.
PS
in
Eine kurze Übersicht …
zu ergänzen ein Buchstabe " t "
(von Quand-Clan finanziert)
(von Quandt-Clan finanziert)
@sapere aude: Huch! Danke, berichtigt.
Sie haben mal wieder vergessen die Rolle des Staates zu erwähnen die nämlich darin besteht die Profitinteressen dieser Verbrecher durchzusetzen. Wobei deren Produkte natürlich auch willkommene Unterdrückungswerkzeuge sind.
@EF: Haben Sie den ersten Satz gelesen?