Am 19.8. wir auf landkreis-bautzen.de ein "Öffentlicher Brief des Landrates an Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten" veröffentlicht. Autor ist Landrat Harig (CDU):
»An die Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel
An die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder/ Regierenden Bürgermeister
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrte Damen und Herren Ministerpräsidenten,
als Landrat des Landkreises Bautzen, Freistaat Sachsen, wende ich mich in großer Sorge an Sie. Neben anderen geht es mir insbesondere um die „Corona- Politik“ sowie um die Entwicklung der ländlichen Räume im Zusammenhang der Klimadiskussion.
Zum Thema Corona:
Die Pandemie stellte die Welt, und damit auch Deutschland, vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. Das Reagieren in den ersten beiden „Wellen“ war gesamtstaatlich erforderlich, da es insbesondere an geeigneten Medikamenten fehlte.
Mittlerweile sind Impfstoffe vorhanden und ein großer Teil der Bevölkerung hat von den breit angelegten Impfangeboten Gebrauch gemacht. Die am Beginn der Pandemie in Rede gebrachte „Herdenimmunität“ dürfte unter Einbeziehung der bisher Genesenen erreicht sein. Ein Indiz dafür ist der Umstand, dass die Zahl der klinischen Verläufe drastisch zurückgegangen ist.
Unabhängig der gegenwärtig diskutierten unscharfen Datenlage hinsichtlich der Impfquote ist allgemein anerkannt, dass ca. 85 Prozent der über 60- Jährigen vollimmunisiert sind. Das bedeutet, dass die sogenannten vulnerablen Gruppen nahezu durchgängig Schutz erfahren haben.Die Erklärungsmuster zur Begründung von Lockdown-Maßnahmen – auch für Ungeimpfte – sind somit weitestgehend hinfällig.
In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass schwere Verläufe bei Jüngeren, nicht vorerkrankten Menschen, einschließlich Kindern und Jugendlichen, eine absolute Ausnahme darstellen.
Unabhängig davon dreht sich die aktuelle Debatte weiterhin um dieses Thema und weitere mögliche Varianten. Schwerpunkt dabei ist die Impfbereitschaft der Menschen. Während einerseits eine generelle Impfpflicht ausgeschlossen wird, wird andererseits mit einer Kostenpflicht für Tests ab Oktober 2021 eine zusätzliche Spaltung der Gesellschaft betrieben.
Der Argumentation, dass die Impfbereiten mit ihren Steuern das Testen finanzieren, ist entgegenzuhalten, dass auch das Impfen mit den Steuermitteln aller, also auch der Ungeimpften finanziert wird.
Im Ergebnis werden die Impfkritischen in die Arme der politisch Extremen getrieben, was auch angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl höchstbedenklich ist.
Ich kann Sie nur bitten, angesichts der Datenlage Normalität und die Gewährleistung der Grundrechte zu ermöglichen. Zunehmend verschärft sich der Eindruck eines interessengelenkten Obrichkeitsstaates [sic], dem natürlich entgegengetreten werden muss.
Als Landrat verantworte ich selbst ein Gesundheitsamt. Aus vielen Abstimmungen mit der Staatsregierung, Ärzteverbänden etc. sind mir viele Zusammenhänge bestens bekannt und gegenwärtig. Auch und besonders deshalb müssen wir alles vermeiden, das besagte „Kind mit dem Bade“ auszuschütten…«
Es folgen Ausführungen zu sozialem Augenmaß bei der Klimapolitik.
"Ich kann Sie nur bitten, angesichts der Datenlage Normalität und die Gewährleistung der Grundrechte zu ermöglichen. Zunehmend verschärft sich der Eindruck eines interessengelenkten Obrichkeitsstaates…"
Das hat der Landrat gut erkannt und wirklich nett formuliert!
Leider wird er aber bei der deutschen Kaiserin auf wenig Verständnis stoßen.
Da nimmt sie sich noch eher die Österreichische Monarchie zum Vorbild, wo sich Wolfgang Mückstein (Die Grünen) so äußert: "Ich glaube, dass (wir) – vor einer zunehmend prekärer werdenden Lage im Herbst – über 1G reden müssen".
https://www.meinbezirk.at/c‑politik/mueckstein-1g-regel-ab-oktober-vorstellbar_a4827142
Na hoffentlich schickt die Obrichkeit nicht ihre Kettenhunde los um Herrn Landrat in seine Schranken zu weisen.
Aber schön geschrieben ist das, besonders gut gefällt mir die Formulierung von den Erklärungsmustern sowie das Argument, dass nicht nur die Tests sondern auch die Spritzen von der Allgemeinheit finanziert werden.
Schön. Ich lese die maximal mögliche Kritik die ein CDU-Landrat an der eigenen Partei und an der Coronapolitik zur Zeit üben darf, ohne das jemand sein Gesicht verliert, aus dem Text. Die Zeichen mehren sich …
Der Mann übersieht, dass die Damen und Herren von Pfizer dann nicht mehr spritzen dürften …
".Die Erklärungsmuster zur Begründung von Lockdown-Maßnahmen – auch für Ungeimpfte – sind somit weitestgehend hinfällig."
Hier muss es richtig heißen: ‑auch für Gesunde (Ungeimpfte)-
Ich bin gesund und habe nicht vor dies zu ändern. Vor allem nicht mit einer Spritze.
Jeder Landrat, in kreisfreien Städten jeder Oberbürgermeister, ist oberster Behördenchef seines Kreises/ seiner Stadt und kann jederzeit die Aufhebung der faschistischen Maßnahmen anordnen.
Siehe hierzu: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/todesfall-nach-impfung-kreis-euskirchen-100.html
Das traut sich nur keiner, weil verblödet oder verzagt.
Warum wohl hat die GröKaZ, neben ihrer gemütlichen Gauleiterrunde, die Bürgermeister zum Rapport antreten lassen?
@FS: Das Muster wird langsam erkennbar. Immer dann, wenn an irgendeiner Stelle Kritik aus dem Mainstream kommt, gibt es zwei Kommentatoren, die drauf hauen: Keiner traut sich was, alle sind blöd, der Faschismus marschiert. Ein netter Versuch, Ohnmacht und Resignation zu befördern?
@ aa
Seit über einem Jahr kommt Kritik an teils prominenter Stelle im Mainstream vor. Und?
Wie Sie darauf kommen, das als Sabotage zu werten, bleibt Ihr Geheimnis; dass sich keiner was traut und alle blöd sind, habe ich auch nie gesagt, das behaupten Sie nur. Es ist ein Versuch, die Dinge einzuordnen und nicht in Jubel auszubrechen, weil der nächste Sack Reis umgefallen ist. In den Jubel stimme ich ein, wenn der Sack Reis einen Domino-Effekt ausgelöst hat.
Für mich stand schon vor einem Jahr fest: Nie wieder CDU. Da hilft jetzt auch kein exponentielles Wachstum der CDU-Wahlplakate, die in der Stadt, in der ich lebe, an jedem zweiten Laternenmast hängen…
Der Bautzener Stadtführer Andreas Thronicker erinnerte gestern im ZDF ("Für&Wider") an ein Zitat aus einem DDR-Lesebuch:
MITTEL GEGEN DEN HOCHMUT DER GROSSEN
Viel Klagen hör' ich oft erheben
vom Hochmut, den der Große übt.
Der Großen Hochmut wird sich geben,
Wenn unsre Kriecherei sich gibt.
Gottfried August Bürger (* 31.12.1747, † 08.06.1794)
und zwei weitere seiner Merksätze möchte ich mit Dank an https://gutezitate.com/autor/gottfried-august-bürger hier anfügen:
„Die Geschichte der Menschheit ist voll von Beweisen, dass es nicht schwer ist, eine Wahrheit umzubringen. Eine gute Lüge ist unsterblich.“
und
„Wer nicht für Freiheit sterben kann, / der ist der Kette wert.“
– https://gutezitate.com/autor/gottfried-august‑b%C3%BCrger
Man könnte noch hinzufügen, dass mir die Impfungen anderer, die ich über meine Steuern mitfinanziere, nichts nützen (die Geimpften stecken sich weiterhin an und können mich infizieren), die Tests aber, wenn sie zuverlässig funktionierten, theoretisch auch die Allgemeinheit schützen würden …
Die Maske ist Bestandteil der psychologischen Kriegsführung der Regierung.
Sie ist das Symbol das allen anderen zeigt: "Ich glaube an die Corona-Panikmache"
Deshalb habe ich meine Maske beschriftet und nutze Sie als Wahlwerbung:
Ende Diktatur
x Die Basis
Damit sieht jeder das ich nicht zu den Irren gehöre.
"… Obrichkeitsstaates [sic], "
Obrichkeitsstaates = das is' sächsch un scheen, newar.