Erwartungsgemäß wurde nichts aus dem Versuch einiger versprengter Antifa-DarstellerInnen unter dem Motto "Zeigen wir den Querdenker:innen klar, dass sie sich in unserem Kiez nicht breit machen können!". Anstatt dem Aufruf zu folgen, Transparente aus den Fenstern zu hängen gegen "die 'Freie Linke' und ihren rechten Anhang" und allgemein "Querdenker:innen", gab es durchweg interessierte bis wohlwollende Reaktionen. Die Parole "Macht Lärm" wurde lediglich von ein paar IntifantInnen aufgegegriffen. Etwa, indem ein Redebeitrag zu den Corona-Profiten von Pharma- und IT-Konzernen beantwortet wurde mit Sprechchören "Halt' die Fresse". Hatten die Störkräfte schon in ihrem Aufruf auf jeglichen Antikapitalismus verzichtet, wurde an dieser Stelle überdeutlich, wessen Interessen sie auf jeden Fall nicht vertreten.
Auch sonst war der 1. Mai kein guter Tag für die Regierenden und den DGB, der meinte, sie als HauptrednerInnen engagieren zu müssen. Es war ja nicht nur das Giffei, das die Regierende Bürgermeisterin in Berlin traf, sondern der geballte Unmut über unsoziale Politik und Hochrüstung. In Düsseldorf fiel der Kanzler auf der DGB-Bühne völlig aus der Rolle und beschimpfte unter ohrenbetäubenden Pfiffen die Menschen, die seine Hochrüstung nicht für friedensfördernd halten. „Wedding bleibt kritische Zone. DGB hatte kein gutes Händchen mit RegierungsrednerInnen“ weiterlesen