Die Evolution des „Drosten-Tests“ zur Ein-Gen-PCR

Urhe­ber des Tests auf COVID-19 mit­tels Poly­me­ra­se-Ket­ten­re­ak­ti­on PCR ist Chris­ti­an Dros­ten, der Direk­tor des Viro­lo­gi­schen Insti­tuts der Ber­li­ner Cha­ri­té. Die bei­den ers­ten Test-Pro­to­kol­le, die im Janu­ar von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO ver­öf­fent­licht wur­den, hat er per­sön­lich geschrie­ben und ver­mut­lich war er auch an deren erstaun­lich schnel­ler Publi­ka­ti­on betei­ligt. [1] Der auf die­sen Pro­to­kol­len basie­ren­de Arti­kel in Euro­sur­veil­lan­ce, dem Publi­ka­ti­ons­or­gan der für Infek­ti­ons­krank­hei­ten in Euro­pa zustän­di­gem Behör­de ECDC, erschien kurz nach den WHO-Pro­to­kol­len in einem eben­so hohen Tem­po, das ver­mut­lich auf Dros­tens Inter­ven­ti­on als Mit­her­aus­ge­ber der Zeit­schrift zurück­zu­füh­ren ist. Die­ser Arti­kel ist so vol­ler metho­di­scher Feh­ler, dass eine Grup­pe von Wis­sen­schaft­lern for­dert, ihn kom­plett zurück­zu­zie­hen, denn: „Es ist unaus­weich­lich, dass die­ser Test eine enor­me Anzahl soge­nann­ter ‚Falsch-Posi­ti­ver‘ gene­rie­ren wird.“ [2] Dros­ten dage­gen sieht das erwar­tungs­ge­mäß völ­lig anders:

„Das Ergeb­nis einer Labor­tes­tung ist immer eine Dia­gno­se, nie ein rohes Test­ergeb­nis. Ganz beson­ders bei posi­ti­ven Test­ergeb­nis­sen wird immer durch einen Zusatz­test bestä­tigt (zusätz­li­che Gen­stel­le). Damit wird das Vor­kom­men von falsch posi­ti­ven Dia­gno­sen prak­tisch auf Null unter­bun­den.“ [3]

Sobald Men­schen ohne Sym­pto­me (aka Gesun­de) getes­tet wur­den, war die ers­te Behaup­tung der Dia­gno­se offen­sicht­lich obso­let. Weni­ger augen­fäl­lig ist bis jetzt, dass auch die zwei­te Behaup­tung mit dem Zusatz­test nicht stimmt – und Dros­ten weiß das, denn schließ­lich hat er selbst dabei mit­ge­wirkt, die Vor­ga­be für die nach­zu­wei­sen­den Gene von drei auf eines zu ver­rin­gern. Die drit­te Behaup­tung mit den falsch-posi­ti­ven „Dia­gno­sen“ war ohne­hin nie wahr.

Das Genom von SARS-CoV‑2

Das Virus hat ein Genom von etwa 30.000 Nukleo­ti­den und damit die Vor­la­ge für 10 Pro­te­ine. Von Belang in die­sem Zusam­men­hang sind fol­gen­de Gene und die dar­aus resul­tie­ren­den Proteine:

ORF1 => gro­ßes Poly­pro­te­in des Repli­ka­se-Kom­ple­xes, ein­schließ­lich des Enzyms RNA-abhän­gi­ge RNA-Poly­me­ra­se RdRp
S => spike pro­te­in = her­aus­ra­gen­der Teil der Virus­hül­le, mit dem der Kon­takt zur Wirts­zel­le her­ge­stellt wird
E => enve­lo­pe pro­te­in = Pro­te­in der Virushülle
N => nuce­lo­cap­sid pro­te­in = Nukleo­kap­sid-Pro­te­in, die Hül­le um das Genom [4]

Die gebräuch­li­che Real­time-PCR ver­viel­fäl­tigt Stel­len zwi­schen zwei Pri­mern (Grö­ße jeweils ca. 18–24 Nukleo­ti­de [5]), die an die Nukle­in­säu­re der zu unter­su­chen­den Pro­be bin­den, wenn sie genau zu ihr pas­sen. Das zwi­schen die­sen Pri­mer­paa­ren ent­ste­hen­de Ampli­kon von ca. 50–150 Nukleo­ti­den [5] ist ein Gen­ab­schnitt, der mil­li­ar­den­fach ampli­fi­ziert und dadurch nach­weis­bar wer­den kann. Von jedem Pri­mer­paar plus Ampli­kon kann also nur ein sehr klei­ner Teil des Genoms erfasst wer­den. Vor­aus­set­zung für einen nütz­li­chen Test ist ein sinn­vol­les Pri­mer­de­sign, was sowohl die Anzahl als auch die Lage der gesuch­ten Gen­ab­schnit­te auf dem Genom einschließt:

„Für eine bestä­ti­gen­de Dia­gno­se eines bestimm­ten Virus müs­sen min­des­tens 3 spe­zi­fi­sche Pri­mer­paa­re zum Nach­weis von 3 virus­spe­zi­fi­schen Genen ein­ge­setzt wer­den. Vor­zugs­wei­se soll­ten die­se Ziel­ge­ne mit größt­mög­li­chem Abstand im vira­len Genom lie­gen (ent­ge­gen­ge­setz­te Enden ein­ge­schlos­sen).“ [2]

Je mehr Gene erkannt wer­den, des­to grö­ßer ist die Wahr­schein­lich­keit, dass auch das Gesuch­te gefun­den wur­de. Wenn die­se erkann­ten Gene sich über das gesam­te Virus­ge­nom ver­tei­len, geht man von einem kom­plet­ten Virus aus, das die Vor­aus­set­zung für Akti­vi­tät ist.

13. Janu­ar: Test auf drei Gene

Auf der Web­site der WHO wird das ers­te PCR-Pro­to­koll ver­öf­fent­licht, in dem drei Pri­mer­paa­re für die Ampli­fi­ka­ti­on von Abschnit­ten auf drei Genen ein­ge­setzt wer­den: RdRp, E und N. [6]

Dazu schrei­ben die Wis­sen­schaft­ler, die den Wider­ruf des Euro­sur­veil­lan­ce-Arti­kels for­dern, der auf die­sem und dem fol­gen­den WHO-Pro­to­koll basiert:

„Obwohl in der Cor­man-Dros­ten-Arbeit 3 Pri­mer beschrie­ben wer­den, decken die­se Pri­mer nur etwa die Hälf­te des Virus­ge­noms ab. Dies ist ein wei­te­rer Fak­tor, der die Spe­zi­fi­tät für den Nach­weis von intak­ter COVID-19-Virus-RNA ver­rin­gert und die Quo­te der falsch posi­ti­ven Test­ergeb­nis­se erhöht.
Selbst wenn wir also in einer Pro­be drei posi­ti­ve Signa­le erhal­ten (d. h. die drei Pri­mer­paa­re erge­ben drei ver­schie­de­ne Ampli­fi­ka­ti­ons­pro­duk­te), beweist dies nicht das Vor­han­den­sein eines Virus. Ein bes­se­res Pri­mer­de­sign wür­de ter­mi­na­le Pri­mer an bei­den Enden des vira­len Genoms haben. Dies liegt dar­an, dass das gesam­te vira­le Genom abge­deckt wäre und drei posi­ti­ve Signa­le bes­ser zwi­schen einem voll­stän­di­gen (und damit poten­ti­ell infek­tiö­sen) Virus und frag­men­tier­ten vira­len Geno­men (ohne infek­tiö­se Potenz) unter­schei­den kön­nen. Um etwas Signi­fi­kan­tes über die Infek­tio­si­tät des Virus abzu­lei­ten, hät­te das Orf1-Gen, das für das essen­ti­el­le Repli­ka­se-Enzym der SARS-CoV-Viren kodiert, als Tar­get auf­ge­nom­men wer­den müs­sen […]. Die Posi­tio­nie­rung der Tar­gets in der Regi­on des vira­len Genoms, die am stärks­ten und varia­bels­ten tran­skri­biert wird, ist eine wei­te­re Schwä­che des Pro­to­kolls.“ [2]

Die Bezeich­nung „Cor­man-Dros­ten-Arbeit“ wur­de gewählt, da Vic­tor Cor­man sowohl bei den bei­den WHO-Pro­to­kol­len als auch beim Euro­sur­veil­lan­ce-Arti­kel der erst­ge­nann­te Autor ist. Cor­man ist Lei­ter der Arbeits­grup­pe Virus­dia­gnos­tik im Viro­lo­gi­schen Insti­tut der Cha­ri­té, dessen Direk­tor Dros­ten ist. [7] Bei­de gehö­ren zudem zur kom­mer­zi­el­len Labor Ber­lin – Cha­ri­té Vivan­tes GmbH: Dros­ten in sei­ner Funk­ti­on als Insti­tuts­di­rek­tor und Cor­man als Lei­ter der Spe­zi­el­len Virus­dia­gnos­tik. [8] Dieser Inter­es­sen­kon­flikt wur­de Euro­sur­veil­lan­ce nicht gemel­det. [2]

Wäh­rend der erst­ge­nann­te Autor eines Arti­kels übli­cher­wei­se der­je­ni­ge ist, der die meis­ten Arbei­ten durch­ge­führt hat – hier also Cor­man – wird der Ver­ant­wort­li­che als letz­ter genannt, das ist im Euro­sur­veil­lan­ce-Arti­kel Dros­ten, der auch die Kon­takt­per­son ist. Bei den bei­den WHO-Pro­to­kol­len ist die Autoren­rei­hung in Bezug auf Dros­ten etwas anders, aber er ist auch hier die Kon­takt­per­son und hat zudem dieses Pro­to­koll wie auch das fol­gen­de selbst geschrie­ben. [1] Jedes Kom­ma und jeder Feh­ler sind von ihm, es ist der „Dros­ten-Test“.

17. Janu­ar: Test auf zwei Gene

Vier Tage nach dem ers­ten Pro­to­koll wird eine neue Ver­si­on ver­öf­fent­licht [9], in der der Nach­weis des N‑Gens ohne Begrün­dung fehlt. Im PCR-Arbeits­ab­lauf sind wei­ter­hin das E‑Gen sowie zwei Stel­len des RdRp-Gens ent­hal­ten, womit der Abstand zwi­schen den Pri­mer­paa­ren bei­der Enden noch wei­ter ver­rin­gert wird. Wie­der wird der gro­be „Scree­ning-Test“ vor­an­ge­stellt und bei posi­ti­vem Ergeb­nis folgt der „Bestä­ti­gungs­test“. Im Work­flow Pro­to­col ist noch ein „Unter­schei­dungs­test“ ange­hängt, der für 2019-CoV (jetzt SARS-CoV‑2) spe­zi­fisch sein soll.

23. Janu­ar: Test auf zwei Gene

Als eine Melan­ge aus bei­den WHO-Pro­to­kol­len ent­stand ein Arti­kel, der in Rekord­tem­po bei Euro­sur­veil­lan­ce publi­ziert wird. [10] Die meis­ten Gra­phi­ken und Tabel­len sind zwar die aus dem ers­ten WHO-Pro­to­koll mit der Anlei­tung für die Tes­tung auf drei Gene ein­schließ­lich des N‑Gens, das aber im neu­en Pro­to­koll gestri­chen wur­de: „Für einen rou­ti­ne­mä­ßi­gen Arbeits­ab­lauf emp­feh­len wir den E‑Gen-Test als ers­ten Scree­ning-Test, gefolgt von einem Bestä­ti­gungs­test auf das RdRp-Gen.“ Dazu gab es die­se Begrün­dung: „Anzu­mer­ken ist, dass der Test auf das N‑Gen eben­falls gute Ergeb­nis­se lie­fer­te, aber nicht einer inten­si­ven wei­te­ren Vali­die­rung unter­zo­gen wur­de, da er etwas weni­ger emp­find­lich war.“ Auch die zwei­fa­che RdRp-Tes­tung wur­de modifiziert:

„Für einen rou­ti­ne­mä­ßi­gen Arbeits­ab­lauf emp­feh­len wir als ers­ten Schritt den E‑Gen-Test, gefolgt von einem Bestä­ti­gungs­test mit dem RdRp-Gen-Test. Die Anwen­dung des RdRp-Gen-Tests mit Zwei­farb­tech­no­lo­gie kann 2019-nCoV (bei­de Son­den posi­tiv) von SARS-CoV-RNA unter­schei­den, wenn letz­te­re als Posi­tiv­kon­trol­le ver­wen­det wird. Alter­na­tiv kön­nen sich Labo­re dafür ent­schei­den, den RdRp-Test nur mit der 2019-nCoV-spe­zi­fi­schen Son­de durch­zu­füh­ren.“ [10]

Dazu schrei­ben die Wis­sen­schaft­ler, die den Wider­ruf die­ses Arti­kels fordern:

„Dies war eine unglück­li­che Aus­las­sung, da es am bes­ten wäre, alle drei Gen-PCRs als Bestä­ti­gungs­tests zu ver­wen­den, und dies hät­te zu einem fast aus­rei­chen­den Pro­to­koll für ein Dia­gno­se­werk­zeugz­um Nach­weis von Virus-RNA geführt. […] (Nichts­des­to­trotz wür­de das Pro­to­koll immer noch hin­ter jeder ‚guten Labor­pra­xis‘ zurück­blei­ben, wenn man alle ande­ren Design-Feh­ler mit einbezieht).
So wie es aus­sieht, wird der N‑Gen-Test lei­der weder in der WHO-Emp­feh­lung [vom 17.1.] als obli­ga­to­ri­scher und ent­schei­den­der drit­ter Bestä­ti­gungs­schritt vor­ge­schla­gen, noch wird er im Cor­man-Dros­ten-Papier als wich­ti­ge optio­na­le Absi­che­rung ‚für einen Rou­ti­ne-Arbeits­ab­lauf‘ hervorgehoben […].
Infol­ge­des­sen wur­den in fast allen Test­ver­fah­ren welt­weit ledig­lich 2 Pri­mer-Tref­fer statt aller drei ver­wen­det. Die­ses Ver­säum­nis macht das gesam­te Test­pro­to­koll unbrauch­bar, wenn es dar­um geht, genaue Test­ergeb­nis­se zu lie­fern, die in einer lau­fen­den Pan­de­mie wirk­lich von Bedeu­tung sind.“ [2]

2. März: Test auf ein Gen

Der Jah­res­an­fang war für die­je­ni­gen, die an Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen rund um die PCR ver­die­nen, geschäf­tig. Olfert Landt ist der Inha­ber der Ber­li­ner Fir­ma TIB Mol­bi­ol und ent­wi­ckelt seit fast zwei Jahr­zehn­ten zusam­men mit Dros­ten PCR-Tests auf diver­se Viren. Er ist Mit­au­tor sowohl bei den WHO-Pro­to­kol­len als auch beim Euro­sur­veil­lan­ce-Arti­kel (direkt nach Cor­man), war laut Cha­ri­té „Von Beginn an“ in die Ent­wick­lung des Tests ein­ge­bun­den, und: „Die Zusam­men­ar­beit erfolgt auf bei­den Sei­ten aus­schließ­lich aus huma­ni­tä­ren Grün­den.“ [11] Die dar­aus ent­stan­de­nen Test­kits ver­treibt er gemein­sam mit dem Schwei­zer Phar­ma­rie­sen Roche, dem er noch län­ger ver­bun­den ist als Dros­ten. Im Febru­ar ver­an­stal­te­ten die bei­den Unter­neh­men Wer­be­ver­an­stal­tun­gen in West­afri­ka (Dakar) und Süd­afri­ka, um die Ber­li­ner Test­kits an die Afri­ka­ner zu brin­gen. [12] Und Dros­ten zeig­te sich erfreut über die rosi­gen Aus­sich­ten für das Labor Ber­lin, denn „unse­re Kas­sen­ärzt­li­che Bun­des­ver­ei­ni­gung hat schon im Janu­ar eine Abrech­nungs­zif­fer ein­ge­führt für die­sen Test und damit dafür gesorgt hat, dass die Labo­re damit Geld ver­die­nen.“ [13] Auch die WHO wur­de wie­der tätig.


Zum März­be­ginn erscheint eine neue Anlei­tung für Labors, in denen der Ein­satz von NAAT – das sind Tests auf der Basis von Nukle­in­säu­re-Ampli­fi­ka­ti­on, hier kon­kret die PCR – gere­gelt wird. [14] Zum einen gibt es die wenig anspruchs­vol­le „Labor­be­stä­ti­gung von Fäl­len durch NAAT in Gebie­ten, in denen kei­ne COVID-19-Virus­zir­ku­la­ti­on bekannt ist“:

„Ein posi­ti­ves NAAT-Ergeb­nis für min­des­tens zwei ver­schie­de­ne Tar­gets auf dem COVID-19-Virus­ge­nom, von denen min­des­tens ein Tar­get vor­zugs­wei­se spe­zi­fisch für das COVID-19-Virus unter Ver­wen­dung eines vali­dier­ten Tests ist (da der­zeit kei­ne ande­ren SARS-ähn­li­chen Coro­na­vi­ren in der mensch­li­chen Bevöl­ke­rung zir­ku­lie­ren, kann dar­über dis­ku­tiert wer­den, ob es spe­zi­fisch für COVID-19 oder SARS-ähn­li­che Coro­na­vi­ren sein muss); ODER
ein posi­ti­ves NAAT-Ergeb­nis für das Vor­han­den­sein von Beta­co­ro­na­vi­rus und COVID-19-Virus, das durch Sequen­zie­rung eines Teils oder des gesam­ten Genoms des Virus wei­ter iden­ti­fi­ziert wird, solan­ge das Sequenz­ziel grö­ßer oder anders ist als das Ampli­kon, das im ver­wen­de­ten NAAT-Test son­diert wur­de.“ [14]

Zum ande­ren ist ein noch ein­fa­cher zu erfül­len­der „Labor­be­stä­tig­ter Fall durch NAAT in Gebie­ten mit eta­blier­ter COVID-19-Viruszirkulation“:

„In Gebie­ten, in denen das COVID-19-Virus weit ver­brei­tet ist, könn­te ein ein­fa­che­rer Algo­rith­mus ange­wandt wer­den, bei dem z. B. das Scree­ning durch rRT-PCR eines ein­zi­gen Unter­schei­dungs­tar­gets als aus­rei­chend ange­se­hen wird.“ [14]

Die­ser Frei­brief für die Tes­tung auf nur ein Gen ist unter Mit­wir­kung meh­re­rer exter­ner Bera­ter ent­stan­den, zu denen auch Dros­ten gehör­te. Außer­dem waren dabei: die Nie­der­län­de­rin Mari­on Koop­mans und die Bri­tin Maria Zam­bon, bei­de Mit­au­torin­nen der bei­den WHO-Pro­to­kol­le und des Euro­sur­veil­lan­ce-Arti­kels. Zudem wirk­ten Leo Poon aus Hong­kong mit, ein Mit­ar­bei­ter von Malik Pei­ris, der eben­falls an den WHO-Pro­to­kol­len betei­ligt war und Mit­au­tor des Euro­sur­veil­lan­ce-Arti­kel ist, sowie Kat­rin Leit­mey­er vom ECDC, dem Her­aus­ge­ber von Euro­sur­veil­lan­ce und schließ­lich Geor­ge Gao von der für Infek­ti­ons­krank­hei­ten in Chi­na zustän­di­gen Behör­de (Chi­na CDC) und Vor­stands­mit­glied des Glo­bal Pre­pared­ness Moni­to­ring Board der WHO. Das ist eine Art Len­kungs­aus­schuss für die „Coro­na-Kri­se“, dem u.a. auch Antho­ny Fau­ci (ehe­ma­li­ger und zukünf­ti­ger US-Regie­rungs­be­ra­ter) sowie hoch­ran­gi­ge Ver­tre­ter des bri­ti­schen Well­co­me Trust und der US-ame­ri­ka­ni­schen Bill and Melin­da Gates Foun­da­ti­on ange­hö­ren. [15]

Die Ein-Gen-Pra­xis

Dass die Tes­tung auf nur ein Gen kei­ne aka­de­mi­sche Über­le­gung ohne kon­kre­te Fol­gen ist, zei­gen Bei­spie­le aus der Pra­xis. Offen­bar wur­de die­se Ver­ein­fa­chung zumin­dest in Deutsch­land schnell und anhal­tend durchgesetzt:

Labor Augs­burg MVZ GmbH im April 2020: „Geän­der­tes Befund­lay­out der SARS-CoV2 PCR-Ergebnisse […]
Falls die Pro­be mit dem Ver­fah­ren der Fa. Roche ana­ly­siert wur­de, haben wir die Mess­ergeb­nis­se für bei­de Ziel­se­quen­zen der PCR (ORF1- und E‑Gen) getrennt ange­ge­ben. Das ORF1-Gen ist dabei für SARS-CoV‑2 spe­zi­fisch, wäh­rend das E‑Gen auch in ande­ren Coro­na­vi­ren vor­kommt. Die Fäl­le, in denen nur das ORF-Gen ampli­fi­ziert wur­de, haben wir auch bis­her schon posi­tiv bewer­tet. Weni­ge Fäl­le mit iso­liert posi­ti­vem E‑Gen wur­den als frag­lich ein­ge­stuft […]. Unter Berück­sich­ti­gung der epi­de­mio­lo­gi­schen Situa­ti­on und der ins­ge­samt gestie­ge­nen Posi­ti­venra­te fol­gen wir ab sofort der WHO-Emp­feh­lung und geben ein Ergeb­nis bereits dann als „posi­tiv“ her­aus, wenn nur das E‑Gen ampli­fi­ziert wur­de. […] Ein Ergeb­nis ist posi­tiv, wenn min­des­tens eine der bei­den Ziel­se­quen­zen des SARS-CoV‑2 im Abstrich­ma­te­ri­al nach­ge­wie­sen wurde.
Falls die Pro­be mit Ver­fah­ren von rBio­ph­arm oder TibMol­bi­ol ana­ly­siert wur­de, haben wir bis­her getrenn­te Scree­ning- und Bestä­ti­gungs­tests durch­ge­führt. Ana­log zum oben beschrie­ben Vor­ge­hen beschrän­ken wir uns auf­grund des hohen posi­ti­ven Vor­her­sa­ge­werts bei stei­gen­der COVID-19-Prä­va­lenz auf den bis­he­ri­gen Scree­ning­test, der auf das E‑Gen zielt.“ [16]

Bio­sci­en­tia Health­ca­re GmbH im Juli 2020:Nach unse­ren Erfah­run­gen beur­tei­len wir daher auch den iso­lier­ten Nach­weis eines ein­zel­nen Gens je nach Spe­zi­fi­tät als posi­tiv für SARS-CoV‑2, emp­feh­len aber bei unkla­ren Fäl­len eine Kon­trol­le.“ [17]

Diver­se im August 2020:Vie­le Labo­re set­zen zum Nach­weis von SARS-CoV‑2 PCR-Ver­fah­ren ein, die nur das E‑Gen des Virus erken­nen. Die­se Tests sind kos­ten­güns­tig und zeich­nen sich durch eine hohe Sen­si­ti­vi­tät aus. Da das E‑Gen, wel­ches ledig­lich die Virus­hül­le codiert, aber nicht spe­zi­fisch für SARS-CoV‑2 ist, son­dern auch ande­re Coro­na­vi­ren (Sar­be­co­vi­ren) erkennt […], wur­den frü­her E‑Gen-posi­ti­ve Pro­ben mit einer 2. PCR unter­sucht, um sicher­zu­stel­len, dass es sich wirk­lich um SARS-CoV‑2 han­delt. Gesucht wur­de in der Bestä­ti­gungs-PCR nach spe­zi­fi­schen Genen, wie dem RdRP-Gen, dem S‑Gen oder dem ORF1-Gen. Als auf Emp­feh­lung der WHO für ende­mi­sche Gebie­te die Bestä­ti­gungs­tests ein­ge­stellt wur­den, erfolg­te ab April 2020 in vie­len klei­ne­ren Labo­ren ein PCR-Nach­weis von SARS-CoV‑2 nur noch über das E‑Gen.“ [18]

SYNLAB Medi­zi­ni­sches Ver­sor­gungs­zen­trum Ham­burg GmbH im Sep­tem­ber 2020: „Tes­ten Labo­re bei posi­ti­ven Ergeb­nis­sen tat­säch­lich immer dop­pelt? […] Kon­kret geant­wor­tet hat Syn­lab, ein Anbie­ter, der nach eige­nen Anga­ben aktu­ell bis zu 80.000 Tests pro Woche durch­führt. Syn­lab schreibt, dass stan­dard­mä­ßig nicht auf meh­re­re Gen­stel­len getes­tet wird. Auch wer­de nicht jedes posi­ti­ve Test­ergeb­nis mit einem Zusatz­test bestä­tigt.“ [3]

Man scheint sich unter groß­zü­gi­ger Aus­le­gung der ohne­hin groß­zü­gi­gen WHO-Vor­ga­ben viel­fach auf das E‑Gen fest­ge­legt zu haben – aus­ge­rech­net auf das Gen, das ursprüng­lich nur im gro­ben Scree­ing-Test ein­ge­setzt wer­den soll­te, um dann noch über­prüft zu wer­den. Da TIB Mol­bi­ol in die­sem Zusam­men­hang nament­lich genannt wird, sol­len deren Test­kits als Bei­spiel die­nen – die Fir­ma bie­tet näm­lich sogar zwei davon an. Zum einen gibt es das Test­kit auf das „SARS- und Wuhan-CoV E‑Gen“ aus dem Janu­ar, das auch auf „ande­re Fle­der­maus-asso­zi­ier­te SARS-ver­wand­te Viren (Sar­be­co­vi­ren)“ reagiert. Aller­dings ist die­ser Test nicht für die Pati­en­ten-Dia­gno­se zuge­las­sen, son­dern darf „nur für den For­schungs­ge­brauch“ (RUO) ver­wen­det wer­den. [19]

Dann gibt es ein Test­kit auf das „Sar­be­co­vi­rus-E-Gen“ mit CE-Kenn­zeich­nung aus dem Febru­ar, womit es für die Dia­gno­se für Pati­en­ten ver­wen­det wer­den darf. [20]

Da die dia­gnos­ti­sche Spe­zi­fi­tät bei­der Test­kits unklar ist, ist der Anteil falsch-posi­ti­ver Ergeb­nis­se bei ihrer Anwen­dung unbe­kannt. Wie hoch die­ser Anteil sein kann und wie sehr die Ergeb­nis­se nicht nur zwi­schen Her­stel­lern diver­gie­ren kön­nen, son­dern auch zwi­schen ein­zel­nen Char­gen des glei­chen Her­stel­lers, zeigt die fol­gen­de Tabel­le. Getes­tet wur­den beim Fried­rich-Löff­ler-Insti­tut (Bun­des­for­schungs­in­sti­tut für Tier­ge­sund­heit) Nega­tiv-Pro­ben ent­we­der aus mensch­li­chem Rachen­ab­strich, Abstri­che aus Nase oder Maul bei Rin­dern sowie Was­ser oder Puf­fer­lö­sung. Die Ergeb­nis­se vari­ie­ren zwi­schen 0% und 100% falsch-posi­ti­ven Ergeb­nis­sen (mei­ne Mar­kie­run­gen in der Tabel­le für Wer­te unter 100%). Als Ursa­che wur­den in die­sem Fall ver­un­rei­nig­te Pri­mer aus­ge­macht, die nur eine Mög­lich­keit für falsch-Posi­ti­ve dar­stel­len und „es erscheint zwin­gend erfor­der­lich, jede Char­gen von Reagen­zi­en vor dem Ein­satz in der Rou­ti­ne­dia­gnos­tik aus­gie­big zu tes­ten.“ [21] Und das ist nur eine von vie­len Ursa­chen für Kon­ta­mi­na­tio­nen bei der PCR mit dem Ergeb­nis falsch-posi­ti­ver Resultate.

Im bay­ri­schen Groß­la­bor MVZ, das schon im April 2020 die Reduk­ti­on auf ein Ziel­gen bekannt­ge­ge­ben hat­te (was mitt­ler­wei­le von der Web­site ent­fernt wur­de), könn­te etwas Ähn­li­ches pas­siert sein: „Dort hät­ten sich 58 von 60 posi­ti­ven Tests als falsch her­aus­ge­stellt. Die Geschäfts­füh­re­rin des Augs­bur­ger MVZ-Labors erklär­te die Feh­ler mit der Knapp­heit an Reagen­zi­en. Das Labor habe wegen des Lie­fer­aus­falls eines Her­stel­lers auf ein ande­res Nach­weis­mit­tel zurück­grei­fen müs­sen, das offen­bar nicht kom­pa­ti­bel gewe­sen sei.“ [22] Ja, mei!

Der „Stan­dard-Dia­gnos­tik­fall“ ist kein „wich­ti­ger Befund“

Was sagt nun der­je­ni­ge, der den Test ent­wi­ckelt, publi­ziert, modi­fi­ziert hat? In sei­nem Pod­cast beim NDR ging es im Mai um einen wis­sen­schaft­li­cher Arti­kel mit der Aus­sa­ge, das Virus sei in Frank­reich schon frü­her unter­wegs gewe­sen als bis­lang ange­nom­men. Dros­ten bemän­gel­te die feh­len­de Über­prü­fung des posi­ti­ven PCR-Ergebnisses:

„‚Ein PCR-Test, das muss man sich klar­ma­chen, ist erst mal als zwei­fel­haft zu betrach­ten, so lan­ge der nicht durch wei­te­re PCR-Tes­te, die das Virus in ande­ren Ziel­re­gio­nen des Genoms nach­wei­sen, bestä­tigt ist. Gera­de in so einem wich­ti­gen Befund, wenn das kein nor­ma­ler Rou­ti­ne­be­trieb ist im Labor, wo man ein­fach nur wis­sen will, das ist ein Stan­dard-Dia­gnos­tik­fall: Ist der jetzt posi­tiv oder nega­tiv? Da kann man schon mal sagen: PCR ist posi­tiv. Wir sehen den Pati­en­ten als infi­ziert an.‘
Korin­na Hen­nig: ‚Im nor­ma­len All­tag.‘
Chris­ti­an Dros­ten: ‚Rich­tig. Aber in einem Fall wie hier, wo man sagt, wir schrei­ben die Infek­ti­ons­ge­sche­hen die­ser Krank­heit um und sagen: In Wirk­lich­keit gab es das in Frank­reich und dann ja wahr­schein­lich auch über­all sonst auf der Welt schon einen Monat frü­her oder sogar noch län­ger. Und irgend­was ist da viel­leicht ver­schwie­gen oder nicht bemerkt wor­den. Wenn man so einen gewich­ti­gen Befund publi­zie­ren will, muss man den auch absi­chern. Dazu wür­de gehö­ren, zusätz­lich zu einer zwei­ten oder drit­ten Bestä­ti­gungs-PCR, auch das Virus zu sequen­zie­ren, also die gesam­te Genom­se­quenz des Virus zu bestim­men. Das kann man, wenn die PCRs posi­tiv wer­den. Das ist tech­nisch heut­zu­ta­ge sehr ein­fach.‘“ [13]

Für Dros­ten gibt es den „wich­ti­gen Befund“, und wenn man den als ehr­gei­zi­ger Wis­sen­schaft­ler „publi­zie­ren will“, dann „muss man den auch absi­chern“, was dadurch geschieht, „zusätz­lich zu einer zwei­ten oder drit­ten Bestä­ti­gungs-PCR, auch das Virus zu sequen­zie­ren“: drei­mal PCR plus Sequen­zie­rung, denn ein PCR-Test „ist erst mal als zwei­fel­haft zu betrach­ten, so lan­ge der nicht durch wei­te­re PCR-Tes­te, die das Virus in ande­ren Ziel­re­gio­nen des Genoms nach­wei­sen, bestä­tigt ist.“ Min­des­tens.

Und dann gibt es den „Rou­ti­ne­be­trieb“, näm­lich die Unter­su­chung von Men­schen, „wo man ein­fach nur wis­sen will, das ist ein Stan­dard-Dia­gnos­tik­fall: Ist der jetzt posi­tiv oder nega­tiv? Da kann man schon mal sagen: PCR ist posi­tiv.“ Für rea­le Men­schen reicht dann offen­bar auch eine ein­zi­ge PCR, so wie er es bei der WHO mit­be­schlos­sen hat – auch wenn die eigent­lich „als zwei­fel­haft zu betrach­ten“ ist, wie er sehr wohl weiß.

Rea­le Men­schen inter­es­sie­ren ihn ein­fach nicht, unse­ren Regie­rungs­be­ra­ter. Ent­spre­chend sind die Rat­schlä­ge. Und die Folgen.

Her­vor­he­bun­gen in blau von mir

[1] Der „Dros­ten-Test“: Wie alles anfing
https://​www​.coro​dok​.de/​d​e​r​-​d​r​o​s​t​e​n​-​t​e​st/

[2] Pie­ter Bor­ger et al.: Review report Cor­man-Dros­ten et al. Euro­sur­veil­lan­ce 2020 (27.11.2020)
https://​cor​man​d​ros​ten​re​view​.com/​r​e​p​o​rt/

[3] Falsch posi­ti­ve Ergeb­nis­se bei aus­ge­wei­te­ten Coro­na-Tests? (Ham­bur­ger Abend­baltt 2.9.2020)
https://​www​.abend​blatt​.de/​r​a​t​g​e​b​e​r​/​w​i​s​s​e​n​/​a​r​t​i​c​l​e​2​3​0​3​1​8​5​8​4​/​F​a​l​s​c​h​-​p​o​s​i​t​i​v​e​-​E​r​g​e​b​n​i​s​s​e​-​b​e​i​-​a​u​s​g​e​w​e​i​t​e​t​e​n​-​C​o​r​o​n​a​-​T​e​s​t​s​.​h​tml

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV‑2

[5] Real-time PCR hand­book (life tech­no­lo­gies / Ther­mo Fisher Scientific)
https://​www​.ther​mo​fi​sher​.com/​c​o​n​t​e​n​t​/​d​a​m​/​L​i​f​e​T​e​c​h​/​g​l​o​b​a​l​/​F​o​r​m​s​/​P​D​F​/​r​e​a​l​-​t​i​m​e​-​p​c​r​-​h​a​n​d​b​o​o​k​.​pdf

[6] Vic­tor Cor­man et al.: Dia­gno­stic detec­tion of Wuhan coro­na­vi­rus 2019 by real-time RT-PCR-Pro­to­col and preli­mi­na­ry eva­lua­ti­on as of Jan 13, 2020-
https://​www​.who​.int/​d​o​c​s​/​d​e​f​a​u​l​t​-​s​o​u​r​c​e​/​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​e​/​w​u​h​a​n​-​v​i​r​u​s​-​a​s​s​a​y​-​v​1​9​9​1​5​2​7​e​5​1​2​2​3​4​1​d​9​9​2​8​7​a​1​b​1​7​c​1​1​1​9​0​2​.​pdf

[7] https://​viro​lo​gie​-ccm​.cha​ri​te​.de/​u​e​b​e​r​_​d​a​s​_​i​n​s​t​i​t​u​t​/​t​e​am/

[8] https://​www​.labor​ber​lin​.com/​f​a​c​h​b​e​r​e​i​c​h​e​/​v​i​r​o​l​o​g​ie/

[9] Vic­tor Cor­man et al.: Dia­gno­stic detec­tion of 2019-nCoV by real-time RT-PCR-Pro­to­col and preli­mi­na­ry eva­lua­ti­on as of Jan 17, 2020-
https://www.who.int/docs/default-source/coronaviruse/protocol-v2‑1.pdf

[10] Vic­tor Cor­man et al.: Detec­tion of 2019 novel coro­na­vi­rus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR (Euro­sur­veil­lan­ce 23.1.2020)
https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560–7917.ES.2020.25.3.2000045

[11] Cha­ri­té räumt Begüns­ti­gung von TIB Mol­bi­ol von Olfert Landt ein
https://​www​.coro​dok​.de/​c​h​a​r​i​t​e​-​b​e​g​u​e​n​s​t​i​g​u​n​g​-​t​ib/

[12] Ent­wick­lungs­hil­fe für Test-Hersteller
https://​www​.coro​dok​.de/​e​n​t​w​i​c​k​l​u​n​g​s​h​i​l​f​e​-​t​e​s​t​-​h​e​r​s​t​e​l​l​er/

[13] https://​www​.ndr​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​i​n​f​o​/​c​o​r​o​n​a​s​k​r​i​p​t​1​7​4​.​pdf

[14] Labo­ra­to­ry test­ing for coro­na­vi­rus dise­a­se 2019 (COVID-19) in suspec­ted human cases. Inte­rim gui­dance 2 March 2020
https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/331329/WHO-COVID-19-laboratory-2020.4‑eng.pdf?sequence=1&isAllowed=y

[15] https://​apps​.who​.int/​g​p​m​b​/​b​o​a​r​d​.​h​tml

[16] Geän­der­tes Befund­lay­out der SARS-CoV2 PCR-Ergeb­nis­se (Labor Augs­burg MVZ GmbH 3.4.2020)
https://web.archive.org/web/20200509151946/https://labor-augsburg-mvz.de/de/aktuelles/geaendertes-befundlayout-der-sars-cov2-pcr-ergebnisse

[17] Was bedeu­ten die Begrif­fe Dual-Tar­get-PCR und Ct-Wert? (Bio­sci­en­tia Health­ca­re GmbH 15.7.2020)
https://​www​.bio​sci​en​tia​.de/​h​o​m​e​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​2​0​2​0​/​0​7​/​w​a​s​-​b​e​d​e​u​t​e​n​-​d​i​e​-​b​e​g​r​i​f​f​e​-​d​u​a​l​-​t​a​r​g​e​t​-​p​c​r​-​u​n​d​-​c​t​-​w​ert

[18] SARS-CoV‑2 / COVID-19 Teil 3 (bio­vis Dia­gnos­tik 08/2020)
https://​www​.bio​vis​-dia​gnos​tik​.eu/​w​p​-​c​o​n​t​e​n​t​/​u​p​l​o​a​d​s​/​B​i​o​v​i​s​_​S​A​R​S​-​C​o​V​-​2​_​T​e​i​l​3​_​D​E​.​pdf

[17] https://web.archive.org/web/20200327234500/https://www.roche-as.es/lm_pdf/MDx_53-0776_96_Wuhan-E-gene_V200111_09155368001.pdf

[19] https://www.roche-as.es/lm_pdf/MDx_50-0776–96_Sarbecovirus-E-gene_RV_V200204_09164952001_CE-IVD.pdf

[21] Kers­tin Wer­ni­cke et al.: Pit­falls in SARS-CoV‑2 PCR dia­gno­stic (Trans­boun­da­ry and Emer­ging Dise­a­ses Juni 2020)
https://​www​.rese​arch​ga​te​.net/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​/​3​4​2​1​7​4​2​4​2​_​P​i​t​f​a​l​l​s​_​i​n​_​S​A​R​S​-​C​o​V​-​2​_​P​C​R​_​d​i​a​g​n​o​s​t​ics

[22] Zei­tung – Pro­ble­me in Labor brin­gen fal­sche Coro­na-Test­ergeb­nis­se (Reu­ters 28.10.2020)
https://​de​.reu​ters​.com/​a​r​t​i​c​l​e​/​v​i​r​u​s​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​t​e​s​t​s​-​i​d​D​E​K​B​N​2​7​D​0MY

63 Antworten auf „Die Evolution des „Drosten-Tests“ zur Ein-Gen-PCR“

  1. Dan­ke für die­se aus­führ­li­che Zusam­men­stel­lung. Mir fällt mal wie­der die Kinn­la­de herunter …
    Wie kann es sein, dass immer noch so vie­le Men­schen Anhän­ger der „Coro­na-Kir­che“ sind?
    Wer nichts weiß, muss glauben.

  2. Ein Hin­weis dazu von mir auf das Labor­jour­nal mit einem Inter­view mit Olfert Landt.
    Zitat:
    Die ers­ten Kits ent­hiel­ten alle drei Pri­mer-Sys­te­me, die neu­en nur noch Pri­mer für das E‑Gen,
    den der Ansatz ist der sensitiviste

    Sie­he Sei­te 43
    http://​www​.labor​jour​nal​-archiv​.de/​e​p​a​p​e​r​/​L​J​_​2​0​_​0​4​/​43/

    -> Schluß­fol­ge­rung: Da pas­siert eini­ges mit Absicht!

  3. Schö­nes neu­es Jahr und Cha­peau für die wirk­lich erhel­len­de Arbeit! Wir dür­fen gespannt sein, wann Euro­sur­veil­lan­ce auf den Report von Bor­ger et al. ant­wor­tet. Gut Ding will Wei­le haben.
    Steht denn eigent­lich in einem posi­ti­ven Test­ergeb­nis, wel­ches Ver­fah­ren genau das Labor ange­wen­det hat?

    1. Mir liegt ein Test­ergeb­nis von jeman­dem vor. Ist vom Dezember.
      Dort steht sowohl auf wel­che Gene getes­tet wur­de, als auch der CT-Wert.
      Im vor­lie­gen­den Fall wur­de auf N und E‑Gen getes­tet mit CT-Wert 35.
      Immer­hin auf zwei Gene, aller­dings mit je 35 Zyklen.

      Ob das bei uns in der Gegend Stan­dard ist, weiß ich nicht. Das aus­wer­ten­de Labor liegt eini­ge hun­dert Kilo­me­ter ent­fernt vom Wohn­ort des Getesteten.

      Und ja, auf dem ein­sei­ti­gen Test­be­richt des Labors steht auch drauf, wel­ches Test­kit ver­wen­det wurde.

    2. Nein. Bzw. das genaue Test­ergeb­nis ver­bleibt offen­bar beim Labor. Beim Gesund­heits­amt kommt nur an dass der Test posi­tiv, oder eben nega­tiv, aus­ge­fal­len ist. Unlängst wur­de hier ein Ori­gi­nal­be­richt eines Labor veröffentlicht:
      – Her­stel­ler des Tests
      – E‑Gen
      – Zyklen­zahl 36
      Positiv
      Das heißt die Details kennt, was die Öffent­lich­keit angeht, nie­mand. Ob ande­re Coro­na­vi­ren gefun­den wor­den ist auch nicht klar. Der Test ist ja nicht vali­diert, nur „vali­diert“ und eine sys­te­ma­ti­sche Stu­die dar­über wel­che Coro­na­vi­ren in Deutsch­land ver­brei­tet sind gibt es nach mei­nem Wis­sen nicht. Das hier Beschrie­be­ne war schon im Mai bekannt und wird bis heu­te von Zeu­gen Coro­nas hef­tigst bestritten.
      Mit ande­ren Wor­ten: durch die Erhö­hung der Zahl der Tests kann das RKI jeder­zeit die poli­tisch benö­tig­ten Zah­len „her­stel­len“ lassen.
      Ein ein­fa­cher Zug wäre Tests nur auf das E‑Gen ein­fach zurück­zu­wei­sen. Geht aber nicht. Die Reich­wei­te haben wir nicht. Damit käme man nicht durch. Zwei­fel am Pfusch laut­stark und über­all zu säen ist die ein­zi­ge Mög­lich­keit die bleibt.

  4. Gran­dio­ser Arti­kel! Da stellt sich für mich als Laie die nai­ve Fra­ge: Schließt die Nicht-Spe­zi­fi­tät des E‑Gens mög­li­cher­wei­se auch Influ­en­za-Frag­men­te ein?

    1. E‑Gen heißt ganz ein­fach du hast irgendein
      Coro­na Virus.
      Kann auch ein Schnup­fen sein.
      Von Mai 2019
      https://virologyj.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12985-019‑1182‑0

      Das erklärt auch die unglaub­li­che Varia­bi­li­tät der Ver­läu­fe von nix mit posi­ti­vem Test zu Lun­gen­ent­zün­dung mit posi­ti­vem Test.
      https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​C​o​r​o​n​a​v​i​r​i​dae
      "Beim Men­schen sind sie­ben Arten von Coro­na­vi­ren als Erre­ger von leich­ten respi­ra­to­ri­schen Infek­tio­nen (Erkäl­tung / Grip­pa­ler Infekt) bis hin zum sog. Schwe­ren aku­ten Atem­wegs­syn­drom (SARS, Seve­re acu­te respi­ra­to­ry syn­dro­me) von Bedeutung. "

      Von 2006
      https://​pub​med​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​1​6​8​2​0​2​26/
      "The SARS-CoV geno­me is near­ly 30 kb in length and con­ta­ins 14 poten­ti­al open rea­ding frames (ORFs). Some of the­se ORFs encode for genes that are homo­log­ous to pro­te­ins found in all known coro­na­vi­ru­s­es, name­ly the repli­ca­se genes (ORFs 1a and 1b) and the four struc­tu­ral pro­te­ins: nucleo­cap­sid, spike, mem­bra­ne and enve­lo­pe, and the­se pro­te­ins are expec­ted to be essen­ti­al for the repli­ca­ti­on of the virus. The remai­ning eight ORFs encodes for acces­so­ry pro­te­ins, vary­ing in length from 39 to 274 ami­no acids, which are uni­que to SARS-CoV. "
      Über­set­zung: Die vier struk­tu­rel­len Pro­te­ine N, S, M und E ent­spre­chen Pro­te­inen, die in allen Coro­na­vi­ren vor­han­den sind.
      Das heißt, auch bei Tests auf N und E heißt das posi­ti­ve Ergeb­nis ein­fach: irgend­ein Coronavirus.

      Ja, es ist offen­sicht­li­cher Betrug. Nur: Wenn ich das so mal eben mit Goog­le her­aus­fin­de, dann wis­sen das sehr vie­le Leu­te. Min­des­tens jedes Labor, das nur auf das E‑Gen tes­tet. Eigent­lich jedes Gesund­heits­amt. Und das Robert-Koch-Insti­tut. Das heißt, da neh­men sich ganz vie­le Leu­te aus der Schusslinie.

    1. @Markus: Die­se Sta­tis­tik besagt, wie­vie­le Men­schen auf Inten­siv­bet­ten lie­gen, die posi­tiv getes­tet wur­den, nicht wor­an sie lei­den. Gut 20% der Inten­siv­bet­ten sind mit "Covid-19"-PatientInnen belegt. Was sagt das alles über die Qua­li­tät des PCR-Tests aus? Gar nichts.

      1. @aa
        Auf einer Inten­siv­sta­ti­on hat man genau im Blick, wor­an die Pati­en­ten lei­den. Das machen die Ärz­te nicht nur am PCR-Test fest. Die gucken natür­lich auch, ob die Sym­pto­me zu Covid19 passen.

          1. @Markaus Du soll­test dich mal mit dem Moer­ser Modell von Dr. Vos­haar aus­ein­an­der­set­zen. Statt der Todes­ra­te bei min­des­tens 50% der Intu­bier­ten hat sei­ne Behand­lungs­me­tho­de eine Todes­ra­te von 5,5%. Selbst Spahn weiß davon, da er in Moers war. Und die­se Behand­lungs­me­tho­de ist kei­ne, die auf der Inten­siv­sta­ti­on statt­fin­det. Hier wer­den nicht wie bei der Intu­ba­ti­on 5 Pfle­ge­kraef­te pro Pati­ent benoe­tigt. Ich fra­ge mich wirk­lich, war­um die Stan­dard­the­ra­pie immer noch Intu­ba­ti­on heißt, nach all­dem, was man bis­her an Erfah­rung haet­te sam­meln sol­len. Wenn man Boe­ses denkt, dann sieht es nach geziel­tem Tod­in­tu­bie­ren und aus oben genann­ten Gruen­den nach pro­vi­zier­tem Fach­kraef­te­man­gel aus. Ich moech­te aber nicht Boe­ses den­ken. Außer­dem gibt es viel­ver­spre­chen­de The­ra­pien mit Medi­ka­men­ten. Habe nun auch schon von ver­schie­de­nen Per­so­nen, die im kli­ni­schen Bereich tae­tig sind, gehoert, dass Intu­bie­ren ab einer Sau­er­stoff­saet­ti­gung von 90% zu frueh ist. Das wird bei Men­schen mit posi­ti­ven PCR Test jedoch laut the­ra­peu­ti­scher Richt­li­nie so gemacht. Warum?

    2. Doch, in die­ser Situa­ti­on sind die Pfusch-PCR-Tests ein Rie­sen­pro­blem. Man weiß eben nicht ob es ech­te CoV-2-Infek­tio­nen sind wenn nur das E‑Gen getes­tet wird. Bei einer­Zy­klen­zahl von 36 ist das Ergeb­nis eh wert­los resp. muss 2 Tage spä­ter wie­der­holt wer­den um ver­wend­bar zu sein.
      Wenn 30% der Tests falsch-posi­tiv sind dann sind schon mal 30% der Leu­te unnö­tig im Kran­ken­haus. Und bei den ande­ren ist ein Unter­schied ob die bei 12 Zyklen posi­tiv sind oder bei 22. Für die Dia­gno­se und für die Behandlung.
      Das, was für die poli­ti­sche Steue­rung so char­mant ist, beschä­digt die medi­zi­ni­sche Bear­bei­tung der Pro­blem­fäl­le massiv.
      Bei einer Nicht-CoV-2-Erkäl­tung haben die Leu­te ohne­hin erst mal nichts im Kran­ken­haus verloren.

      1. @gelegentlich
        Wegen einem posi­ti­ven PCR-Test allein kommt man nicht ins Kran­ken­haus und erst recht nicht auf die Intensivstation.

        1. Mar­kus, wie­so ver­plem­pern Sie hier eigent­lich ihre Zeit. Man hat Ihnen doch schon ein sehr lukra­ti­ves Ange­bot gemacht, soll­ten Sie tat­säch­lich Sars Cov 2 nach­wei­sen kön­nen. Na gut, 80.000 Euro sind für Sie viel­leicht nicht viel, aber Sie könn­ten es ja spenden..z.B an die der­zeit völ­lig ver­ges­se­nen und ver­hun­gern­den Men­schen in der drit­ten Welt!

        2. @Markus
          Gun­nar Jesch­ke kommt zu dem Schluss, dass Ihre Aus­sa­ge, die Bele­gung FOLGE den Test­zah­len, nicht kor­rekt ist.
          1. Für Deutsch­land bleibt die Bele­gung übers Jahr sta­bil, ledig­lich ersetzt Coro­na anschei­nend frü­he­re Dia­gno­sen. Woher wis­sen die frü­he­ren Krank­hei­ten, das sie nun für Covid Platz machen müssen?
          https://www.freitag.de/autoren/gunnar-jeschke/magischer-abfall-von-nicht-covid-erkrankungen‑1
          2. Für die Schweiz stellt er den erstaun­li­chen Umstand fest, dass der Anstieg gleich­zei­tig mit den Posi­tiv­tests erfolgt, also ohne Zeit­ver­zö­ge­rung. Was auch immer der Grund ist, es zeigt, dass die Tests kei­ne Pro­gno­se für den Bet­ten­be­darf ermöglichen.
          https://​www​.frei​tag​.de/​a​u​t​o​r​e​n​/​g​u​n​n​a​r​-​j​e​s​c​h​k​e​/​z​e​i​t​d​a​u​e​r​-​z​w​i​s​c​h​e​n​-​t​e​s​t​-​u​n​d​-​h​o​s​p​i​t​a​l​i​s​i​e​r​ung

          Haben Sie für bei­des eine Erklärung?

        3. @Markus
          „Wegen einem posi­ti­ven PCR-Test allein kommt man nicht ins Kran­ken­haus und erst recht nicht auf die Intensivstation.“
          Natür­lich nicht. Aber wenn einer posi­tiv getes­tet ist und bei Nicht­vor­lie­gen die­ser nöti­gen Details dazu steht ein Mensch mehr unnö­tig irgend­wo auf dem Gang. Vom sinn­los ver­geu­de­ten Ner­ven­schmalz abge­se­hen. Und von der veschwen­de­ten Zeit irgend­ei­nes Arz­tes abge­se­hen. Wie soll der die Dia­gno­se stel­len ohne die­se Ein­zel­hei­ten zu ken­nen? – Das ist ein ver­dammt hoher Preis den wir alle für die­se absicht­lich ein­ge­rich­te­te poli­tisch gewünsch­te Intrans­pa­renz zah­len müssen.

    3. Ach Mar­kus D.rosten wie­der hier. Schau­en Sie sich mal das Video von Paul Schrey­er auf You­Tube an..SIE wer­den ver­lie­ren Mar­kus oder doch Chris­ti­an oder Klausi?

    4. Schon mal was von Grip­pe-Sai­son gehört? Wo ist die Influ­en­za die­ses Jahr, die sonst immer die Inten­siv­sta­tio­nen füllt?

      1. Ganz ein­fach: Zuerst wird mal ein SARS-COV2 PCR-Test gemacht(möglichst dann ein E‑Gen Test)
        Dann sind sie ein COVID-19 Fall. Dia­gno­se für den Arzt abge­schlos­sen. Kei­ner schaut sie mehr genau an. Sie sind ja jetzt hoch­ge­fähr­lich und infek­ti­ös!. Der Arzt hat Angst vor ihnen! Auf Influ­en­za tes­tet dann kei­ner mehr!

  5. "Huma­ni­tä­re Grün­de" – das ist ver­rä­te­risch. Der Koso­vo­krieg, der ers­te Angriffs­krieg von Deutsch­land nach dem zwei­ten Welt­krieg, wur­de auch mit der Ver­hin­de­rung einer huma­ni­tä­ren Kata­stro­phe begründet.

  6. Herz­li­chen Dank an Illa für einen wei­te­ren, wich­ti­gen Bei­trag zur Corona-Chronologie! 

    Es freut mich, dass in dem Kon­text auch mal
    Geor­ge Gao erwähnt wird, der wohl kei­ne ganz unbe­deu­ten­de Rol­le bei dem Gan­zen spielt.

    Des­halb möch­te ich bei die­ser Gele­gen­heit kurz ergän­zend dar­auf hin­wei­sen, dass er nicht nur einer der Seni­or-Autoren der (mei­nes Wis­sens) ers­ten wis­sen­schaft­li­chen Publi­ka­ti­on zu "Sars-CoV‑2" ist (https://​www​.nejm​.org/​d​o​i​/​1​0​.​1​0​5​6​/​N​E​J​M​o​a​2​0​0​1​017), son­dern gleich­zei­tig über­all auf der Welt extrem gut ver­netzt zu sein scheint, wie man die­ser Kurz­bio­gra­fie ent­neh­men kann: https://​www​.ias​.cityu​.edu​.hk/​e​n​/​p​r​o​f​i​l​e​/​i​d​=43 .

    Auch er hat an Event 201 teil­ge­nom­men und auch bei ihm ist es wohl nicht ganz so leicht die Dis­ser­ta­ti­on ein­zu­se­hen – wobei die­se Annah­me bloß dar­auf basiert, dass sei­ne Dok­tor­ar­beit (bis­lang konn­te ich nur ein ein­zi­ges Exem­plar finden)
    sich zwar offi­zi­ell in der Rad­clif­fe Sci­ence Libra­ry (in Oxford) befin­det, aber archi­viert ("clo­sed stack") ist
    und nicht auf dem Biblio­theks­ge­län­de ("stored off­si­te") auf­be­wahrt wird. 

    (Sie­he hier: http://solo.bodleian.ox.ac.uk/primo-explore/fulldisplay?docid=oxfaleph015438678&context=L&vid=SOLO&lang=en_US&search_scope=LSCOP_ALL&adaptor=Local%20Search%20Engine&tab=local&query=any,contains,George%20Gao&facet=searchcreationdate,include,1600%7C,%7C1996&offset=0)

    1. Erstaun­lich. Gao ist ein Kol­le­ge von Wie­ler: er ist eben­falls Tier­me­di­zi­ner. Was die alles kön­nen … lear­ning by doing?

  7. @ Mar­kus: Fehl­an­reiz für die "Umeti­ket­tie­rung" von Grip­pe- Inten­siv­pa­ti­en­ten in Covi­d19- Patienten:
    100€ pro Tag +Pati­ent *Mehr­ein­nah­men* für die Klinik!

    Mit allen Mit­teln will man ver­hin­dern, dass die Wahr­heit doch noch raus­kommt! Sonst wür­de das gan­ze Kar­ten­haus zusam­men­kra­chen. Die Covidio­ten wür­den am Ende recht behal­ten; das wäre die bla­ma­ble Kata­stro­phe und das Ende der Regierung!
    Dar­um wur­de erst gar nicht erwo­gen, eine reprä­sen­ta­ti­ve Stu­die zu beauf­tra­gen ( – wie es Streek und wei­te­re Wis­sen­schaft­ler for­der­ten) oder Stu­di­en­ergeb­nis­se aus ande­ren Län­dern ein­flie­ßen zu lassen.
    Statt Bemü­hun­gen um mehr Evi­denz schießt man lie­ber mit immer noch grö­ße­ren Kano­nen (Lock­downs) auf Spat­zen. Sogar die WHO warnt jetzt vor wei­te­ren Lock­downs, da die gesund­heit­li­chen und wirt­schaft­li­chen Kol­la­te­ral­schä­den grö­ßer zu wer­den dro­hen, als die Schä­den durch das Virus selbst!
    Des­sen unge­rührt dif­fa­miert und zen­siert man unent­wegt sei­ne Kri­ti­ker und zau­bert wei­te­re kumu­la­ti­ve und abso­lu­te Panik­zah­len als "Tot­schlag-Argu­men­te" aus dem Hut.

  8. »Die Geschäfts­füh­re­rin des Augs­bur­ger MVZ-Labors erklär­te die Feh­ler mit der Knapp­heit an Reagen­zi­en. Das Labor habe wegen des Lie­fer­aus­falls eines Her­stel­lers auf ein ande­res Nach­weis­mit­tel zurück­grei­fen müs­sen, das offen­bar nicht kom­pa­ti­bel gewe­sen sei.«
    Ich fin­de, das soll­te jemand der sich aus­kennt zumin­dest mal auf Not­lü­ge über­prü­fen. Klingt irgend­wie verdächtig …

  9. Dan­ke, Illa!
    Es macht mich betrof­fen und traurig.
    Die betei­lig­ten Per­so­nen kom­pro­mit­tie­ren die Wis­sen­schaft und ver­höh­nen die flei­ßi­gen, ehr­li­chen deut­schen Bür­ge­rIn­nen und ihr Lebenswerk.
    Wel­cher ehr­li­che Medi­zi­ner an expo­nier­ter Stel­le sagt nun öffent­lich, dass die Test­e­r­ei schief­ge­lau­fen ist?

  10. Aus: Bio­vis SARS-CoV‑2 / COVID-19 Teil 3:
    In den letz­ten Mona­ten kam es immer wie­der zu Berich­ten, die Zwei­fel an der Spe­zi­fi­tät der SARS-CoV-2-PCR auf­kom­men lie­ßen . Es wur­den Per­so­nen posi­tiv auf das Virus getes­tet, ohne dass Sym­pto­me vor­la­gen. Durch ört­li­che Gesund­heits­äm­ter ange­reg­te Nach­tes­tun­gen erga­ben einen nega­ti­ven Befund. Wie kam die­se Dis­kre­panz zustan­de? Vie­le Labo­re set­zen zum Nach­weis von SARS-CoV‑2 PCR-Ver­fah­ren ein, die nur das E‑Gen des Virus erken­nen. Die­se Tests sind kos­ten­güns­tig und zeich­nen sich durch eine hohe Sen­si­ti­vi­tät aus. Da das E‑Gen, wel­ches ledig­lich die Virus­hül­le codiert, aber nicht spe­zi­fisch für SARS-CoV‑2 ist, son­dern auch ande­re Coro­na­vi­ren (Sar­be­co­vi­ren) erkennt , wur­den frü­her E‑Gen-posi­ti­ve Pro­ben mit einer 2. PCR unter­sucht, um sicher­zu­stel­len, dass es sich wirk­lich um SARS-CoV‑2 han­delt. Gesucht wur­de in der Bestä­ti­gungs-PCR nach spe­zi­fi­schen Genen, wie dem RdRP­Gen, dem S‑Gen oder dem ORF1-Gen. Als auf Emp­feh­lung der WHO für ende­mi­sche Gebie­te die Bestä­ti­gungs­tests ein­ge­stellt wur­den, erfolg­te ab April 2020 in vie­len klei­ne­ren Labo­ren ein PCR-Nach­weis von SARS-CoV‑2 nur noch über das E‑Gen.…

    Bei PCR-Tests ist es nicht nur wich­tig zu wis­sen, ob SARS-CoV‑2 nach­ge­wie­sen wer­den konn­te oder nicht, es ist auch wich­tig zu erfah­ren, wie vie­le Viren gefun­den wur­den. Auf­schluss dar­über gibt der soge­nann­te CT-Wert, die Zahl an Ampli­fi­ka­ti­ons­zy­klen, die erfor­der­lich ist, um das Virus nach­weis­bar zu machen. Bei Pati­en­ten mit einer sehr hohen Virus­last fin­den sich CT-Wer­te unter 20. Mitt­le­re CT-Wer­te von 25 las­sen auf das Vor­han­den­sein von etwa 100.000 Viren/ml schlie­ßen. Bei CT-Wer­ten von 30 sind es gera­de ein­mal 100. Lie­gen die CT-Wer­te über 33 oder 34 sind es weni­ger als 20 Viren/ml. Eine Anzucht der Erre­ger gelingt in die­sen Fäl­len kaum noch. Auf­grund der gerin­gen Virus­last, sind die Pati­en­ten daher nicht mehr infektiös…

    Das PCR-Ver­fah­ren ist ein sehr sen­si­ti­ves und wert­vol­les Instru­ment zum Nach­weis von SARS-CoV‑2, aller­dings nur dann, wenn die oben genann­ten Kri­te­ri­en tat­säch­lich Berück­sich­ti­gung fin­den. Im Herbst beginnt die Grip­pe­sai­son aufs Neue und damit die Zeit der respi­ra­to­ri­schen Erre­ger, wie u. a. Influ­en­za- und Coro­na-Viren . Mil­lio­nen Men­schen wer­den grip­pa­le Sym­pto­me zei­gen, vie­le von Ihnen wer­den sich auf SARS-CoV‑2 unter­su­chen las­sen aus Angst an COVID-19 zu erkran­ken. Allei­ne um die Angst nicht wei­ter zu schü­ren, erscheint es sinn­voll bei auf­tre­ten­den Sym­pto­men im Abstrich nicht nur nach SARS-CoV‑2, son­dern gleich­zei­tig nach ande­ren häu­fi­gen „Grip­pe­vi­ren“ zu suchen. In eher sel­te­nen Fäl­len wird die Ursa­che SARS-CoV‑2 sein.

  11. Vie­len Dank für die uner­müd­li­che Bericht­erstat­tung aller Betei­lig­ten. Ich hof­fe, die­ser Alb­traum hat bald ein Ende…
    Gibt es irgend­wo Infos, was aus der Stel­lung­nah­me der 22 Wis­sen­schaft­ler und der Euro­sur­veil­lan­ce gewor­den ist? Mei­ne letz­te Info ist, dass noch­mals geprüft wird und man bis zu einem abschlie­ßen­den Ergeb­nis von Kri­tik abse­hen soll.

  12. @Alle
    Seit Anfang Mai ver­su­che ich Fol­gen­des her­aus­zu­fin­den: die Stan­dard-Ent­schul­di­gung der Dros­ten-Leu­te und ihrer unzäh­li­gen bezahl­ten und unbe­zahl­ten Inter­net-Trol­le für die aus­schließ­li­che Ver­wen­dung des E‑Gens ist immer: das käme sonst nur bei sol­chen Coro­na-Viren vor die nicht den Men­schen infi­zie­ren könn­ten. Wenn die Dar­stel­lun­gen stim­men ist der Dros­ten-Test aber nur in höchs­ter Eile bei 297 Pati­en­ten der Cha­ri­te zwecks Vali­die­rung on the fly ver­wen­det wor­den. Für einen eili­gen ambu­lan­ten Anfang kann man viel­leicht damit leben.
    Weiß jemand ob irgend­je­mand unab­hän­gig von den gut ver­netz­ten Dros­ten-Leu­ten mal eine Unter­su­chung über das Vor­kom­men die­ses E‑Gens gemacht hat?
    (Ich fra­ge hier weil CoV‑2 nicht mein Beruf ist)

      1. @gelegentlich
        vom 1.Dezember 2019
        https://​www​.sprin​ger​me​di​zin​.de/​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​-​e​n​v​e​l​o​p​e​-​p​r​o​t​e​i​n​-​c​u​r​r​e​n​t​-​k​n​o​w​l​e​d​g​e​/​1​6​7​5​3​072
        "Coro­na­vi­ru­s­es (CoVs) pri­ma­ri­ly cau­se enzoo­tic infec­tions in birds and mammals but, in the last few deca­des, have shown to be capa­ble of infec­ting humans as well. The out­break of seve­re acu­te respi­ra­to­ry syn­dro­me (SARS) in 2003 and, more recent­ly, Midd­le-East respi­ra­to­ry syn­dro­me (MERS) has demons­tra­ted the letha­li­ty of CoVs when they cross the spe­ci­es bar­ri­er and infect humans. A rene­wed inte­rest in coro­na­vi­ral rese­arch has led to the dis­co­very of seve­ral novel human CoVs and sin­ce then much pro­gress has been made in under­stan­ding the CoV life cycle. The CoV enve­lo­pe (E) pro­te­in is a small, inte­gral mem­bra­ne pro­te­in invol­ved in seve­ral aspects of the virus’ life cycle, such as assem­bly, bud­ding, enve­lo­pe for­ma­ti­on, and patho­ge­ne­sis. Recent stu­dies have expan­ded on its struc­tu­ral motifs and topo­lo­gy, its func­tions as an ion-chan­nell­ing viro­po­rin, and its inter­ac­tions with both other CoV pro­te­ins and host cell proteins."
        Übersetzung:
        1. Coro­na-Viren kom­men vor allem bei Tie­ren vor, es hat sich aber in den letz­ten Jahr­zehn­ten erwie­sen, dass sie auch Men­schen infizieren.
        2. Erneu­tes Inter­es­se an Coro­na-Viren hat kürzlich
        meh­re­re neue Arten entdeckt
        3. Das E‑Protein ist in meh­re­ren Aspek­ten des Lebens­zy­klus von Coro­na­vi­ren involviert
        "Data shows that E is invol­ved in cri­ti­cal aspects of the viral life cycle and that CoVs lack­ing E make pro­mi­sing vac­ci­ne candidates. "
        Über­set­zung: E ist invol­viert in kri­ti­schen Aspek­ten des vira­len Lebens­zy­klus und Coro­na-Viren ohne E‑protein sind viel­ver­spre­chen­de Impfkandidaten

      2. Herz­li­chen Dank! Und sie­he da:
        „ Kri­tisch ist das Pri­mer-Set für das E‑Gen, das kei­nen ein­zi­gen Mis­match auf­weist.“ Der Satz bezieht sich auf den Dros­ten-Test. Bevor ich jetzt „Blatt­schuss!“ rufe wäre es hübsch wenn @Illa da mal drauf gucken könn­te. – Wo das E‑Gen aber bei Coro­na-Viren vor­kommt weiß man damit immer noch nicht.
        Mei­ne Jäger­na­se sagt mir dass man mit Absicht, nicht aus Zeit­not, einen mög­lichst fle­xi­bel aus­deut­ba­ren Test machen woll­te des­sen Ergeb­nis man, solan­ge man die Kom­mu­ni­ka­ti­on mono­po­li­sie­ren kann wie das ja tat­säch­lich der Fall ist, zum tages­ak­tu­el­len poli­ti­schen Fine­tu­ning ver­wen­den kann. Das ist aber bis­her nur eine Ver­mu­tung. – Nach dem Mot­to: wenn ich höhe­re Zah­len brau­che ein­fach mehr tes­ten! Wie man das ja auch gemacht hat­te. Sozu­sa­gen ein „Halb-Fake“ mit Performanzkontrolle.
        Wie man, hier wirk­lich OT, beim Auf­spü­ren von Fakes der Medi­en auch vor­ge­hen kann habe ich hier gezeigt. Zu mei­ner Über­ra­schung: Trump war ober­fläch­lich und „doof“, aber er hat nicht gelogen.

        1. @gelegentlich
          Dafür müs­sen Sie ver­mut­lich die Cor­man­D­ros­ten Ver­öf­fent­li­chung auf Euro­Sur­veil­lan­ce selbst scree­nen, so lan­ge sie dort noch ist.
          Inter­es­sant fand ich hin­ge­gen die­se Aus­sa­gen zur treff­si­che­ren Ermitt­lung einer infek­tiö­sen "Infek­ti­on" – dar­an erkennt man das eigent­li­che Pro­blem noch besser.
          "Zusam­men­fas­send waren die Pro­ben nur bis zu einer bestimm­ten Virus­kon­zen­tra­ti­on (Ct-Wert <24) und höchs­tens bis zu sie­ben Tage nach Sym­ptom­be­ginn infek­ti­ös. Die­se Infor­ma­tio­nen kön­nen über das PCR-Ergeb­nis der Pati­en­ten hin­aus her­an­ge­zo­gen wer­den, wenn es dar­um geht, kli­ni­sche oder öffent­li­che gesund­heits­po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen zur Trans­mis­si­ons­kon­trol­le zu treffen."
          https://​dgn​.org/​n​e​u​r​o​n​e​w​s​/​j​o​u​r​n​a​l​_​c​l​u​b​/​v​o​r​h​e​r​s​a​g​e​-​d​e​r​-​i​n​f​e​k​t​i​o​s​i​t​a​e​t​-​v​o​n​-​s​a​r​s​-​c​o​v​-​2​-​b​e​i​-​p​o​s​i​t​i​v​e​r​-​p​cr/

        2. Ja, je weni­ger Mis­mat­ches, des­to mehr Kreuz­re­ak­tio­nen sind mög­lich (genaue­res weiß ich auch nicht) und der "Dros­ten-Test" ist ins­ge­samt auf die Gene­rie­rung von Posi­ti­ven aus­ge­legt. Ich glau­be auch, dass das aus Absicht geschieht, das sind zu vie­le Ein­zel­pun­ke, die alle in die­sel­be Rich­tung wei­sen. Einer mei­ner Gedan­ken dabei ist, dass es nicht wie­der die­sel­ben Pro­ble­me geben soll­te wie bei SARS 2003, als wegen auf­fal­lend weni­ger test­po­si­ti­ver Kran­ker sogar das Virus als Ursa­che öffent­lich bezwei­felt wur­de. Ande­re Gedan­ken gehen in die Rich­tung, die Sie beschrei­ben, es gibt eini­ge Pro­fi­teu­re in Wirt­schaft (u.a. wie soll­te man sonst eine sol­che Umver­tei­lung schaf­fen?) und Poli­tik (u.a. wie wür­de man uns sonst so gefü­gig bekommen?).

  13. Ich gehe dann mal davon aus das der Test – von den gan­zen falsch posi­ti­ven mal abge­se­hen – dann auch auf das Huma­ne Coro­na­vi­rus NL63 anspringt, wel­ches schon seit 2004 bekannt ist und zufäl­li­ger­wei­se auch den ACE2-Rezep­tor zum ein­drin­gen nutzt?

    Oder hat das ein ande­res E‑Gen ?

    Kann das zufäl­lig jemand beantworten?

    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​H​u​m​a​n​e​s​_​C​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​_​N​L63

  14. War­um auch immer. Hr. Land ist offen­sicht­lich in sei­ner Haut dann doch nicht mehr ganz wohl und sagt doch glatt vor Wein­hach­ten,, die PCR-Test hät­ten eben eine fals-posi­ti­ve-Rate von 50%. Upp­sa­la, haben sich die bei­den nun zer­strit­ten, nach­dem der eine eine Abmah­nung im Dez. bekom­men hat? Die nun ans Gericht gehen wird, weil er den gefor­der­ten Scha­den­er­satz nicht bereit ist zu zah­len? Hoo­p­la, das brö­ckelt schon an vie­len Stel­len. https://​www​.nord​ku​rier​.de/​p​o​l​i​t​i​k​-​u​n​d​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​d​i​e​-​h​a​e​l​f​t​e​-​a​l​l​e​r​-​c​o​r​o​n​a​-​p​o​s​i​t​i​v​e​n​-​i​s​t​-​n​i​c​h​t​-​a​n​s​t​e​c​k​e​n​d​-​2​2​4​1​8​2​7​2​1​2​.​h​tml

    1. @Aluhut-Brigitte
      Ich habe mir das Video ange­se­hen. Dort wird – neben den mitt­ler­wei­le bekann­ten 45 Zyklen, die die "Dia­gno­se" in den Bereich des Kaf­fee­satz­le­sens ver­schie­ben, vor allem auf die lau­si­ge Qua­li­tät der Pri­mer beim Dros­ten-Test ein­ge­gan­gen ‑und wes­halb sie "lau­sig" sind – ca. ab: Min 23. Das als Emp­feh­lung für Leu­te mit ent­spre­chen­dem Back­ground, sich Ihr ver­link­tes Video anzusehen.
      Storz&gelegentlich dürf­ten es noch bes­ser ver­ste­hen als ich, der es nur in den wesent­li­chen Grund­zü­gen nach­voll­zie­hen, nicht aber aus eige­nen Kennt­nis­sen beur­tei­len kann.

  15. Eines ver­ste­he ich nicht:

    in dem "Ampli­kon" ("50–150 Nukleo­ti­de") kann doch ste­hen, was will. Tat­säch­lich über­prüft wird doch nur der Teil­strang, der zu den Pri­mern passt: also zwei­mal 18–24 Nukleo­ti­de, also 36–48 Nukleo­ti­de. Fas­sen wir das mal als zwei Wör­ter auf, so prüft man in einem Kon­glo­me­rat von Mil­li­ar­den Wör­tern (der Pro­be) das Vor­han­den­sein von zwei "Wör­tern" (Nukleo­id-Sequenz) in einem "Satz" (Gen­bruch­stück).

    Also ein 48-Nukleo­tid-Wort in einer wil­den Mischung von Mil­li­ar­den "Wör­tern" von Mil­lio­ne oder sogar Mil­li­ar­den Sät­zen (in der Pro­be sind ja von Zell­be­stand­tei­len ver­schie­dens­ter Zell­arten über Bak­te­ri­en, Pep­ti­den, Mizel­len, Orga­nel­len, Viren alles vor­han­den und zwar in auf­ge­bro­che­ner Form (die Pro­be wird ja wohl vor­her aufgeschlossen).

    Also ers­tens mal kön­nen doch die­se zwei kur­zen Wör­ter ein­fach zufäl­lig vor­kom­men (wie die Affen auf den Schreib­ma­schie­nen auch zufäl­lig rich­ti­ge Wor­te tip­pen) und was das Ampli­kon eigetn­lich für einen Sinn haben soll, ist mir jetzt erst ein­mal völ­lig schlei­er­haft. Außer, dass man es viel­leicht als "pure Mas­se" braucht weil die Pri­mer für die Ver­viel­fäl­ti­gung "zu leicht" sind.

    Tat­sa­che ist doch wohl: das Ampli­kon muss über­haupt nicht mit der zu tes­ten­den Gen­se­quenz über­ein­stim­men – nur die Pri­mer-Sequen­zen müs­sen übereinstimmen.

    ver­ste­he ich das falsch?

    1. und noch wei­ter: es wird gesagt, dass das Ampli­kon 50–150 Nukleo­ti­de lang sei. Das kann aber nur für das gesuch­te Gen aus­ge­sagt wer­den. Bei den "gefun­de­nen Gen" ist aber nur eiens gewiss: es kön­nen die zwei Pri­mer ando­cken. In wel­chem Abstand liegt aber durch nichts fest.

      Bei­spiel: die zwei Wor­te "Rheim­dampf­schiff­ka­pi­tän" und "Brot­er­werbs­me­tho­de" wer­den sicher­lich in nicht ganz vie­len, aber doch eini­gen Tex­ten vor­kom­men (nicht auf das Inter­net beschränkt). Bei­de Wor­te wer­den auch zusam­men bei­de in ein­zel­nen Tex­ten vor­kom­men. Einer davon ist die­ser Text hier.

      Hier kom­men sie im Abstand von 1 Wort bzw. 3 Buch­sta­ben und zwei Leer­zei­chen vor.

      Wenn man nun nach der PCR-Metho­de Tex­te auf das Vor­kom­men die­ser Wor­te ("Pri­mer") prüft, sehe ich nicht, wie man gleich­zei­tig auch auf den Abstand zwi­schen die­sen bei­den Wor­ten prü­fen wür­de: es wird immer die Sequenz "Pri­mer + Ampli­kon" ver­viel­fäl­tigt, egal was das Ampli­kon ist, wie lan­ge es ist, wie vie­le Buch­sta­ben es hat, und wel­che Buch­sta­ben es hat. Falsch?

      Mir geht es ganz ein­fach dabei um die Fra­ge, wel­cher Anteil des gesuch­ten Genoms wirk­lich geprüft wird. Und ich mei­ne: nur genau die Tei­le, die mit den bei­den Pri­mern iden­tisch sind. Mehr nicht.

      Und das ist nun mal nicht viel maxi­mal 48 Nukleo­ti­de von 30.000?

      In wie­vie­len ande­ren Gen­se­quen­zen wer­den auch die­se 48 Nukleo­ti­de in der rich­ti­gen Rei­hen­fol­ge vor­kom­men? (Und es gibt auch Gen­se­quen­zen mit deut­lich mehr als 30.000 Nukleotiden!)

      1. Das ver­ste­he ich auch so und dafür wäre eine Sequen­zie­rung des Ampli­kons wich­tig, was mach­bar ist und Dros­ten für wis­sen­schaft­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen auch für not­wen­dig hält (Zitat am Schluß). Dann könn­te man sehen, ob nicht nur die Pri­mer, son­dern auch das Ampli­kon zum gesuch­ten Virus paßt – oder eben nicht.

        Auch als Grö­ße des Ampli­kons wird das ange­ge­ben, was man sucht. Ob man das gefun­den hat, könn­te über­prüft wer­den. Aber da sich ja alle so sicher sind mit SARS-CoV‑2 …

        Bei der Pro­be­nah­me kommt ja ein Gemisch mensch­li­cher, bak­te­ri­el­ler, evtl. myko­ti­scher und vira­ler DNA und RNA zusam­men. Dann wird die DNA ent­fernt, laut einem Her­stel­ler von PCR-Reagen­zi­en ist Voll­stän­dig­keit aber "wahr­schein­lich unmög­lich". Dann wird die RNA in DNA umge­schrie­ben, um die PCR durch­füh­ren zu können.
        Die PCR-Pro­be wird immer noch ein Sam­mel­su­ri­um mensch­li­cher, bak­te­ri­el­ler, evtl. myko­ti­scher und vira­ler DNA und RNA ent­hal­ten und da bei der PCR eine win­zi­ge Men­ge für eine Reak­ti­on aus­reicht, muß es kei­ne gro­ße Ver­un­rei­ni­gung sein.

        Da gibt es wohl so dies und das, wozu die Pri­mer pas­sen könn­ten und was dazwi­schen pas­siert, weiß man nicht, solan­ge man es nicht prüft.

        Ins­ge­samt soll­te man aber die Labo­re nicht ver­ges­sen: Kreuz­kon­ta­mi­na­ti­on zwi­schen Pro­ben, Kon­ta­mi­na­ti­on von Labor­ge­rä­ten, Über­tra­gungs­kon­ta­mi­na­ti­on von Ampli­kons und Pri­mern aus vor­he­ri­gen PCRs … Unter die­sen extre­men Bedin­gun­gen sind Feh­ler dort unvermeidlich.

  16. "Wenn die­se erkann­ten Gene sich über das gesam­te Virus­ge­nom ver­tei­len, geht man von einem kom­plet­ten Virus aus, das die Vor­aus­set­zung für Akti­vi­tät ist."

    Die­se Annah­me ist doch erkenn­bar falsch: ein Virus ist mehr als nur sein Genom. Ohne Virus­hül­le zB ist das nix.

  17. @Albrecht Storz
    „Also ein 48-Nukleo­tid-Wort in einer wil­den Mischung von Mil­li­ar­den "Wör­tern" von Mil­lio­ne oder sogar Mil­li­ar­den Sätze.."
    Ja. Neh­men wir an in CoV‑2 sei die Phra­se „Albrechtx­Stor­zx“ ent­hal­ten, und nur in CoV‑2, nicht in Coro­na-sonst­was. Da zuwe­ni­ge Gen­ab­schnit­te in der Pro­be sind müs­sen die erst ver­mehrt, ampli­fi­iert wer­den. Sonst gibt es nicht die erkenn­ba­re Farb­re­ak­ti­on wenn die Such­ma­schi­ne „„Albrechtx­Stor­zx“ gefun­den hat.
    Falls aber die Phra­se „Albrechtx­Stor­zx“ auch bei ande­ren Coro­na-Viren vor­kä­me wür­de der Test als CoV-2-Nach­weis nichts tau­gen. Oder falls nur auf die Phra­sen „Albrecht“ und/oder „Storz“ eine Farb­re­ak­ti­on sich ergäbe.
    @Ingrid
    Was Landt hier meint ist das Pro­blem der nicht kom­mu­ni­zier­ten Zyklen­zahl. Das Pro­blem ob die­ser wirk­lich nur CoV‑2 anzeigt ist ein ande­res. Dafür müß­te man wirk­lich sys­te­ma­tisch die Ver­brei­tung des E‑Gens unter­sucht haben.

    1. An der Stel­le habe ich ein­deu­tig zu flapp­sig for­mu­liert: natür­lich wird auf zwei Wör­ter getes­tet – aber eben nicht auf das, was dazwi­schen steht.

      Hier im Zusam­men­hang macht das einen Unter­schied von 50–150 Buch­sta­ben aus, also Prü­fung auf maxi­mal 48 statt auf maxi­mal fast 200 "Buch­sta­ben".

  18. "Ein Ergeb­nis ist posi­tiv, wenn min­des­tens eine der bei­den Ziel­se­quen­zen des SARS-CoV‑2 im Abstrich­ma­te­ri­al nach­ge­wie­sen wurde."

    Das ist ein völ­lig dra­ma­ti­scher Schirtt:

    aus der UND-Bedi­nung mache eine ODER-Bedin­gung. Es ist doch offen­sicht­lich, dass damit die Zahl der "Fäl­le" sich ver­viel­fa­chen muss.

    Ich ärge­re mich ja viel weni­ger öfter wenn ich sage "Ich ärge­re mich, wenn es reg­net UND es kalt ist" wie wenn ich sage "Ich ärge­re mich wenn es reg­net ODER wenn es kalt ist".

  19. Eine äußerst wert­vol­le Ana­ly­se nach mei­nem Ermes­sen die auf der Arbeit von Illa hier aufbaut: 

    https://​www​.ach​gut​.com/​a​r​t​i​k​e​l​/​p​r​o​f​e​s​s​o​r​_​d​r​o​s​t​e​n​s​_​i​n​_​d​e​r​_​p​c​r​_​t​e​s​t​_​z​w​i​c​k​m​u​e​hle

    Etwas irri­tie­rend zum Autor: “Tho­mas Maul gilt eini­ger Pole­mi­ken wegen als „umstrit­te­ner Autor“ (Die Welt, Taz) bzw. „way­ward colum­nist“ (Haa­retz). Er selbst beruft sich in sei­nen Büchern, Essays und Glos­sen auf eine Ideo­lo­gie­kri­tik in der Tra­di­ti­on von Karl Marx, Fried­rich Nietz­sche, Oscar Wil­de, Sig­mund Freud und Theo­dor Ador­no. Maul war (seit 2007) Autor und (zwi­schen Juli 2012 und März 2020) Redak­teur der Zeit­schrift Baha­mas. Seit Janu­ar 2019 erschei­nen Gast­bei­trä­ge auf der Ach­se des Guten.”

    Also tum­mel­te sich ehe­dem im “Anti­deut­schen-Mil­lieu”? Und weist kei­ne aus­ge­spro­che­ne Fach­kom­pe­tenz auf (muss er aber auch nicht not­wen­dig, um einen guten Arti­kel zu schreiben).

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